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Die folgende Bibliographie entstand im Vorfeld einer Untersuchung des deutschen Schlagerfilms der 1950er bis 1970er Jahre, dem zwar mehrere hundert Filme deutscher Produktion zugehören, der aber bislang von der filmhistorischen und -ästhetischen Forschung fast in Gänze ignoriert worden ist. Die wenigen Arbeiten finden sich im zweiten Teil der folgenden Bibliographie. Gerade darum schien es nötig, den Fokus zu öffnen und die (ebenfalls schmale) Literatur zur Schlagerforschung einzubeziehen.
Tiere treten in zahlreichen Funktionen im Film auf. Sie spiegeln die unterschiedlichsten ökonomischen, kulturellen, ideologischen, symbolischen Bedeutungen wieder, die sie im gesellschaftlichen Leben, aber auch in individuellen Lebenswelten haben. Der einzelne Film steht immer im Horizont eines kulturellen Bedeutungs- oder Wissenskomplexes, der das Tierische als das dem Menschen Gegenüberstehende betrifft. Sicherlich sind die Grenzen des Genres offen – Tiere gehören zur kulturellen Umwelt, sie begleiten die Figuren der Handlung. Manchmal aber werden sie zentral, werden selbst zu Protagonisten oder zum Gegenstand des Nachdenkens über die Beziehungen des Menschen zu seiner tierischen Umwelt, bilden Kondensat und Katalysator einer umfassenden Natur-Reflexion. Manchmal werden Tieren sogar mit symbolischen Belegungen ausgestattet, sei es, dass sie selbst Symbolcharakter haben, sei es, dass soziale Systeme als Tier-Systeme allegorisch gefasst oder einzelne Tiere als Stellvertreter-Figuren eingesetzt sind, sei es, dass das Erzählformat auf die Formengeschichte der Fabel zurückgreift.
Die zahlreichen aus Amerika importierten Kriegsfilme, die seit dem Ende des Krieges, vor allem aber in den frühen 1950er Jahren in bundesdeutschen Kinos liefen, hatten nach Meinung vieler Kritiker der Zeit zunächst die Funktion, „das Publikum im Kino erneut für kriegerische Tugenden wie Opfertod und Vaterlandsliebe, Ruhm und Ehre, blinden Gehorsam und fanatische Pflichterfüllung, blutigen Kampf und männliche Bewährung zu begeistern, die in der deutschen Öffentlichkeit noch heftig umstritten waren“ [1]. Auch im Rückblick scheint es plausibel zu sein, den Kriegsfilmen aus den USA eine Pilotfunktion zu unterstellen, sie bereiteten die ‚Kriegsfilmwelle‘ auch in der deutschen Filmproduktion vor.
Die folgende Bibliographie geht zurück auf eine bibliographische Liste, die im Rahmen der AG „Animation“ der Gesellschaft für Medienwissenschaft entstanden ist. Ihre Fortschreibung ist, ebenso wie die Erarbeitung einer Bibliographie der Aufsatzliteratur zum Animationsfilm, weiterhin ein Projekt der AG. Um zur laufenden Aktualisierung der Forschungsliteratur beizutragen, nehmen Sie bitte Kontakt über die Homepage der AG auf: http://ag-animation.de/. Die Bibliographie bemüht sich darum, das monographische Schrifttum zu allen Formen der Animation im Film zusammenzutragen. In einigen Feldern kann die Liste nur einen ersten Eindruck der vorliegenden Arbeiten versammeln (z.B. in den Bereichen Computeranimation, medienpädagogische Überlegungen). Und auch die selbständigen Arbeiten zu einzelnen Animateuren (wie z.B. Walt Disney) können keine vollständige Dokumentation der Schriften sein – eine genauere Aufschlüsselung wird Personalbibliographien zu einzelnen Filmemachern des Animationsfilms (einschließlich der Biographien, Kataloge und Broschüren) vorbehalten bleiben. Stets galt es, abweichende Auflagen und auch Übersetzungen zu dokumentieren. Für eine ganze Reihe von Titeln wurde zudem eine Kurzdarstellung des Inhalts angestrebt. Einige Titel konnten nicht mit Sicherheit bibliographisch nachgewiesen werden; sie sind durch ein vorangestelltes ° gekennzeichnet.
Die eher unter Journalisten und Fans verbreitete Bezeichnung Rocksploitation – ein Kofferwort aus rock / rock music = Rockmusik und dem englischen exploitation = Nutzung, Verwertung, Ausbeutung – bezeichnet ein kleines Genre von Filmen [1], die unter exzessiver Nutzung von Rockmusik Geschichten erzählen, in denen es in aller Regel um ebenso exzessiv dargestellte Gewalttätigkeit, oft in Verbindung mit Sexualität geht. Die folgende Sammlung enthält nur Filme, in denen Rockmusiker auch als Figuren Musik machen; es sei aber ausdrücklich festgehalten, dass vor allem Hardrock und Heavy Metal zu den bevorzugten Musikstilen des Horror- und Splatter-Trash zählen [2].
Oskar Fischinger
(2012)
„But what about Oscar Fischinger? None of you are acknowledging Oscar Fischinger!“ Der aufgebrachte Zuhörer, der sich so in eine Diskussionsrunde einmischt, ist eine fiktive Figur in Jonathan Lethems Roman The Fortress of Solitude (2004) [1]. Doch trifft seine Frage nach „Oscar Fischinger“ einen wichtigen Punkt der wechselhaften Karriere des wirklichen, am 22. Juni 1900 in Gelnhausen geborenen und am 31. Januar 1967 in Los Angeles gestorbenen Oskar Fischinger. Es gab Phasen, in denen Fischingers abstrakte, zu klassischer Musik synchronisierte Filme begeistert aufgenommen wurden. Sie versprachen eine neue künstlerischen Synthese und übertrafen darin noch, so sahen es einige Kritiker, zeitgenössische Richtungen abstrakter Malerei. Die Malerei konnte visuelle Analogien von Klängen lediglich in statischen Bildern präsentieren. In diesen Filmen jedoch schien die Möglichkeit einer sich tatsächlich in der Zeit entfaltenden „visuellen Musik“ auf. Immer wieder aber geriet Fischingers Schaffen schon zu Lebzeiten in Vergessenheit. Während sich andere Filmemacher wie Walter Ruttmann, Hans Richter, Len Lye oder Norman McLaren früh im Kanon der Filmavantgarde etablierten, blieb Fischingers Rezeption sporadisch. Dazu trugen persönliche Auseinandersetzungen und finanzielle Schwierigkeiten ebenso bei wie politische Verwerfungen und das komplizierte Verhältnis von Filmavantgarde und Filmindustrie.
Der Western, das „amerikanische Genre par excellence“ (André Bazin), erfreute sich in Deutschland von Anfang an großer Beliebtheit und war zugleich antiamerikanischen und kulturpessimistischen Angriffen ausgesetzt. Vor allem während seiner Blütezeit in den 1950er Jahren wurde dem Genre in der Bundesrepublik mit auffälliger Ambivalenz begegnet. Lange Zeit wurden in der Filmpublizistik die Maßstäbe des frühen Western der Stummfilmzeit noch an die klassischen Tonfilmwestern der 1940er und 1950er Jahre angelegt. Erst mit einer neuen Generation der Filmkritik Ende der 1950er Jahre und über den Umweg der Autorentheorie wurden Filme des Genres ernsthaft diskutiert und wahrgenommen. Das alte Bild der Western als zweitklassige Massenware, von der deutschen Filmindustrie nur zu gerne aufgegriffen und nach dem Zweiten Weltkrieg verbreitet, hielt sich auch in der filmwissenschaftlichen Forschung hartnäckig. Hier wurde gerne von einem „überschwemmten“ Markt gesprochen. Es existierte aber bisher keine Auflistung der in den deutschen Kinos aufgeführten Western, so dass diese Zuschreibung schon auf der quantitativen Ebene ohne empirische Grundlage erfolgte. (Bezüglich der qualitativen Präsenz der Western, das nur am Rande, lässt schon ein kurzer Blick in die Filmpresse und Hitlisten der 1950er Jahre den Begriff der Überschwemmung reichlich übertrieben erscheinen.) Dennoch, die Anzahl der nach dem Krieg in den deutschen Kinos aufgeführten Western ist beachtlich: Zwischen 1948 und 1960 sind mehr als 650 Western erstaufgeführt worden, fast ein neuer Western pro Woche.
Das folgende Verzeichnis basiert auf der Bibliographie, die anläßlich der Murnau-Retrospektive auf der Berlinale 2003 entstand und in dem Band Friedrich Wilhelm Murnau. Ein Melancholiker des Films (hrsg. v. Hans Helmut Prinzler. Berlin: Bertz 2003, S. 267-290) abgedruckt wurde. Wir danken der Stiftung Deutsche Kinemathek dafür, dass sie es ermöglichte, das Verzeichnis auch online zugänglich zu machen. Das ursprüngliche Verzeichnis wurde von Ansgar Schlichter an diversen Stellen erweitert und aktualisiert; die unterschiedlichen Formate der bibliographischen Aufnahme wurden in Kauf genommen. Ebenso beibehalten wurde die sachliche Gliederung des Verzeichnisses.
Jan Švankmajer (* 4. September 1934 in Prag) ist ein tschechischer surrealistischer Filmemacher, Poet, Zeichner und Objektkünstler. Außerhalb der Tschechischen Republik ist er durch seine surrealistischen Animationen und Filme bekannt geworden. Künstler wie Tim Burton, Terry Gilliam und andere sind von Švankmajers Arbeiten stark beeinflusst.
Die folgende Liste versammelt die monographischen Arbeiten zur tschechischen und slowakischen Filmgeschichte möglichst vollständig. Auf Arbeiten zu einzelnen Filmemachern wurde verzichtet. Im besonderen Fall wurden auch Einzelanalysen und aufsatzlange Darstellungen aufgenommen, die von größerer Bedeutung zu sein schienen. Auf die zahlreichen Artikel zu Problemen des tschechoslowakischen, tschechischen und slowakischen Kinos, die in der 1955 gegründeten und bis heute erscheinenden Zeitschrift Film a Doba ([= Film und Zeit]. Ctvrtletník pro filmovou a televizní kulturu, Praha: Sdru ení prátel odborného filmového tisku; Vorgänger: Film v prehledu tisku a literatury; Praha, 1.1949 bis 2.1952) vorliegen, wurde im einzelnen verzichtet. Die Sammlung ist auf die Zeit der böhmischen Länder und der Tschechoslowakei (1898-1990) konzentriert; Arbeiten zu den Entwicklungen im tschechischen oder slowakischen Kino nach 1990 wurden nur im Ausnahmefall aufgenommen. Dank geht an Lutz Haucke für eine Reihe wichtiger Hinweise.
Soziale Realität ist nicht homogen. Sie ist hierarchisch gegliedert. Sie zerfällt in Klassen, Kasten oder Schichten. Kleidung signalisiert Zugehörigkeiten – zu einem Alters-, Klassen- oder (sub)kulturellen Stil. Sie drückt Differenzierungen aus – zwischen Jungen und Alten, Männern und Frauen, Reichen und Armen. Arbeiter tragen eben anderes als Fabrikanten.
Auch die Differenz zwischen Stadt und Land wird durch Kleidungsstile ausgedrückt. In der Phase des klassischen Hollywoods zeigten Anzug und Schlips an, dass einer zur Stadt gehörte, nicht zur Sphäre der Farmer. Urbanität hat ihre Stile und Elemente, Ruralität hat andere. Der Wechsel der Zeit wird durch den Wechsel der Moden, der Konventionen, der Stoffe angezeigt. Jiři Menzels wunderbarer Film Postřižiny (1980) zeigt in nuce: Röcke und Haare werden kürzer und darin zeigt sich die neue Zeit.
Sicherlich finden sich schon im Stummfilm Motorradfahrer-Figuren und Motorradrennen als Szenen (man denke nur an MABEL AT THE WHEEL, USA 1914, einen frühen Charlie-Chaplin-Film, oder an die berühmte Motorradrenn-Sequenz aus Buster Keatons SHERLOCK, JR., USA 1924). Durch die ganze Filmgeschichte hindurchkulminieren Geschihten in Verfolgungsjagden, von der von Steve McQueen selbst realisierten Szene in THE GREAT ESCAPE (1963, John Sturges), COOGAN'S BLUFF (1968, Don Siegel) über COBRA (1986, George P. Cosmatos) bis hin zu BLACK RAIN (1989, Ridley Scott). Es mag die Mischung von Akrobatik und Bewegung, von Geschwindigkeit und Action sein, deren Schauwert derartige Szenen in so viele Action-Filme befördert hat.
