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An einem Beispiel wird demonstriert, dass es oft vom Erfassungsaufwand abhängt, ob ein Merkmal als qualitativ oder quantitativ (zähl- bzw. messbar) einzustufen ist. Es folgt ein Überblick über quantitative Merkmale, die von 1820 bis heute in der Literatur über mitteleuropäische Wildrosenarten (Rosaceae: Rosa) behandelt werden. Bei vielen dieser Merkmale erscheint eine Erfassung in Ordinalskalen sinnvoller als eine metrische. Zu 8 Merkmalen, bei denen das Sammeln von Messwerten und ihre statistische Aufbereitung Erfolg verheißt, werden eigene Beobachtungen und Untersuchungen mitgeteilt. Bei ihrer Erfassung gilt es, eine Reihe von Fehlerquellen zu beachten, die meist in den Objekten, in einem Fall im Beobachter liegen. Bei der Erfassung von Hagebuttenmerkmalen muss ein Dimorphismus zwischen End- und Seitenblüten der Blütenstände berücksichtigt werden. Die Beschränkung von Messungen auf solitäre Blüten verringert die Streuung der Messwerte ebenso wie die Ermittlung der Standardabweichung anstelle der von älteren Autoren verwendeten Variationsbreite. Aufgrund einer optischen Täuschung wird die relative Länge des Fruchtstiels in Bezug zur Hagebuttenlänge meist zu hoch eingeschätzt. Merkmale, deren quantitative Erfassung diagnostisch brauchbare Daten liefern kann, sind in erster Linie die relative Fruchtstiellänge und der Griffelkanaldurchmesser, in zweiter Linie die Endfiederlänge, der Längen-Breiten index der Endfiedern und die Kronblattlänge.
Nur wenige Differentialmerkmale erlauben eine sichere Unterscheidung der diploiden Stellaria pallida von der allotetraploiden S. media: die fehlenden oder rudimentären Kronblätter, die Staubblattanzahl sowie Größe und Masse der Samen. Nicht bewährt haben sich dagegen die Farbe der Laubblätter und der Samen sowie die Länge und die Behaarungsverhältnisse der Kelchblätter. Bestimmungsschwierigkeiten und die Tatsache, dass S. pallida oft übersehen wird, sind die Gründe, weshalb über Standort und Vergesellschaftung immer noch wenig bekannt ist. S. pallida bleibt nicht auf Sandgebiete und Tieflagen beschränkt, auch ist sie nicht in erster Linie eine Ruderalart (häufiger in Rasen-, Tritt- und Saumgesellschaften). Die Verbreitung ist überall erst unvollständig erfasst, sowohl innerhalb des als ursprünglich angesehenen Areals (Europa, Nordafrika, Westasien), als auch in Nord- und Südamerika, Südafrika, Ostasien und Australien, wo S. pallida als Neophyt angesehen wird. Fundierte Aussagen über eine Bestandsentwicklung sind bis jetzt nicht möglich. Ausbreitungsmöglichkeiten und Indigenat werden diskutiert. Strittig ist, ob der Name S. pallida (DUMORT.) PIRÉ 1863 als gültig veröffentlicht angesehen werden darf oder durch S. pallida (DUMORT.) CRÉPIN 1866 zu ersetzen ist. Der ältere Name S. apetala UCRIA 1793 hat Priorität vor S. pallida; ein Neotypus wird festgelegt.
Die Intention der hiermit fortgesetzten Reihe sowie die Kriterien zur Aufnahme der besprochenen Literatur und der nomenklatorischen Neuigkeiten sind in der Einführung zur ersten Folge in Kochia 1 erläutert. Uwe Amarell (Offenburg), Bernhard Dickore (München), Gerwin Kasperek (Frankfurt am Main) und Peter A. Schmidt (Tharandt) danken wir für Hinweise auf wichtige Neuerscheinungen.
Purpose: The aim of this official guideline coordinated and published by the German Society for Gynecology and Obstetrics (DGGG) and the German Cancer Society (DKG) was to optimize the screening, diagnosis, therapy and follow-up care of breast cancer.
Methods: The process of updating the S3 guideline dating from 2012 was based on the adaptation of identified source guidelines which were combined with reviews of evidence compiled using PICO (Patients/Interventions/Control/Outcome) questions and the results of a systematic search of literature databases and the selection and evaluation of the identified literature. The interdisciplinary working groups took the identified materials as their starting point to develop recommendations and statements which were modified and graded in a structured consensus procedure.
