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In vier aufeinander aufbauenden Studien wird den Fragen nachgegangen „Was sind Nicht-Ereignisse?“ und „Welche Verarbeitungshilfen sind effektiv für den Bewältigungsprozess?“. Am Beispiel der ungewollten Kinderlosigkeit wird aus gesundheitspsychologischer Sicht nach zwei Aspekten von psychosozialem Wohlbefinden gefragt: „globaler Lebenszufriedenheit“ und „negativen Emotionen“ (z.B. Scham und Schmerz).
Es werden Bewältigungsstrategien und Bewältigungsstile unterschieden. Die Bewältigungsstile „religiöses Coping“ sowie „hartnäckige Zielverfolgung“ und „flexible Zielanpassung“ werden als andauernde Einflussfaktoren im Bewältigungsprozess betrachtet. Die entwickelten Bewältigungsstrategien „planendes Problemlösen“, „Unterstützung durch Freunde“, „regenerative Strategien“ und „kognitive Umdeutung zur Akzeptanz“ sind erlernbare Vorgehensweisen.
In der Pilotstudie 1 wurden 22 Menschen interviewt, die sich im Nicht-Ereignis-Prozess befinden. In Studie 2 wurden qualitativ und quantitativ 76 Männer und Frauen mit ungewollter Kinderlosigkeit befragt. Studie 3 erhob online mit 216 Teilnehmern die Häufigkeit und eingeschätzte Effektivität von Verarbeitungshilfen. Studie 4 erfasste zu zwei Messzeitpunkten (n = 732, n = 409) vier Bewältigungsstrategien, vier Bewältigungsstile, „globale Lebenszufriedenheit“, „negative Emotionen“ und kinderwunschspezifische Antworten von Menschen mit Kinderwunsch.
Für eine gewünschte Schwangerschaft kann geschlussfolgert werden, dass ein bedeutsamer Prädiktor für die Eintrittswahrscheinlichkeit im frühen Prozess fertility awareness ist. Das Alter der Frau dagegen leistet keinen Beitrag zur Vorhersage. Die Prädiktoren „negatives religiöses Coping“ und „planendes Problemlösen“ im fortgeschrittenen Nicht-Ereignis-Prozess stellen Risikofaktoren für das psychosoziale Wohlbefinden dar. Die Schutzfaktoren „Unterstützung durch Freunde“, „kognitive Umdeutung zur Akzeptanz“ und „flexible Zielanpassung“ sind signifikante Prädiktoren für psychosoziales Wohlbefinden. Interaktionseffekte von „Flexibler Zielanpassung“ und „Hartnäckiger Zielverfolgung“ konnten nicht identifiziert werden.
We tested 6–7-year-olds, 18–22-year-olds, and 67–74-year-olds on an associative memory task that consisted of knowledge-congruent and knowledge-incongruent object–scene pairs that were highly familiar to all age groups. We compared the three age groups on their memory congruency effect (i.e., better memory for knowledge-congruent associations) and on a schema bias score, which measures the participants’ tendency to commit knowledge-congruent memory errors. We found that prior knowledge similarly benefited memory for items encoded in a congruent context in all age groups. However, for associative memory, older adults and, to a lesser extent, children overrelied on their prior knowledge, as indicated by both an enhanced congruency effect and schema bias. Functional Magnetic Resonance Imaging (fMRI) performed during memory encoding revealed an age-independent memory x congruency interaction in the ventromedial prefrontal cortex (vmPFC). Furthermore, the magnitude of vmPFC recruitment correlated positively with the schema bias. These findings suggest that older adults are most prone to rely on their prior knowledge for episodic memory decisions, but that children can also rely heavily on prior knowledge that they are well acquainted with. Furthermore, the fMRI results suggest that the vmPFC plays a key role in the assimilation of new information into existing knowledge structures across the entire lifespan. vmPFC recruitment leads to better memory for knowledge-congruent information but also to a heightened susceptibility to commit knowledge-congruent memory errors, in particular in children and older adults.