Eine ganz andere Bedeutungsdimension wird greifbar, wenn man nach den subjektiven Bedeutungen des Motorradfahrens fragt – dann geht es um die Entfesselung einer Mobilität, die den einzelnen gegenüber seiner Umgebung neu faßt [1]. Selbst in Filmen wie KLEINE FLUCHTEN (Schweiz/Frankreich 1979, Yves Yersin), der von den ungeheuerlich erscheinenden Bedeutungen erzählt, die der Besitz eines Mofas für einen alten Mann hat, wird etwas von diesem Gefühl der Ungebundenheit und seinen subjektiven Bedeutungen spürbar. Die Verbindung von Maschinen- und Körperbeherrschung, die beim Speedway- und Motorcross-Fahren erforderlich ist, hat schon früh dazu geführt, dass sich der Motorrad-Sport auch im Film manifestiert hat.
Das Genre der Biker-Filme handelt weniger von einzelnen Fahrern als vielmehr von Biker-Gruppen. Es entstand im Gefolge der innergesellschaftlichen Herausbildung vor allem jugendlicher Subkulturen in den 1950er Jahren. In einer Verbindung von Motorradfahren, Gruppenbildung, Verhalten, Outfit und gemeinsamer Musikstile entstanden gesellschaftliche Gegenwelten, die sich manchmal rigide gegen die umgreifende Gesellschaft abschotteten. Doch das Genre ist nicht homogen, sondern entfaltet sich in mehreren, klar voneinander unterscheidbaren Zyklen, die im folgenden einzeln vorgestellt werden.
Das Interesse an der Innenwelt der Motorrad-Gruppen erwachte erst spät. In den Dramatisierungen, die ich im folgenden vorstellen werde, wurden sie als eine Art „gesellschaftlichen Außens“ beschrieben, als eine fremde und möglicherweise bedrohliche Welt. Erst in den 1990ern häufen sich dokumentarische Arbeiten, die sich der Realität des Motorradfahrens ebenso annehmen wie der Portraitierung der Motorrad-Clubs. In der semiotischen Arbeit der fiktiven Filme hat man es mit „Rocker- oder Biker-Gangs“ und „-Banden“ zu tun; erst im dokumentarischen Zugriff stellen sich die Gruppen als gesellschaftliche Mikro-Welten dar, mit eigenen Werten, Rollenbeziehungen, Ritualen, Kodifizierungen und Umgangsformen. Mit der Intensivierung der dokumentarischen Zuwendung zum Motorradfahren und seinen zahllosen Erscheinungsformen wird auch die subjektive Bedeutung des Fahrens neu gefasst. Und eine ganze Reihe von Filmen haben das Motorradfahren mit dem Reisefilm vermählt, das Erlebnis der Bewegung mit dem der Besichtigung der Welt integrierend (ein neues Genre, das sich für Verwertungen im Fernsehen anbietet).
Piratenfilm : ein Dossier
(2011)
Die Handlung des Kerngenres – in der Regel zwischen dem Beginn des 16. und dem Ende des 18. Jahrhunderts angesiedelt – spielt auf hoher See oder exotischen Inseln, meist in der Karibik, seltener im Mittelmeer oder im Indischen Ozean. Schauplatz und Zeit entsprechen weitgehend den realen historischen Begebenheiten. Denn ihren Höhepunkt erreichte die Piraterie in den ersten Jahrhunderten nach der Entdeckung Amerikas, als vor dessen Küsten die europäischen Großmächte Spanien, Portugal, Frankreich und England versuchten, die Handelswege in die Neue Welt unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Kampf gegen das lange Zeit übermächtige Spanien setzten dabei vor allem England und Frankreich auf die Piraterie als Mittel der Kolonialpolitik. Beide stellten großzügig Kaperbriefe aus, so genannte „Letters of Marque“, die private Schiffskapitäne gegen einen Anteil an der Beute dazu ermächtigten, feindliche Handelsschiffe zu plündern. Lizenzierte Kaperfahrer, die im Dienst der Krone unterwegs waren, ließen sich freilich nicht immer sauber von eigentlichen Piraten trennen, die „gegen alle Flaggen“ segelten und auf eigene Rechnung Beute machten.
Kaum ein Filmgenre ist so mit der deutschen Filmindustrie der 1950er Jahre verbunden wie der Heimatfilm. Nach dem Überraschungserfolg des Schwarzwaldmädels (1950) entstand eine bis in die 1960er fortgesetzte Schwemme von Filmen, die ihrerzeit manchmal große Publikumserfolge waren und die manchmal bis heute lebendig geblieben sind (man denke an die Filme um die Kaiserin „Sissi“ oder auch die Schleswig-Holstein-Epen auf dem „Immenhof“).
Oft ist den Filmen eine restaurative Tendenz zugeschrieben worden, ein Festhalten an Lebensformen eines bäuerlichen Deutschland, das so gar nicht mit der Realität der 1950er zusammengehen mochte.
Und es wurde eine grundlegende eskapistische Tendenz erkannt, die vom Nachdenken über die noch so nahe Nazi-Vergangenheit abgelenkt habe. Es bleibt Aufgabe der Forschung, diese Urteile nachzuzeichnen und ihnen die These entgegenzuhalten, dass der Heimatfilm gerade nicht restaurativ orientiert gewesen sei, sondern die verschiedenen Modernisierungen, die die BRD in den 1950ern zu einer kapitalistischen Industriegesellschaft entwickelten, in manchmal süffisanter Art thematisiert habe. Junge gegen Alte, Städte gegen Dörfer, Blasmusik gegen Schlager, das Reisen gegen das Bodenstämmige, Handarbeit gegen Maschineneinsatz, autoritäre gegen egalitäre Familienbeziehungen – es sind eine ganze Reihe von dramatischen Konflikten gewesen, die über den reinen Heimatfilm in die soziale und ökonomische Realität der Bundesrepublik hinausweisen.
Die folgende Bibliographie listet die bislang vorliegenden Untersuchungen des Genres auf. Hinweise auf den „Neuen Heimatfilm“ und auf Edgar Reitz‘ so einflußreichen Langfilm Heimat sind ergänzend hinzugefügt worden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
Die Filmographie des zweiten Teils listet die Filme der 1950er-Produktion auf, die zum Kernbereich des Genres gehören; Filme aus der späteren Zeit, die unmittelbar auf die Stoffe und Formen des 1950er-Heimatfilm Bezug nehmen, sind als Ergänzung genannt – auf die Dokumentation der zahlreichen Fernsehproduktionen der letzten Dekaden wurde ebenso verzichtet wie auf die Filme des „Neuen Heimatfilms“. Es sei an dieser Stelle aber auf die viel umfangreichere Liste von Filmen der 1950er Jahre hingewiesen, die Höfig in seinem Buch auflistet.
Seymour Chatman (born 1928) is an American film and literary critic, a professor emeritus of rhetoric at the University of California, Berkeley. He is one of the most significant figures of American narratology, being regarded as a prominent representative of its Structuralist or "classic" branch. Among his works are not only some analyses of Antonionis‘s films, his narratological books and articles – especially on problems of perspectivity – found much interest in filmtheoretical research.
Die folgende Bibliographie listet Arbeiten zum Werk Miloš Formans auf. Es galt der Versuch, die wissenschaftlichen Arbeiten möglichst vollständig zu versammeln. Die Artikel aus der Tagespresse, Interviews und Darstellungen in den Film-Journalen und dergleichen mehr wurden aufgenommen, soweit sie bibliographisch nachgewiesen werden konnten. Auf ein Verzeichnis der Direktorien, Lexika der Regisseure etc., die Darstellungen Formans enthalten, wurde ebenso verzichtet wie auf eine Dokumentation der Arbeiten über die CSSR-Filmgeschichte, in denen Forman berücksichtigt wird.
Zigeuner / Roma im Film
(2011)
‚Zigeuner‘ – das Wort bezeichnet ein Bild, ein Stereotyp, eine klischeeartige Vorstellung von ‚Anderssein‘. Diese Anderen können faszinierend oder bedrohlich oder beides sein. Solche Bilder sind das Material, aus dem Filme, vor allem beim Publikum erfolgreiche, in der Regel gemacht sind. Sie greifen dabei häufig auf bereits vorliegende Bilder, Stoffe und Motive (Kindsraub, Kriminalität, Nomadentum, Wahrsagerei und stereotype Beschreibungen des Aussehens) aus anderen, älteren Medien – Literatur, Oper, bildende Kunst – zurück. Das gilt etwa für die bekannteste aller Zigeunerinnen: Carmen. Diese von Mérimée (1820) über Bizet (1875), Peter Brook (1983), Francesco Rosi (1984) und Carlos Saura (1983/1991) meist als femme-fatale-Narrativ inszenierte Geschichte einer selbstbestimmten Frau enthielt von Anfang an alle Zutaten für einen dauerhaften internationalen Erfolg, die Verbindung von Text, Bild, Musik, Gesang und Tanz sorgte für größtmögliche
intermediale Anschlussfähigkeit.
Als Beach Party Movies bezeichnet man ein kleines Genre von Filmen, das sich um die Produktionen der American International Pictures (AIP) versammelt. Zwar gab es eine Reihe von Vorläufern – zuallererst ist die Columbia-Produktion GIDGET aus dem Jahre 1959 zu nennen (nach einem Erfolgsroman von Frederick Kohner), in dem Sandra Dee als Surferin aufgetreten war –, doch beginnt die kurze Erfolgsgeschichte des Genres erst mit BEACH PARTY (1963), einer
AIP-Produktion, die einen ebenso unerwarteten wie großen Kassenerfolg hatte.
Der Rock‘n‘Roll-Film ist ein kleines Genre der Musikfilmgeschichte, das seine Blütezeit zwischen 1955 und 1965 erlebte. Es wird heute nicht nur als filmische Verarbeitung der Hochphase des jugendlichen Modetanzes Rock‘n‘Roll gewertet, sondern als allgemeinerer Ausdruck der Ablösung einer eigenständigen Jugendkultur aus einer umfassenden, alters- und generationenneutralen Gesamtkultur. Oft geht es um Probleme jugendlicher Dekultivierung, um aufkommende Gewalttätigkeit, Verdummung und gar Kriminalisierung der Jugend. Die Filme geben aber auch Zeugnis ab über eine neue, ekstatischere Unterhaltungskultur, um Tanzformen, die sich aus der formalen Organisiertheit der Gesellschaftstänze lösen und einem individuelleren, körpernahen, ja akrobatischen Ausdrucksverhalten im Tanz Raum verschaffen. Viele Erzählungen des kleinen Genres thematisieren die Krisenhaftigkeit dieser Prozesse unmittelbar, belegen, dass die rock‘n‘rolltanzenden Jugendlichen der gesellschaftlichen Verantwortung nicht entzogen sind. Deutlich ist aber fast immer der Konflikt mit der Elterngeneration, seien es die Eltern selbst, seien es Vertreter der kommunalen Kultur, die den Rock‘n‘Roll zu unterbinden suchen. Auffallend ist zudem, wie früh sich die Filme der ökonomischen und medialen Bedingungen der Rockkultur zuwenden. Da geht es um die Programme von Radio- und Fernsehsendern, um meist kleine und unabhängige Plattenlabels, um die Rolle von DJs (wie insbesondere Alan Freed in zahlreichen Filmen als Alan Freed agiert hat). Dass Rockmusik industriell für einen Massenmarkt gefertigt und darum mit dem Potential großer ökonomischer Gewinne assoziiert ist, ist ebenso thematisch gewesen wie die Rolle von Musikern als jugendkultureller Ikonen. Beides ist in den Filmen als Teil jugendlicher Lebensentwürfe thematisiert worden, als erstrebenswerte Wunsch-Phantasien.
Die folgende Filmographie ermöglicht am besonderen Fall der Geschichten, die im Musik-Business spielen, einen Einblick in die rhetorischen, argumentativen und moralischen Bezüge, die in der Zeit von 1955 bis 1963 in Filmen des Genres entfaltet wurden.
Es steht hier nicht an, über den gleichzeitig entstandenen deutschen Schlagerfilm zu berichten, auch nicht über die sich anschließenden Beach-Party-Filme, die den jugendkulturellen Diskurs jeweils eigen etwas anders fassten (das bleibt zukünftiger Forschung überlassen). Die Filme selbst haben wir mit einem Dreisterne-System zu bewerten versucht (ein Stern: von eher marginaler Bedeutung, drei Sterne: zentrale Filme).
