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Am 15.03.1997 trafen sich in Halle nun schon zum dritten Mal ehrenamtliche und hauptamtliche Naturschützerinnen und Naturschützer des Regierungsbezirkes Halle zu ihrem Regionalforum. Der Einladung der Oberen Naturschutzbehörde folgten etwa 200 Personen. Die Thematik der Veranstaltung war bewusst breit gefächert. Dabei wurde Wert auf ausreichende Diskussionsmöglichkeiten gelegt. Genauso wichtig war aber mit Sicherheit die Möglichkeit zum Gedankenaustausch am Rande der Konferenz. Der Veranstaltung wohnten sowohl die Ministerin für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Heidrun Heidecke, als auch die Regierungspräsidentin des Regierungspräsidiums Halle, Frau Ingrid Häussler, bei.
Im Zusammenhang mit der Hutelandschaftspflege im Naturpark Soling-Vogler stellt das vorliegende Werk die Inhalte populärwissenschaftlich dar, um auf diese Art und Weise eine möglichst breite Öffentlichkeit zu informieren und von dem Sinn der Bemühungen zu überzeugen. Entstanden ist ein sehr sehenswertes, mit bestechend schönen Naturaufnahmen gefülltes Werk, das dem Laien ebenso wie dem Fachmann einen guten Überblick über das gesamte Vorhaben ermöglicht und die Begeisterung der an dem Projekt aktiv Beteiligten widerspiegelt.
Inhalt des vorliegenden Werkes sind die Ergebnisse des mehrjährigen Hutewaldprojektes des Naturpark Solling-Vogler. In dieser Form ist es das erste Projekt für einen Wald in der Bundesrepublik Deutschland. Es hat das Ziel, ein auf andere Regionen übertragbares Pflegekonzept, kombiniert mit Fragen der Natur- und Umweltbildung, der naturverträglichen Erholungsnutzung und Aspekten der Regionalplanung modellhaft zu entwickeln. Ein Hutewald ist ein als Weide genutzter Wald und der Vorteil der Waldweide wird im Zusammenhang mit Fragen zur Waldbewirtschaftung, zur Landschaftspflege und zum Naturschutz kontrovers diskutiert, sodass vorliegendes Buch zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen könnte.
Eine zentrale Aufgabe für den Naturschutz in Deutschland besteht darin, die Vielfalt der Arten und Biotope in unserer Kulturlandschaft zu fördern. Sie ergibt sich nicht zuletzt aus zahlreichen internationalen Verpflichtungen, wie z. B. der Konvention über die Biologische Vielfalt von 1992 oder der sogenannten Göteborg-Strategie der Europäischen Union von 2001. In der Vergangenheit wurden Artenhilfsprogramme aufgestellt, vereinzelt auch natürliche Prozesse in Nationalparks, Naturwaldzellen und einigen Naturschutzgebieten zugelassen, Vereinbarungen mit verschiedenen Nutzern getroffen und ehrenamtliche oder behördlich veranlasste Pflegemaßnahmen durchgeführt. Seit Beginn der 1990er Jahre bildete sich ein neues Konzept heraus, welches das Ziel einer naturnahen Beweidung oder einer halboffenen Weidelandschaft manifestierte, um auf diesem Wege eine „neue Wildnis“ zu schaffen. Kerngedanke war dabei immer, dass sich diese Ganzjahresweiden an der Tragkraft des jeweiligen Standortes orientieren, also nachhaltig sein müssen und möglichst dauerhaft etabliert werden können. Aus den ersten Versuchen haben sich im Laufe der letzten Jahre tragfähige, kostenextensive Verfahren entwickelt, die mittlerweile deutschlandweit und auch in Sachsen-Anhalt Anwendung finden. Vielerorts haben sich auf dieser Grundlage bereits Zentren der Biodiversität von Offenlandarten und Arten der Wald-Offenland Übergangsbereiche herausgebildet, deren Methoden und Experimente wissenschaftlich begleitet werden.
Fledermäuse gehören zu den besonders gefährdeten Wirbeltierarten unserer Heimat. Alle Arten sind bedroht und deshalb gesetzlich geschützt. In der Roten Liste des Landes Sachsen-Anhalt (Heidecke; Stubbe 1992) sind alle 19 Arten enthalten, von denen 5 vom Aussterben bedroht, 2 stark gefährdet, 6 gefährdet und weitere 3 potentiell gefährdet sind. Eine Art, die Große Hufeisennase, gilt als ausgestorben. Weitere 2 gefährdete Fledermausarten, die Rauhhaut- und die Teichfledermaus, treten in Sachsen-Anhalt nur während ihrer Wanderphasen auf.
Viele militärische Übungsplätze in Deutschland verfügen über ökologisch äußerst wertvolle Bereiche. Die Gründe dafür sind mannigfaltig (vgl. Högel; Lange 1992) Dort, wo eine Nutzung durch die Streitkräfte fortbesteht, soll durch Benutzungs- und Bodenbedeckungspläne die ökologische Werterhaltung festgeschrieben werden (Richtlinie 1992). In den Fällen, wo Flächen aus der militärischen Nutzung entlassen werden, entstehen Zielkonflikte durch unterschiedlichste Ansprüche (Högel; Lange 1992). Die Naturschutzbehörden müssen in diesem Falle Vorhaben zum Erhalt ökologisch wertvoller Flächen fachlich exakt begründen können. Besonders schwierig ist das bei Gebieten, die durch die sowjetischen Streitkräfte genutzt wurden. Über die ökologische Ausstattung dieser Standort- oder Truppenübungsplätze ist bislang kaum etwas bekannt, da 40 Jahre lang keine Daten erhoben werden konnten.
Es gibt viele Beispiele für Biotope aus Menschenhand, die für zahlreiche bestandsbedrohte Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Lebensraum darstellen. Dazu zählen z. B. offengelassene Steinbrüche, Trockenrasen oder Streuobstwiesen, aber ebenso die Klärteiche der Zuckerfabriken, die in der Region des Regierungsbezirkes Halle, der zu den traditionellen Gebieten des Zuckerrübenanbaus und der -verarbeitung gehört, vorhanden sind.
Feldhecken beleben die Agrarlandschaft, sind wichtige Bindeglieder im Biotopverbund und stellen wertvolle Lebensräume für zahlreiche bestandsbedrohte Tier- und Pflanzenarten dar. In Sachsen-Anhalt stehen diese Landschaftselemente gemäß § 30 Landesnaturschutzgesetz (NatSchG LSA) unter gesetzlichem Schutz. Nach der naturschutzrelevanten Bedeutung der Hecken ist der nachgewiesenermaßen positive Einfluss auf die umliegenden Äcker hervorzuheben (Reif et al. 1984). Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem Vorkommen von Säugetieren in einer Feldhecke in der Goldenen Aue südlich von Sangerhausen.
Die vielgestaltigen Habitate der Südharzer Karstlandschaft bieten einer artenreichen Tierwelt Lebensraum. Zwar sind aus dem Südharz eine Vielzahl von Angaben zu den verschiedensten Tierarten bekannt, systematische Untersuchungen begannen aber erst in der jüngsten Zeit. Fast alle Daten wurden von Einzelpersonen zusammengetragen. Eine Zusammenstellung für den gesamten Harz, der auch alle verfügbaren Meldungen zum Südharz enthält, wurde 1997 mit dem Arten- und Biotopschutzprogramm "Landschaftsraum Harz" vom Landesamt für Umweltschutz veröffentlicht.