This study investigated whether prompting children to generate predictions about an outcome facilitates activation of prior knowledge and improves belief revision. 51 children aged 9–12 were tested on two experimental tasks in which generating a prediction was compared to closely matched control conditions, as well as on a test of executive functions (EF). In Experiment 1, we showed that children exhibited a pupillary surprise response to events that they had predicted incorrectly, hypothesized to reflect the transient release of noradrenaline in response to cognitive conflict. However, children's surprise response was not associated with better belief revision, in contrast to a previous study involving adults. Experiment 2 revealed that, while generating predictions helped children activate their prior knowledge, only those with better inhibitory control skills learned from incorrectly predicted outcomes. Together, these results suggest that good inhibitory control skills are needed for learning through cognitive conflict. Thus, generating predictions benefits learning – but only among children with sufficient EF capacities to harness surprise for revising their beliefs.
Ziel des Beitrags ist, einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Ausprägungen von MOOCs sowie die Erfahrungen und Ergebnisse aus der Unter-suchung von zwei MOOCs vorzustellen, die 2011 und 2012 durchgeführt wurden. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf der Bedeutung und Ausprägung der Beteiligungsformen in den verschiedenen MOOC-Formaten, der Beteiligung in den beiden untersuchten MOOCs sowie auf deren Unterschiede auch aufgrund von Veränderungen des Kursdesigns.
Die Volkshochschulen sind der größte Bildungsanbieter in Deutschland. 2013 startete eine VHS-Initiative den vhsMOOC: eine offene Online-Veranstaltung zum Thema selbstbestimmtes Weblernen. Auf mehreren Plattformen wie Google+, Facebook und Twitter wurde gleichzeitig gepostet und kommentiert, auf YouTube entstanden 48 Videos zum vhsMOOC, in denen sich VHS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Weblernen, neue Lehr- und Lernformate, unterstützende Tools und die Entwicklung der Volkshochschulen äußern. Der Band fasst den Verlauf, die Argumente und die Ergebnisse der achtwöchigen Online-Lehrveranstaltung zusammen. Passend zum offenen Format des vhsMOOC sind die Inhalte des Bandes auch auf wbv Open Access verfügbar.
Massive Open Online Courses
(2013)
Im englischsprachigen Raum verbreitete sich in den letzten Jahren ein Bildungsformat, die so genannten Massive Open Online Courses (MOOCs). So bezeichnete die New York Times beispielsweise das Jahr 2012 als „Das Jahr der MOOCs“ (Pappano 2012). Inzwischen hält das Format der offenen Online-Kurse mit großen Teilnehmerzahlen auch in Deutschland Einzug, wie verschiedene Presseartikel zum Jahresende 2012 zeigten (vgl. Dworschak 2013; Koller 2012; Mehnert 2012; Noack 2012a, 2012b). Ziel dieses Beitrags ist es, neben einer Begriffsklärung zu dem Phänomen einen Überblick über aktuelle Entwicklungen zu geben und die Erfahrungen mit zwei deutschsprachigen MOOCs zu dokumentieren.
1998 und 2000 fanden zwei virtuelle Konferenzen im Bereich der Politik und politischen Bildung statt. Die Zielgruppe, die dabei den Weg ins Netz fand, kam aus dem Bereich Erwachsenenbildung und politische Bildung und hatte meist keine oder wenig Erfahrungen mit der Nutzung der kommunikativen Dienste des Internet. Ein explizites Ziel der beiden Veranstaltungen mußte daher die einfache Bedienbarkeit sein. Eine besondere Herausforderung lag zudem darin, die Personen, die sich deutschlandweit zu den beiden virtuellen Veranstaltungen angemeldet hatten, innerhalb der Tagungsdauer zu einer aktiven Diskussion zu motivieren. Aus den Erfahrungen mit den beiden Veranstaltungen können Hinweise auf die Gestaltung virtueller Konferenzen abgeleitet werden. Neben der Definition einer virtuellen Konferenz und ihrer Einordnung zwischen anderen Kooperations- und Kommunikationsformen im Netz, werden in diesem Beitrag die beiden Konferenzen vorgestellt und ein Fazit sowie einige Gestaltungstipps davon abgeleitet.