Wir haben die Filme chronologisch geordnet, in den einzelnen Jahren alphabetisch. Die Dokumentation war oft schwierig (darum bitten wir die Leser um Hinweis auf Fehler, natürlich auch um Hinweise auf Filme, die wir übersehen haben). Die Darstellung wäre ohne die oft ausgezeichneten Inhaltsangaben in manchen Datenbanken (wie insbesondere der der Turner Classic Movies) und filmographischen Verzeichnissen (wie der Verzeichnisse des American Film Institutes) nicht möglich gewesen. Auf eine detaillierte Angabe der filmographischen Daten haben wir verzichtet, sie können meist ohne Probleme in den üblichen Datenbanken (insbesondere der International Movie Data Base) recherchiert werden.
Das folgende Verzeichnis unternimmt es, die so schwer überschaubare Literatur zum Kinderfilm in einem ersten Aufriss vorzustellen. In einem ersten Block werden Kataloge, Empfehlungslisten, filmographische Verzeichnisse, Bibliographien und ähnliches zusammengestellt – mit deutlicher Akzentuierung der deutschen Beiträge (was auch für die folgenden Abschnitte gilt: Die Diskussion um den Kinderfilm im deutschsprachigen Raum ist anders geführt worden als in anderen Ländern). Viele der Beiträge sind nicht im Verlagsbuchhandel erschienen; darum wurde immer versucht, die herausgebenden Körperschaften genau nachzurecherchieren. Die wenigen Themenhefte von Zeitschriften werden im zweiten Abschnitt vorgestellt. Auf den Nachweis der medienpädagogischen Zeitschriften sowie der Jugendschutzmagazine wurde verzichtet; einzig hingewiesen sei auf die Kinder- und Jugendfilm-Korrespondenz (München: Kinderkino / 1. 1980ff, URL: http://www.kjk-muenchen.de/). Zahlreiche Schriften entstanden im Umfeld medienpädagogischer Praxis, sie sind im dritten Teil versammelt. Der vierte Teil gibt einen ganz knappen Aufblick auf die entwicklungs- und wirkungspsychologischen Untersuchungen.
Der fünfte Teil schließlich bildet das eigentliche Zentrum dieses bibliographischen Überblicks – hier geht es um die Geschichte des Kinderfilms, die medienpolitischen Auseinandersetzungen, die ihn begleitet haben, die Analyse sowohl seiner erzählerischen wie inhaltlichen Eigenarten.
Der Kinderfilm steht in einem weiten und heterogenen Feld von Bezügen: Heute sind die Bemühungen um ein Kinderkino zurückgetreten, die meisten Kinderfilme werden durch das Fernsehen ausgestrahlt, haben im Kino einen oft nur marginalen Ort. Auch die pädagogische Diskussion um das Kino als kollektiven Ort des Filmerfahrens fristet heute nur noch ein Nischendasein (es sei aber auf die Arbeit der Initiative „Schulfilmwochen“, auf die Arbeit des Kinder- und Jugendfilmzentrums in Remscheid, des Bundesverbands Jugend und Film und auf die Arbeit des Instituts für Kino und Filmkultur / „lernort kino“ hingewiesen; zur aktuellen Situation vgl. das Verzeichnis, das der Deutsche Bildungsserver anbietet, URL: http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=5583). Nur am Rande sind die medienökonomischen Überlegungen zum Kinderfilm erfasst. Verzichtet wurde insbesondere auf die Dokumentation der zahlreichen Arbeiten zu den Kinderprogrammen und -formaten des Fernsehens; auch die Untersuchungen zu Wirkungsdimensionen des Films resp. des Fernsehens wurde nur in einem äußerst schmalen Ausschnitt aufgenommen – immer mit dem Blick auf die Fruchtbarkeit der Untersuchungen für die hier im Zentrum stehende Untersuchung ästhetischer, narrativer, ethischer und ideologisch-politischer Aspekte des Kinderfilms. Einzelfilmbezogene Untersuchungen wurden allerdings nur dann aufgenommen, wenn sie von allgemeinerer Bedeutung waren.
Debate exists regarding the number of species of the moon jellyfish (genus Aurelia), a common member of the planktonic community of the coastal shelf seas around the world. Three Aurelia congeners (A. aurita, A. labiata and A. limbata) are currently considered to exist but recent genetic analyses suggested that this is an oversimplification. We analyzed the morphological characteristics of scyphistomae, morphological characteristics of ephyrae and differences in the time span of the strobilation process of Aurelia congeners from 17, 7 and 6 different source populations, respectively, of known species. Morphological characteristics of scyphistomae were similar among the 17 populations but those of ephyrae, such as the shape and form of lappets, were effective discriminators in the 6 cases examined. We recommend identifying species based on differences in 1) the morphological characteristics of scyphistomae and ephyrae (and not only medusae), 2) the genetics of individuals, and 3) the geographical occurrence of the population. This study adds to the growing body of knowledge on scyphozoan scyphistomae and ephyrae, stages of the metagenic life cycle of scyphozoans that have received relatively little study compared to medusae.
The present paper describes five new species of candonid ostracods in two genera: Pseudocandona agostinhoi sp. nov., P. cillisi sp. nov., P. claudinae sp. nov., Candobrasilopsis elongata sp. nov. and C. acutis sp. nov. The three species of Pseudocandona belong to the caribbeana-group in this genus. With the two new species of Candobrasilopsis, this genus now comprises four species.
Candobrasilopsis elongata sp. nov. is the most common of the five new species described here, while C. acutis sp. nov. and P. claudinae sp. nov. are known from one locality only, which is furthermore the same for both species: a small streamlet entering the Paraná River. With the description of the present five species, the number of species known from the Paraná River alluvial valley, including the Taquaruçu lakes, now amounts to 49.
A recent paper on the phylogenetic relationships of species within the cephalopod family Mastigoteuthidae meant great progress in stabilizing the classification of the family. The authors, however, left the generic placement of Mastigoteuthis pyrodes unresolved. This problem is corrected here by placing this species in a new monotypic genus, Mastigotragus, based on unique structures of the photophores and the funnel/mantle locking apparatus.
Two new species and one subspecies of Pharnaciini, belonging to two different genera, are described from Vietnam: one species and subspecies of Phryganistria Stål, 1875 and one species of Phobaeticus Brunner von Wattenwyl, 1907. Two species currently attributed to the genus Ramulus Saussure, 1862, Ramulus magnus (Brunner von Wattenwyl, 1907) and R. chinensis (Brunner von Wattenwyl, 1907), are transferred to Baculonistria Hennemann & Conle, 2008 comb. nov. Phobaeticus longicornis Bi & Wang, 1998 and Phobaeticus yuexiensis Chen & He, 1993 represent the male and female of Baculonistria magnus (Brunner von Wattenwyl, 1907) syn. nov. A lectotype is designated for Baculonistria chinensis (Brunner von Wattenwyl, 1907). The genus Baculonistria now contains three species. Nearchus bachmaensis Ta & Hoang, 2004 is transferred to Phryganistria and the new combination Phryganistria bachmaensis (Ta & Hoang, 2004) comb. nov. is proposed. The species is redescribed and the authors’ attribution corrected, the egg is described and figured for the first time.
Phryganistria tamdaoensis sp. nov. is described and figured from both sexes and the egg. Females of P. tamdaoensis sp. nov. are easily recognised by the conspicuously enlarged lanceolate cerci, a character previously unknown in this tribe. The distribution range of Phryganistria heusii heusii (Hennemann & Conle, 1997) is extended to Tam Dao National Park. A new subspecies Phryganistria heusii yentuensis subsp. nov. is described from Tay Yen Tu Nature Reserve from adult males and females and the eggs. Males can easily be distinguished from the nominal subspecies by their colouration. This huge subspecies represents the second longest insect recorded to date. A key to the species of the genus Phryganistria is provided. Phobaeticus trui sp. nov. is described from central Vietnam. It is the first species of Phobaeticus recorded from Vietnam. Adults of both sexes are illustrated.
Six new species of Platypalpus Macquart, 1827 are described from tropical forest at Yangambi (Democratic Republic of the Congo): Platypalpus bolikoi sp. nov., P. ikoso sp. nov., P. lokonda sp. nov., P. manjano sp. nov., P. saffradi sp. nov. and P. yangambensis sp. nov. All species are photographed and, except for P. saffradi sp. nov. known only from females, male terminalia are illustrated for all. A key is provided for the six species of DR Congo. COI barcodes are available for all species at GenBank.
The Malagasy genus Belbina Stål, 1863 (Hemiptera: Fulgoridae) is revised, transferred from the Enchophorinae Haupt, 1829 to the Aphaeninae Blanchard, 1847, and two new species, B. bourgoini sp. nov. and B. laetitiae sp. nov., are described. The genus Cornelia Stål, 1866 is proposed as a junior synonym of Belbina. The following new combinations are proposed: Belbina bergrothi (Schmidt, 1911) comb. nov. and B. nympha (Stål, 1866) comb. nov. The combination Belbina foliacea Lallemand, 1950 is restored. Aphana madagascariensis Westwood, 1851 is redescribed, transferred to Belbina and the new combination B. madagascariensis (Westwood, 1851) is proposed. Belbina vicina Lallemand, 1959 is proposed as a junior synonym of B. falleni Stål, 1863 and Cornelia atomaria (Brancsik, 1893) as a junior synonym of Belbina nympha (Stål, 1866). Neotypes are designated for B. madagascariensis (Westwood, 1851) comb. nov. and B. servillei (Spinola, 1839). The genus now comprises 12 species from Madagascar. A list of diagnostic characters, an identification key, illustrations of the male genitalia and distribution maps are provided. The falleni+ species group is defined based on characters of the male genitalia and contains the following 5 species: B. bloetei Lallemand, 1959, B. falleni Stål, 1863, B. laetitiae sp. nov., B. lambertoni Lallemand, 1922 and B. pionneaui Lallemand, 1922.
The osteology of “Coccodus” lindstroemi is studied in detail and it is demonstrated that this species does not belong to the genus Coccodus, but is a rather primitive member of the pycnodontiform family Gladiopycnodontidae. Indeed, the snout of “Coccodus” lindstroemi is elongated in a rostrum formed by the prefrontal and the premaxilla. This rostrum extends beyond the lower jaw level. The toothless premaxilla is sutured by its upper margin to the lower margin of the long and broad prefrontal.
The pectoral fin is lost and replaced by a pectoral spine which articulates on the cleithrum. A long nuchal spine resting on the dermosupraoccipital is present. The body is entirely covered by scales that are flakelike in the abdominal region and scute-like in the caudal region. Joinvillichthys gen. nov. is thus erected
with “Coccodus” lindstroemi as the type species. It is also shown that specimens with dumpier head and body, usually ranged in “Coccodus” lindstroemi, represent another species of the same genus for which the taxon Joinvillichthys kriweti gen. et sp. nov. is created. Specimens sometimes considered as possible juveniles of “Coccodus” lindstroemi form a distinctive new genus and species of gladiopycnodontid fish, Pankowskichthys libanicus gen. et sp. nov. Pankowskichthys differs from Joinvillichthys by many
osteological structures.
Twenty new species of the millipede genus Chaleponcus Attems, 1914, are described from the Udzungwa Mountains: C. netus sp. nov., C. quasimodo sp. nov., C. malleolus sp. nov., C. scopus sp. nov., C. nikolajscharffi sp. nov., C. mwanihanensis sp. nov., C. basiliscus sp. nov., C. krai sp. nov., C. nectarinia sp. nov., C. circumvallatus sp. nov., C. ibis sp. nov., C. vandenspiegeli sp. nov., C. vilici sp. nov., C. teres sp. nov., C. hamerae sp. nov., C. termini sp. nov., C. gracilior sp. nov., C. mwabvui sp. nov., C. howelli sp. nov. and C. tintin sp. nov. Together with C. dabagaensis Kraus, 1958, they constitute the Chaleponcus dabagaensis-group, well characterized by apparently apomorphic gonopodal characters, presumably monophyletic, and the first example of a major radiation within the Udzungwas. All species are restricted to altitudes >1390 m, all but one were found in only one, rarely two forest reserves, and the vast majority of specimens were collected in montane forest. Chaleponcus gracilior sp. nov. was collected in four forest reserves, often in secondary habitats where other species were only exceptionally found. Co-occurrence of multiple species, inter-specific differences in body size and unusual tarsal setation of a few species tentatively suggest adaptive radiation.
