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Der Othaler Wald gehört zum FFH-Vorschlagsgebiet „Der Hagen und Othaler Holz nördlich Beyernaumburg“ und ist eine ca. 170 Hektar große, nahezu vollständig von landwirtschaftlicher Nutzfläche umgebene Waldinsel in Sachsen-Anhalt im Regenschatten des Harzes südwestlich der Gemeinde Beyernaumburg (Landkreis Sangerhausen). Als potentielle natürliche Vegetation bei völliger Nutzungsaufgabe (Tüxen 1956) wurde postuliert, dass die Rotbuche auf allen unvernässten Standorten und damit auf gut 89 % der Gesamtfläche des NSG am Aufbau der Klimaxgesellschaft maßgeblich beteiligt bzw. vorherrschend wäre. Auf dieser Vorstellung basieren die Überlegungen zum Management dieser Traubeneichen-Hainbuchenwälder auf potenziellen Buchenstandorten (Jentzsch & Katthöver 2005). Im Folgenden sollen die floristischen und faunistischen Bestandserhebungen, die Grundlage für diese Publikation waren, dargestellt werden.
Der Mittelspecht ist eine der wenigen endemischen Vogelarten in Europa, deren Verbreitung sich auf Mittel- und Südeuropa erstreckt und nur wenige Ausläufer nach Asien bildet. Er gilt deshalb als Charakterart des europäischen Laubwaldes. Wegen der Zurückdrängung dieser Vegetationsform und der Umwandlung der verbliebenen Reste in Koniferenforste ist sein Areal deutlich geschrumpft.
Der Stinkende Gänsefuß (Chenopodium vulvaria) gehört sicher nicht zu jenen Arten mit denen breite Bevölkerungsschichten emotional für die Belange des Naturschutzes begeistert werden können. Sie ist aber ein deutlicher Indikator für den Nutzungswandel im ländlichen Siedlungsbereich.
Naturschutzaspekte beim Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft"
(2005)
Im Rahmen des Landeswettbewerbes 2004 „Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft“ bereiste vom 3. - 14. Mai 2004 eine Jury alle Orte Sachsen-Anhalts, die sich auf Kreisebene für diesen Wettbewerb qualifiziert hatten. Letztendlich hat sich die Jury für Hainrode und Schönburg entschieden.
Im Landesamt für Umweltschutz wird gemäß §42 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt das zentrale Naturschutzregister des Landes geführt. Alljährlich zum Jahresende findet mit den zuständigen Naturschutzbehörden ein Abgleich der jeweiligen Schutzgebiete und -objekte aller Schutzgebietskategorien statt; ein Resultat ist die vorliegende Schutzgebietsstatistik des Landes. Angaben zur Anzahl und zu den Flächen der Gebiete und Objekte sind zusammengefasst.
Die 4. Internationale Konferenz über die Situation und den Schutz des Schwarzstorchs fand vom 15.-18. April 2004 in Dávod-Püspökpuszta/Ungarn statt. Teil nahmen ca. 80 Experten aus den drei Kontinenten, auf denen der Schwarzstorch verbreitet ist (Europa, Asien, Afrika). Auf dieser Konferenz wurde deutlich, dass der Schwarzstorch auf Grund seiner speziellen Lebensstättenansprüche global gefährdet ist.
Am 29. Juli 2004 ist das neue Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) verkündet worden. Das bis dahin gültige Naturschutzgesetz von 1992 war zu novellieren, da sich die Grundlagen des Naturschutzrechts auf europäischer und Bundesebene erheblich verändert hatten. Mit dem neuen Naturschutzgesetz ist versucht worden, landesspezifische Interessen soweit wie möglich in die Gesetzgebung einfließen zu lassen.
Ursula Ruge im Ruhestand
(2005)
Ein Lachs in der Mulde
(2005)
Am 11.12.2004 fing ein Angler aus Dessau in der Mulde unterhalb des Stadtwehres Dessau einen Lachs (Salmo salar). Bei diesem 70 cm langen Fisch handelt es sich um ein laichreifes Tier, das sich offensichtlich in die Mulde verirrt hatte und am Dessauer Wehr am Weiteraufstieg gehindert wurde. Es ist der erste Nachweis dieser Fischart in der unteren Mulde, nachdem sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Bau großer massiver Wehranlagen in der gesamten Mulde ausstarb.
Trotz einer geringen Gewässernetzdichte von 0,4–1,7 km/km2 sind Fließ- und Stillgewässer in der Dübener Heide stellenweise landschaftsprägende Strukturen, die neben ihrer landschaftsvernetzenden Funktion und landschaftsästhetischen Wirkung auch eine hohe ökologische Bedeutung haben. Sowohl die von den Erhebungen der Altmoränenlandschaft in ehemaligen Schmelzwasserabflussrinnen der Elbe oder Mulde zufließenden Fließgewässer als auch die durch Anstau oder Abgrabungen durch Menschenhand geschaffenen Stillgewässer sind entsprechend ihrer Beschaffenheit wichtige Lebensräume für aquatische und amphibische Lebensgemeinschaften.
Canis lupus, der Wolf, kommt verstärkt und etappenweise in seine angestammten deutschen Siedlungsgebiete zurück. Nachdem es in Sachsen vor 5 Jahren die erste Beobachtung eines Wolfsrudels (Elterntiere und 4 Jungtiere) gab und seither in der Oberlausitz alljährlich Reproduktionsnachweise gelangen, soll zum Anfang des Jahres ein etwa 10 Monate alter Jungwolf in der Altmark beobachtet worden sein.
Das Ruten-Hasenohr (Bupleurum virgatum CAV.) kommt in Deutschland ausschließlich im Selketal vor und ist in Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. Die nächsten Vorkommen dieser Art befinden sich in Frankreich im Tal der Loire sowie im Rhône-Tal. Der Verbreitungsschwerpunkt des Ruten-Hasenohrs liegt in Südwesteuropa. Dort ist die Art auf offenen, trockenen Standorten sowie am Rande von Feldern anzutreffen.
Am 30. April und 01. Mai 2005 fand im Hörsaal des Institutes für Geobotanik der Martin-Luther-Universität Halle eine pilzkundliche Fachtagung statt. Die Tagung war zwei Jubiläen gewidmet: dem 50-jährigen Bestehen der Fachgruppe Mykologie Halle und dem 10-jährigen Landesverband der Pilzsachverständigen Sachsen-Anhalts (LVPS).
Gebäude können für viele Fledermaus- und Vogelarten natürliche Lebensraumfunktionen übernehmen. Nischenreiche Bauwerke in der Kulturlandschaft oder auch im urbanen Raum bieten nicht nur ein Äquivalent für limitierte oder Ersatz für verloren gegangene natürliche Habitatelemente oder –requisiten. Sie können für das Vorkommen bestimmter Arten oder Artgemeinschaften von existenzieller Bedeutung sein (Griesau et al. 1999, Richarz 2001). Die nachfolgenden Ausführungen stellen die Ergebnisse einer Untersuchung zum Vorkommen von geschützten Tierarten an einem zum Abriss vorgesehenen sechsgeschossigen Wohnblock in Halle/Saale dar. Sie verdeutlichen, welch hohe Bedeutung besonders in Stadteilen mit umfangreicherem Wohnungsrückbau bereits einzelne verbleibende Gebäude besitzen. Einzelgebäude können auch wegen eines späteren Abrisstermins erhebliche Konzentrationen Gebäudebewohnender Tierarten aufweisen.
In der Arbeit von D. Frank und V. Neumann (1999) „Bestandssituation der Pflanzen und Tiere Sachsen-Anhalts“ wird zum ersten Mal eine Gesamtliste der Mollusken von Sachsen-Anhalt vorgestellt. Seit der Veröffentlichung im Jahre 1999 hat sich jedoch die Artenliste um mindestens 8 Arten erweitert. Über vier Arten davon liegen derzeit noch keine Publikationen vor. Daher wird über diese vier Arten im folgenden kurz berichtet.
Die bedeutendste Gefährdung für das in Deutschland vom Aussterben bedrohte Ruten-Hasenohr (Bupleurum virgatum CAV.) geht derzeit vom Menschen aus. Durch touristische Übernutzung wurden am bislang letzten Standort der Art (Selketal: „Alter Falkenstein“) Ruderalisierungs- und Eutrophierungsprozesse initiiert, durch die sich der für B. virgatum verfügbare Lebensraum ständig verkleinert. Darüber hinaus werden jährlich zahlreiche Individuen der annuellen Art durch menschliche Tritteinwirkung geschädigt bzw. gänzlich zerstört. Die vordringlichste Aufgabe zur Erhaltung des Ruten-Hasenohrs in Deutschland besteht deshalb darin, durch wirksame Besucherlenkung den Standort der Art am „Alten Falkenstein“ zu entlasten und zu sichern.
An den Tieflandflüssen Elbe und Mulde wurde im Jahre 2001 die Besiedlung durch aquatisch lebende Wirbellose auf natürlichem und exponiertem Totholz sowie mineralischen Sohlsubstraten (Sand, Kies, Stein) untersucht, um die Bedeutung von Totholz für das Artenvorkommen zu beurteilen. Für die Elbe wurden am Strom-km 232,5 insgesamt 92 und für die untere Mulde an zwei Standorten 100 Taxa nachgewiesen. Die höchste substratbezogene Taxazahl konnte dabei auf Totholz festgestellt werden (Elbe: 46, Mulde: 67 Taxa). Steine wiesen etwas geringere Taxazahlen auf (Elbe: 42, Mulde: 62 Taxa), die wiederum signifikant höher waren als auf Kies und Sand. Viele der Totholz besiedelnden Arten sind auf den deutschen und sachsen-anhaltischen Roten Listen notiert. Insbesondere Vertreter der Köcherfliegen, Wasserschnecken, Krebse und Libellen zeigten eine Präferenz für Totholz. Das Einbringen von Totholz sowie der Erhalt natürlicher Totholzstrukturen erhöhen die ökologische Funktionsfähigkeit und Biodiversität und können dazu beitragen den ökologischen Zustand von Tieflandflüssen und -strömen zu verbessern.
