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Im hymnologischen Bereich sind die Entstehung und jahrhundertelange Tradierung deutscher evangelischer Kirchenlieder von großer Bedeutung. Sie übten in zahlreichen Ländern großen Einfluss aus. Im 19. Jahrhundert beispielsweise wurden sie in das Englische übersetzt und in Ländern dieses Sprachraums gesungen. Bei der Missionierung Koreas wurden westliche – darunter auch einige deutsche – Kirchenlieder eingeführt. Es fällt aber auf, dass im Übertragungsprozess inhaltliche und sprachliche Unterschiede zwischen deutschen und koreanischen Fassungungen auftreten konnten. Auf dieses Geschehen hat die Verfasserin der vorliegenden Studie bei ihrer Tätigkeit als Kirchenmusikerin in Deutschland das Augenmerk gerichtet und es zum Ausgangspunkt ihrer Dissertation gewählt.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde Korea von anderen Ländern gezwungen, sich zu öffnen. Daraufhin kamen viele Ausländer – unter ihnen auch christliche Missionare – ins Land, die je eine eigene Gesangbuchliteratur mitbrachten. Insbesondere die amerikanische Mission fasste Fuß. Das erste koreanische Gesangbuch Chanmiga wurde im Jahr 1892 veröffentlicht; ihm folgten weitere Ausgaben. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren amerikanische Missionare Mitherausgeber dieser Gesangbücher. Folgerichtig dominierte westliches Liedgut.
Die vorliegende Arbeit untersucht jene deutschen Kirchenlieder, die vor 1945 in das Koreanische Gesangbuch aufgenommen wurden. Sie fragt danach, auf welche Weise sie übernommen wurden und sich Änderungen bei ihrer Übermittlung vollzogen haben. Methodisch werden Quellen miteinander verglichen, die zum Zeitpunkt der Aufnahme relevant waren. Dank der älteren deutschen, englischen und amerikanischen Gesangbücher, die online und in deutschen Bibliotheken (Online-Archive) freigeschaltet sowie im Gesangbucharchiv Mainz vorhanden sind, ist diese umfangreiche Forschung möglich geworden.
Die Bedeutung des Singens ist für die koreanische Christenheit während der Annexion durch Japan (1910-1945) groß gewesen. Sie sang als Unabhängigkeitsbewegung Kirchenlieder, unter denen besonders Martin Luthers Choral Ein feste Burg ist unser Gott unverzichtbar wurde. Aussagen zeitgenössischer Christen belegen seine damalige Beliebtheit. Ein Grund dafür liegt darin, dass in ihm zahlreiche Analogien zur Situation der unterdrückten Koreaner erkennbar waren. Das Lied vermittelte ihnen Trost, Mut und einen festen Gottesglauben. Seine besondere Bedeutung erkannte auch das japanische Regime und verbot es während der gesamten Besatzungszeit.
Auch nach 1945 wurden deutsche Kirchenlieder in koreanische Gesangbücher aufgenommen. Ihre Anzahl sank jedoch gegen Ende des 20. Jahrhunderts; das aktuelle Gesangbuch, 21st Century Hymnal, von 2006 enthält nur noch 21. Es ist schließlich festzuhalten, dass Ein feste Burg nicht nur im Gottesdienst, sondern auch im Theater zu hören ist – paradigmatisch in der Oper Son Yang Won, eine Komposition des Kirchenmusikers Chae Hoon Park (*1922) aus dem Jahr 2011. Die Oper trägt den Namen des Märtyrers Yang Won Son (1902-1950) und thematisiert geschichtliche Ereignisse von nationaler Bedeutung: die Problematik der Anarchie, beginnend mit der Landesteilung durch die Sowjetunion und USA in zwei Besatzungszonen 1945 sowie die Yeosu-Sucheon-Rebellion von 1948, organisiert von wenigen kommunistischen Soldaten gegen die südkoreanische Regierung. Die vorliegende Studie untersucht, welche Bedeutung das Lied Ein feste Burg in der Oper einnimmt und wie Chae Hoon Park es bearbeitet hat.
Die Dissertation beschränkt ihre hymnologische Forschung nicht auf die Übernahme und Rezeption deutscher Kirchenlieder in Korea; sie blickt umgekehrt auch auf die Rezeption koreanischer Gesänge in Deutschland. Durch Begegnungen von deutschen mit koreanischen Christen entstanden bzw. entstehen neue Gesänge und Kompositionen und werden durch ökumenische Gottesdienste und Veranstaltungen verbreitet. Die ökumenische Bewegung bewirkte nach dem Zweiten Weltkrieg Änderungen im Liedrepertoire. Gesänge, nicht nur aus England, Europa und Nordamerika, sondern auch aus Afrika, Asien und Südamerika, wurden überall aufgenommen und gesungen. Die aktuellen deutschen und koreanischen Gesangbuchinhalte belegen dies.