Parasitoid wasps new to Britain (Hymenoptera: Platygastridae,
Eurytomidae, Braconidae & Bethylidae)
(2014)
One genus and five species are recorded as new to Britain: Fidiobia, Fidiobia hispanica, Macroteleia bicolora (Platygastridae); Sycophila binotata (Eurytomidae); Schizoprymnus collaris (Braconidae); and Laelius pedatus (Bethylidae). Keys to British Macroteleia and Laelius are provided.
Provisional synonymy is proposed between Macroteleia minor and M. brevigaster, and synonymy is proposed between Laelius femoralis, L. microneurus and L. nigricrus. The possible mode of introduction of Sycophila binotata is discussed. A lectotype is designated for Schizoprymnus collaris.
Halirages helgae sp. nov. is recorded from the shelf slopes of the Norwegian Sea at depths of 1000 to 2600 m in the Arctic cold water masses. A total of 50 specimens were found at five stations. The
species differs from other known species in the genus Halirages Boeck, 1871 by the bilobed posterior margin of pereonite 7. A synoptic table to the northeast Atlantic species of Halirages is provided.
The endophallic structure of the genus Laius is studied and discussed based on the examination of 19 species from Asia to the Indian Ocean. The structure contains two primary sclerites (named gonoporal piece and ligula), a secondary sclerite on the basal part of the gonoporal piece (named additional sclerite) in some species, and a membranous basal area closely covered with many spines (named spinous area). Five species groups are recognized based on the morphology of the endophallic sclerites. The sympatric species have different body sizes and quite distinguishable endophallic sclerites (= different species group), while the allopatric species have overlapping body sizes and similar endophallic sclerites (= same species group). Three new species are described and six previously known species are redescribed with endophallic sclerites, and the descriptions of endophallic sclerites of the remaining ten species are added. The larva of Laius rodriguesensis sp. nov. is also described. The genus
Nossibeus Evers, 1994 is synonymised with Laius Guérin-Méneville, 1830.
The taxonomy of the family Desmodoridae (Nematoda: Desmodorida) is partially revised based on morphology. The diagnoses of the Desmodoridae and the subfamilies Desmodorinae and Spiriniinae are emended to accommodate re-analyzed morphological features. Eight known species are redescribed and the implication of the new findings for the taxonomy of the group is discussed. Amphispira and Metadesmodora are confirmed as genera inquirendae. Alaimonema and Sigmophoranema, and their corresponding type species, are proposed as inquirendae due to poor descriptions of the type material. The other three species of Sigmophoranema are transferred to the genus Onyx because they bear the diagnostic features of this group: spear-like dorsal tooth and s-shape precloacal supplements. Echinodesmodora, Paradesmodora and Stygodesmodora are transferred to the Spiriniinae based on the absence of a head capsule and on the amphidial fovea being surrounded by cuticle striation. Paradesmodora toreutes is transferred to the genus Acanthopharyngoides as A. toreutes comb. nov. The genus Onepunema does not fit in the family Desmodoridae because of diorchic males; thus, it is regarded as taxon incertae sedis.
Lists of valid genera for the two subfamilies are provided. A dichotomic key for the identification of the 14 genera within the Spiriinae is provided.
The South African endemic bees of the "euryglossiform" species of the genus Scrapter Lepeletier & Serville, 1828 are revised and illustrated. The species-group is defined for the first time and comprises 20 species, 16 of which are described here as new: Scrapter exiguus sp. nov. ♀, ♂, S. gessorum sp. nov. ♀, S. inexpectatus sp. nov. ♀, S. luteistigma sp. nov. ♀, ♂, S. minutissimus sp. nov. ♂, S. minutuloides sp. nov. ♀, S. minutus sp. nov. ♀, S. nanus sp. nov. ♀, ♂, S. nigerrimus sp. nov. ♀, S. nigritarsis sp. nov. ♀, S. papkuilsi sp. nov. ♀, ♂, S. punctatus sp. nov. ♀, ♂, S. pygmaeus sp. nov. ♀, S. roggeveldi sp. nov. ♀, ♂, S. spinipes sp. nov. ♀, ♂ and S. ulrikae sp. nov. ♀, ♂. For S. acanthophorus Davies, 2005 and S. sittybon Davies, 2005 the female is here described for the first time. A key to all species is provided.
Rhaptothyreus is arguably the most enigmatic nematode taxon due to a combination of unusual morphological features (e.g., large feather-like amphids, vestigial mouth, trophosome, single spicule), unclear phylogenetic relationships (possible affinities with the Enoplida, Mermithida and Benthimermithida) and a distribution restricted to the deep sea. Here I provide the first record of the genus in the Western Pacific Ocean and describe new morphological features of a moulting juvenile. This specimen is characterised by features that differ markedly from those of the adults, the most prominent being the absence of cephalic sensillae and amphids and the presence of a stylet-like structure in the buccal cavity. Similar contrasts in morphology are found between adults and juveniles of the order Benthimermithida, which is characterised by free-living adults and parasitic juveniles.
Other morphological (large body size, presence of trophosome) and distributional characteristics (predominantly deep-sea distribution, juveniles rare / absent in sediments) are also common to both groups. Published records show that Rhaptothyreus is commonly found in oligotrophic environments (e.g., abyssal plain) where organisms bearing symbiotic bacteria are not typically found, which makes the presence of endosymbiotic bacteria inside the trophosome unlikely. These observations are consistent with the existence of a parasitic juvenile life stage in Rhaptothyreus.
Three new species of Pachygnatha, P. bispiralis sp. nov., P. intermedia sp. nov. and P. ventricosa sp. nov., are described from forest areas in western Burundi. The presence of P. procincta Bosmans & Bosselaers, 1994 in Burundi confirms its very wide distribution spanning most of Africa.
Pachygnatha appears to be an important element of the afromontane spider fauna.
Datua brevirostris Lallemand, 1959 is transferred to the genus Egregia Chew Kea Foo, Porion & Audibert, 2011 in the Aphaeninae and the new combination Egregia brevirostris (Lallemand, 1959)
comb. nov. is proposed. Egregia marpessa Chew Kea Foo, Porion & Audibert, 2011, the type-species of the genus Egregia, is synonymized with Egregia brevirostris (Lallemand, 1959). A second species, Egregia laprincesse sp. nov. is described from Sumatra, extending the distribution of the genus hitherto recorded only from Borneo. Distribution maps and an identification key are provided. The male genitalia of E. brevirostris are illustrated and described. The genus Datua Schmidt, 1911 now contains a single species, D. bisinuata Schmidt, 1911.
The Afrotropical Rhyssinae are reviewed. A total of 12 species are reported from the region, including five new species: Epirhyssa brianfisheri sp. nov., E. gavinbroadi sp. nov., E. shaka sp. nov., E. villemantae sp. nov. and E. tombeaodiba sp. nov. The generic status of E. brianfisheri sp. nov. is discussed since this species could also be considered to be an extra-limital Triancyra species, emphasizing the putative paraphyletic status of Epirhyssa. Epirhyssa ghesquierei Seyrig, 1937, E. overlaeti Seyrig, 1937 and E. uelensis Benoit, 1951 are newly reported from Cameroon. We provide illustrated diagnoses and identification notes. Finally, we discuss the apparent scarcity of African rhyssines compared to other regions.
This study presents a taxonomic update of the Tetramorium weitzeckeri species group.
Tetramorium mpala sp. nov. is described from Laikipia, Kenya, and placed in the T. weitzeckeri species complex. In addition, we also provide an illustrated identification key to the three species complexes of the T. weitzeckeri species group, and an updated illustrated identification key to the species of the T. weitzeckeri species complex.
Jirds (genus Meriones) are a diverse group of rodents, with a wide distribution range in Iran. Sundevall’s jird (Meriones crassus Sundevall, 1842) is one such species that shows a disjunct distribution, found on the Iranian Plateau and Western Zagros Mountains. Morphological differences observed between these two populations, however, lack quantitative support. Morphological differences between geographical populations of Meriones crassus were analysed and compared with those of the sympatric M. libycus. Similarities in the cranial morphology of these species were found, e.g. in a relatively large and inflated bulla. A two-dimensional geometric morphometric analysis was done on the skull of 275 M. crassus and 220 M. libycus from more than 70 different localities in their distribution range. Results confirm cranial differences between specimens of M. crassus from the Western Zagros and those from Africa and Arabia, mainly at the level of the relative size of the tympanic bulla, that were significantly correlated with the annual rainfall and elevation. Moreover, the study supports the hypothesis that the Western Zagros specimens are both a geographically and phenotypically distinct group compared to the other Iranian M. crassus specimens, suggesting that the former might be a distinct species.
Populations of Stegelleta are described from California, New Zealand and Senegal. An amphimictic population from California is identified as belonging to S. incisa and compared with type specimens from Utah and an amphimictic population from Italy. One population from New Zealand is close to S. incisa but considered to represent a new species, Stegelleta laterocornuta sp. nov. It is particularly characterised by a 379–512 μm long body in females and 365–476 μm in males; cuticle divided into 16 rows of blocks at midbody (excluding lateral field); lateral field with four incisures; three pairs of asymmetrical lips, U-shaped primary axils without guarding processes, each lip asymmetrically rectangular with a smooth margin, only lateral lips have slender acute tines; three labial probolae, bifurcated at half of their length; vulva without flap; spermatheca 17–31 μm long; postuterine sac 7–24 μm long; spicules 21.5–23.5 μm long. Other specimens from New Zealand are identified as belonging to S. tuarua. A parthenogenetic population from Senegal is identified as belonging to S. ophioglossa and compared with type specimens from Mongolia and records of several other populations of S. ophioglossa. The generic diagnosis is emended and a key to the species of Stegelleta is provided.
Distanz
(2012)
'Distanz' ist ein interdisziplinärer Begriff. Anders als wissenschaftliche Allgemeinbegriffe wie 'System', 'Form' oder 'Interaktion' haben interdisziplinäre Begriffe spezielle Bedeutungen in den Wissenschaften, in denen sie erscheinen. Sie sind Begriffe mit theoretischem Gewicht, mit deren Hilfe für eine Disziplin zentrale Verhältnisse zum Ausdruck gebracht werden können. Dies gilt für 'Distanz' gewiss. Kaum eine Theorie der sozialen Beziehungen, des ästhetischen Produzierens und Konsumierens oder der Sonderstellung des Menschen unter den Lebewesen, die ohne diesen Begriff auskommen könnte. Und doch sind es jeweils andere Aspekte und Schwerpunkte, die in den verschiedenen Disziplinen in dem Begriff gesetzt sind.
Weil 'Distanz' in verschiedenen Disziplinen nicht nur spezifische Verhältnisse auf den Begriff bringt, sondern grundsätzliche Aspekte des Ansatzes der Disziplinen betrifft, kann er als ein multipler Grundlegungsbegriff verstanden werden.
Weil Grenzen – ob reale, disziplinäre oder symbolische – Orte der Begegnung und Konfrontation sind, entstehen gerade in ihren Zwischenräumen vielseitige Dynamiken. Der Grenzraum zwischen Tier und Mensch ist der zentrale Ermöglichungsgrund und Austragungsort des Wandels der politischen Semantik in der Frühen Neuzeit. Für diesen Wandel spielen politische Schriften ebenso eine wichtige Rolle wie wissenschaftliche und literarische Texte. Benjamin Bühler geht den Grenzfiguren wie dem Hirten, Fuchs, Picaro oder der Bevölkerung im Feld des Politischen nach. Ausgangspunkt der Studie ist die These, dass die Verortung der politischen Akteure zwischen Tier und Mensch in Perioden des Umbruchs die Ausbildung und Erprobung neuer politischer Semantiken erlaubt.
This case study reports on an e-learning course on good academic practice, compulsory for doctoral students of the central graduate academy GRADE at the Goethe University in Frankfurt (Germany). The tool comprises of six closely linked web based trainings. They are designed as a virtual PhD, depicting the different phases of a doctorate and covering the various aspects of good academic practice and potential fields of academic misconduct.