Nachruf Lisa Jahn
(2005)
Am 17. April 2005 verstarb die langjährige Sachgebietsleiterin Naturschutz der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Saalkreis, Lisa Jahn. Die resolute alte Dame mit dem großen Herzen für die Belange des Naturschutzes wird vielen noch gut in Erinnerung sein. An dieser Stelle soll deshalb an sie erinnert werden.
Ende 1999 beschlossen das Niedersächsische Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, das Niedersächsische Umweltministerium und die Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. im Harz ein gemeinsames Projekt zur Wiederansiedlung des Eurasischen Luchses (Lynx lynx) zu beginnen. Luchse existieren allerdings aufgrund einer Wiederansiedlung bereits im Böhmerwald im deutsch-tschechischen Grenzgebiet und können zudem auch im Pfälzerwald und im Schwarzwald mehr oder weniger regelmäßig bestätigt werden. Letztere Nachweise könnten auf Wiederansiedlungsprojekte der 1970er und 1980er Jahre in der Schweiz und Frankreich zurück zu führen sein. Einzelnachweise von Luchsen unklarer Herkunft, wie zuletzt in Hessen und Nordrhein-Westfalen, treten gelegentlich auch in anderen Gebieten auf.
Will man geologische Abläufe möglichst genau in ihrer zeitlichen Aufeinanderfolge bestimmen, bedient man sich schon seit vielen Jahren erfolgreich der Fossilien. Zu einer möglichst genauen Darstellung, Aufarbeitung oder Klärung gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse in der Vergangenheit oder einzelner ihrer Phasen werden gern „Zeitzeugen“ herangezogen. Beides, Zeitzeugen wie Fossilien, haben manches gemeinsam. Zum einen haben sie meist ein hohes Alter und zum anderen sind sie nicht in jedem Falle geeignet, eindeutige Rückschlüsse zu gestatten. So lassen sie durchaus Interpretationsräume und phantasievolle Auslegungen zu. Soviel zur Einleitung einer Retrospektive über das Biosphärenreservat an der Elbe.
Als erster Ansatz zur Errichtung von Naturschutzgebieten wird im bayerisch–tschechischen Grenzraum oft das Jahr 1858 genannt, als auf Antrag des Forstmeisters John das erste Naturreservat im Böhmerwald von Fürst Schwarzenberg geschützt wurde – der berühmte Kubany (Boubin)-Urwald. 1863 appellierte der Münchener Maximilian Schmidt an König Max II. von Bayern einen Befehl zu erlassen, das Urwaldgebiet Höllbachgspreng am Hang des Falkensteins unberührt der Nachwelt zu erhalten. Der später so genannte „Waldschmidt“ war einer der ersten „modernen“ Touristen auf bayerischer Seite im Böhmerwald.
Weltweit geschieht Raubbau an den natürlichen Ressourcen; es werden z.B. tropische Regenwälder und Korallenriffe beeinträchtigt oder vernichtet, vielerorts die begrenzt vorhandenen fruchtbaren Böden devastiert, Meere überfischt und Wasserquellen übernutzt. Es wächst die Weltbevölkerung und es wachsen – mit Recht – die Lebensansprüche der Menschen in den Entwicklungsländern. Ein Beitrag zur Entschärfung dieser Situation könnten erfolgreich praktizierte Konzepte einer auf Nachhaltigkeit orientierten Land- und Ressourcennutzung in Biosphärenreservaten sein. In ihnen soll repräsentativ für charakteristische Ökosysteme aller Klimazonen demonstriert werden, wie der Mensch auf der Grundlage eines pfleglichen und nachhaltigen Umgangs mit Natur und Landschaft langfristig produzieren und leben kann. Deshalb ist für mich das Biosphärenreservat die wichtigste aber auch anspruchsvollste Schutzgebietskategorie.
Mit der Anerkennung des Naturschutzgebietes „Steckby-Lödderitzer Forst“ als Biosphärenreservat wurde das internationale Kapitel des Naturschutzes in der DDR aufgeschlagen. Selbstkritisch muss ich einschätzen, dass auch ich seinerzeit nur eine sehr unvollkommene Kenntnis darüber hatte, was ein Biosphärenreservat sein sollte und welche komplexen Aufgaben die UNESCO mit dem Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ anstrebte. Vor allem in der Öffentlichkeit und auf den politischen und Verwaltungsebenen ließ sich das Argument Biosphärenreservat förderlich einsetzen. Das Verständnis des Biosphärenreservates als Naturschutzgebiet verstärkte sich auch dadurch, dass am 10. Dezember 1981 eine Erweiterung des Gebietes um 2.000 ha auf 3.500 ha durch Einbeziehung des Elbe-Saale-Winkels und unter Ausweisung einer Totalreservatsfläche von 500 ha erfolgte. Damit wurde die Wirksamkeit des Schutzgebietes als Refugium für bedrohte Arten sowie für Forschung, Lehre, Bildung und Naturschutzpraxis deutlich verbessert (Dornbusch 1991), eine Annäherung an den komplexen Anspruch eines Biosphärenreservates jedoch nicht erreicht.
Als 1979 in der damaligen DDR mit den Naturschutzgebieten „Steckby-Lödderitzer Forst“ an der Mittelelbe und „Vessertal“ im Thüringer Wald die ersten beiden deutschen UNESCO-Biosphärenreservate entstanden, war die weltweite Erfolgsgeschichte dieser damals visionären und heute innovativsten Schutzgebietskategorie nicht absehbar (Dornbusch 1983, 1985, 1991). Umweltprobleme und Ressourcenfragen kamen in diesen Jahren sowohl in Ost als auch in West verstärkt auf die Tagesordnung. Waren diese ersten zwei Reservate anfangs eher ein „Ersatz“ für den im Osten ungeliebten Nationalparkgedanken, so hat spätestens die 1988 erfolgte erhebliche Erweiterung des Biosphärenreservates in der Elberegion um die historische Kulturlandschaft Dessau-Wörlitz räumlich und inhaltlich die heutige Zielrichtung als Modellregion der UNESCO begründet (Reichhoff 2002, Reichhoff et. al. 1991, Schlosser 1984, 1987, 1991).
Die ersten Bemühungen zur Ausweisung des Vessertales als Naturschutzgebiet (NSG) fanden in den 1930er Jahren statt. Dr. Ernst Kaiser, Professor der Erdkunde an der Pädagogischen Akademie in Erfurt und Schulrat im Kreis Suhl, veröffentlichte die Schrift „Der Bergwald im oberen Vessertal“ (Kaiser 1937), in der bereits vom zukünftigen Naturschutzgebiet die Rede ist. Es müssen auch schon recht genaue Vorschläge über die Abgrenzung des Gebietes existiert haben.
Der letzte Beschluss der De´Maizier-Regierung, das sogenannte „Nationalparkprogramm“, wurde mit dem Einigungsvertrag (1990) geltendes Recht für die Bundesrepublik Deutschland. Dieses Programm hat wesentlich dazu beigetragen, dass in Deutschland Biosphärenreservate (BR) als Teil des MAB-Programms der UNESCO bekannter geworden sind. Das Nationalparkprogramm beinhaltete auch die Verordnung des Biosphärenreservates „Mittlere Elbe“ vom 12. September 1990 als gültige Handlungsgrundlage für die aufzubauende neue Verwaltung (Reichhoff & Böhnert 1991).
Spatial interpolation of rain gauge data is important in forcing of hydrological simulations or evaluation of weather predictions, for example. The spatial density of available data sites is often changing with time. This paper investigates the application of statistical distance, like one minus common variance of time series, between data sites instead of geographical distance in interpolation. Here, as a typical representative of interpolation methods the inverse distance weighting interpolation is applied and the test data is daily precipitation observed in Austria. Choosing statistical distance instead of geographical distance in interpolation of an actually available coarse observation network yields more robust interpolation results at sites of a denser network with actually lacking observations. The performance enhancement is in or close to mountainous terrain. This has the potential to parsimoniously densify the currently available observation network. Additionally, the success further motivates search for conceptual rain-orography interaction models as components of spatial rain interpolation algorithms in mountainous terrain.
Book Reviews
(2005)
Eighteen taxa are proposed as new synonyms in this study. Barbula calycina Schwägr. and Tortula ruraliformis (Besch.) Ingham are reported new for China. The types of Barbula pugionata Müll. Hal. and Streblotrichum gracillimum Herzog could not be located; comments on these two taxa are given. Barbula pugionata is considered as a questionable synonym of Syntrichia gemmascens (P.C. Chen) R.H. Zander. Streblotrichum gracillimum is Bellibarbula recurva (Griff.) R.H. Zander. Fruiting specimens of Didymodon giganteus (Funck) Jur., Didymodon leskeoides K. Saito and Didymodon subandreaeoides (Kindb.) R.H. Zander are reported from the Himalayas. Didymodon subandreaeoides and Bryoerythrophyllum rubrum (Geh.) P.C. Chen are reported new for Mongolia. Didymodon hastatus (Mitt.) R.H. Zander replaces Didymodon maschalogena (Renauld & Cardot) Broth. Barbula subcontorta Broth. is here viewed as Didymodon tectorum (Müll. Hal.) K. Saito: the latter is a distinct species.
A bryophyte checklist of the Ecological Reserve of Gurjaú (08º10’00'’-08º15’00"S; 35º02’30"- 35º05’00"W), a remnant of the Atlantic Forest in the State of Pernambuco, has been compiled. The Reserve covers an area of approximately 1362 ha, including several forest fragments of diverse sizes and stages of conservation. Specimens collected during the years 2000 and 2001, and voucher specimens from the UFP Herbarium at the Federal University of Pernambuco (UFPE) were analyzed. Bryophytes were collected on live and dead trunks, rocks, leaves and soil. The studied bryoflora is composed of 53 species of liverworts, 37 species of mosses and one hornwort. Among the twenty-three registered families, Lejeuneaceae (41 spp.) was the most representative one with the highest generic and specific richness, which confirms its status as predominant in tropical rain forests. Fissidens (7 spp.), Lejeunea and Cheilolejeunea (6 spp.), and Calymperes (4 spp.) were the most representative genera. The studied bryoflora is predominantly composed of species of neotropical distribution, widely spread throughout Brazil. The presence of an endemic species of the Atlantic Forest, Vitalianthus bichlerianus (Pôrto & Grolle) Schust. & Giancotti, and some other exclusively Brazilian species, e.g., Riccardia regnellii (Ängstr.) Hell have been recorded from the site.
