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Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 23 (18. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 22 (17. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 21 (16. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 20 (13. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 19 (12. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 18 (11. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 17 (10. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 16 (9. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 15 (8. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 14 (6. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 13 (5. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 12 (4. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 11 (3. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 10 (2. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 9 (1. Juli 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 8 (29. Juni 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 7 (28. Juni 1919)
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Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 6 (27. Juni 1919)
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Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 5 (26. Juni 1919)
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Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 4 (25. Juni 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 3 (24. Juni 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 2 (22. Juni 1919)
(1919)
Mosel & Saar-Zeitung = Journal de la Moselle et de la Sarre. 1. Jahrgang, No. 1 (22. Juni 1919)
(1919)
Mikroalgen wird aufgrund ihrer photoautotrophen Lebensweise, ihrer meist einfachen Anzucht und ihres schnellen Wachstums ein großes Potential als Produzenten verschiedener Stoffe, wie beispielsweise den Sekundärmetaboliten der Carotinoidbiosynthese, zugesprochen. Zur Produktion solcher Stoffe bedarf es der Aufklärung der in einem Biosyntheseweg operierenden Enzyme und ihrer zugehörigen Gene.
In dieser Arbeit sollte einerseits durch genetische Modifikation der Carotinoidbiosynthese der Fucoxanthingehalt erhöht und andererseits die Produktion von Astaxanthin in P. tricornutum erreicht werden. Bisher fehlen experimentelle Nachweise über die Funktion, Regulation und die limitierenden Eigenschaften daran beteiligter Gene und deren Enzyme. Um dem Ziel der Arbeit näher zu kommen, wurden zuerst potentiell an der Regulation der Carotinoidbiosynthese beteiligte Gene ausgewählt und deren Enzyme funktionell charakterisiert. Eines dieser Enzyme ist das Eingangsenzym der Carotinoidbiosynthese, die Phytoen-Synthase. Die entsprechend annotierte putative Sequenz (psy #Pt56881) wurde zur Analyse herangezogen. Nachdem im Rahmen dieser Arbeit über die Komplementation in einem dafür ausgerichteten E. coli Stamm der funktionelle Nachweis der Phytoen-Synthase erbracht werden konnte, wurde untersucht, ob die Phytoen-Synthase einer lichtabhängigen Expression unterliegt und somit die Carotinoidsynthese im WT von P. tricornutum limitiert. Durch die Inhibierung der Phytoen-Desaturase mittels Norflurazon konnte die verstärkte Akkumulation des Produktes der Phytoen-Synthase, Phytoen, bei einem Transfer der P. tricornutum-Kulturen von Schwach- in Starklicht gezeigt werden. Die Expression der Phytoen-Synthase von P. tricornutum wird demnach durch die Lichtbedingungen reguliert und limitiert auch die Carotinoidsynthese. Ein weiteres an der Carotinoidsynthese beteiligtes Enzym ist die Zeaxanthin-Epoxidase. Sie bietet zugleich eine Möglichkeit, an dieser Stelle die Carotinoidsynthese in Richtung Astaxanthinproduktion umzulenken. Für P. tricornutum sind drei potentielle Genkandidaten (zep1: #Pt45845; zep2: #Pt56488; zep3: #Pt56792) annotiert, welche ebenfalls im Rahmen dieser Arbeit funktionell charakterisiert wurden. Der funktionelle Nachweis erfolgte dabei ebenfalls mittels eines Komplementationsansatzes in einem damit neu etablierten Expressionssystem mit npq2-Mutanten aus der Modellpflanze A. thaliana. Die Analyse der Transformanden zeigte eine Epoxidase-Aktivität des Produktes aus zep2 und zep3. Das Enzym Zeaxanthin-Epoxidase 2 weist dabei eine andere Spezifität auf als die Zeaxanthin-Epoxidase 3, welche funktionell betrachtet der Zeaxanthin-Epoxidase aus A. thaliana am nächsten kommt. Die Zeaxanthin-Epoxidase 2 akzeptiert im Unterschied zu Zeaxanthin-Epoxidase 3 neben Zeaxanthin auch andere Substrate wie Lutein mit nur einem 3 Hydroxy-β-Iononring und stellt damit einen validen Kandidaten für die Umwandlung von Diatoxanthin in Diadinoxanthin in P. tricornutum dar. Obwohl die Transkriptanalysen ausreichende Mengen an RNA von zep1 in A. thaliana zeigen und anhand eines zusätzlichen mit der Sequenz für GFP markierten zep1-Konstruktes in WT-Protoplasten von A. thaliana der Import in den Chloroplasten und die Expression nachgewiesen werden konnte, weist die Zeaxanthin-Epoxidase 1 zumindest in den A. thaliana-Transformanden keine Epoxidase-Aktivität auf. Des Weiteren zeigt die diurnale Expression in P. tricornutum, dass die Regulation der Zeaxanthin-Epoxidasen an den Bedarf photoprotektiver Pigmente angepasst wird. Während die Regulation des Transkript-Levels von zep2 und zep3 nahezu parallel laufen und ein gemeinsames Maximum aufweisen, zeigt das Transkript-Level von zep1 ein anderes Maximum.