The genus Thlaspi has been variously subdivided since its description by Linnaeus in 1753, but due to similarities in fruit shape several segregates have still not gained broad recognition, despite the fact that they are not directly related to Thlaspi. This applies especially to segregates now considered to belong to the tribe Coluteocarpeae, which includes several well-studied taxa, e.g., Noccaea caerulescens (syn. Thlaspi caerulescens), and the widespread Microthlaspi perfoliatum (syn. Thlaspi perfoliatum). The taxonomy of this tribe is still debated, as a series of detailed monographs on Coluteocarpeae was not published in English and a lack of phylogenetic resolution within this tribe was found in previous studies. The current study presents detailed phylogenetic investigations and a critical review of morphological features, with focus on taxa previously placed in Microthlaspi. Based on one nuclear (ITS) and two chloroplast (matK, trnL-F) loci, four strongly supported major groups were recovered among the Coluteocarpeae genera included, corresponding to Ihsanalshehbazia gen. nov., Friedrichkarlmeyeria gen. nov., Microthlaspi s.str., and Noccaea s.l. In addition, two new species of Microthlaspi, M. sylvarum-cedri sp. nov. and M. mediterraneo-orientale sp. nov., were discovered, which are well supported by both morphological and molecular data. Furthermore, M. erraticum comb. nov. (diploid) and M. perfoliatum s.str. (polyploid) were shown to be distinct species, phylogenetically widely separate, but with some overlap in several morphological characters. Detailed descriptions, notes on taxonomy, geographical distribution, and line drawings for the new species and each species previously included in Microthlaspi are provided. In addition, the current taxonomic state of the tribe Coluteocarpeae is briefly discussed and it is concluded that while several annual taxa are clearly distinct from Noccaea, many perennial taxa, after thorough phylogenetic and morphological investigations, may have to be merged with this genus.
This report was written by the organizers of the workshop "Accounting for Combat-Related Killings," which took place at the Goethe University Frankfurt in July 2014. Scholars from Israel, the United Kingdom, the United States,, Canada, and Germany came together to present and discuss case studies on the discourse practices involved in accounting for combat-related killings in different national and transnational contexts. Intending to reflect on the methodological skills needed to analyze newly available process data, the workshop brought together scholars using different methodological approaches (here mainly ethnomethodology and critical discourse analysis). In regard to the global trend towards increasing numbers of so called permanent, asymmetric, small, and permanent wars, the report turns to concepts, methods, and empirical findings that foster understandings of the difficulties war generates at social, cultural and political levels as well as the manner in which these predicaments are negotiated, denied, or deflected. The report summarizes the workshop by presenting the papers in a specific order, beginning with accounting in combat, followed by tribunals of accounting, and finally the sedimentation of accounting in cultural representations.
It is proposed to install an experimental setup in the fixed-target hall of the Nuclotron with the final goal to perform a research program focused on the production of strange matter in heavyion collisions at beam energies between 2 and 6 A GeV. The basic setup will comprise a large acceptance dipole magnet with inner tracking detector modules based on double-sided Silicon micro-strip sensors and GEMs. The outer tracking will be based on the drift chambers and straw tube detector. Particle identification will be based on the time-of-flight measurements. This setup will be sufficient perform a comprehensive study of strangeness production in heavy-ion collisions, including multi-strange hyperons, multi-strange hypernuclei, and exotic multi-strange heavy objects. These pioneering measurements would provide the first data on the production of these particles in heavy-ion collisions at Nuclotron beam energies, and would open an avenue to explore the third (strangeness) axis of the nuclear chart. The extension of the experimental program is related with the study of in-medium effects for vector mesons decaying in hadronic modes. The studies of the NN and NA reactions for the reference is assumed.
Objectives: Patient safety is a crucial issue in medicine. Its main objective is to reduce the number of deaths and health damages that are caused by preventable medical errors. To achieve this, it needs better health systems that make mistakes less likely and their effects less detrimental without blaming health workers for failures. Until now, there is no in-depth scientometric analysis on this issue that encompasses the interval between 1963 and 2014. Therefore, the aim of this study is to sketch a landscape of the past global research output on patient safety including the gender distribution of the medical discipline of patient safety by interpreting scientometric parameters. Additionally, respective future trends are to be outlined.
Setting: The Core Collection of the scientific database Web of Science was searched for publications with the search term ‘Patient Safety’ as title word that was focused on the corresponding medical discipline. The resulting data set was analysed by using the methodology implemented by the platform NewQIS. To visualise the geographical landscape, state-of-the-art techniques including density-equalising map projections were applied.
Results: 4079 articles on patient safety were identified in the period from 1900 to 2014. Most articles were published in North America, the UK and Australia. In regard to the overall number of publications, the USA is the leading country, while the output ratio to the population of Switzerland was found to exhibit the best performance. With regard to the ratio of the number of publications to the Gross Domestic Product (GDP) per Capita, the USA remains the leading nation but countries like India and China with a low GDP and high population numbers are also profiting.
Conclusions: Though the topic is a global matter, the scientific output on patient safety is centred mainly in industrialised countries.
In diesem Buch werden distinkte Formen literarischer Buch- und Schriftvernichtungen in ihren poetischen, narratologischen, medientheoretischen und kulturgeschichtlichen Dimensionen analysiert. Damit werden insbesondere diejenigen Aspekte berücksichtigt, die im 20. Jahrhundert durch die symbolische Last historischer Bücherverbrennungen aus dem Blick geraten sind. In der Verschränkung verschiedener Wissensfelder wie der Schrift- und Lesekultur, der Zensur- und Klandestinaforschung oder der Kolonialismus- und Ideologiegeschichte werden gängige Narrative der Buch- und Schriftvernichtung in Frage gestellt. Dies erfolgt mit dem Ziel, die Wahrnehmung von literarischer Tradition, von Kanonbildung und Zensurpraktiken zu modifizieren.
Anhand zahlreicher Einzeltexte der überwiegend europäischen Literatur vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart wird in dieser Studie der Zusammenhang von Buchleidenschaft und Schriftfeindschaft, philologischer Neugier und Auslöschungsbegehren, Kanonbildung und 'Buchhinrichtung' untersucht. Sie zeigt auf, inwiefern mit den Szenarien der Schriftvernichtung eine regelrechte Aufwertung der Rolle von Buch und Schrift einhergeht. Den transformatorischen Vorgängen des Löschens, Brennens und Einverleibens von Buch und Schrift wird hierbei ein Eigenwert als Praxis des Wissens eingeräumt.
Niemand wird als Märtyrer geboren – auch nicht in der arabischen Welt, wo dieser Begriff seit einigen Jahren Hochkonjunktur hat. Bei der Stilisierung zum Märtyrer spielen Literatur und bildende Künste eine zentrale Rolle: Ohne Literatur gäbe es keine Märtyrer, niemand würde sich ihrer erinnern. Könnte ein Akt des Martyriums begangen werden ohne seine vorherige symbolische Produktion, ohne seinen öffentlichen Lobpreis und seine Huldigung als Vorbild für Tugend und Heldentum?
Friederike Pannewick beschäftigt sich mit verschiedenen Konstellationen von Opfer, Tod und Liebe, angefangen mit der frühislamischen arabischen Literatur bis hinein ins 21. Jahrhundert. Stationen sind der frühislamische Schlachtfeldmärtyrer, der Liebestod, weibliches Martyrium und Selbstmordattentäterinnen, aber auch moderne Dichtung und Romane, die die propagandistische Wirkungsmacht von Märtyrerfiguren in der blutigen Geschichte der zeitgenössischen arabischen Welt kritisch reflektieren und ästhetisch dekonstruieren.
Begriff
(2012)
So viele Wissenschaftler mit und an Begriffen arbeiten – wenige von ihnen stellen sich dabei jemals ernsthaft die Frage: "Was ist ein Begriff?" Eben dieser Frage möchte ich mich hier widmen. Es ist nicht nur der Form nach eine sokratische Frage; sie ist auch zuerst von Sokrates gestellt worden.
"Die Philosophen haben sich nicht genügend um die Natur des Begriffs als philosophischer Realität gekümmert", stellen Deleuze und Guattari fest."Sie haben es vorgezogen, ihn als gegebene Erkenntnis oder Repräsentation zu betrachten, die sich durch Vermögen zu seiner Bildung (Abstraktion oder Verallgemeinerung) oder seinem Gebrauch (Urteil) erklärten. Aber der Begriff ist nicht gegeben, er ist geschaffen und muß geschaffen werden". Deleuze und Guattari setzen also voraus, dass ein Begriff entweder gegeben sein oder produziert werden kann. Ich werde hier dagegen für eine dritte, alternative Option argumentieren: Ein Begriff ist weder gegeben noch wird er produziert, er wird im Akt der Verbegrifflichung performiert und präsentiert. Die Verbegrifflichung, dieses Spiel mit dem Begriff, produziert und entdeckt ihn zugleich, lässt ihn zugleich erscheinen und gibt ihm seine Existenz; sie verwischt also gerade die Differenz zwischen dem, was gegeben ist und enthüllt wird, und dem, was erfunden und produziert wird.
Die Transplantationschirurgie wirft – bei all ihren Erfolgen – juristische, bioethische und philosophische Fragen auf und provoziert kollektive Hoffnungen, Phantasien und Ängste, die sich in Literatur und Film niederschlagen. Zugleich können literarische Texte und Filme das Thema neu konturieren und dabei eigenständige künstlerische Darstellungsformen entwickeln.
Irmela Marei Krüger-Fürhoffs Studie untersucht Sujet und Verfahren der Transplantation in Fiktion und Wissenschaft und betritt damit literaturwissenschaftliches und kulturwissenschaftliches Neuland. Auf der Grundlage von 90 literarischen Texten und 40 Filmen vor allem aus dem deutschen, englischen und französischen Sprachraum rekonstruiert die Monographie die kulturellen Repräsentationen der Transplantationsmedizin vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Dabei nimmt sie Auseinandersetzungen mit realen Erfahrungen ebenso in den Blick wie utopische bzw. dystopische Imaginationen und analysiert, wie Literatur und Film auf medien-, gattungs- und genrespezifische Weise an der Konstruktion, kritischen Reflexion, aber auch Durchsetzung von medizinischem Wissen und Handeln beteiligt sind.
Ein besonderes Interesse der Studie gilt den Spezifika einer Poetik der Transplantation, d.h. den narrativen und ästhetischen Inszenierungen von Wissen sowie den Denkfiguren, die für die Darstellung von 'Verpflanzungen' als chirurgisch-immunologisches, wissenshistorisches und rhetorisches Verfahren eingesetzt werden.
Die „Frankfurter Schule des Strafrechts“, eine strafrechtskritische, aber nicht abolitionistische Perspektive auf das Strafrecht, verneint die Möglichkeit eines gänzlich unpolitischen Strafrechts, und betreibt, an der Wirklichkeit des Strafrechts interessiert, grundlagenorientiert Strafrechtstheorie und -dogmatik. In dieser Tradition werden die kriminalpolitischen Herausforderungen gekennzeichnet: Das Strafrecht in der globalisierten und ökonomisierten Mediengesellschaft zunehmender Pluralität und Diversität. Die Herausforderungen, die mit diesen gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden sind, lassen sich kennzeichnen als Balanceakt zwischen Flexibilität und Prinzipientreue. Das Strafrecht darf sich nicht fundamentalistisch auf das beschränken, was schon seit Ewigkeiten Straftat ist, muss aber auf seinem Charakter als ultima ratio beharren, und darf sich und seine Zurechnungsprinzipien, provoziert durch die neuen Gegenstände (wie z.B. die Wirtschafts- und Umweltkriminalität) und die steigenden Sicherheitsbedürfnisse einer verunsicherten und nach Prävention strebenden Gesellschaft, nicht bis zur Unkenntlichmachung verbiegen lassen.
Bei Erlass des PUAG verzichtete der einfache Gesetzgeber bewusst auf eine mögliche Vereidigung von Zeugen vor Untersuchungsausschüssen. Das Recht zur Zeugenvereidigung ist aber, wie dargelegt wird, in der Verfassung selbst gewährleistet. Damit sind intrikate Fragen sowohl zum Verhältnis von Verfassung und Gesetz sowie im bundesstaatlichen Verhältnis aufgeworfen. Dem einfachen Gesetzgeber steht zwar die Befugnis zu, ein Gesetz über Untersuchungsausschüsse zu erlassen, fraglich ist aber, ob er berechtigt ist, Untersuchungsausschüssen des Bundestages Rechte zu nehmen, die ihnen nach dem Grundgesetz zustehen; dies ist im Ergebnis zu verneinen. Die bundesrechtlichen Änderungen zeitigten indes sogar Folgen für das Verfassungsrecht der Länder. Infolge der mit Einführung des PUAG gleichzeitig erfolgten Änderung des StGB entschied der Hessische Staatsgerichtshof im Jahr 2011, dass Untersuchungsausschüssen des Landtages ein Vereidigungsrecht nicht mehr zustehe, welches er zuvor aus der Hessischen Verfassung abgeleitet hatte. Der Gerichtshof gesteht dadurch dem Strafrecht die Macht zu, öffentlich-rechtliche Kompetenzen in den Ländern zu ändern.