The diversity of bryophytes on the different islands of the Azores varies much between 104 and 324 species. Attempts have been made to explain the heterogenity of the bryoflora. There is a correlation between species numbers and age of the islands in the way that the youngest islands (Pico) has the lowest species numbers in spite of the fact that it is the highest island. The species numbers of the other islands are correlated with the maximum elevation and with the size of the islands. The liverwort-moss ratio varies between 1.21 and 1.67 and shows a distinct humidity gradient between the islands. The floristic affinities between the islands are calculated by a cluster analysis. They show no correlation with the location of the islands (nearest neighbour), size, age, elevation or species numbers, which indicates that the species composition is mainly determined by chance. Ten species (2,3%) are endemic to the Azores and 14 species (including one genus) are endemic to the Macaronesian Islands. Some of the endemics are questionable, others may occur elsewhere in the tropics under a different name, but there is fossil prove that the others are relicts from the Tertiary which survived extinction during Quaternary in Europe.
An account of the bryological activities on the Azores is given. Three phases can be distinguished: one at the end of the 19. century, when first collections of non-bryologists were made, which resulted in the discovery of less than one third of the presently known species and the description of many so called endemics. A second phase in the thirties of the 20. century is characterized by an intensive collecting activity of some bryologists, which enormously raised the species numbers. In a third phase at the end of the 20. century, tourism as well as activities of local bryologists raised again the species numbers. Revisions of genera reduced the number of endemic species and revisions of herbarium specimens of doubtful records even reduced the species numbers of hepatics.
Lepidozia stuhlmannii, L. pearsonii, Atrichum tenellum, Bryum lanatum, Campylopus subulatus, Ceratodon stenocarpus, Polytrichum commune var. humile and Thuidium delicatulum are reported as new to the Azores. The record of Sphagnum pylaisii from Terceira is referred to a monoclade expression of S. denticulatum. The presence of the North American Leucobryum albidum on the Azores is confirmed and the distinguishing characters between this species and Leucobryum juniperoideum are discussed. The recently described Thamnobryum rudolphianum is reported another time from Terceira. Campylopus brevipilus and Racomitrium aquaticum are reported as new to Pico.
This catalogue contains literature reports and new records of Costa Rican Hepaticae and Anthocerotae, proceeding from monographs, revisions, floristic inventories, ecological bryophyte studies and herbarium specimens. The nomenclature has been updated in several genera. A total of 582 hepatic and eight hornwort species are reported from Costa Rica. The present work adds 26 new species records, and excludes 49 dubious records. Three new synonyms are proposed: Taxilejeunea carinata Herzog (=Lejeunea anomala Lindenb. & Gottsche); Taxilejeunea standleyi Herzog (=T. obtusangula [Spruce] A. Evans) and Syzygiella gracillima Herzog (=S. perfoliata [Sw.] Spruce).
Fifty-five mosses are newly recorded for Bolivia. Additional collection data are given for twelve mosses considered little known or rare in the country. Six new synonyms are recognized, five from Bolivia, one from Brazil: Hookeria scabripes Müll. Hal. [Callicostella scabripes (Müll. Hal.) Broth.] = Callicostella pallida (Hornsch.) Ångstr.; Leucobryum fragile Herzog = Leucobryum subobtusifolium (Broth.) B.H. Allen; Macromitrium pinnulatum Herzog = Macromitrium microstomum (Hook. & Grev.) Schwägr.; Schlotheimia vesiculata Herzog [Macromitrium vesiculatum (Herzog) Herzog] = Macromitrium stellulatum (Hornsch.) Brid.; Cyclodictyon breve Herzog = Cyclodictyon albicans (Hedw.) Kuntze; and from Brazil: Callicostella paludicola Broth. = Callicostella merkelii (Hornsch.) A. Jaeger. Three new combinations are proposed: Entosthodon subaloma (Herzog) S.P. Churchill (Goniobryum subaloma Herzog), Syntrichia xerophila (Herzog) S.P. Churchill (Tortula xerophila Herzog), Thamniopsis lepidopiloides (Herzog) S.P. Churchill (Hookeriopsis lepidopiloides Herzog).
Although occupying almost half the area of Brazil, the northern region of the country remains poorly known bryologically. In an attempt to help remedy this problem, a collecting trip was made to Jalapão Desert, located in the state of Tocantins. A total of 22 taxa were found, 21 are new occurrences to the state and three are new to the northern region of Brazil. Bryum caespiticium Hedw. is listed for the second time from Brazil. A list of the taxa with references of descriptions and illustrations are provided.
The Distrito Federal, one of the most important centers of plant endemism in central Brazil, is located in the center of Brazil, with an area of 5,814 km2 at coordinates 15o30’ S, 16o03’W. Cerrado vegetation covers the region. The main city in the Distrito Federal is Brasília, the capital of Brazil with a population of 2.5 million. In the last two decades the anthropogenic action has reduced the original plant cover drastically. In this paper a checklist of the bryophytes (Marchantiophyta, Bryophyta and Anthocerotophyta) is presented. A total of 176 species are listed, 114 among Bryophyta, 61 among Marchantiophyta and 1 in the Anthocerotophyta. The families best represented are the Bryaceae and Sematophyllaceae (Bryophyta), and the Jubulaceae and Lejeuneaceae (Marchantiophya).
Fissidens harringtonii from Sierra Leone and F. artsii from Réunion are newly described and illustrated. The taxonomic position of F. harringtonii and F. integerrimus Mitten in Hook.f & Wilson, with which it is compared, is discussed. Fissidens artsii is compared to F. ovatifolius R.Ruthe and F. sublimbatus Grout.
A systematic, literature-based compilation of bryophytes of Réunion Island has been made, with the additional examination of herbarium specimens. The list of 148 genera and 404 species and infraspecific taxa of mosses and 87 genera and 241 species and infraspecific taxa of hepatics and hornworts are here reported, including four mosses reported as new to Réunion.
Im Zusammenhang mit der Kartierung von FFH-Gebieten in Sachsen-Anhalt sowie bei verschiedenen Exkursionen in den Jahren 2004 und 2005 konnten einige bemerkenswerte Artnachweise erbracht werden, die nachfolgend zusammengefasst sind. Es liegen u. a. aus folgenden FFH-Gebieten Nachweise vor: Stendaler Rohrwiesen (zwischen Stendal und Heeren, östlich der Bahnstrecke Stendal-Magdeburg), Zaschwitz bei Wettin (südlich der Saale, gegenüber Wettin). Berücksichtigt wurden auch einige weniger seltene Arten, für die in der Datensammlung zur Landesflora bisher kein aktueller Nachweis vorliegt.
Mit der neuen Rubrik „Floristische und vegetationskundliche Veröffentlichungen über Sachsen- Anhalt“ will die Redaktion den Lesern eine Art Literatur-Service anbieten. Es wird versucht, die floristische, vegetationskundliche und sonstige „feldbotanisch“ orientierte Literatur, die im laufenden Jahr erschienen ist und Sachsen-Anhalt oder Teile davon betrifft, zusammenzustellen. Auch Artikel zu neuen oder bestimmungskritischen Sippen, die in Sachsen- Anhalt vorkommen oder zu erwarten sind, sollen berücksichtigt werden. Ferner sollen Diplom- und Promotionsarbeiten erfasst werden, die sich mit botanischen Themen in SachsenAnhalt und der näheren Umgebung befassen.
Im Rahmen der Grundlagenerfassung für das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz wurde 2004 eine Kartierung der Farn- und Blütenpflanzen auf der Grundlage der Topographischen Karte 1 : 25.000 im Viertelquadranten-Raster fortgesetzt. Die Kartierung der FFH-Gebiete innerhalb des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz wurde weitergeführt.
Im Rahmen der Publikationsreihe „Übersicht über die Pflanzengesellschaften des südlichen Teiles der DDR“, innerhalb derer von 1971 bis 1990 16 Teile erschienen, wurde ergänzend auch in zwei Teilen eine Bibliographie publiziert (H ilb ig 1980, 1990), für die sich jetzt ein 3. Teil anschließt, der neben einigen Nachträgen pflanzensoziologische und vegetationsökologische Arbeiten aus den Jahren 1989 bis 2001 umfasst.
Nectar secretion was measured at 6-h intervals over a 24-h period in flowers of the Red Bloodwood, Corymbia gummifera (family Myrtaceae). Secretion varied among time periods and among trees. There was no clear diurnal or nocturnal pattern. Flowers produced 0.5–3 µl of dilute nectar (9% concentration) per hour throughout the diel cycle. Standing crops of nectar averaged 1–12.6 µl per flower and also varied temporally and spatially. Flowers were visited by a wide array of nectarivores: insects, birds, gliding possums and bats. Although it is likely that these visitors vary considerably in their effectiveness as pollinators, it would appear that Corymbia gummifera has a generalised pollination system.
Acacia blakei forests and scrubs of north-eastern NSW are described and compared to similar vegetation found in the south-east of the state, primarily dominated by Acacia silvestris. Like those in the south, Northern Wattle Dry Sclerophyll Forests form often discrete stands with abrupt margins on steep slopes in rugged terrain on shallow often rocky soils. The structure is usually of a cohort with stems of an even height and size up to 20 m tall, and a sparse understorey with few grasses, herbs or shrubs. These systems are potentially maintained by infrequent extreme fire events. Notes are made on their management and conservation.
New populations of three threatened mallee species, Eucalyptus castrensis K.D.Hill, Eucalyptus fracta K.D.Hill and Eucalyptus pumila Cambage (all Myrtaceae), have recently been found in the Singleton Military Area in the Hunter Valley of New South Wales (32°45’S, 151°15’E). Each population is significant as they increase the known distribution and total numbers of three highly restricted species. Details of the habitat and size of each additional population are given and conservation notes provided.