This study examined age‐related differences in the effectiveness of two generative learning strategies (GLSs). Twenty‐five children aged 9–11 and 25 university students aged 17–29 performed a facts learning task in which they had to generate either a prediction or an example before seeing the correct result. We found a significant Age × Learning Strategy interaction, with children remembering more facts after generating predictions rather than examples, whereas both strategies were similarly effective in adults. Pupillary data indicated that predictions stimulated surprise, whereas the effectiveness of example‐based learning correlated with children’s analogical reasoning abilities. These findings suggest that there are different cognitive prerequisites for different GLSs, which results in varying degrees of strategy effectiveness by age.
Older adults show relatively minor age-related decline in memory for single items, while their memory for associations is markedly reduced. Inter-individual differences in memory function in older adults are substantial but the neurobiological underpinnings of such differences are not well understood. In particular, the relative importance of inter-individual differences in the medio-temporal lobe (MTL) and the lateral prefrontal cortex (PFC) for associative and item recognition in older adults is still ambiguous. We therefore aimed to first establish the distinction between inter-individual differences in associative memory (recollection-based) performance and item memory (familiarity-based) performance in older adults and subsequently link these two constructs to differences in cortical thickness in the MTL and lateral PFC regions, in a latent structural equation modelling framework. To this end, a sample of 160 older adults (65–75 years old) performed three intentional item-associative memory tasks, of which a subsample (n = 72) additionally had cortical thickness measures in MTL and PFC regions of interest available. The results provided support for a distinction between familiarity-based item memory and recollection-based associative memory performance in older adults. Cortical thickness in the ventro-medial prefrontal cortex was positively correlated with associative recognition performance, above and beyond any relationship between item recognition performance and cortical thickness in the same region and between associative recognition performance and brain structure in the MTL (parahippocampus). The findings highlight the relative importance of the ventromedial prefrontal cortex in allowing for intentional recollection-based associative memory functioning in older adults.
Innovative ideas are essential to sustainable development. Students’ innovative potential in higher education for sustainable development (HESD) has so far been neglected. Innovation is often associated with an interdisciplinary approach. However, the results of research on diversity and its role in innovation are inconsistent. The present study takes a longitudinal approach to investigating student teams in project-based learning courses in HESD in Germany. This study examines how innovation develops in interdisciplinary student teams in contrast to monodisciplinary student teams. The results of the latent change approach from a sample of 69 student teams indicate significant changes in students’ innovation over time. Monodisciplinary student teams outperform interdisciplinary student teams in idea promotion (convincing potential allies) at the beginning, whereas interdisciplinary student teams outperform monodisciplinary student teams in idea generation (production of novel and useful ideas) in the midterm. There is no difference in the long term. The results indicate that interdisciplinary student teams have an advantage in the generation of novel ideas but need time to leverage their access to different discipline-based knowledge. We discuss practical implications for the design of interdisciplinary learning with strategies to support students in the formation phase in project-based learning in HESD.
The present research investigates if and how a more digitally centered communication between supervisors and employees satisfies employees’ needs regarding the communication with their supervisors and influences employees’ attitudes toward the supervisor and the job. In a cross-sectional online study, 261 employees rated their supervisors’ actual and ideal use of different communication channels (i.e., telephone, face-to-face, email) regarding quality and quantity. Employees’ job satisfaction and their perceptions of their supervisors’ effectiveness and team identification were measured as dependent variables. Employees perceived face-to-face communication to be of higher quality than telephone and email communication, and they indicated a preference for more face-to-face communication with their supervisors than they actually had. Moreover, the perceived quality of communication, especially via face-to-face, was strongly and positively related to the dependent variables. These results provide insights into potential problems of increasing e-leadership in organizations. We conclude with recommendations to reduce these problems.