Results of a collecting trip to the Samunsam Wildlife Sanctuary in western Sarawak are presented. Several species are reported from Sarawak for the first time: Elattoneura coomansi, Mortonagrion cf aborense, Macrogomphus phalantus and Pornothemis starrei. Other notable records include Coeliccia species, Prodasineura cf interrupta and Raphismia bispina.
The first known Odonata records from the Cham Islands, off Quang Nam Province, central Vietnam are presented based on a brief collecting period in late September 2015. A total of 25 odonate species (8 Zygoptera and 17 Anisoptera) were recorded. Illustrations of the detailed structures of some species are provided.
A three week trip to Hainan and Guangdong provinces was conducted between 26 May and 11 June 2014, sampling odonates within the vicinity of Diaoluoshan National Nature Reserve, Shuimanxing Village (both Hainan Province) and Nankunshan Nature Reserve (Guangdong Province). Additionally, Cordero and Zhang collected at Shuimanxing Village between 13 and 23 June. A total of 103 species in 78 genera were found for Hainan Province and 51 species in 42 genera in Guangdong Province. Lists of all species by locality, photographs of live specimens, are presented to facilitate identification to other collectors.
The existing literature on the Odonata inhabiting the three large divisions of the Pacific Ocean (Micronesia, Melanesia, Polynesia) is revised taking into consideration earlier discussions on the species origin, historical faunistic records, various palaeogeographical models proposed for the area, general data on the biology and ecology of this insect order. Special emphasis is paid on the incomplete data set for the region and inconsistency of the exploration of this vast area. The taxonomy and fauna of the Pacific Odonata is far from complete which makes it very difficult to provide any plausible hypothesis on the biogeographical pattern that we observe today.
The widely accepted view of long distance dispersal from a centre of origin as the only possible means for species to occupy remote oceanic island archipelagos is critically reviewed. There are seven phenomena in the current Odonata distribution that cannot be explained only by random gene transfer mediated by wind dispersal.
Those are called “oddities”, however, they are believed to be regularities of past geological events and modern day human associated activities within the Pacific.
The rationale for each of them is explained in details and illustrated with distribution maps following the current taxonomy of the group.
A new approach is suggested to tackle the question of the origin of the Pacific Odonata by relating the higher taxa distribution to the geological events and palaeontology of the families. It is not intended to be a new hypothesis yet before more systematic studies of the taxonomy and fauna of the group. Therefore, it is believed that the new method suggested here will increase the attention of the scientific community and will boost studies on this insect order within the Pacific Ocean. Discussion on its applicability is provided with attention to details that are difficult to be explained with the Pacific Odonata palaeontology as we know it for the moment.
64 (sub)species from 10 families of Odonata were recorded throughout five provinces of Papua New Guinea, including the Bismarck islands of New Britain and New Ireland, from mid-May to early July 1997. The field trip led to the description of two new dam-selfly species (Gassmann, 1999; Gassmann, 2011) and one possibly new damsel- and dragonfly taxon, respectively. For several taxa, considerable range expansions are pro-vided. Agriocnemis aderces Lieftinck, Hemicordulia hilbrandi Lieftinck, Nososticta calli-sphaena (Lieftinck), Nososticta plagioxantha (Lieftinck) and Tanymecosticta fissicollis (Lieftinck) are recorded for Papua New Guinea for the first time. Brachydiplax duiven-bodei (Brauer) is a new record for New Britain. Agriocnemis femina (Brauer), Morton-agrion martini Ris, Nososticta africana (Schmidt), Rhyothemis resplendens Selys, Xiphi-agrion cyanomelas Selys, Brachydiplax duivenbodei (Brauer) and possibly Brachydiplax denticauda (Brauer) are recorded from New Ireland for the first time.
CD4+CD25+ regulatory T cells (Tregs) represent a specialized subpopulation of T cells, which are essential for maintaining peripheral tolerance and preventing autoimmunity. The immunomodulatory effects of Tregs depend on their activation status. Here we show that, in contrast to conventional anti-CD4 monoclonal antibodies (mAbs), the humanized CD4-specific monoclonal antibody tregalizumab (BT-061) is able to selectively activate the suppressive properties of Tregs in vitro. BT-061 activates Tregs by binding to CD4 and activation of signaling downstream pathways. The specific functionality of BT-061 may be explained by the recognition of a unique, conformational epitope on domain 2 of the CD4 molecule that is not recognized by other anti-CD4 mAbs. We found that, due to this special epitope binding, BT-061 induces a unique phosphorylation of T-cell receptor complex-associated signaling molecules. This is sufficient to activate the function of Tregs without activating effector T cells. Furthermore, BT-061 does not induce the release of pro-inflammatory cytokines. These results demonstrate that BT-061 stimulation via the CD4 receptor is able to induce T-cell receptor-independent activation of Tregs. Selective activation of Tregs via CD4 is a promising approach for the treatment of autoimmune diseases where insufficient Treg activity has been described. Clinical investigation of this new approach is currently ongoing.
Angaben aus der Verlagsmeldung: Von 1905–1907 unternahm der Missionsinspektor Johannes Spiecker eine Reise durch Deutsch- Südwestafrika, das heutige Namibia. Zu dieser Zeit fand der Aufstand der Herero und Nama gegen die deutsche Besatzung statt. Die Mission, die das Vertrauen der schwarzen Bevölkerung weit eher besaß als Kolonialregierung und Siedler, wurde dabei zu einer politischen Kraft. Sie schickte Boten aus, um die Aufständischen zur Aufgabe zu bewegen, und richtete Sammelstellen für Heimkehrer ein; diese wurden anschließend meist in Konzentrationslager verbracht, wo viele starben. Spieckers Rolle ist von besonderem Interesse, weil er bei Missionaren und Kolonialregierung ebenso Ansehen besaß wie bei den Stammeshäuptlingen. Er intervenierte für die Gefangenen und gegen die Vernichtungspläne deutscher Militärs. Um die Ausbreitung des Krieges zu verhindern, setzte er sich beim Gouverneur gegen einen Ovambofeldzug ein und reiste zudem – gegen die Anweisungen der Deputation in Barmen – in die nördlichen Ovambogebiete, um Häuptling Nechale zu treffen. Diesem empfahl er eindringlich die Unterwerfung unter die Kolonialregierung. – Spieckers Rolle ist also ambivalent; seine Einmischung in politische und militärische Entscheidungen könnte die Entwicklung des Krieges beeinflusst haben. Seine privaten Aufzeichnungen werden hier erstmals umfassend vor dem historischen Hintergrund ausgewertet.
Hygroscopicity of nanoparticles produced from homogeneous nucleation in the CLOUD experiments
(2015)
Sulfuric acid, amines and oxidized organics have been found to be important compounds in the nucleation and initial growth of atmospheric particles. Because of the challenges involved in determining the chemical composition of objects with very small mass, however, the properties of the freshly nucleated particles and the detailed pathways of their formation processes are still not clear. In this study, we focus on a challenging size range, i.e. particles that have grown to diameters of 10 and 15nm following nucleation, and measure their water uptake. Water uptake constrains their chemical composition. We use a nanometer-hygroscopicity tandem differential mobility analyzer (nano-HTDMA) at subsaturated conditions (ca. 90% relative humidity at 293 K) to measure the hygroscopicity of particles during the seventh Cosmics Leaving OUtdoor Droplets (CLOUD7) experiments performed at CERN in 2012. In CLOUD7, the hygroscopicity of nucleated nanoparticles was measured in the presence of sulfuric acid, sulfuric acid-dimethylamine, and sulfuric acid-organics derived from α-pinene oxidation. The hygroscopicity parameter Κ decreased with increasing particle size indicating decreasing acidity of particles. No clear effect of the sulfuric acid monomer concentrations on the hygroscopicities of 10nm particles produced from sulfuric acid and dimethylamine was observed, whereas the hygroscopicity of 15nm particles sharply decreased with decreasing sulfuric acid monomer concentrations. In 20 particular, when the concentrations of sulfuric acid was 5.1 x 106 molecules cm exp -3 in the gas phase, and the dimethylamine mixing ratio was 11.8 ppt, the measured Κ of 15nm particles was 0.3 ± 0.01 close to the value reported for dimethylamine sulfate (DMAS) (Κ DMAS ~ 0.28). Furthermore, the difference in Κ between sulfuric acid and sulfuric acid-dimethylamine experiments increased with increasing particle size. The Κ values of particles in the presence of sulfuric acid and organics were much smaller than those of particles in the presence of sulfuric acid and dimethylamine. This suggests that the organics produced from α-pinene ozonolysis play a significant role in particle growth already at 10nm sizes.
New records of Odonata from three of Sarawak’s administrative divisions are presen-ted: Sri Aman, Sibu and Kapit. Idionyx montana is recorded from Borneo for the first time, from Batang Ai National Park in Sri Aman Division. Other notable records include: Podolestes species, Matronoides cyaneipennis, Rhinoneura caerulea, Dysphaea species, Coeliccia campioni, Acrogomphus jubilaris, Procordulia fusiformisand Orthetrum borne-ense.
Eine neu beschriebene Assoziation, das Veronico officinalis-Hieracietum murorum ass. nov. wird soziologisch und ökologisch umfassend dargestellt. Sie ist in die Klasse Trifolio-Geranietea sanguinei nicht einzuordnen. Weitere Untersuchungen führen dazu, die Melampyro-Holcetea mollis nova als Klasse der helio-thermophil-azidoklinen Saumgesellschaften zu bestätigen und zu begründen. Kennarten dieser Klasse fallen mit denen der Ordnung und des Verbandes zusammen, da vorerst nur eine Ordnung Teucrio-Melampyretalia ord. nova mit dem Verband Melampyrion pratense Passarge 1967 aufzustellen ist. Die Kennarten sind Melampyrum pratense ssp. vulgatum, Teucrium scorodonia und Holcus mollis, die bisher als Kennarten des Quercion robori-petraeae galten.
In der vorliegenden Studie werden die Trifolio-Geranietea-Gesellschaften der nordbayerischen Muschelkalk- und Keupergebiete mit Einzelaufnahmen und Stetigkeitstabelle belegt. Floristische Zusammensetzung, Standortsabhängigkeit sowie die Kontaktgesellschaften werden geschildert. Ihre Verbreitung wird in Karten dokumentiert. Anmerkungen zur Natürlichkeit der Bestände sowie eine Bewertung des Gefährdungsgrades der Gesellschaften beschließen die Arbeit.
In einem 50 qm großen, im Naturschutzgebiet "Heiliges Meer" bei Hopsten gelegenen Dauerquadrat nahm das Heidekraut (Calluna vulgaris) von 1985 bis 1987 sehr stark ab. Der Rückgang beruht auf strengen Frösten bei fehlender oder lückiger Schneedecke der vorhergehenden Winter, in denen Calluna erfror. Dementsprechend vermehrten sich der Kleine Ampfer (Rumex acetosella) und die Jungbirken (Betula pendula und B. pubescens). 1988 nahmen die Flechten vorübergehend zu.
Die Wälder von Rotföhre (Pinus sylvestris) und Spirke (Pinus mugo subsp. uncinata) im Fernpaßgebiet (Tirol) wurden pflanzensoziologisch untersucht. Das Lycopodio annotini-Pinetum mugo wird als neue Gesellschaft beschrieben. Dieser Spirkenwald besiedelt steile Nordhänge über Bergsturzschutt aus Kalk- und Dolomitmaterial; seine Moosschicht wird von Sphagnum quinquefarium dominiert. Es wird außerdem der Versuch gemacht, mit Hilfe der Zeigerwerte von ELLENBERG die verschiedenen vorgefundenen Pflanzengesellschaften ökologisch zu charakterisieren.