Cadellia pentastylis F.Muell., (family Surianaceae), a dry rainforest tree with a conservation listing of Vulnerable at state and national levels, was first collected from the Gunnedah area by the botanical collector J.L. Boorman in 1907. We report the first record of Cadellia pentastylis from the Gunnedah area (30°58’49’’S, 150°15’15’’E) since 1907, and provide details of the community and habitat where it occurs, on the lower slopes of Black Jack Mountain. Although this population is one of the smallest in New South Wales, it is significant as it is at its southern distributional limit, and is found adjacent to semi-evergreen vine thicket, another type of dry rainforest, on the same hillslope. We list the New South Wales occurrences of this species and discuss aspects of its flowering phenology.
Fossil spores preserved on historical archaeological sites at Parramatta and Richmond indicate that two or more species of the quillwort genus Isoetes (family Isoetaceae) were growing along rivers on the Cumberland Plain, west of Sydney, during the late 18th and early 19th centuries. Perispore ornamentation indicates the parent plants were related to Isoetes drummondii A.Braun and Isoetes muelleri A.Braun: A possible third species produced microspores that are similar to, but much larger than, the spores produced by modern Isoetes muelleri. Apart from one dubious record, Isoetes has not been found in the Sydney flora or on the New South Wales Central Coast and Central Tablelands botanical subdivisions, but does occur in the Central Western Slopes, and botanical subdivisions to the north of Sydney (North Coast, Northern Tablelands) and south (Southern Tablelands, South-Western Slopes, South-Western Plains), as well as in other States. Our data indicate the present day disjunct distribution of Isoetes in New South Wales is most likely to be due to European settlement. The ability of quillworts to survive moderate levels of disturbance during the early Colonial period raises the possibility that remnant populations may still survive in protected areas on the Cumberland Plain.
The exotic tree species Pinus radiata D. Don (in the family Pinaceae) has successfully spread from commercial plantations into adjacent vegetation in southeastern Australia. Identifying factors facilitating spread will aid the control of current invasions and the prediction of future invasion events. The structure and composition of vegetation can have an important role in determining community resilience to invasion. Two dry eucalypt sclerophyll woodlands in the Blue Mountains west of Sydney known to be invaded by Pinus radiata were surveyed to investigate the influence of eucalypt presence, species diversity, species composition and vegetation cover on the extent and density of invasion. Relationships between community characteristics and the level of pine invasion were weak and variable. Pines were found growing in plots with 0–70% understorey cover and 5–90% ground cover, and in areas of both high and low eucalypt diversity and presence, illustrating the high invasion potential of Pinus radiata.
The vegetation of Culgoa National Park (22 986 ha in area; 29°15’ S, 147°15’ E) in the central north of New South Wales, approximately 40 km west of Goodooga and adjoining the NSW/Queensland border, is described. Six vegetation communities are delineated based on UPGMA analysis of cover-abundance scores of all vascular plant taxa. These communities are mapped based on ground truthing and air photo interpretation. All communities are simple in structure being primarily woodlands, shrublands and grasslands. Communities described are: 1) Eucalyptus coolabah Woodlands, 2) Muehlenbeckia florulenta Shrubby Thickets, 3) Eucalyptus coolabah – Acacia pendula Woodlands & Grasslands, 4) Eucalyptus largiflorens – Eucalyptus coolabah Woodlands, 5) Eucalyptus largiflorens – Alectryon oleifolius Woodlands, 6) Callitris glaucophylla – Eucalyptus populnea Woodlands and Shrublands. A total of 240 vascular plant taxa were found of which 8% were exotic in origin. Conservation issues are discussed.
The vegetation of Warra National Park (29° 29’S, 151° 56’E; 2041 ha in area) and Wattleridge (29°31’S, 151°54’E; 648 ha in area), located approximately 35 km southeast of Glen Innes and 5 km west of Mount Mitchell, within the Guyra and Severn Shires in the New England Tablelands Bioregion NSW, is described. Nine vegetation communities are defined, based on flexible UPGMA analysis of cover-abundance scores of all vascular plant taxa. These communities have been mapped based on analysis of quadrat data, air photo interpretation, substrate variation and ground-truthing.
Communities described are: (1) Leptospermum novae-angliae (New England Tea-tree) – Bursaria spinosa (Blackthorn) Riparian Scrub & Heath, (2) Eucalyptus pauciflora (Snow Gum) – Eucalyptus nova-anglica (New England Peppermint) Woodland, (3) Haloragis heterophylla (Variable Raspwort) – Carex inversa (Sedge) Herbfield, (4) Baeckea omissa (Baeckea) – Leptospermum gregarium (Swamp Tea-tree) Closed Wet Heath, (5) Eucalyptus cameronii (Die-hard Stringybark) – Eucalyptus campanulata (New England Blackbutt) Shrubby Open Forest, (6) Eucalyptus radiata subsp. sejuncta (Narrow-leaved Peppermint) – Eucalyptus acaciiformis (Wattle-leaved Peppermint) Woodland, (7) Eucalyptus cameronii (Die-hard Stringybark) – Eucalyptus caliginosa (Broad-leaved Stringybark) Grassy Open Forest, (8) Eucalyptus nobilis (Manna Gum) – Eucalyptus obliqua (Messmate) Tall Open Forest, and (9) Eucalyptus obliqua (Messmate) – Eucalyptus nobilis (Manna Gum) Tall Open Forest, (10) Leptospermum novae-angliae – Kunzea obovata – Brachyloma saxicola Shrubby Open Scrub and Closed Heath.
Of 11 communities within the area, four should be considered as threatened, while 18 taxa are considered to be of conservation significance.
The Southern Forests study area covers an area of about six million hectares of south-eastern New South Wales, south of Oberon and Kiama and east of Albury and Boorowa (latitude 33° 02’–37 ° 06’ S; longitude 146° 56’ – 147° 06’ E). The total area of existing vegetation mapped was three million hectares (3 120 400 hectares) or about 50% of the study area. Terrestrial, wetland and estuarine vegetation of the Southern Forests region were classified into 206 vegetation groups and mapped at a scale between 1: 25 000 and 1: 100 000. The classification was based on a cluster analysis of detailed field surveys of vascular plants, as well as field knowledge in the absence of field survey data. The primary classification was based on 3740 vegetation samples with full floristics cover abundance data. Additional classifications of full floristics presence-absence and tree canopy data were carried out to guide mapping in areas with few full floristic samples. The mapping of extant vegetation was carried out by tagging vegetation polygons with vegetation codes, guided by expert knowledge, using field survey data classified into vegetation groups, remote sensing, and other environmental spatial data. The mapping of pre-1750 vegetation involved tagging of soils mapping with vegetation codes at 1: 100 000 scale, guided by spatial modelling of vegetation groups using generalised additive statistical models (GAMS), and expert knowledge. Profiles of each of the vegetation groups on the CD-ROM* provide key indicator species, descriptions, statistics and lists of informative plant species.
The 206 vegetation groups cover the full range of natural vegetation, including rainforests, moist eucalypt forests, dry shrub forests, grassy forests, mallee low forests, heathlands, shrublands, grasslands and wetlands. There are 138 groups of Eucalyptus forests or woodlands, 12 rainforest groups, and 46 non-forest groups. Of the 206 groups, 193 were classified and mapped in the study area. Thirteen vegetation groups were not mapped because of their small size and lack of samples, or because they fell outside the study area.
Updated regional extant and pre-1750 vegetation maps of southern New South Wales have been produced in 2005, based on those originally prepared in 2000 for the southern Regional Forest Agreement (RFA). Further validation and remapping of extant vegetation over 10% of the study area has subsequently improved the quality of the vegetation map, and removed some of the errors in the original version. The revised map provides a reasonable representation of native vegetation at a scale between 1: 25 000 and 1: 100 000 across the study area.
In 2005 native vegetation covers 50% of the study area. Environmental pressures on the remaining vegetation include clearing, habitat degradation from weeds and nutrification, severe droughts, changing fire regimes, and urbanisation. Grassy woodlands and forests, temperate grasslands, and coastal and riparian vegetation have been the most reduced in areal extent. Over 90% of the grassy woodlands and temperate grasslands have been lost. Conservation of the remaining vegetation in these formations is problematic because of the small, discontinuous, and degraded nature of the remaining patches of vegetation.
Sclerolaena napiformis is found on fertile plains in northern Victoria and southern New South Wales and is endangered Australia-wide. Introductory work on its germination shows that seeds cannot germinate until the woody fruit has broken down. The seeds tolerate a wide range of temperatures for germination, suggesting that germination occurs regardless of season if sufficient rain falls. Seed ageing effects reduce seed viability, but some seed is still viable after two years storage. Flower buds first appear 21 weeks from germination and some fruits have matured by week 29. In the field, plants die back to their taproots in late autumn and resprout in spring. Ninety percent of tagged plants were still alive two years later. The physiological seed dormancy imposed by an intact fruit wall provides a mechanism for the development of persistent soil seed banks. Work on the ecological significance of such banks is needed. The literature on interactions between Sclerolaena fruit and seed biology and ants is briefly reviewed.
Ecological data in tabular form are provided on 668 plant species of the families Lemnaceae to Zosteraceae, 505 native and 163 exotics, occurring in the Sydney region, defined by the Central Coast and Central Tablelands botanical subdivisions of New South Wales (approximately bounded by Lake Macquarie, Orange, Crookwell and Nowra). Relevant Local Government Areas are Auburn, Ashfield, Bankstown, Bathurst, Baulkham Hills, Blacktown, Blayney, Blue Mountains, Botany, Burwood, Cabonne, Camden, Campbelltown, Canada Bay, Canterbury, Cessnock, Crookwell, Evans, Fairfield, Greater Lithgow, Gosford, Hawkesbury, Holroyd, Hornsby, Hunters Hill, Hurstville, Kiama, Kogarah, Ku-ring-gai, Lake Macquarie, Lane Cove, Leichhardt, Liverpool, Manly, Marrickville, Mosman, Mulwaree, North Sydney, Oberon, Orange, Parramatta, Penrith, Pittwater, Randwick, Rockdale, Ryde, Rylstone, Shellharbour, Shoalhaven, Singleton, South Sydney, Strathfield, Sutherland, Sydney City, Warringah, Waverley, Willoughby, Wingecarribee, Wollondilly, Wollongong, Woollahra and Wyong. The study area falls within the Sydney Basin IBRA Bioregion.
