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Der folgende Text wählt sich ein Motto, das er methodisch nicht zu erfüllen scheint: Er sieht es ganz offensichtlich auf die Oberfläche ab; er versucht ihre Beschreibung. Doch indem er sich (im)materiell beschriebenen Oberflächen widmet, kehrt er – sich über seinen Gegenstand entfernend – wieder zur Maxime zurück. Im Nachvollzug dessen, was passiert, wenn Oberflächen be-schrieben werden und graphische Qualität gewinnen, will der Text auf die […] Phänomene des Nicht-Hinsehens, des Kommen-Lassens aufmerksam machen, bei denen man von Absichtslosigkeit sprechen könnte. Angesprochen sind damit Fragen sowohl nach dem Status von Oberflächen als nachgiebigem Untergrund, osmotischer Grenz- und stabiler Trägerfläche oder aber beschichtender Auflage als auch nach der Materialität und Dimensionalität der Schrift und ihrer Fläche. Mit beschriebenen Oberflächen sind sowohl solche des Schriftauftrags gemeint als auch – und diese sind hier besonders relevant – Schriftflächen, die ihre Literalität aus sich selbst heraus zu generieren scheinen. Der Begriff »Schriftflächen« fokussiert eine Überschneidung – das Flächigwerden der Schrift in der Verschriftlichung der Oberfläche, das Hervorbringen der Fläche aus der Schrift und der Schrift aus der Fläche. Während die materielle Spezifik des »Grundes« die Gestalt der Graphie wesentlich beeinflußt und sie sogar hervorbringt, konstituiert Schrift in ihrem jeweiligen Auftrag erst die Schriftfläche als Oberfläche, und zwar über ihre Funktion als graphematischer Bewegungsträger.
Die Paradoxie mystischer Lehre im ›St. Trudperter Hohenlied‹ und im ›Fließenden Licht der Gottheit‹
(2009)
Wenn Werke der mittelalterlichen volkssprachigen Mystik in Literaturgeschichten behandelt werden, so scheint oft die Wahl zwischen zwei Zugangswegen. Verbreitet ist, vor allem wenn es um Werke schreibender Frauen geht, eine autobiographische Lesart, bei der das sprechende Ich umstandslos mit der Autorin identifiziert wird. So entstand der Begriff der ‘Erlebnismystik’, in der literarische Zeugnisse unmittelbar als Bericht aus dem Leben gelesen wurden, einem Leben, das dann oft pathologisiert wurde.[…] Im Rahmen solch autobiographischer Authentizität scheint ein Anspruch auf Lehre, die ja gerade die interpersonale Übertragbarkeit von Regeln voraussetzt, unangemessen. Wenn man hingegen die literarische Konstruiertheit der Texte hervorhebt, […] gilt das Augenmerk vor allem der zentralen Paradoxie, an der sich diese Texte abarbeiten, nämlich der Versprachlichung des grundsätzlich die Sprache übersteigenden Augenblickes der unio. Wo die eine Richtung in Begriffen von ‘Erlebnis’ und ‘Erfahrung’ die biographische Echtheit der Texte beschwört, sieht die andere den besonderen Status der Texte gerade in ihrer Literarizität. Solche Elemente literarischer Konstruiertheit aber, die Werke geistlicher Literatur in die Nähe weltlich-fiktionaler Dichtung verschieben, erscheinen aus ganz anderer Perspektive ebenfalls unvereinbar mit Lehrhaftigkeit. Was beide Interpretationsweisen dabei in der Regel aus den Augen verlieren, ist der Aspekt des lehrhaften Sprechens […]. Beide von mir ausgewählten Beispiele sind deutlich der Didaxe verpflichtet und präsentieren sich als an ein Publikum gerichtet, das sie belehren möchten.
