Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 37 (2000), Heft 1
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Reinhold Tüxen hat 1956 mit einer grundlegenden Arbeit die theoretische Konzeption für die Kartierung der Potentiellen Natürlichen Vegetation (PNV) geschaffen (TÜXEN 1956). Er konnte erreichen, dass, vergleichbar den Karten der Geologie und Bodenkunde, ein bundesweit konzipiertes Kartenwerk begonnen wurde, das auf vegetationskundlicher Grundlage gleichartige Standortpotenziale darstellt, für die eine charakteristische Vegetationseinheit, die sogenannte Schlussgesellschaft, steht. Diese Konzeption musste aufgrund knapper werdender Mittel umgestellt werden.
Die Stadt Halle (Saale) und der Landkreis Saalkreis planen, die jahrzehntelang als Abwassergräben missbrauchten Bäche Reide und Kabelske und ihre Umgebung wieder zu natürlichen Bachauen umzuwandeln. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist das Wissen um die Historie dieser Landschaft. Die Autoren stellen das Einzugsgebiet beider Fließgewässer vor und geben einen Abriss zu seiner Geschichte.
Der oder das (noch nicht im letzten Rechtschreibduden verzeichnete) "Geotop" ist ein erhaltens- und schutzwürdiges Objekt der geologischen Erdgeschichte bzw. "Geotope" sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralen und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen oder natürliche Landschaftsteile" (S.ll).
Der Amphibienschutz im Landkreis Quedlinburg erfuhr seit 1990, verbunden mit dem Aufbau einer handlungsfähigen Naturschutzverwaltung, eine neue Qualität. Beschränkten sich die Schutzbemühungen bis dahin auf die Unterschutzsteilung von Teillebensräumen (Laichgewässer als Flächennaturdenkmale), wurden nun Maßnahmen ergriffen, die Amphibien durch Schutzzäune vor dem Verkehrstod zu bewahren. Die Durchführung dieser Artenschutzmaßnahmen bot die Gelegenheit, seit 1991 Daten zur Häufigkeit und Bestandsentwicklung zu erfassen. Diese Daten werden im Folgenden vorgestellt und ausgewertet. Die Bestandsentwicklung der Populationen sowie die Notwendigkeit des Amphibienschutzes werden dargestellt und diskutiert.
Das Naturschutzgebiet Steckby-Lödderitzer Forst mit einer Fläche von 3850 ha wurde am 24. November 1979 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt und am 10. Januar 1980 urkundlich festgelegt. Somit waren dieses Gebiet und das Vessertal in Thüringen die ersten von der UNESCO bestätigten Biosphärenreservate in Deutschland. Dieses 20-jährige Jubiläum der Anerkennung wurde im Dezember 1999 in Steckby feierlich begangen.
Ulrich Wölfel wurde am 1. Juni 1935 in Zittau geboren. Von 1957 bis Ende 1991 übte er in der Filmfabrik Wolfen den Beruf des Fotochemie-Ingenieurs aus. Plötzlich in den Vorruhestand versetzt, war auf einmal viel Zeit für die persönlichen Interessen, die sich vorrangig auf die Botanik und den Naturschutz beziehen, vorhanden.
Am 21.02.2000 beging Prof. Hugo Weinitschke seinen 70. Geburtstag am Ort seines hauptsächlichen Wirkens, in Halle/S. Mit dem Namen von Hugo Weinitschke verbinden sich fast 40 Jahre erfolgreicher Naturschutzarbeit in der ehemaligen DDR. Die Mitbegründung, der Ausbau und die langjährige Leitung des Instituts für Landschaftsforschung und Naturschutz Halle mit seinen Zweigstellen, Außensteilen, Biologischen Stationen und der Lehrstätte für Naturschutz, die Schaffung eines ersten Netzes von Natur- und Landschaftsschutzgebieten, heute noch Grundbestand des aktuellen Reservatsystems in Ostdeutschland und die besondere Förderung des ehrenamtlichen Engagements im Naturschutz sind bleibende Verdienste des Jubilars.
Winfried Schulze : 65 Jahre
(2000)
Winfried Schulze stellt im Landkreis Sangerhausen längst eine Institution in Sachen Zoologie und Naturschutz dar. Gemeinden, Lokalpresse, Verbände aller Art genauso wie Bürger holen sich bei ihm Rat, wenn im "grünen Bereich" etwas im Argen liegt. Dies hängt zum einen mit seiner langjährigen Tätigkeit in der regionalen Heimatforschung des Südharzes zusammen, aber zum anderen auch damit, dass er durch sein Engagement immer wieder bei vielen Menschen die Liebe zur Natur weckte und ihre Augen für die Schönheiten der Heimat öffnete.
Friedrich Ebel wurde am 3.12.1934 in Liegnitz geboren. Als Zehnjähriger musste er mit seiner Mutter fliehen und fand in Dankerode im Harz Zuflucht. Nach dem Besuch der Oberschule in Hettstedt und dem Abitur (1953) arbeitete er zunächst als Praktikant im Botanischen Garten der Universität Halle, 1954 wurde er als Lehramtsanwärter für die Fächer Biologie und Chemie immatrikuliert. Im Jahre 1956 konnte er zum Diplomstudium wechseln, das er mit einer Diplomarbeit über die Morphologie der kanarischen Milchdistel-Arten abschloss.
Seit langem angekündigt, liegt jetzt die Kyffhäuserflora von K. -J. BARTHEL und J. PUSCH vor. Wer die beiden Autoren kennt, hat nichts anderes erwartet als eine gediegene Zusammenstellung, die allen Ansprüchen an eine moderne Regionalflora genügt. Zu dem inhaltlich ausgewogenen und vom Ahorn-Verlag sehr gut ausgestatteten Buch darf man den Autoren gratulieren. Da der Anspruch an eine Flora über ein botanisch so reichhaltiges und geschichtsträchtiges Gebiet ohne Zweifel sehr hoch ist, ist es schwer, in der würdigen Reihe der Vorläufer-Floren einen entsprechenden Platz zu behaupten. Dieser ist dem vorliegenden Werk schon heute sicher.