Es gehört zu den Merkwürdigkeiten der Metapher, dass in ihrem Begriff explicans und explicandum untrennbar miteinander verflochten zu sein scheinen. Dass die Definition der Metapher als Übertragung – von Worten, Begriffen oder Eigenschaften – selber metaphorisch bestimmt sei, ist im Zuge der Modernisierung ihrer Theorie oft genug festgestellt worden und "kann mittlerweile als Gemeinplatz gelten". Mit der wiederholten Feststellung verschwindet aber noch nicht die Merkwürdigkeit. Sie verweist allenfalls auf "eine produktive Begriffsstutzigkeit", die sich in dem Diskurs über die Metapher bekundet. Was in seinen paradoxen Konsequenzen am radikalsten wohl von Jacques Derrida formuliert wurde, betrifft nicht nur die Schwierigkeiten einer systematischen Unterscheidung von Begriff und Metapher Das Problem hat auch begriffsgeschichtliche Konsequenzen. Dass nicht nur Begriffe einen historischen Index haben, sondern auch die Erforschung ihrer Geschichte, gehört zu den Grundeinsichten einer sich selbst im Umbruch verstehenden Begriffsgeschichte. So verbindet sich mit ihrer kulturwissenschaftlichen Neuorientierung eine anhaltende Kontroverse über die Frage, wie sich ihre Gegenstände zu jenen einer Diskurs- und Metapherngeschichte verhalten: ob sie sich einander ergänzen, aufheben, unterordnen oder wechselseitig bedingen.
Background Reaching the therapeutic target of remission or low-disease activity has improved outcomes in patients with rheumatoid arthritis (RA) significantly. The treat-to-target recommendations, formulated in 2010, have provided a basis for implementation of a strategic approach towards this therapeutic goal in routine clinical practice, but these recommendations need to be re-evaluated for appropriateness and practicability in the light of new insights.
Objective To update the 2010 treat-to-target recommendations based on systematic literature reviews (SLR) and expert opinion.
Methods A task force of rheumatologists, patients and a nurse specialist assessed the SLR results and evaluated the individual items of the 2010 recommendations accordingly, reformulating many of the items. These were subsequently discussed, amended and voted upon by >40 experts, including 5 patients, from various regions of the world. Levels of evidence, strengths of recommendations and levels of agreement were derived.
Results The update resulted in 4 overarching principles and 10 recommendations. The previous recommendations were partly adapted and their order changed as deemed appropriate in terms of importance in the view of the experts. The SLR had now provided also data for the effectiveness of targeting low-disease activity or remission in established rather than only early disease. The role of comorbidities, including their potential to preclude treatment intensification, was highlighted more strongly than before. The treatment aim was again defined as remission with low-disease activity being an alternative goal especially in patients with long-standing disease. Regular follow-up (every 1–3 months during active disease) with according therapeutic adaptations to reach the desired state was recommended. Follow-up examinations ought to employ composite measures of disease activity that include joint counts. Additional items provide further details for particular aspects of the disease, especially comorbidity and shared decision-making with the patient. Levels of evidence had increased for many items compared with the 2010 recommendations, and levels of agreement were very high for most of the individual recommendations (≥9/10).
Conclusions The 4 overarching principles and 10 recommendations are based on stronger evidence than before and are supposed to inform patients, rheumatologists and other stakeholders about strategies to reach optimal outcomes of RA.
We provide elementary algorithms for two preservation theorems for first-order sentences (FO) on the class ℭd of all finite structures of degree at most d: For each FO-sentence that is preserved under extensions (homomorphisms) on ℭd, a ℭd-equivalent existential (existential-positive) FO-sentence can be constructed in 5-fold (4-fold) exponential time. This is complemented by lower bounds showing that a 3-fold exponential blow-up of the computed existential (existential-positive) sentence is unavoidable. Both algorithms can be extended (while maintaining the upper and lower bounds on their time complexity) to input first-order sentences with modulo m counting quantifiers (FO+MODm). Furthermore, we show that for an input FO-formula, a ℭd-equivalent Feferman-Vaught decomposition can be computed in 3-fold exponential time. We also provide a matching lower bound
This paper shows equivalence of several versions of applicative similarity and contextual approximation, and hence also of applicative bisimilarity and contextual equivalence, in LR, the deterministic call-by-need lambda calculus with letrec extended by data constructors, case-expressions and Haskell's seq-operator. LR models an untyped version of the core language of Haskell. The use of bisimilarities simplifies equivalence proofs in calculi and opens a way for more convenient correctness proofs for program transformations. The proof is by a fully abstract and surjective transfer into a call-by-name calculus, which is an extension of Abramsky's lazy lambda calculus. In the latter calculus equivalence of our similarities and contextual approximation can be shown by Howe's method. Similarity is transferred back to LR on the basis of an inductively defined similarity. The translation from the call-by-need letrec calculus into the extended call-by-name lambda calculus is the composition of two translations. The first translation replaces the call-by-need strategy by a call-by-name strategy and its correctness is shown by exploiting infinite trees which emerge by unfolding the letrec expressions. The second translation encodes letrec-expressions by using multi-fixpoint combinators and its correctness is shown syntactically by comparing reductions of both calculi. A further result of this paper is an isomorphism between the mentioned calculi, which is also an identity on letrec-free expressions.
Die vorliegende Arbeit stellt ein organisches Taskverarbeitungssystem vor, das die zuverlässige Verwaltung und Verarbeitung von Tasks auf Multi-Core basierten SoC-Architekturen umsetzt. Aufgrund der zunehmenden Integrationsdichte treten bei der planaren Halbleiter-Fertigung vermehrt Nebeneffekte auf, die im Systembetrieb zu Fehler und Ausfällen von Komponenten führen, was die Zuverlässigkeit der SoCs zunehmend beeinträchtigt. Bereits ab einer Fertigungsgröße von weniger als 100 nm ist eine drastische Zunahme von Elektromigration und der Strahlungssensitivität zu beobachten. Gleichzeitig nimmt die Komplexität (Applikations-Anforderungen) weiter zu, wobei der aktuelle Trend auf eine immer stärkere Vernetzung von Geräten abzielt (Ubiquitäre Systeme). Um diese Herausforderungen autonom bewältigen zu können, wird in dieser Arbeit ein biologisch inspiriertes Systemkonzept vorgestellt. Dieses bedient sich der Eigenschaften und Techniken des menschlichen endokrinen Hormonsystems und setzt ein vollständig dezentrales Funktionsprinzip mit Selbst-X Eigenschaften aus dem Organic Computing Bereich um. Die Durchführung dieses organischen Funktionsprinzips erfolgt in zwei getrennten Regelkreisen, die gemeinsam die dezentrale Verwaltung und Verarbeitung von Tasks übernehmen. Der erste Regelkreis wird durch das künstliche Hormonsystem (KHS) abgebildet und führt die Verteilung aller Tasks auf die verfügbaren Kerne durch. Die Verteilung erfolgt durch das Mitwirken aller Kerne und berücksichtigt deren lokale Eignung und aktueller Zustand. Anschließend erfolgt die Synchronisation mit dem zweiten Regelkreis, der durch die hormongeregelte Taskverarbeitung (HTV) abgebildet wird und einen dynamischen Task-Transfer gemäß der aktuellen Verteilung vollzieht. Dabei werden auch die im Netz verfügbaren Zustände von Tasks berücksichtigt und es entsteht ein vollständiger Verarbeitungspfad, ausgehend von der initialen Taskzuordnung, hinweg über den Transfer der Taskkomponenten, gefolgt von der Erzeugung der lokalen Taskinstanz bis zum Start des zugehörigen Taskprozesses auf dem jeweiligen Kern. Die System-Implementierung setzt sich aus modularen Hardware- und Software-Komponenten zusammen. Dadurch kann das System entweder vollständig in Hardware, Software oder in hybrider Form betrieben und genutzt werden. Mittels eines FPGA-basierten Prototyps konnten die formal bewiesenen Zeitschranken durch Messungen in realer Systemumgebung bestätigt werden. Die Messergebnisse zeigen herausragende Zeitschranken bezüglich der Selbst-X Eigenschaften. Des Weiteren zeigt der quantitative Vergleich gegenüber anderen Systemen, dass der hier gewählte dezentrale Regelungsansatz bezüglich Ausfallsicherheit, Flächen- und Rechenaufwand deutlich überlegen ist.
Mit Unterstützung der Schopenhauer-Gesellschaft konnte das Archivzentrum der Frankfurter Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg ein wichtiges Dokument zur Geschichte der Familie Schopenhauer aus dem Jahr 1820 erwerben. Die Urkunde wurde auf der 10. Auktion des Historischen Wertpapierhauses vom 2. bis 4. Mai 2008 in Würzburg zur Versteigerung angeboten. Sie belegt, dass der 1766 in Danzig geborenen Johanna Schopenhauer, Mutter des berühmten Frankfurter Philosophen Arthur Schopenhauer (1788 bis 1860), sowie deren Tochter Adele vom wirtschaftlich angeschlagenen Handelshaus Abraham Ludwig Muhl & Co. eine Leibrente von 300 Reichstalern zugesprochen wurde. Johanna und Adele waren in der Folge des Bankrotts des Handelshauses Muhl von 1819 in wirtschaftliche Nöte geraten. Johanna hatte 70 Prozent ihrer gesamten dortigen Einlagen verloren. Der ebenfalls betroffene Arthur Schopenhauer ließ sich nicht auf einen Vergleich des Handelshauses ein und konnte somit – im Gegensatz zu Mutter und Schwester – seine eigenen Finanzanlagen nach dreijähriger intensiver Verhandlung retten. Aufgrund seiner jahrelangen Meinungsverschiedenheiten mit der mütterlichen Hofrätin und Schriftstellerin Johanna verweigerte Arthur in der Folgezeit die finanzielle Unterstützung, so dass Johanna ihren aufwendigen Lebensstil in Jena nicht mehr weiter fi nanzieren konnte. Die Schriftstellerei wurde bis zu ihrem Tod im Jahre 1838 zu ihrer vorrangigen Einnahmequelle. Die Urkunde mit der Signatur Schop, XXVI, 40 ist sehr gut erhalten. Drei der acht Johanna Schopenhauers Rente Wertvolle Urkunde für Schopenhauer-Archiv ersteigert auf Blütenpapier geschriebenen, doppelseitigen Folioseiten wurden handschriftlich verfasst. Sämtliche Seiten sind rechts bestoßen und haben eine Knickfalte. Im Absender wird das Handelshaus Abraham Ludwig Muhl & Co. genannt. Das Archivzentrum freut sich, ein solch zentrales Dokument zur wissenschaftlichen Untersuchung des schwierigen Verhältnisses von Arthur Schopenhauer zu seiner Mutter Johanna Schopenhauer in seinen Beständen zu wissen. Die Vermögens- und Familienverhältnisse der Familie Schopenhauer können anhand der umfangreichen Unterlagen aus dem Nachlass von Arthur Schopenhauer von Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr nach Voranmeldung und im Rahmen der Benutzungsordnung eingehend untersucht werden.
The stable isotope geochemistry of pedogenic and lacustrine carbonate and fossil herbivore tooth enamel is a powerful tool to study the evolution of terrestrial paleoenvironments. This thesis aims to reconstruct Neogene ecosystems in the Karonga Basin in the southern part the East African Rift (EAR) and the Central Anatolian Plateau (CAP).
Karonga Basin: Understanding the development of East African savanna biomes is crucial for reconstructing the evolution, migration and dietary behaviors of early hominins. These rift ecosystems range from closed woodland to open grassland savanna and vary widely in fraction of woody cover. Here I present Plio-Pleistocene carbon (δ13C) and oxygen (δ18O) records from pedogenic carbonate and fossil herbivore tooth enamel collected from the Malawi Rift. This is the first southern hemisphere long-term record in the East African Rift.
The studied ca. 4.3 Ma to 0.6 Ma deposits of the Chiwondo Beds (Karonga Basin) are home to two hominin fossil finds, a maxillary fragment of Paranthropus boisei and a mandible of Homo rudolfensis, both dated to ca. 2.4 Ma. The study site is situated between the well-known hominin-bearing localities of eastern and southern Africa and hence fills an important geographical gap for early hominin research.
The δ13C values of pedogenic carbonate (n = 321) and of enamel from 14 different large-bodied herbivorous mammal taxa (suid, equid, bovid, elephant an hippopotamus; n = 122) permit assessment of the evolutionary history of C3 and C4 biomass, which is closely linked to climate patterns. The reconstruction of C4-grassland development offers insights into the retreat of tree cover and the distribution and seasonality of precipitation. δ18O values reflect hydrological patterns, and we supplement the data of fossil proxy material with analyses of modern meteoric water to evaluate influences of seasonality and evaporation.
Consistent δ13C values around -9‰ and δ18O values of ca. 24‰ of the pedogenic carbonate from 14 sections spanning the last 4.3 Ma indicate a relatively mesic and persistent climate with C3-dominated woodland savannas in the Karonga Basin. The data from tooth enamel of suid, elephant, and hippo taxa complement these findings with constantly low δ13C and δ18O values, demonstrating intake of mainly C3 biomass and water from sources which are only very limited affected by evaporation.