The siliceous claystone and chert lithologic units of the Triassic-Jurassic chert-clastic sequence are well exposed in the Inuyama, Mt. Kinkazan and Hisuikyo areas of the southeastern Mino Terrane. Twenty-one continuous sections from those areas were investigated in order to establish comprehensive radiolarian biozones and clarify the successive lithologic changes through the Triassic and lowest Jurassic. Twenty new radiolarian zones are established; the lowest two are assemblage zones and the others are defined by the first or last occurrence of index taxa. The definitions are as follows in chronological order: TR 0, Follicucullus Assemblage Zone (early Spathian or older); TR 1, Parentactinia nakatsugawaensis Assemblage Zone (late Spathian); TR 2A, Eptingium nakasekoi Lowest-occurrence Zone (early Anisian); TR 2B, Triassocampe coronata group Lowest-occurrence Zone (early Anisian); TR 2C, Triassocampe deweveri Lowest-occurrence Zone (late Anisian); TR 3A, Spine A2 (possiblly derived from Oertlispongus inaequispinosus) Lowest occurrence Zone (late Anisian) ; TR 3B, Yeharaia elegans group Lowest-occurrence Zone (early Ladinian); TR 4A, Muelleritortis cochleata Lowest-occurrence Zone (late Ladinian); TR 4B, Spongoserrula dehli Lowest-occurrence Zone (late Ladinian to early Carnian); TR 5A, Capnuchosphaera Lowest-occurrence Zone (early Carnian); TR 5B, Poulpus carcharus sp. nov. Lowest-occurrence Zone (early to late Carnian); TR 6A, Capnodoce- Trialatus Concurrentrange Zone (late Carnian to early Norian), TR 6B, Trialatus robustus-Lysemelas olbia gen. et sp. nov. Partial-range Zone (early Norian); TR 7, Lysemelas olbia gen. et sp. nov. Lowest-occurrence Zone (early to late Norian); TR 8A: Praemesosaturnalis multidentatus group Lowest-occurrence Zone (late Norian); TR 8B: Praemesosaturnalis pseudokahleri sp. nov. Lowest-occurrence Zone (late Norian) ; TR 8C: Skirt F (possiblly derived from Haeckelicyrtium takemurai) Lowest-occurrence Zone (late Norian to early Rhaetian); TR 8D: Haeckelicyrtium breviora sp. nov. Taxon-range Zone (early to late Rhaetian) ; JR OA: Haeckelicyrtium breviora sp. nov.-Bipedis horiae sp. nov. Partial-range Zone (Hettangian); and JR OB: Bipedis horiae sp. nov. Lowest-occurrence Zone (Hettangian/Sinemurian) . These zones are correlated to previousy established radiolarian assemblages and zones in Japan and other regions. Age assignment of the zones is also discussed on the basis of the correlation and other available chronological data. The original stratigraphic succession of the Triassic in the studied area, which ranges in age from Early Triassic to Early Jurassic, is more than 100 m in thickness and can be reconstructed in detail. The succession is subdivided into seven units based on lithologic features. Each unit was probably accumulated under a particular sedimentary condition, thus successive changes of paleoceanographic environments during Triassic time can be traced continuously. Nine new genera including Ayrtonius, Blonzella, Braginella, Bulbocampe, Enoplocampe, Lysenzelas, Parvibrachiale, Spongoxystris and Veles, and 47 new species are described herein. A comprehensive list of identified taxa is presented.
Herkunft der Unkräuter
(1997)
Zur Herkunft von Unkäutern (Segetalia und Ruderalia) gibt es zwei Hypothesen: a) das Indigenat auf primären (natürlichen) Standorten: Apophyten. Grundlage der Zuordnung sind rezent-ökologische Beobachtungen (Tab. 1), Pollenanalysen und Großrestanalysen. Die Herkunft der Unkräuter ist aber nicht allein durch Pflanzenwanderungen und Umweltveränderungen erklärbar. Häufig kommen genetische Veränderungen der Pflanzen hinzu, die erst eine großräumige Ausbreitung ermöglichen. b) Sippenentstehung auf sekundären Standorten der Kulturlandschaft (Tab. 2): Anökophyten. Um beide Konzepte bei der Gliederung der Flora eines Gebietes zu erfassen, muß man neben Apophyten, Epökophyten und Agriophyten auch Anökophyten (sowohl einheimische als auch nicht einheimische) in eine Übersicht aufnehmen (Abb.1).
Das hethitische Phonem /xw/
(2014)
In the Hittite phonological system there was a labialized velar fricative /xw/ beside the plain velar fricative /x/ parallel to the opposition between the velar stops /kw/ and /k/. The frequent syllable /xwa/ was spelled either hu-(u) or hu-wa. Evidence from the frequency of words with initial hu in the lexicon, from spelling variations and from ablaut alternations is presented to demonstrate the existence of /xw/. It is suggested that Hittite /xw/ regularly corresponds to the reflexes of *w in the non-Anatolian Indo-European languages.