Families are: Lemnaceae, Liliaceae, Lomandraceae, Luzuriagaceae, Najadaceae, Orchidaceae, Philydraceae, Phormiaceae, Poaceae, Pontederiaceae, Posidoniaceae, Potamogetonaceae, Restionaceae, Ripogonaceae, Smilacaceae, Sparganiaceae, Thismiaceae, Typhaceae, Uvulariaceae, Xanthorrhoeaceae, Xyridaceae, Zingiberaceae, Zosteraceae.
Data are derived from herbarium collections, literature and field observations. It is hoped that the many, often alarming gaps in the information available will stimulate much-needed research into the ecology of more of the species. Information is provided so far as available to us for each plant species in the following categories:
Life History: Growth form, vegetative spread, longevity, primary juvenile period (time from germination to fruiting), reproduction, flowering and fruiting times, fruit/seed type, dispersal, establishment and growth, fire response, interaction with other organisms.
Distribution: Status/origin (native/naturalised), botanical subregions, distribution in Sydney area, selected locations.
Habitat: Habitat, altitude, annual rainfall, typical local abundance, vegetation, substrate, exposure.
Conservation: Conservation status.
The Orchidaceae are one of the largest and most diverse families of flowering plants. Orchids grow as terrestrial, lithophytic, epiphytic or climbing herbs but most orchids native to the Sydney Region can be placed in one of two categories. The first consists of terrestrial, deciduous plants that live in fire-prone environments, die back seasonally to dormant underground root tubers, possess exclusively subterranean roots, which die off as the plants become dormant, and belong to the subfamily Orchidoideae. The second consists of epiphytic or lithophytic, evergreen plants that live in fire-free environments, either lack specialised storage structures or possess succulent stems or leaves that are unprotected from fire, possess aerial roots that grow over the surface of, or free of, the substrate, and which do not die off seasonally, and belong to the subfamily Epidendroideae.
Orchid seeds are numerous and tiny, lacking cotyledons and endosperm and containing minimal nutrient reserves. Although the seeds of some species can commence germination on their own, all rely on infection by mycorrhizal fungi, which may be species-specific, to grow beyond the earliest stages of development. Many epidendroid orchids are viable from an early stage without their mycorrhizal fungi but most orchidoid orchids rely, at least to some extent, on their mycorrhizal fungi throughout their lives. Some are completely parasitic on their fungi and have lost the ability to photosynthesize. Some orchids parasitize highly pathogenic mycorrhizal fungi and are thus indirectly parasitic on other plants.
Most orchids have specialised relationships with pollinating animals, with many species each pollinated by only one species of insect. Deceptive pollination systems, in which the plants provide no tangible reward to their pollinators, are common in the Orchidaceae. The most common form of deceit is food mimicry, while at least a few taxa mimic insect brood sites. At least six lineages of Australian orchids have independently evolved sexual deception. In this syndrome, a flower mimics the female of the pollinating insect species. Male insects are attracted to the flower and attempt to mate with it, and pollinate it in the process.
Little is known of most aspects of the population ecology of orchids native to the Sydney Region, especially their responses to fire. Such knowledge would be very useful in informing decisions in wildlife management.
Das im Stadtgebiet von Salzwedel gelegene Untersuchungsgebiet (MTB 3132/4 Salzwedel), von Wohnbebauung und einigen Gärten umgeben, wurde von der Bahnstrecke Salzwedel - Diesdorf tangiert und besaß ein Anschlussgleis. Der zugängliche Außenbereich des Betriebsgeländes umfasste ca. 2 ha. Der Verfasser suchte das Gelände erstmals am 16.10.1977 auf. In den Folgejahren wurde die Fläche in unregelmäßigen Abständen begangen. Die sich über einen Zeitraum von 25 Jahren erstreckenden Beobachtungen haben gezeigt, dass Beständigkeit und Ausbreitungstendenz der Adventivflora als sehr gering einzustufen sind. Obwohl die meisten Arten am Fundort zur Samenreife gelangten, konnte die Entwicklung einer neuen Generation an nur wenigen Beispielen beobachtet werden. Die Etablierung über mehrere Jahre gelang insbesondere den sich allgemein in Ausbreitung befindenden Neophyten Atriplex sagittata, A. oblongifolia, Bassia scoparia, Sisymbrium loeselii und Erigeron annuus. Somit führt die Verschleppung von Diasporen fremdländischer Arten, selbst wenn sie am neuen Standort reproduzieren, nicht zwangsläufig zur Neuansiedlung. Vielmehr bedarf es meistens einer längeren Adaptationsphase und günstiger Umstände, um ein fester Bestandteil unserer Flora zu werden.
Willkommen zum 17. Band der Schriftenreihe "Egge-Weser", der ersten Ausgabe unter dem veränderten Titel "Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser". Diese Namensänderung wurde notwendig, da seit diesem Jahr der "Naturkundliche Verein Egge-Weser" nicht mehr allein als Herausgeber fungiert. Zukünftig wird die Wissensvermittlung zur heimischen Natur von allen im Kreis agierenden Naturschutzvereinen und –verbänden getragen. Als Herausgeber wirken jetzt neben dem NEW auch der NABU - Kreisverband Höxter, der BUND - Kreisgruppe Höxter, der Verein "Naturschutz aktiv" sowie die Landschaftsstation im Kreis Höxter e.V. Für letztere bietet die Beteiligung an der Schriftenreihe die Möglichkeit, den Bericht über die vielfältigen Aktivitäten im Laufe des jeweils vorangegangenen Jahres der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Gegenzug bedient sich die Schriftenreihe der Organisation und technischen und räumlichen Einrichtungen der Landschaftsstation als neuem Standort der Schriftleitung.
Das NSG "Kuhkamp" bei Willebadessen ist eine rund 1 Hektar große Magerrasenfläche, die ohne Pflege verbuschen und damit als Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen verloren gehen würde. Als besondere Raritäten sind die verschiedenen Enziane und Orchideen zu nennen. Bisher wurde die Fläche von eine Gruppe ortsansässiger Rentnern betreut, die sich allerdings aus Altersgründen nicht mehr um die Fläche kümmern kann. Nach Rücksprache mit dem Kreis Höxter und der Landschaftsstation im Kreis Höxter e.V. haben Naturschutz aktiv und NABU in diesem Jahr die Pflege übernommen und können hierfür sogar mit finanzieller Unterstützung des Kreises rechnen. Langfristig soll die Betreuung der Fläche über die beiden Naturschutzvereine in Kooperation mit der Landschaftsstation erfolgen.
Editorial
(2005)
Nach langen Jahren der Kontinuität stand nun zwangsläufig ein Generationswechsel an, der auch Anlass war, verschiedensten neuen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Dabei galt es nicht nur, Vogelwarte und Beringungszentrale Hiddensee in den Kreis der Herausgeber aufzunehmen und ein zeitgemäßes, dem Inhalt angepasstes, neues Layout zu gestalten, sondern nach der Umstrukturierung des Journals für Ornithologie auch wieder ein Vereinsorgan zu schaffen, mit dem sich möglichst alle Mitglieder identifizieren können und das ausreichend Platz bietet für Nachrichten und Mitteilungen aus dem Vereinsleben.
Entstanden ist eine neue „Vogelwarte“, in deren Schriftleitung neben den drei Vogelwarten (Wolfgang Fiedler, Radolfzell; Ommo Hüppop, Helgoland und Ulrich Koppen, Hiddensee) auch die DO-G (Christiane Quaisser) vertreten ist. Sie wird sich - durchgängig in deutscher Sprache - weiterhin allen überregional relevanten wissenschaftlichen Arbeiten aus der Ornithologie widmen, aber auch genügend Raum besitzen für Neuigkeiten und Persönliches aus den Beringungszentralen und der DOG, für Dissertationen, Rezensionen, Ankündigungen und vieles mehr. Wie zu Zeiten des „Vogelzug“ wird die „Vogelwarte“ nun wieder viermal im Jahr erscheinen und so den regelmäßigen Austausch von Informationen ermöglichen.
Wie in den Jahren zuvor organisierte der BUND auch im Sommer 2004 im Rahmen des Kinderferienprogramms „Kinderferienspaß“ der Stadt Höxter einen Naturerlebnis-Nachmittag. Am Mittwoch, dem 4. August 2004, führten Klaus und Maria Mengel zusammen mit Doris Belter vom NABU die interessierten Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren mit Spielen zum Thema rund um die Natur über den Ziegenberg. Dieser ist weit über die Grenzen Höxters bei Naturliebhabern wegen seiner besonderen Pflanzenvielfalt bekannt.
Erstmals wird der Jahresbericht der Landschaftsstation eingegliedert in ein Gemeinschaftswerk der naturschutzfachlich aktiven Einrichtungen im Kreis Höxter und somit einer breiteren Öffentlichkeit als in den Jahren zuvor zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, allen interessierten Bürgern einen Einblick in die Arbeiten "ihrer" Station zu geben und darüber hinaus Wissenswertes aus Natur und Landschaft zu vermitteln.
Zum fünften Mal fand am 12. Juni 2004 im Kreis Höxter der "Tag der Artenvielfalt" statt. Diese inzwischen weltweit größte Feldforschungsaktion, bei der das Arteninventar verschiedenster Lebensräume im europäischen Raum zeitgleich von über 10.000 Wissenschaftlern und Hobbyforschern erfasst wird, war 1999 von der Zeitschrift GEO initiiert worden. Die Idee der Aktion ist, innerhalb eines Tages in einem definierten Gebiet so viele Arten wie möglich zu erfassen und damit zu zeigen, dass es eine große Artenfülle nicht nur beispielsweise im tropischen Regenwald, sondern auch "direkt vor der Haustür" gibt.