Strukturgleichungsmodelle (SEM) werden in den letzten Jahren vermehrt zur Aufdeckung von nichtlinearen Effekten wie Interaktionseffekten oder quadratischen Effekten in der empirischen Forschung verwendet. Daher kommt der Bereitstellung von effizienten und robusten Schätzverfahren für die Analyse von nichtlinearen SEM, die simultan multiple nichtlineare Effekte schätzen können, eine wichtige Bedeutung in der methodologischen Forschung zu. Bisher wurde jedoch nur ungenügend die Problematik untersucht, dass zwar die üblicherweise verwendeten Schätzverfahren aus der Klasse der Produktindikator-(PI)-Ansätze (z.B. der Unconstrained-Ansatz; Kelava & Brandt, 2009; Marsh, Wen & Hau, 2004) und der Klasse der verteilungsanalytischen Verfahren (z.B. LMS oder QML; Klein & Moosbrugger, 2000; Klein & Muthén, 2007) auf der Annahme einer multivariaten Normalverteilung für einen Großteil der im Modell enthaltenen Variablen beruhen, diese jedoch in der Empirie fast nie gegeben ist. Andere Ansätze, wie die momentbasierten Verfahren des 2SMM- oder des MM-Ansatzes (Wall & Amemiya, 2000, 2003; Mooijaart & Bentler, 2010), die die Normalitätsannahme deutlich abschwächen können, finden in der Literatur hingegen nur geringe Berücksichtigung. Im ersten Teil dieser Arbeit werden diese momentbasierten Verfahren zur Schätzung von multiplen nichtlinearen Effekten erweitert und hinsichtlich ihrer Schätzeigenschaften bei nicht-normalverteilten Daten im Vergleich zu den PI- und den verteilungsanalytischen Ansätzen sowohl theoretisch als auch anhand einer umfangreichen Simulationsstudie untersucht (Brandt, Kelava & Klein, in press).
Zusammenfassend zeigt sich, dass LMS und QML bei normalverteilten Indikatoren die effizientesten Schätzungen liefern und in diesem Fall eingesetzt werden sollten. Bei nicht-normalverteilten Daten ist jedoch ein Parameterbias zu beobachten. Der erweiterte Unconstrained-Ansatz liefert zwar sowohl für normalverteilte als auch für nicht-normalverteilte Indikatoren erwartungstreue Parameterschätzungen, die Standardfehler werden jedoch stets unterschätzt (auch bei der Verwendung eines robusten Schätzers für die Standardfehler), was sich in einem erhöhten alpha-Fehler widerspiegelt. Der 2SMM-Ansatz liefert sehr gute Schätzergebnisse für normalverteilte und nicht-normalverteilte Indikatoren und kann insbesondere bei nicht-normalverteilten Indikatoren verwendet werden; bei normalverteilten Indikatoren ist das Verfahren etwas weniger effizient als LMS. Ein Nachteil des Verfahrens ist jedoch seine schwierige Erweiterung für andere als das hier untersuchte Querschnittsmodell (z.B. für Latente Wachstumskurvenmodelle). Der MM-Ansatz zeigt deutliche Schwächen in seinen Schätzungen, die sowohl bei einer simultanen Schätzung von mehr als einem nichtlinearen Effekt als auch bei nicht-normalverteilten Indikatoren auftreten, und stellt daher keine Alternative zu den anderen Schätzverfahren dar.
Um ein Verfahren bereitzustellen, das bei nicht-normalverteilten Daten zuverlässige und effiziente Schätzungen für nichtlineare Effekte liefern kann, wurde der NSEMM-Ansatz entwickelt (Kelava, Nagengast & Brandt, in press). Der NSEMM-Ansatz ist ein allgemeinerer Ansatz als der 2SMM-Ansatz und kann flexibler auch für andere Modelle genutzt werden, da er direkt in Mplus spezifizierbar ist. Der NSEMM-Ansatz verwendet zur Approximation der Verteilung der (latenten) Prädiktoren ein Mischverteilungsmodell, und stellt damit eine Erweiterung der SEMM (Structural Equation Mixture Models) dar. Im Gegensatz zu den SEMM, die nichtlineare Effekte semi-parametrisch modellieren, d.h. keine Funktion für die Nichtlinearität annehmen, verwendet der NSEMM-Ansatz eine parametrische Funktion für die nichtlinearen Effekte (z.B. einen quadratischen Effekt), wodurch eine Aussage über die Effektstärke des nichtlinearen Effekts möglich ist. Neben einer Darstellung des Konzepts der Mischverteilungsmodelle und des NSEMM-Ansatzes werden auch erste Ergebnisse zu den Schätzeigenschaften des NSEMM-Ansatzes im Vergleich zu LMS und dem erweiterten Unconstrained-Ansatz berichtet.
