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Am 2. Mai 2009 war es wieder so weit: Deutschlandweit machten sich 524 Teams auf den Weg, möglichst viele Vogelarten innerhalb der Grenzen eines Landkreises nachzuweisen. Ein Team, bestehend aus mindestens drei, aber höchstens fünf Personen, meldet sich vor Beginn des großen Rennens online beim Dachverband Deutscher Avifaunisten an und verpflichtet sich zur Fairness, ohne die solch ein Wettbewerb keinen Spaß machen würde. Auch im Kreis Höxter fand sich im diesem Jahr wieder ein Team, bestehend aus Herbert SCHRÖDER, Hans-Peter MENKE, Dirk SCHILLER und David SINGER. Begleitet wurden sie von zwei Studentinnen aus Höxter.
Lässt man heute den Blick über die nördlich von Willebadessen gelegene Hügellandschaft – die „Kalktriften“ – schweifen, kann man erahnen, wie es vor über 100 Jahren hier gewesen sein mag: Ein Hirte steht mit seiner Herde genüsslich wiederkäuender Ziegen im aufsteigenden Nebel des frühen Morgens. Die Sonne taucht alles in ein warmes Licht und erweckt die karge, fast strauch- und baumfreie Landschaft zu einem wahren Blütenmeer. Neben dem dunklen Blau des Kreuz-Enzians und dem satten Violett des Acker-Wachtelweizens blühen verschiedenste Orchideen, hier das Stattliche Knabenkraut und dort die Fliegen-Ragwurz, deren Blüten wie kleine Kunstwerke ein kleines Männchen nachbilden wollen. Leuchtend gelb recken sich die Sonnenröschen gen Himmel und leiten den Blick auf diesen sonst leicht zu übersehenen Zwergstrauch. Später an diesem strahlenden Junitag stutzt das Auge. Unter den vielen verschiedenen Schmetterlingen, die Blüte für Blüte besuchen, flattern scheinbar ziellos blaue Farbtupfer, der Kreuz-Enzian-Ameisenbläuling und der Himmelblaue Bläuling, während im Hintergrund der freundliche Gesang der Grasmücken ertönt. Hier findet der Neuntöter im überschaubaren Wechsel von offenen, kargen Landschaftsabschnitten und versprengten Gebüschen so manch ertragreiche Sitzwarte, an manchen Dorn nebenan hat er Insekten aufgespießt – für später. Im Frühjahr 2009 weiden nach jahrzehntelanger Brachephase wieder Tiere auf den inzwischen unter Naturschutz gestellten Kalktriften (vgl. Abb. 1 und 2). Es sind nicht mehr Ziegen, sondern Schafe. Und sie werden auch nicht mehr gehütet, sondern gekoppelt, d. h. ein mobiler Elektrozaun und nicht der Hirte oder die Hunde halten die Tiere auf der vorgesehenen Fläche. Die Zeit ist nicht stehen geblieben. Schaut man sich den Gerlan oder den Schleusenberg genauer an, fallen größere frisch entbuschte Bereiche und ausgedehnte Rohbodenflächen auf (vgl. Abb. 3). Deutlich sind Spuren schwerer Geräte zu erkennen, die andeuten, dass hier vor kurzem noch ein anderes Bild der Landschaft vorherrschend war und dass es viel Kraft und Zeit gekostet hat, den heutigen Zustand wieder herzustellen.