Der Berenbruch zwischen Fürstenau und Hohehaus ist für seinen hohen Artenreichtum insbesondere an Feuchtgebietsbewohnern bekannt. Aufgrund des Vorkommens zahlreicher seltener Pflanzen- und Tierarten wurde das Feuchtgebiet 1989 zum Naturschutzgebiet erklärt. Es umfasst eine Fläche von etwa 11,4 ha und liegt auf einer Höhe von etwa 270 m ü. NN im Bereich des Messtischblattes 4121 (Quadrant 4). Naturräumlich gehört der Berenbruch zum Lipper Bergland (naturräumliche Einheit 364.38, Löwendorfer Hügelland, PREYWISCH 1981) und liegt auf dem Gebiet der Stadt Höxter.
Das Körbecker Bruch liegt zwischen Borgentreich und Körbecke am Oberlauf des Vombachs. Bereits seit langer Zeit ist das Gebiet überregional bekannt als Lebensraum zahlreicher seltener Pflanzen- und Tierarten der Niedermoore, unter ihnen die bekannte und attraktive Trollblume (Trollius europaeus). Das Körbecker Bruch gilt zudem als das größte und bedeutendste Feuchtwiesenschutzgebiet und wichtigste Wiesenbrütergebiet im Kreis Höxter. Ein 1996 als Schutzgebiet ausgewiesener, 93 ha großer Bereich bildet das NSG „Körbecker Bruch“. Es liegt in einer Höhe zwischen 190 und 210 m ü. NN im Bereich des Messtischblattes 4421 (Quadranten 2 und 4) auf dem Gebiet der Stadt Borgentreich. Naturräumlich gehört das Körbecker Bruch zur Großen Börde (Einheit 360.0), die den Zentralteil der Warburger Börde, naturräumliche Haupteinheit 360, bildet (PREYWISCH 1981).
Das Verbundforschungsvorhaben “Schweinefreilandhaltung im Rahmender Landschaftspflege“ hat sich in den Jahren 1999-2003 mit der Frage beschäftigt, inwieweit die extensive Haltung von Hausschweinen einen Beitrag zum Erhalt gefährdeter Offenlandstandorte leisten kann, bzw. ob und in welchem Umfang gefährdete Arten von der Wühltätigkeit der Tiereprofitieren. Am Beispiel einer bis zur Einrichtung der Schweineweide brachliegenden Niedermoorfläche in der Warburger Börde(Kr. Höxter, Ostwestfalen) werden die Auswirkungen der Schweinebeweidung auf tierische Lebensgemeinschaften am Beispiel der Vögel und Laufkäfer erörtert und die Wertigkeiten der Zönosen im Vergleich zu benachbarten Brachflächen bzw.konventionell genutzten Feuchtgrünländern diskutiert. Trotz gewisser Einschränkungen aufgrund der relativ geringen Flächengrößen der Untersuchungsfläche und der damit einhergehenden Randeffekte sowie fehlender Versuchswiederholungen könnenbezüglich der Avifauna folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: Extensiv genutzte Schweineweiden in Feuchtgebieten bieten ganzjährig geeignete Habitate und Strukturen für Vogelarten des Offenlandes, der Feuchtwiesen und der Röhrichte bzw. Hochstaudenfluren. Aufgrund der engen Verzahnung unterschiedlichster Strukturen geschieht dies selbst auf vergleichsweise kleinen Flächen in einem Umfang, wie es von anderen landwirtschaftlichen Nutzungen nicht gewährleistet wird. Insbesondere zur Förderung der in Mitteleuropa stark gefährdeten Wiesenbrüter stellt die Schweinebeweidung in Abhängigkeit von den standörtlichen Parametern eine geeignete Nutzungsform dar. Bezüglich der Laufkäferfauna ist festzuhalten, dass die Artengemeinschaft in erster Linie von der Bodenfeuchte bzw. der Dauer der Überstauung bestimmt wird – dies spiegelt sich auch bei der Betrachtung ausgewählter funktioneller Merkmale wider. Erst an zweiter Stelle wirkt sich die Nutzung der Flächen auf die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft aus. Insbesondere die Strukturparameter "Offenbodenanteil" und "Vegetationshöhe/-dichte" beeinflussen die Laufkäferzönosen maßgeblich. Die Schweineweide wies mit 41 nachgewiesenen Laufkäferarten im Vergleich zu benachbarten Brachen (36 Arten) eine höhere Diversität auf– die Käfer zeigten dort ebenfalls höhere Aktivitätsdichten. Typische Feuchtgrünlandsbzw. Niedermoorarten waren überwiegend auf den lange überstauten,nassen Teilbereichen der Untersuchungsflächen anzutreffen,wobei mehrere Arten – darunter der seltene Elaphrusuliginosus – Präferenzen für die Schweineweide zeigten. Demgegenüber drangen auf die frisch-feuchten Teilbereiche vermehrt euryöke Grünlands- und Ackerarten vor. Der Vergleich mit nahe gelegenen, als Wiesen genutzten Niedermoorresten ergab nur sehr geringe Übereinstimmungen. Hierfür dürfte die unterschiedliche Nutzungsgeschichte, aber auch die verschiedene Erfassungsmethodik eine Rolle spielen. Insgesamt kann aus Sicht der untersuchten Tiergruppen die neu eingeführte extensive, saisonale Schweinebeweidung im Bereich des degradierten Niedermoores als erfolgreich bewertet werden. Die charakteristischen Artengemeinschaften konnten erhalten bzw. neu etabliert werden, darüber hinaus profitierten einige selten bzw. gefährdete Arten von der neuen Nutzungsform. 98 Wichtige Ziele des Naturschutzes, wie die Förderung der Biodiversität oder die Schaffung geeigneter Lebensräume für gefährdete Arten, konnten somit realisiert werden.
Der Stockberg liegt nördlich der Ortschaft Ottbergen (Stadt Höxter) am Südrand des Herbremer Holzes, das Bestandteil eines zusammenhängenden Waldgebietes zwischen Höxter und Brakel ist. Der geologische Untergrund besteht aus Unterem Muschelkalk, dessen harte Gesteinsschichten der Verwitterung standhalten und den Grund für die steile Hangbildung zum Tal der Nethe darstellen. Während die Kuppe des Berges sowie die westlich und südöstlich exponierten Hänge waldbedeckt sind und forstlich genutzt werden, findet man, dem Wald an oberen Hangpartien vorgelagert, artenreiche Kalkmagerrasen als Reste einer früher in diesem Raum durch Ziegen- und Schafhute weit verbreiteten Vegetationsform. Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts liegen diese aus landwirtschaftlicher Sicht unrentablen Flächen brach. Erst außerhalb des Naturschutzgebietes (NSG) sind landwirtschaftlich genutzte Grünland- und Ackerflächen anzutreffen. Im Randbereich ragen sie nur geringfügig in das Schutzgebiet. Am Fuß des Stockberges grenzt die Bebauung von Ottbergen unmittelbar an das NSG an.
Um die ehemals großen zusammenhängenden Magerrasenflächen (vgl. Abb. 5) in ihrer typischen Ausprägung (lückig, kurzrasig) wiederherzustellen, wird seit 1988 auf dem Räuschenberg im Rahmen des Mittelgebirgsprogramms wieder eine Beweidung mit Schafen, zeitweise mit beigemischten Ziegen, durchgeführt. Die Anzahl der Tiere pro Beweidungsjahr variiert dabei zwischen 160 (1999) bis maximal 360 (1989) und lag in den letzten Jahren bei etwa 200 Tieren. Begleitend zu den Beweidungen kam es zu umfangreichen Entbuschungsmaßnahmen, die bis heute zusammen mit der Beseitigung von Stockausschlägen nahezu jährlich auf jeweils alternierenden Teilflächen durchgeführt werden. Durch die Pflegemaßnahmen haben sich die Magerrasenflächen wieder auf die ehemals verbuschten Flächen ausdehnen können. Einzelne, wertbestimmende Pflanzenarten, darunter auch einige Orchideenarten konnten sich daraufhin wieder ausbreiten.
Der "Ornithologische Sammelbericht" erscheint alljährlich und gibt erwähnenswerte Vogelbeobachtungen des Kreisgebietes und direkt angrenzender Bereiche wieder. Sofern es nicht gesondert angegeben ist, liegen den Daten keine gezielten Untersuchungen zugrunde - sie sind somit absolut zufällig entstanden und erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Die Veröffentlichung dient zur Dokumentation der Nachweise, zur aktuellen Information und kann als Grundlage für Auswertungen verwendet werden.
Das zur Familie der Orchideen gehörende Dreizähnige Knabenkraut (Orchis tridentata Scop.) ist eine auffallende Pflanze unserer Kalk-Halbtrockenrasen. Ihretwegen besuchen alljährlich zahlreiche Orchideenfreunde unsere Region. Manche Autoren führen den deutschen, wie auch den lateinischen Namen der Pflanze auf die spitz zulaufenden, nach außen gebogenen Zipfel der drei äußeren Blütenkronblätter zurück (WWW.ORCHIDEEN-KARTIERUNG.DE, AHO NRW 2001), andere auf die dreilappige Lippe (BAUMANN 2005; vgl. Abb. 1). Der Gattungsname (griechisch: Hoden) leitet sich von den an die Form von Hoden erinnernden Wurzelknollen der Pflanze ab.
Die Schuppenwurz (Lathraea squamaria) ist eine bleiche bis rötliche blattgrünlose Pflanze, die auf den Wurzeln verschiedener Bäume oder Sträucher schmarotzt. Sie gehört zur Familie der Rachenblütler oder Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae), ist also verwandt mit den Gattungen Königskerze (Verbascum), Ehrenpreis (Veronica) oder den halbparasitischen Gattungen Wachtelweizen (Melampyrum), Klappertopf (Rhinanthus) oder Augentrost (Euphrasia). Lathraea wächst in humosen Laubwäldern auf frischen bis feuchten, kalkreichen, basischen Lehmböden. Man findet sie an kaum überfluteten Stellen von Auwäldern, in Schluchtwäldern oder in Hainbuchenwäldern (SEBALD et.al. 1996). Ihr botanischer Name Lathraea bedeutet "die Verborgene" oder auch "Heimliche" (BECKHAUS 1893; VOSS 1922) und so begegnet man der Pflanze, die nicht alljährlich erscheint, das blühfähige Alter erst nach etwa 10 Jahren erreicht und auch unterirdisch blühen kann (PLANER-PUPP), eher selten, da man sie leicht übersieht. Sie erscheint und blüht bei uns zwischen Ende März und Anfang Mai, wenn bereits Giersch, Bingelkraut und andere Geophyten die durch die Laubschicht brechenden Schuppenwurz-Triebe zum Teil verdecken.