Im letzten Teil der Arbeit wird auf Interaktionseffekte in Längsschnittstudien eingegangen. Hierbei wird das Problem von heterogenen Entwicklungs- und Wachstumsprozessen aufgegriffen, das in der Empirie häufig auftritt, wenn die Streuung der Entwicklungsverläufe von den Ausgangsbedingungen abhängt. Wird diese Heterogenität nicht adäquat berücksichtigt, wie es der Fall bei latenten Wachstumskurvenmodellen (LGM) ist, sind Prognosen basierend auf den Ausgangsbedingungen einer Person nicht akkurat, da die Konfidenzintervalle für die Prognose auf einer fehlspezifizierten Varianz beruhen. Das heterogene Wachstumskurvenmodell (HGM; Klein & Muthén, 2006) erweitert das Standard-LGM um eine heterogene Varianzkomponente, die mit einem spezifischen Interaktionseffekt modelliert wird. Das HGM stellt eine Alternative zu den Growth Curve Mixture Modellen (GMM) dar, wenn keine Annahme über diskrete Klassen getroffen werden soll, sondern eine feinstufigere, kontinuierliche Modellierung der Heterogenität von Interesse ist. In dieser Arbeit wird für das HGM eine Implementierung in Mplus basierend auf dem LMS-Schätzer entwickelt, deren Anwendung und Interpretation an einem empirischen Datensatz aus der AIDS-Forschung demonstriert wird (Brandt, Klein & Gäde, under revision). Die Implementierung ermöglicht eine anwenderfreundliche Verwendung des Verfahrens und erlaubt die Berücksichtigung von Kovariaten zur Erklärung der Heterogenität in den Entwicklungsverläufen. Die Ergebnisse einer Simulationsstudie zeigen, dass das Verfahren auch bei moderater Verletzung der Verteilungsannahmen eine zuverlässige Parameterschätzung liefert.
An der Goethe-Universität Frankfurt/Main wurde ein Seminarkonzept zur Förderung von Kommunikations-, Arbeits- und Präsentationstechniken bei Studierenden entwickelt, dessen Einfluss auf die Präsentationsfertigkeit der Teilnehmenden im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die kein entsprechendes Treatment erhielt, untersucht wurde. Die Präsentationsfertigkeit wurde dabei multimethodal über Selbsteinschätzung sowie Fremdeinschätzung der jeweiligen Präsentation und über einen Wissensfragebogen erfasst. In einer multivariaten Varianzanalyse zeigte sich eine signifikante Überlegenheit der Experimentalgruppe über alle Aspekte der Präsentationsfertigkeit hinweg. Von einer höheren Präsentationsfertigkeit unter den Teilnehmenden des untersuchten Seminars kann dementsprechend ausgegangen werden, wobei eine weitere Untersuchung unter Berücksichtigung langfristiger Auswirkungen durchaus empfehlenswert erscheint.
Attractiveness ratings for musicians and non-musicians: An evolutionary-psychology perspective
(2019)
From an evolutionary perspective, musical behavior such as playing an instrument can be considered as part of an individual’s courting behavior. Playing a musical instrument or singing might fulfill a function similar to that of a bird’s colored feathers: attracting attention. Therefore, musicians may be rated as more attractive than non-musicians. In an online survey, 137 volunteers (95 female) with ages ranging from 16 to 39 years rated the attractiveness of fictitious persons of the opposite sex described in short verbal profiles. These profiles differed with respect to whether the described person made music or not. Additionally, the musicians’ profiles varied with regard to whether the described person played music or sang in public or in private only. Results show that musicians’ profiles were not generally rated as more attractive than non-musicians’, but attractiveness did vary according to setting: private musicians were rated as most attractive, followed by non-musicians and public musicians. Furthermore, results indicate that participants who played a musical instrument or sang themselves gave higher ratings to profiles of musicians. But for participants who do not make music themselves, higher attractiveness ratings for musicians playing instruments or sing in private settings were found. These results indicate that the impression of sharing a common interest (making music) and furthermore making music in private instrumental settings seems to make people attractive to other people. No additional support for the sexual selection hypotheses for the evolution of music was provided by the current results. The musical status of the rater affected his or her judgements, with musicians rating other people as more attractive if they share the common interest in making music. Not the display of being a musician seems to be critical for attractiveness ratings but the perceived or imagined similarity by the rater created by information on musicality, fostering the theoretical significance of the communication aspect of music.