Recommendations: Part 1 of this short version of the guideline presents recommendations for the screening, diagnosis and follow-up care of breast cancer. The importance of mammography for screening is confirmed in this updated version of the guideline and forms the basis for all screening. In addition to the conventional methods used to diagnose breast cancer, computed tomography (CT) is recommended for staging in women with a higher risk of recurrence. The follow-up concept includes suggested intervals between physical, ultrasound and mammography examinations, additional high-tech diagnostic procedures, and the determination of tumor markers for the evaluation of metastatic disease.
Als Fortschreibung zu der in dieser Zeitschrift im Jahr 2006 erschienenen Zusammenstellung von Florenwerken und Verbreitungsatlanten der Gefäßpflanzen Deutschlands aus dem Zeitraum 1945 bis 2005 werden hier Ergänzungen aus den Jahren 2006 bis 2010 aufgeführt und mit Schlüsselinformationen versehen. Dabei handelt es sich um 29 neue Publikationen und zusätzlich 22 Neuauflagen, Ergänzungen oder Nachträge bereits in der ersten Zusammenstellung berücksichtigter Florenwerke.
Zwei neue Arten aus dem Ranunculus-auricomus-Komplex in Deutschland werden beschrieben und abgebildet: R. reichertii und R. mosellanus. Ihre bislang bekannte Verbreitung beschränkt sich auf Rheinland-Pfalz, dort im Saar-Nahe-Bergland (R. reichertii) und im Moseltal und Umgebung (R. mosellanus). R. reichertii zeichnet sich durch seine Größe und eine flache Basalbucht der Grundblätter aus, R. mosellanus weicht durch eine starke Blattspreitenteilung der Grundblätter mit überlappenden Seitenabschnitten morphologisch von allen bislang bekannten Arten ab.
Im Rahmen der botanischen Kartierung im baden- ürttembergischen Alpenvorland und dem angrenzenden bayerischen Allgäu wurden in den Jahren 2001 bis 2011 sechs Exemplare der seltenen Hybride Dryopteris ×brathaica (D. carthusiana × D. filix- mas) entdeckt. Molekulargenetische Untersuchungen an mitteleuropäischen Vertretern der Gattung Dryopteris zeigen sippendifferenzierende Längenunterschiede von DNA die in der vorliegenden Arbeit für einige hier interessierende Taxa in Form von Elektropherogrammen gezeigt werden. Für D. ×brathaica und D. ×deweveri wird die hybridogene Abstammung molekulargenetisch bestätigt. Nach einem Rückblick auf bisherige Funde von D. ×brathaica in England, Deutschland, Frankreich und Österreich werden von den Wuchsorten in Baden-württemberg und Bayern ökologische Aspekte und das Artenspektrum der begleitenden Farnpflanzen beschrieben. Die ausführliche morphologische Beschreibung von D. ×brathaica basiert auf Proben der neu aufgefundenen Pflanzen sowie auf uns vorliegenden Herbarbelegen englischer und österreichischer Herkunft. Ergänzt durch morphometrische Messungen wird die morphologische Mittelstellung von D. ×brathaica zu beiden Elternarten an verschiedenen Merkmalen verdeutlicht und die Hybride gegen D. remota abgegrenzt. An einer der neu aufgefundenen Pflanzen von D. ×brathaica wurde eine Chromosomenzählung durchgeführt.
Die taxonomische Umgrenzung und interpretation von Hieracium fallax war im 19. Jahrhundert sehr unklar und teilweise schwankend. Sie hat dann vor allem durch die Monographie von Nägeli & Peter (1889) eine starke Wandlung erfahren, die mit Beschreibung bei Willdenow (1809) und dem Typus-Material in B nicht mehr übereinstimmt. Die Geschichte dieses Bedeutungswandels wird kurz dargelegt. Der von Bräutigam & Greuter (2007) im Zuge der Ausgliederung von Pilosella aus Hieracium vorgenommene Namenswechsel zu P. setigera Fr. ist zu korrigieren, da für die betreffende „echioides-cymosum“- Zwischenart mit H. cymosiforme Froel. ein älterer Name aufgegriffen werden muss. Die Namen H. cymosiforme, H. fallax und Pilosella setigera werden lectotypisiert und die Neukombination P. cymosiformis vorgenommen.