During SPURT (Spurenstofftransport in der Tropopausenregion, trace gas transport in the tropopause region) we performed measurements of a wide range of trace gases with different lifetimes and sink/source characteristics in the northern hemispheric upper troposphere (UT) and lowermost stratosphere (LMS). A large number of in-situ instruments were deployed on board a Learjet 35A, flying at altitudes up to 13.7 km, at times reaching to nearly 380 K potential temperature. Eight measurement campaigns (consisting of a total of 36 flights), distributed over all seasons and typically covering latitudes between 35° N and 75° N in the European longitude sector (10° W–20° E), were performed. Here we present an overview of the project, describing the instrumentation, the encountered meteorological situations during the campaigns and the data set available from SPURT. Measurements were obtained for N2O, CH4, CO, CO2, CFC12, H2, SF6, NO, NOy, O3 and H2O. We illustrate the strength of this new data set by showing mean distributions of the mixing ratios of selected trace gases, using a potential temperature – equivalent latitude coordinate system. The observations reveal that the LMS is most stratospheric in character during spring, with the highest mixing ratios of O3 and NOy and the lowest mixing ratios of N2O and SF6. The lowest mixing ratios of NOy and O3 are observed during autumn, together with the highest mixing ratios of N2O and SF6 indicating a strong tropospheric influence. For H2O, however, the maximum concentrations in the LMS are found during summer, suggesting unique (temperature- and convection-controlled) conditions for this molecule during transport across the tropopause. The SPURT data set is presently the most accurate and complete data set for many trace species in the LMS, and its main value is the simultaneous measurement of a suite of trace gases having different lifetimes and physical-chemical histories. It is thus very well suited for studies of atmospheric transport, for model validation, and for investigations of seasonal changes in the UT/LMS, as demonstrated in accompanying and elsewhere published studies.
On the observation of mesospheric air inside the arctic stratospheric polar vortex in early 2003
(2005)
During several balloon flights inside the Arctic polar vortex in early 2003, unusual trace gas distributions were observed, which indicate a strong influence of mesospheric air in the stratosphere. The tuneable diode laser (TDL) instrument SPIRALE (Spectroscopie InFrarouge par Absorption de Lasers Embarqués) measured unusually high CO values (up to 600 ppb) on 27 January at about 30 km altitude. The cryosampler BONBON sampled air masses with very high molecular Hydrogen, extremely low SF6 and enhanced CO values on 6 March at about 25 km altitude. Finally, the MIPAS (Michelson Interferometer for Passive Atmospheric Sounding) Fourier Transform Infra-Red (FTIR) spectrometer showed NOy values which are significantly higher than NOy* (the NOy derived from a correlation between N2O and NOy under undisturbed conditions), on 21 and 22 March in a layer centred at 22 km altitude. Thus, the mesospheric air seems to have been present in a layer descending from about 30 km in late January to 25 km altitude in early March and about 22 km altitude on 20 March. We present corroborating evidence from a model study using the KASIMA (KArlsruhe Simulation model of the Middle Atmosphere) model that also shows a layer of mesospheric air, which descended into the stratosphere in November and early December 2002, before the minor warming which occurred in late December 2002 lead to a descent of upper stratospheric air, cutting of a layer in which mesospheric air is present. This layer then descended inside the vortex over the course of the winter. The same feature is found in trajectory calculations, based on a large number of trajectories started in the vicinity of the observations on 6 March. Based on the difference between the mean age derived from SF6 (which has an irreversible mesospheric loss) and from CO2 (whose mesospheric loss is much smaller and reversible) we estimate that the fraction of mesospheric air in the layer observed on 6 March, must have been somewhere between 35% and 100%.
Number concentrations of total and non-volatile aerosol particles with size diameters >0.01 µm as well as particle size distributions (0.4–23 µm diameter) were measured in situ in the Arctic lower stratosphere (10–20.5 km altitude). The measurements were obtained during the campaigns European Polar Stratospheric Cloud and Lee Wave Experiment (EUPLEX) and Envisat-Arctic-Validation (EAV). The campaigns were based in Kiruna, Sweden, and took place from January to March 2003. Measurements were conducted onboard the Russian high-altitude research aircraft Geophysica using the low-pressure Condensation Nucleus Counter COPAS (COndensation PArticle Counter System) and a modified FSSP 300 (Forward Scattering Spectrometer Probe). Around 18–20 km altitude typical total particle number concentrations nt range at 10–20 cm−3 (ambient conditions). Correlations with the trace gases nitrous oxide (N2O) and trichlorofluoromethane (CFC-11) are discussed. Inside the polar vortex the total number of particles >0.01 µm increases with potential temperature while N2O is decreasing which indicates a source of particles in the above polar stratosphere or mesosphere. A separate channel of the COPAS instrument measures the fraction of aerosol particles non-volatile at 250°C. Inside the polar vortex a much higher fraction of particles contained non-volatile residues than outside the vortex (~24% outside vortex). This is most likely due to a strongly increased fraction of meteoritic material in the particles which is transported downward from the mesosphere inside the polar vortex. The high fraction of non-volatile residual particles gives therefore experimental evidence for downward transport of mesospheric air inside the polar vortex. It is also shown that the fraction of non-volatile residual particles serves directly as a suitable experimental vortex tracer. Nanometer-sized meteoritic smoke particles may also serve as nuclei for the condensation of gaseous sulfuric acid and water in the polar vortex and these additional particles may be responsible for the increase in the observed particle concentration at low N2O. The number concentrations of particles >0.4 µm measured with the FSSP decrease markedly inside the polar vortex with increasing potential temperature, also a consequence of subsidence of air from higher altitudes inside the vortex. Another focus of the analysis was put on the particle measurements in the lowermost stratosphere. For the total particle density relatively high number concentrations of several hundred particles per cm3 at altitudes below ~14 km were observed in several flights. To investigate the origin of these high number concentrations we conducted air mass trajectory calculations and compared the particle measurements with other trace gas observations. The high number concentrations of total particles in the lowermost stratosphere are probably caused by transport of originally tropospheric air from lower latitudes and are potentially influenced by recent particle nucleation.
The purpose of this article is to report on the work carried out during the research project "O trabalho de tradutor como fonte para a constituição de base de dados" (The translator´s work as a source for the constitution of a database). Through the restoration, organization and digitalization of the personal glossary and part of the books containing the translations made by the deceased public translator Gustavo Lohnefink, this research project intends to construct a digital database of German – Portuguese technical terms (for the language pair), which could then be used by other translators. In order to achieve this purpose, a specific methodology had to be developed, which could be used as a starting-point for the treatment and recovery of other similarly organized data-collections.
A tradução para a criança e para o jovem: a prática como base da reflexão e da relação profissional
(2005)
This article deals with the attempt of systematizing my experience as translator of literature written for children and young people. On the basis of some considerations about aspects shared by both, the production and the translation of this kind of literature, this article presents a number of examples taken from translations of German texts into Brazilian Portuguese. Consequences concerning the importance of concepts like interaction and creativeness in translation are then briefly discussed. A claim for a more systematic consideration of the question by Translation Studies and for a special position to be occupied by this genre of texts in the professional field is the background of the article.
The following essay discusses the possibilities of integrating linguistic and semantic aspects of teaching German as a Foreign Language in secondary schools in Santa Catarina using an interculturally orientated approach. Drawing on the insight that 'otherness' is a relational notion, so that the image we create of 'the other' depends essentially on the understanding of one's own culture and the histories, values and social reality inscribed in it, the article proposes a didactic approach that uses the teaching of morpho-syntactic structures to instigate intercultural reflections. Moreover, to be able to fully exploit the potential of divergent notions of 'self' and 'otherness' in the language classroom, teaching activities are proposed that allow learners to respond individually to the material presented. The article proposes and discusses various didactic activities that allow the teacher to use the course book in order to create and explore interculturally significant material.
In the theoretical context of Critical Applied Linguistics, this paper examines two aspects that are important for a consideration of the possible imaginaries that permeate the contact between a Brazilian student and German as a foreign language. I analyze the possible consequences of the argument that German is a very "cultivated" and difficult language, as well as the lack of incentive, in didactic material, for reflections on the peculiarities of a possible contact between a Brazilian student and the German language or a native speaker of that language. Finally, this paper intends to discuss whether if there is any didactic material used for teaching of German in Brazil which stimulates the pupils to criticize the peculiarities and the imaginaries that permeate their contact with the German culture and language.
At the same time that language is fundamental for establishing and maintaining social-cultural groups, it is also influenced by them to the extent that a number of social-cultural conventions are unconsciously mirrored in their members’ linguistic manifestations. Different expectations regarding conversational style in interactions between speakers from different cultural groups can lead to misunderstandings, conflicts or even to the creation and perpetuation of stereotypes. This paper will present some examples and considerations of conversational style and interculturality in general and about conversational style in German and Brazil in particular.
The article presents an analysis of different speech styles used by participants of the German speech community in contrast to the Brazilian one, based on examples of interviews made in both cultures. After the illustration of the different language uses, the article’s focus will be on the communicative functions the styles in each community. So, we find the phatic, poetic and expressive function more dominant in the Brazilian speech, whereas the use of the referential and the metalinguistic function seem to be more common in the speech of the German respondents. It is therefore possible to establish the dichotomy between the actor and the spectator in a metaphorical sense to summarize these contrasting functions. Finally, the fact in which these results can in part be explicated by their embedding in different cultural and historical backgrounds, emphasizing the Brazilian speech community as a more heterogenous and baroque, compared with the German one which tends to be more homogenous and (self)-observing will be shown.
Diese Miszelle beabsichtigt, durch die Auslegung des Kapitel 62 von Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" den Begriff des 'Essayismus' zu erläutern. Sie erhebt nicht den Anspruch, die nahezu unabsehbare Forschungsliteratur zum Roman zu diskutieren, sondern beschränkt sich bewusst auf die von Musil angedeutete Konzeption.