Eye-Tracking bezeichnet das Messen und Aufzeichnen der Blickbewegungen einer Person. Historisch gesehen basiert Eye-Tracking auf Beobachtungen des Testleiters, der das Blickverhalten der Probanden während des Versuchsablaufes oder die Videoaufzeichnung des Blickverhaltens eines Probanden in einer Testsituation kodierte. Dabei konnte allerdings nur die Blickrichtung des Probanden erhoben werden. Heutzutage ist es jedoch möglich, aufgrund neuerer, automatisierter Eye-Tracking-Techniken detailliertere Blickbewegungen, wie z.B. Fixationen und Sakkaden, zu messen. Diese Verbesserung der Eye-Tracking-Technik ermöglicht nicht nur passives Eye-Tracking, sondern auch aktives Blickkontingenz-Eye-Tracking. Passives Eye-Tracking bezeichnet das Messen und Aufzeichnen des Blickverhaltens, um herauszufinden, wo der Proband hinschaut. Im Gegensatz dazu erhebt das aktive Blickkontingenz-Eye-Tracking nicht nur, wo ein Proband hinschaut, sondern ermöglicht dem Probanden auch, die Stimuli, die auf einem Bildschirm präsentiert werden, aktiv zu verändern oder zu kontrollieren. Dabei wird das Blickverhalten online kodiert, und spezifisches Blickverhalten ist an eine kontingente Veränderung der Stimuli auf dem Bildschirm gekoppelt. Deshalb kann das aktive Blickkontingenz-Eye-Tracking eingesetzt werden, um den Probanden aktive Kontrolle über ihre visuelle Umwelt zu ermöglichen.
In der psychologischen Forschung ist Eye-Tracking ein wichtiges Forschungs-instrument, da das Blickverhalten in spezifischen Eye-Tracking-Aufgaben genutzt werden kann, um Aufschluss über kognitive Prozesse, wie z.B. Aufmerksamkeit, Lernen und Gedächtnis, zu gewinnen. Unterschiedliche passive und aktiv-blickkontingente Eye-Tracking- Aufgaben wurden entwickelt, um eine Vielzahl an kognitiven Prozessen im Erwachsenen- und Säuglingsalter zu untersuchen. Diese Aufgaben sind besonders wichtig in der Säuglingsforschung, da es in diesem Alter schwierig ist, kognitive Prozesse zu untersuchen. Dies hängt damit zusammen, dass es sich um eine präverbale Stichprobe, die nur über ein limitiertes motorisches Repertoire verfügt, handelt. Obwohl kognitive Prozesse von Erwachsenen anhand verbaler oder anderer motorischer Aufgaben untersucht werden können, werden passive und aktiv-blickkontingente Eye-Tracking-Aufgaben regelmäßig in dieser Altersgruppe eingesetzt, da sie zusätzliche Informationen über kognitive Prozesse liefern können. Neben der Möglichkeit zur Untersuchung von kognitiven Prozessen bieten aktiv-blickkontingente Eye-Tracking-Aufgaben den Probanden auch die Gelegenheit, ihre visuelle Umwelt aktiv zu kontrollieren. Dennoch werden aktiv-blickkontingente Eye-Tracking- Aufgaben nur selten eingesetzt, um Probanden visuelle Kontrolle über ihre Umwelt zu verschaffen.
Bis jetzt wurden aktiv-blickkontingente Eye-Tracking-Aufgaben zur Kontrolle der visuellen Umwelt nur bei Erwachsenen, aber noch nicht bei Säuglingen eingesetzt. Da diese Aufgaben jedoch auch für Säuglinge und Kleinkinder geeignet sind, besteht die Möglichkeit, diese Methode über die gesamte Lebenspanne hinweg anzuwenden. Somit kann das Erlernen des Kontrollierens der Umwelt durch Blickverhalten über die gesamte Lebensspanne untersucht werden.
