Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 37 (2000), Heft 1
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Die bisher im Bereich des Naturschutzes verwendete Landschaftsgliederung des Landes Sachsen-Anhalt wurde 1994 im Landschaftsprogramm des Landes veröffentlicht. Die Grenzen der damals ausgewiesenen 38 Landschaftseinheiten sind auf einer Karte im Maßstab 1:300 000 dargestellt, die Beschreibungen und die Darstellungen der Leitbilder der Landschaftseinheiten erfolgen verbal. Diese Landschaftsgliederung ist seit ihrem Erscheinen die Grundlage und der räumliche Beziehungs- und Ordnungsrahmen für den Naturschutz, die Landschaftspflege und die Landschaftsplanung. Sie wurde zahlreichen naturschutzfachlichen Arbeiten zugrunde gelegt. Dazu zählen insbesondere die überörtliche und örtliche Landschaftsplanung entsprechend den § § 4 bis 7 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen Anhalt (NatSchG LSA), die Erfassung und Bewertung von Tier- und Pflanzenarten und ihrer Lebensräume sowie die Schutzgebietsausweisung.
Der Amphibienschutz im Landkreis Quedlinburg erfuhr seit 1990, verbunden mit dem Aufbau einer handlungsfähigen Naturschutzverwaltung, eine neue Qualität. Beschränkten sich die Schutzbemühungen bis dahin auf die Unterschutzsteilung von Teillebensräumen (Laichgewässer als Flächennaturdenkmale), wurden nun Maßnahmen ergriffen, die Amphibien durch Schutzzäune vor dem Verkehrstod zu bewahren. Die Durchführung dieser Artenschutzmaßnahmen bot die Gelegenheit, seit 1991 Daten zur Häufigkeit und Bestandsentwicklung zu erfassen. Diese Daten werden im Folgenden vorgestellt und ausgewertet. Die Bestandsentwicklung der Populationen sowie die Notwendigkeit des Amphibienschutzes werden dargestellt und diskutiert.
Eine wesentliche Grundlage der naturschutzfachlichen Planungen im Land Sachsen-Anhalt bilden die Angaben über das Vorkommen und die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten sowie der Biotoptypen unseres Bundeslandes - und dies für die gesamte Landesfläche, unabhängig vom Gefährdungsgrad der Arten oder etwaiger Schutzgebietskategorien. Deshalb wird im Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) das Zentrale Artkataster (ZAK) und das Biotopkataster geführt, in welche alle erreichbaren diesbezüglichen Daten eingehen.
Gemeinsam mit der Familie und Freunden mussten wir von Hans-Georg Litty Abschied nehmen. Er verstarb am 14. Dezember 1999 im 75. Lebensjahr. Seit frühester Jugend wurde sein Lebensweg mit durch den Naturschutz geprägt, dem er den größten Teil seiner Freizeit widmete (siehe auch die Würdigung im Heft 1/1996 dieser Zeitschrift). Leider war es ihm nicht vergönnt, diese Neigung zum Beruf zu machen. Geistig beeinflusst durch die Werke von Hermann LÖNS war es sein besonderes Anliegen, die heimatliche Natur und ihren Schutz vor allem im lokalen Schrifttum und bei der praktischen Arbeit mit Jugendgruppen mit hohem Sachverstand populär darzustellen und einem breiten Bevölkerungskreis nahe zu bringen. Grundlage dafür war seine umfassende Allgemeinbildung, die er infolge großer Belesenheit erworben hatte. Langjährige Freunde erinnerten sich im gereifteren Alter mehrfach erstaunt, wie unauffällig er es verstanden hatte, ihnen prägend seine An- und Einsichten zu vermitteln.
Winfried Schulze : 65 Jahre
(2000)
Winfried Schulze stellt im Landkreis Sangerhausen längst eine Institution in Sachen Zoologie und Naturschutz dar. Gemeinden, Lokalpresse, Verbände aller Art genauso wie Bürger holen sich bei ihm Rat, wenn im "grünen Bereich" etwas im Argen liegt. Dies hängt zum einen mit seiner langjährigen Tätigkeit in der regionalen Heimatforschung des Südharzes zusammen, aber zum anderen auch damit, dass er durch sein Engagement immer wieder bei vielen Menschen die Liebe zur Natur weckte und ihre Augen für die Schönheiten der Heimat öffnete.
Ulrich Wölfel wurde am 1. Juni 1935 in Zittau geboren. Von 1957 bis Ende 1991 übte er in der Filmfabrik Wolfen den Beruf des Fotochemie-Ingenieurs aus. Plötzlich in den Vorruhestand versetzt, war auf einmal viel Zeit für die persönlichen Interessen, die sich vorrangig auf die Botanik und den Naturschutz beziehen, vorhanden.
Die Stadt Halle (Saale) und der Landkreis Saalkreis planen, die jahrzehntelang als Abwassergräben missbrauchten Bäche Reide und Kabelske und ihre Umgebung wieder zu natürlichen Bachauen umzuwandeln. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist das Wissen um die Historie dieser Landschaft. Die Autoren stellen das Einzugsgebiet beider Fließgewässer vor und geben einen Abriss zu seiner Geschichte.
Freiberufliche Biologen, Eigner und Mitarbeiter von Planungsbüros sowie fachverwandte Berufsständler stehen als dienstleistende Fachleute bereit, um im Auftrage Privater oder der öffentlichen Hand Aufträge landschaftsökologischer Art auszuführen, zu denen es mehr als genügend Veranlassung gibt. In jedem Falle müssen Auftraggeber und Auftragnehmer über den konkreten Inhalt der zu leistenden Arbeit und über die zu erwarteten Ergebnisse Übereinkunft erzielen. Außerdem sollten Ergebnisse unterschiedlichster Projekte möglichst miteinander vergleichbar sein, um auf dieser Basis auch Bewertungen vornehmen zu können.
Kurz nach seinem 60. Geburtstag erhielt Prof. Hagen Herdam im Auftrag des Bundespräsidenten am 8. Oktober 1999 in Halle aus der Hand von Umweltministerin Häußler das Bundesverdienstkreuz. Damit konnte nach Frau I. FALKE und den Herren K. Maaß und Prof. G. Schuschke wieder ein Mitstreiter aus dem Natur- und Umweltbereich ein Bundesverdienstkreuz entgegennehmen. Mit dieser Auszeichnung wurde im Wesentlichen der ehrenamtliche Teil des erfolgreichen und vielseitigen Wissenschaftlerlebens von Hagen Herdam geehrt.