Ende der 90er Jahre diskutiert die germanistische Literaturwissenschaft über eine "neue deutsche Popliteratur". Der Autor Christian Kracht wird als ein Begründer dieser literarischen Strömung gesehen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Krachts Romanen "Faserland" (1995) und "1979" (2001). Während "Faserland" oft als Prototyp der Popliteratur angesehen wird, scheint "1979" eher einen Ausstieg aus diesem noch schwer zu definierenden Genre anzudeuten. Beide Romane werden in diesem Beitrag interpretiert und hinsichtlich ihrer popliterarischen Elemente diskutiert.
This essay aims at making a survey of Kafka’s reception in Brazil. After justifying the importance of this study, I show how intermittently Kafka’s work was translated into Brazilian Portuguese in the very beginning of his reception, that is to say, 1956. The first text published in Brazil was "Die Verwandlung", which was written in German in 1915. However this text was not translated from the German, but from the English. Other texts were translated from the French. Translations from the German only appeared in 1983, among them the one with the 'short stories' "Kleine Fabel", "Der Geier", "Gibs auf!" and "Vor dem Gesetz". It is interesting to notice that essays and other articles in newspapers on Kafka and his work preceded the translations. For example, the first essay on the author was written by Otto Maria Carpeaux in August 1941 in the newspaper "Correio da Manhã". Nowadays Kafka’s work is object of considerable research in Brazil.
Ähnlich den Romanen "Die Leiden des jungen Werthers" und "Wilhelm Meisters Lehrjahre" von Goethe hat Novalis’ Fragmentroman "Heinrich von Ofterdingen" die Geschichte der deutschen Literatur geprägt. Dieser Roman ist vor allem bedeutsam in der deutschen Literaturgeschichte, weil Novalis eine 'blaue Blume' in den Roman eingefügt hat. Dieser Artikel untersucht die Bedeutung der blauen Blume in Novalis' "Heinrich von Ofterdingen" als Symbol für die Suche nach dem Glück in der deutschen Literatur. Dafür werden die folgenden Fragen behandelt: die Verbindung zwischen dem Menschen und der Natur, die Farbe blau nach Goethes Lehre, die blaue Blume als Motiv der Natur und Heinrichs Träume.
This article suggests a possible meaning of the concept of "Bildungsroman". It analyzes Goethe's "Wilhelm Meister Lehrjahre", a novel that is considered the model of this kind of narrative and argues that Goethe shows how the union of action and contemplation is an ideal required to create a balanced humanist man. It also discusses Novalis' "Heinrich von Ofterdingen" as an anti-model to Goethe.
Ungeachtet seines Realitätsgehaltes ist historisches Drama Fiktion. Literatur 'lügt', oder, anders gesagt, sie schafft ihre eigene Wirklichkeit und Wahrheit. Das Burgtheater als historische Institution und als Ort dramatischer Fiktion ist der Stoff von Jelineks historischem Drama. Hinter den im Stück auftretenden Kunstfiguren, die eine künstliche, vom Nationalsozialismus vergiftete Sprache sprechen, sind Mitglieder der Hörbiger Familie erkennbar. Dagegen, dass diese nicht wirklich getroffen werden, da sie in Kunstfiguren und ergo in Fiktion verwandelt sind, spricht, dass die Autorin die im Stück insbesondere gegen Käthe / Paula Wessely erhobenen Vorwürfe der Mitverantwortung an den Verbrechen des Naziregimes jenseits aller Fiktion zu meinen scheint: Die Figur der Käthe in "Burgtheater" hat viel mit Paula Wessely, wie sie Jelinek in ihrem Telefoninterview beschreibt, gemeinsam. Der Kunstcharakter des Stückes scheint ein Schutzmantel zu sein, unter dem die Autorin ungestraft sagen kann, wofür sie ansonsten vor Gericht gestellt werden könnte. Harald Weinrich hat erkannt, dass die Literatur, seit sie nicht mehr "lügen", sondern die wirkliche Wahrheit und die wahre Wirklichkeit sagen will, Gefahr läuft, in den Umkreis der wirklichen Lüge zu geraten. Indem sie, anstatt sich damit zu begnügen mit ihren Fiktionen auf die Nation moralisch einzuwirken, sich höchstpersönlich zu deren Gewissen aufschwingt, kommt Jelinek in "Burgtheater" dieser Gefahr zumindest sehr nahe.
Zur Erinnerung an deutsche Opfer: Geschichte, Zeugnis und Fiktion in Grass' Novelle Im Krebsgang
(2005)
Der Artikel untersucht anhand einer Novelle von G. Grass eine aktuelle Tendenz der deutschen Literatur über den Zweiten Weltkrieg, in der nicht mehr die Schuld, sondern das Leiden der deutschen Bevölkerung im Zentrum steht. Grass' Text zeigt eine spezifische Sorgfalt im Umgang mit den historischen Fakten und macht dem Leser die Differenz von faktualen und fiktionalen Elementen besonders transparent. Im fiktionalen Bereich imitiert der Autor die Gattung des Zeugenberichts, was wesentlich dazu beiträgt, seine Novelle zum Träger von kollektiver Erinnerung zu qualifizieren. In der fiktionalen Handlung ist außerdem eine politische Argumentation aufgehoben, mit der unterstrichen wird, warum auch der deutschen Opfer gedacht werden muss: um der Wahrheit und des emotionalen Gleichgewichts willen und um einen – wenngleich schmalen – Ausweg aus dem über Generationen fortgesetzten Teufelskreis der Gewalt zu finden. Grass' Novelle steht damit zugleich in einer Tradition von Vergegenwärtigung historischer Ereignisses im Dienste einer humanistisch-aufgeklärten kollektiven Erinnerung, das sich in Deutschland auf Schillers Dramen zurückverfolgen lässt.
This paper deals with the image of Spain and how it is misrepresented in the German historical narratives written during the exile period. This misrepresentation is due on the one hand to the writers' lack of knowledge of the historical context in which their works were set and on the other hand to the individual motivation of the authors themselves. Through an examination of the two novels which Lion Feuchtwanger set in Spain, "Die Jüdin von Toledo" and "Goya", this article will try to analyse how in both cases the Spanish context offered the author the perfect frame to build the plot and the scenes and relate it to the historical moment Germany was experiencing. Furthermore, literary images and motifs will also be taken into consideration in order to prove how the reality of Spain in two very particular moments of its history was distorted in both novels.
In this essay I want to begin with a short survey on the reception of Schiller in England and Portugal, especially in regard to the impact of the play "The Robbers" and the narrative "The Ghostseer". As a matter of fact, Schiller was not only read and translated, but he actually imprinted his mark on (the) literature outside Germany. His ideas and works made important contributions to the Romantic movement – that of Brazil, where his writings arrived through France and Portugal, but Schiller was read directly in German at least by Gonçalves Dias. Schiller's contribution to the works of Gonçalves Dias can be most clearly seen in the drama "Patkull", in which there are similarities to "Wallenstein", and in the translation of "The bride of Messina", which was unfinished when the Brazilian writer prematurely died.
No poema "Die Götter Griechenlands", Schiller elabora a diferença entre uma Grécia clássica idealizada, entendida como totalidade orgânica em harmonia consigo mesmo, e a Europa moderna do sec. XVIII com sua fragmentação e seu materialismo temível. Afirma-se que o autor está menos condenando o cristianismo do que enfatizando a função da arte. Na última estrofe, a beleza da arte é oferecida como último recurso de preservar sentido e humanidade. O status quase religioso que Schiller reserva para a arte é crucial para entender o pensar literário e cultural na Alemanha do sec. XIX.
Die "Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung" (1788), die erste von Schillers historischen Schriften, bildet den Ausgangspunkt für die Untersuchung der Frage, wie sich das wissenschaftliche Interesse an Schiller als Historiker in den vergangenen Jahren artikuliert hat. Dabei nähert sich die vorliegende Arbeit der aktuellen Forschung unter zwei Gesichtspunkten: Zunächst sollen die Beiträge zu Schillers historiographischer Methode vorgestellt werden. Dieser Themenkomplex ist eng mit der Frage der Verwendung historischer Quellen verbunden und hat mit Schillers Position zwischen Aufklärung und Historismus zu tun. In einem zweiten Abschnitt werden erzähltechnische und diskursanalytische Ansätze diskutiert, mit denen in jüngster Zeit Schillers historiographisches Werk untersucht wurde.
Wilhelm Tell vor Schiller
(2005)
In der Schweiz repräsentierte die Figur Tells zwei Traditionen, einerseits den Helden, der das Selbstbewusstsein der Eidgenossen zum Ausdruck bringt, andererseits die Verkörperung der Unterdrückten generell. Im Stück des Berners Samuel Henzi 'Grisler ou l’Helvétie délivrée' (1748) steht die Figur des Despoten Grisler im Zentrum, dem sich Tell widersetzt. Nachdem der Tyrann gestürzt ist, wird ein republikanisches Programm verkündet, das auf der Idee der Gleichheit vor dem Gesetz beruht. In der Tragödie 'Guillaume Tell' (1766) von Antoine-Marin Lemierre werden Tugend und Freiheitssinn mit dem topologischen Motiv der Berge in Verbindung gebracht. Tell erscheint hier nicht mehr als Einzelgänger, sondern als einer der Mit-Eidgenossen. Zur Zeit der Französischen Revolution wird Wilhelm Tell neben Brutus zu einer emblematischen Figur des Widerstandes des Volkes gegen die Tyrannei und das Stück von Lemierre kennt nun eine große Resonanz. Auch Schiller assoziierte in seinem 'Wilhelm Tell' (1804) die Idee der Schweizer Freiheit an die Vorstellung einer sublimen Natur, wie sie in den Reiseberichten verbreitet wurde. Sein Stück widersetzte sich jedoch der Vereinnahmung der Figur Tells durch die Jakobiner und beschwor eine Gemeinschaft, die auf Brüderlichkeit beruhte, die das alte Gesellschafts-Modell, das durch die Figur des Über-Vaters geprägt war, ablösen sollte.