Die vorliegende Dissertation hat sich genau dies zum Ziel gesetzt. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine neue aktiv-blickkontingente Eye-Tracking-Aufgabe entwickelt, die sogenannte gaze-contingent learning task (GCLT). Im Wesentlichen ist die GCLT eine operante Konditionierungsaufgabe, bei der sich Probanden Kontrolle über ihre visuelle Umwelt aneignen, indem sie eine bestimmte blickkontingente Assoziation zwischen ihrem Blickverhalten und einem visuellen Effekt erlernen. Die in dieser Dissertation verwendete GCLT umfasst zwei Hauptversionen: zum einen die sog. one disc GCLT, und zum anderen die two discs GCLT. In der one disc GCLT wird ein Kreis auf der rechten Bildschirmseite gezeigt. Jedes Mal, wenn der Proband auf diesen Kreis schaut, erscheint ein Stimulus auf der linken Bildschirmseite. Somit kommt dem Kreis eine Schalterfunktion zu. In der two discs GCLT ist sowohl am rechten als auch am linken Bildschirmrand ein Kreis zu sehen. Hier kommt nur jeweils einem der beiden Kreise die Schalterfunktion zu. Um ihre visuelle Umwelt zu kontrollieren, müssen Probanden innerhalb der one disc GCLT die blickkontingente Assoziation zwischen ihren Blicken auf den Kreis und dem Erscheinen eines Stimulus erlernen, während sie in der two discs GCLT außerdem noch lernen müssen, zwischen dem Kreis mit und dem Kreis ohne Schalterfunktion zu unterscheiden.
Background: Posttraumatic stress disorder (PTSD) after childhood abuse (CA) is often related to severe co-occurring psychopathology, such as symptoms of borderline personality disorder (BPD). The ICD-11 has included Complex PTSD as a new diagnosis, which is defined by PTSD symptoms plus disturbances in emotion regulation, self-concept, and interpersonal relationships. Unfortunately, the empirical database on psychosocial treatments for survivors of CA is quite limited. Furthermore, the few existing studies often have either excluded subjects with self-harm behaviour and suicidal ideation — which is common behaviour in subjects suffering from Complex PTSD. Thus, researchers are still trying to identify efficacious treatment programmes for this group of patients.
We have designed DBT-PTSD to meet the specific needs of patients with Complex PTSD. The treatment programme is based on the rules and principles of dialectical behavioural therapy (DBT), and adds interventions derived from cognitive behavioural therapy, acceptance and commitment therapy and compassion-focused therapy. DBT-PTSD can be provided as a comprehensive residential programme or as an outpatient programme. The effects of the residential programme were evaluated in a randomised controlled trial. Data revealed significant reduction of posttraumatic symptoms, with large between-group effect sizes when compared to a treatment-as-usual wait list condition (Cohen’s d = 1.5).
The first aim of this project on hand is to evaluate the efficacy of the outpatient DBT-PTSD programme. The second aim is to identify the major therapeutic variables mediating treatment efficacy. The third aim is to study neural mechanisms and treatment sensitivity of two frequent sequelae of PTSD after CA: intrusions and dissociation.
Methods: To address these questions, we include female patients who experienced CA and who fulfil DSM-5 criteria for PTSD plus borderline features, including criteria for severe emotion dysregulation. The study is funded by the German Federal Ministry of Education and Research, and started in 2014. Participants are randomised to outpatient psychotherapy with either DBT-PTSD or Cognitive Processing Therapy. Formal power analysis revealed a minimum of 180 patients to be recruited. The primary outcome is the change on the Clinician-Administered PTSD Scale for DSM-5.
Discussion: The expected results will be a major step forward in establishing empirically supported psychological treatments for survivors of CA suffering from Complex PTSD.
Trial registration: German Clinical Trials Register: registration number DRKS00005578, date of registration 19 December 2013.