Die Ausführungen der Studie halten fest, dass religiöse Bewegungen – Missions- und ökumenische Bewegung – bei der Übermittlung althergebrachter und der Entstehung neuer Lieder eine große Rolle spielten. Dies ist anhand der Entwicklung des Koreanischen Gesangbuchs erkennbar. Früher wurden westliche Kirchenlieder von amerikanischen Missionaren nach Korea transferiert; die einheimischen Christen vernachlässigten wiederum ihre eigene Kultur und Musik. Deshalb dominierte für geraume Zeit westlich geprägtes Liedgut. Die Koreanisierung der Kirchenlieder bzw. Gesangbücher wird nun seit einigen Jahrzehnten forciert. Die wachsende kirchenmusikalische Qualifikation koreanischer Musiker, das zunehmend selbstbewusst werdende einheimische Christentum und die ökumenische Öffnung der Kirchen leisten hier wertvolle Beiträge.
This paper describes the interplay of lexical and grammatical aspect with other grammatical phenomena in the interpretation of the aspectual suffix ‑ile (which we analyse as Perfective) in isiNdebele, a Nguni Bantu language spoken in South Africa. Crucial other phenomena include constituency-related factors such as the conjoint-disjoint distinction and (related) penultimate lengthening, along with morphophonological conditions that trigger different forms of ‑ile. These factors appear to interact differently in isiNdebele than they do in closely related Zulu, suggesting two different paths of grammaticalization, which we argue can change the interpretation of markers of grammatical aspect as they interact with lexical aspectual classes.
Movies are brilliant choices to be subjects of discourse analysis since they bear resemblance to real-life phenomena. Lion of The Desert is one of the movies that actualizes the use of the English language as the dialogue and presents Islamic historical values as its content. Among a myriad of sub-disciplines of discourse analysis, this paper attempts to investigate speech act phenomena in the utterances of Omar Mukhtar, the main character of the movie. The discourse analysis is conducted on his utterances in order to extract the types of speech acts he employs. Primary data sources include the movie video file and its script. We execute several procedural steps of extracting the data, commencing with watching the movie while reading its script; re-watching it to identify the aspects like voice, intonation, and mimics; interpreting, and classifying the types of speech acts in accordance with the classification procedure of John R. Searle’s speech act theory. The findings revealed four types of speech acts, namely, representative, directive, commissive, and expressive, being identified and classified in Mukhtar’s utterances. The most frequently used type of speech act was representative, which is performed in 56 utterances, followed by a directive act which appears in 53 utterances. Commissive and expressive speech acts emerge in 9 and 7 utterances respectively.
Geoarchaeological reconstructions of land-use changes may help to reveal driving cultural factors and incentives behind these processes and relate them to supra-regional economic and political developments. This is particularly true in the context of complete abandonment of a settlement. Here we present a case study from the site of Faule Pfütze, a small catchment in the Eastern Ore Mountains (Saxony). The historical record of this site is confined to the report of a settlement called Hohenwalde in 1404 CE and two later references to the then-abandoned settlement in 1492 and 1524 CE in this area. Combined geoarchaeological studies allowed for the reconstruction of several phases of land use. While a first phase of alluvial sedimentation occurred during the late 12th century, archaeological evidence for a permanent settlement is absent during this period. The onset of settlement activity is identified during the late 14th century and included a hitherto unknown massive stone building. Mining features are present nearby and are dated to the early 15th century. The local palynological record shows evidence for reforestation during the mid 15th century and thereby corroborates the time of abandonment indicated by written sources. These processes are discussed in the context of a local political conflict (Dohna Feud) leading to the redistribution of properties and the development of a mining economy during this time. Later land use from the mid 16th century onwards appears restricted to charcoal production, probably in the context of smelting works operating in nearby Schmiedeberg as indicated by rising lead concentrations in the alluvial record.
Review of: Vinzenz Brinkmann, Oliver Primavesi, Max Hollein (eds.), Circumlitio. The Polychromy of Antique and Medieval Sculpture. Proceedings of the Johann David Passavant Colloquium, 10-12 December 2008. Liebighaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, 2010, 423 pp., 334 colour ill.,ISBN 978-3-7774-2871-0
New scientific methods now being applied to the analysis of traces of pigments and gilding on ancient Greek and Roman marble statuary, and other marble artefacts, have the potential to revolutionise our understanding of the relationship between form and colour in antiquity. At present the enquiry is still in its infancy, but the papers delivered at a conference held in Frankfurt in 2008, reviewed here, provide a general introduction to the subject and to a wide range of work in progress.