In contrast, Karonga Basin equid and bovid taxa reflect much more complex dietary patterns, ranging from mixed C3/C4-feeders to strongly C4-influenced diets. Intra-tooth δ18O values also show large variations, indicating water intake from resources that differ in their isotopic composition and therefore experienced different hydrological settings.
Overall, the stable isotope data reflect a mostly C3-dominated mesic paleoecosystem, which comprises patches of more open C4-grasslands within the range of migrating mammals. Supplementary analyses of δ18O values of modern meteoric water (precipitation, lake, river and groundwater; n = 111) show a similar magnitude to the fossil herbivore oxygen isotopic values. Expected 18O values of the drinking water calculated from herbivore enamel of animals with a mixed- or C3-diet indicate water intake from barely evaporated sources. Specialized feeders with a high C4-consumtion, however, reflect s|||||||||||||||||||||values of 16O-depleted reservoirs, similar in δ18O |||||||||||| to modern evaporated lakes.
The absence of long-term trends towards more positive δ13C and δ18O values in the Karonga Basin contrasts the increasing role of C4-grasslands since ca. 2.5 Ma in the Eastern Rift. Our data hence point to regional differences in climate and vegetation dynamics during the Plio-Pleistocene. Therefore, regions that are home to early hominins such as H. rudolfensis and P. boisei may have had a different environmental history when compared to the Eastern Rift. This suggests that hominin adaptation is not necessarily directly linked to the emergence of open landscapes.
Central Anatolian Plateau: The development of relief and climate patterns in the Central Anatolian Plateau is long-standing debate in modern paleoecological studies. This thesis presents long-term δ13C and δ18O records on five lacustrine successions, which are widely distributed across the CAP. Also, new 40Ar/39Ar geochronological data from volcanic ashes are established in addition to existing biostratigraphic and paleomagnetic data.
Field relationships combined with stable isotope data of 230 lacustrine carbonates indicate a Late Oligocene environment that was characterized by large, temporally open freshwater lakes in a relatively humid subtropic climate. In the middle Aquitanian, an increase in lake δ18O values reflects more arid settings and an overall increasing dominance of closed saline lakes. This time was probably characterized by frequent climatic fluctuations, recording the influence of seasonality, topography and the waxing and waning of aridity.
Diese Dissertation befasst sich mit den Auswirkungen von nicht letalen Dosen von Neonikotinoiden auf Bienen. Neonikotinoide stellen eine Klasse von Insektiziden dar, die auf den nikotinischen Acetylcholin Rezeptor wirken. In dieser Dissertation wurden die Neonikotinoide Imidacloprid, Clothianidin und Thiacloprid benutzt. Die beiden erst genannten unterliegen zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Arbeit einem temporären Verkaufs- und Ausbringungs-Stopp. Damit sind die Ergebnisse dieser Arbeit wichtig für die Bewertung der Gefahren von Neonikotinoiden. Neonikotinoide werden im großen Maße in der Landwirtschaft als Spritzmittel und Saatgutbeize eingesetzt. Dabei können sie in Rückständen von Bienen beim Sammeln von Nektar und Pollen aufgenommen und zum Stock gebracht werden. Um einen weiten Blick auf die Auswirkungen der Stoffe zu werfen wurden deshalb Experimente an einzelnen Sammlerinnen durchgeführt, ebenso wie an Bienenvölkern, bei denen die Substanzen verfüttert wurden. Als neuronal aktive Substanzen können sie die normale Funktion des Nervensystems von Bienen beeinflussen, was Veränderungen im Verhalten hervorrufen kann. Dies zeigt sich in Veränderungen in der Bewegung, Orientierung oder auch Interaktion mit anderen Bienen. Die Wirkung am Rezeptor variiert, trotz gleichen molekularen Ziels, stark zwischen den verwendeten Neonikotinoiden. Clothianidin wurde als Agonist beschrieben, der sogar stärkere Ströme als Acetylcholin bei gleicher Konzentration hervorrufen kann. Imidacloprid dagegen wurde bereits als partieller Agonist beschrieben, der geringere Ströme über den Rezeptor auslöst. In dieser Arbeit wurde ein erster Versuch durchgeführt um Thiacloprid ebenfalls als Agonist am nikotinischen Acetylcholin Rezeptor der Biene zu beschreiben. Hierbei wurde an einer Zelle in Kultur ein geringerer Strom ausgelöst.
Bienenvölker wurden unter kontrollierten Bedingungen gehalten, bei denen je eins der Neonikotinoide Clothianidin, Imidacloprid oder Thiacloprid in das Futter gemischt wurden. Hierfür wurden Dosen gewählt, bei denen davon ausgegangen werden konnte, dass keine akute Beeinflussung der Sammlerinnen bestand. Es konnte festgestellt werden, dass chronisches Füttern mit einer Zuckerlösung mit 8,876 mg/kg Thiacloprid zu einer verringerten Sammelleistung führte. Ebenso wurde die Entwicklung der Eier stark eingeschränkt, wobei die Königin weiterhin Eier legte. Es konnten nur vereinzelte verdeckelte Brutzellen, die ein spätes Entwicklungsstadium der Bienen darstellen, gefunden werden. Damit konnte gezeigt werden, dass geringe Dosen die Larval-Entwicklung von Bienen beeinflussen, eventuell durch Einflüsse auf die Kommunikation zwischen Ammenbienen und der Brut.
Um Auswirkungen auf einzelne Tiere zu zeigen, wurden unterschiedliche Parameter im Heimflug von Bienen nach Fütterung mit je einem der Neonikotinoide analysiert. Bienen mussten sich nach der Fütterung orientieren und von einer neuen Position den Heimweg zum Stock finden. Der Heimflug wurde per Radar verfolgt und so ein Flugprofil erstellt, das aus zwei Flugphasen bestand. Diese wurden durch die Navigation nach Vektorintegration und durch Landmarken unterteilt. Aus dem Flugprofil konnte abgelesen werden, wie lange die Bienen für die Phasen des Flugs benötigten, in welchem Hauptflugwinkel sie die erste Flugphase absolvierten, in welche Richtung sie am Ende der ersten Flugphase flogen und wie gerichtet der Flug war. Auch wurde erfasst, ob die Bienen überhaupt in der Lage waren zum Stock zurückzukehren. Hier zeigte sich, dass die Fütterung mit Zuckerwasser mit 0,6 µM und 0,9 µM Imidacloprid, ebenso wie mit 0,1 mM Thiacloprid zu einer verringerten Heimkehrwahrscheinlichkeit führte. In der ersten Flugphase konnte auch gezeigt werden, dass 0,2 µM Clothianidin im Zuckerwasser zu einem schnelleren Flug führte und dass der Flugwinkel im Vergleich zur Kontrolle in Richtung der wahren Position des Stocks verschoben war. Beide Imidacloprid-Gruppen zeigten eine ähnliche, signifikante Verschiebung des Flugwinkels, ebenso konnte im Flug selbst eine häufige Änderung der Richtung festgestellt werden. In der zweiten Flugphase zeigte sich, dass Bienen, welche mit Thiacloprid behandelt wurden häufiger eine inkorrekte Heimflugrichtung wählten, was in längeren Heimflügen resultierte. Die mit Clothianidin behandelten Bienen legten eine längere Flugstrecke zurück. Bienen, welche Imidacloprid beider Konzentrationen konsumierten, zeigten einen häufigen Wechsel ihrer Flugrichtung. Damit konnten bei allen drei gewählten Neonikotinoiden Einflüsse auf spezifische Komponenten der Navigation von Bienen gefunden und Einschränkungen im Heimkehr- und Orientierungsverhalten einzelner Sammlerinnen gezeigt werden. Somit konnten die eingehenden Fragen zumindest teilweise beantwortet werden und die Datenlage zur Frage der Schädlichkeit der, auch politisch umstrittenen, Substanzen erweitert werden.
Spinocerebellar ataxia type 2 (SCA2) and amyotrophic lateral sclerosis (ALS) are neurodegenerative disorders, caused or modified by an unstable CAG-repeat expansion in the SCA2 gene, which encodes a polyglutamine (polyQ) domain expansion in ataxin-2 (ATXN2). ATXN2 is an RNA-binding protein and interacts with the poly(A)-binding protein PABPC1, localizing to ribosomes at the rough endoplasmic reticulum. Under cell stress, ATXN2, PABPC1 and small ribosomal subunits are relocated to stress granules, where mRNAs are protected from translation and from degradation. It is unknown whether ATXN2 associates preferentially with specific mRNAs or how it modulates RNA processing. Here, we investigated the RNA profile of the liver and cerebellum from Atxn2 knockout (Atxn2−/−) mice at two adult ages, employing oligonucleotide microarrays. Prominent increases were observed for Lsm12/Paip1 (>2-fold), translation modulators known as protein interactor/competitor of ATXN2 and for Plin3/Mttp (>1.3-fold), known as apolipoprotein modulators in agreement with the hepatosteatosis phenotype of the Atxn2−/− mice. Consistent modest upregulations were also observed for many factors in the ribosome and the translation/secretion apparatus. Quantitative reverse transcriptase PCR in liver tissue validated >1.2-fold upregulations for the ribosomal biogenesis modulator Nop10, the ribosomal components Rps10, Rps18, Rpl14, Rpl18, Gnb2l1, the translation initiation factors Eif2s2, Eif3s6, Eif4b, Pabpc1 and the rER translocase factors Srp14, Ssr1, Sec61b. Quantitative immunoblots substantiated the increased abundance of NOP10, RPS3, RPS6, RPS10, RPS18, GNB2L1 in SDS protein fractions, and of PABPC1. In mouse embryonal fibroblasts, ATXN2 absence also enhanced phosphorylation of the ribosomal protein S6 during growth stimulation, while impairing the rate of overall protein synthesis rates, suggesting a block between the enhanced translation drive and the impaired execution. Thus, the physiological role of ATXN2 subtly modifies the abundance of cellular translation factors as well as global translation.
Mesenchymal stem/stromal cells (MSCs) feature promising potential for cellular therapies, yet significant progress in development of MSC therapeutics and assays is hampered because of remarkable MSC heterogeneity in vivo and in vitro. This heterogeneity poses challenges for standardization of MSC characterization and potency assays as well as for MSC study comparability and manufacturing. This review discusses promising marker combinations for prospective MSC subpopulation enrichment and expansion, and reflects MSC phenotype changes due to environment and age. In order to address animal modelling in MSC biology, comparison of mouse and human MSC markers highlights current common ground of MSCs between species.
Flow hemodynamics regulates endothelial cell (EC) responses and laminar shear stress induces an atheroprotective and quiescent phenotype. The flow-responsive transcription factor KLF2 is a pivotal mediator of endothelial quiescence, but the precise mechanism is unclear. In this doctoral study, we assessed the hypothesis that laminar shear stress and KLF2 regulate endothelial quiescence by controlling endothelial metabolism.
Laminar flow exposure and KLF2 over expression in HUVECs reduced glucose uptake. Endothelial specific deletion of KLF2 (EC-KO) in mice and subsequent infusion of labeled glucose in Langendorff perfused hearts induced glucose uptake in ECs lacking KLF2. Bioenergetic measurements revealed that KLF2 reduces and glycolytic acidification in vitro.
Mechanistically, RNA sequencing analysis of shear stimulated ECs showed reduced expression of key glycolytic enzymes Hexokinase 2, PFKFB3 and PFK-1. KLF2 also reduced expression of these enzymes at protein level. KLF2 knockdown in shear stimulated ECs reversed the reduction in expression of PFKFB3 and PFK-1, indicating KLF2-dependency. Promoter analysis revealed KLF binding sites in the promoter of PFKFB3 and KLF2 over expression markedly reduced PFKFB3 promoter activity which was abolished on mutation of the KLF binding site. In addition, PFKFB3 knockdown reduced glycolysis while over expression increased glycolysis. Over expression of PFKFB3 along with KLF2 partially reversed the KLF2-mediated reduction in glycolysis. Importantly, PFKFB3 over expression reversed KLF2-mediated reduction in angiogenic sprouting and network formation in vitro. Ex-vivo aortic ring assays revealed an increase in endothelial sprouting from aortas from KLF2 EC-KO mice, which was partially reversed upon PFKFB3 inhibition by 3-PO.
In conclusion, work performed during this doctoral thesis demonstrates that laminar shear stress and KLF2 mediated repression of endothelial metabolism via regulation of PFKFB3 contributes to the anti-angiogenic and quiescent properties of the endothelium.