Die gewonnenen Erkenntnisse wurden dann zur Steigerung der Synthesekapazität mittels genetischer Modifikation des Carotinoidsyntheseweges in P. tricornutum angewendet. Durch das Einbringen zusätzlicher Genkopien der Phytoen-Synthase in P. tricornutum konnte dabei eine deutliche Steigerung des Fucoxanthingehalts unter Schwachlichtbedingungen erreicht werden. Gleichzeitig konnte durch weitere inhibitorische Versuche mittels Norflurazon beim Transfer von Schwach- zu Starklicht demonstriert werden, dass die Carotinoidsynthese durch die Kombination der genetischen Modifikation mit der Phytoen-Synthase und Starklicht per se weiterhin gesteigert werden kann. Zusammen mit den Transkriptanalysen zeigen die Pigmentanalysen, dass es einen nicht-linearen Zusammenhang zwischen RNA-Menge und gebildeter Phytoenmenge gibt, welcher durch eine zusätzliche Substratlimitierung der Phytoen-Synthase erklärt werden kann.
Bevor das Herunterregulieren der Zeaxanthin-Epoxidasen in P. tricornutum durchgeführt und damit ein verstärkter Fluss zur Astaxanthinbildung erreicht werden sollte, wurde das Potential von P. tricornutum zur Astaxanthinproduktion überprüft. Hierfür wurde die β-Carotin-Ketolase (bkt #CrAEA35045.1) aus C. reinhardtii einmal ohne und zusätzlich mit verschiedenen Präsequenzen fusioniert separat in P. tricornutum eingebracht. Astaxanthin konnte trotz Nutzung funktionell bestätigter Präsequenzen aus der Literatur nicht nachgewiesen werden. Die Versuche zeigen damit, dass hier noch weitere Untersuchungen nötig sind, um mittels eines geeigneten Transportsystems Fremd-Proteine in den Chloroplasten von P. tricornutum einzubringen. Das Ausbleiben der Astaxanthinproduktion konnte an dieser Stelle nicht hinreichend geklärt werden.
Insgesamt schaffen die Ergebnisse dieser Arbeit eine weitere Grundlage, um die Carotinoidbiosynthese in P. tricornutum besser zu verstehen und diese mittels genetischer Modifikationen biotechnologisch nutzbar zu machen.
Die Untersuchung befasst sich am Beispiel der fotografischen Arbeiten von Barbara Klemm mit einer aktuellen Entwicklung in der Fotografie. Der Lebens- und Berufsweg der Fotografin steht dabei stellvertretend für eine Generation von Reportage- und Dokumentarfotografen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht nur erfolgreich in ihrem Beruf gearbeitet, sondern darüber hinaus auch im musealen Kontext Beachtung erfahren haben. Durch die wachsende öffentliche Aufmerksamkeit und das damit verbundene Ansehen entwickelten sich die Arbeiten von Barbara Klemm von dokumentarischen Zeitungsbildern zu künstlerischen Fotografien. Wie dieser Prozess vom Zeitungsbild zum Museumsbild im Einzelnen abgelaufen ist, wird in der vorliegenden Arbeit untersucht.
Zu Beginn wird der gegenwärtige Umgang mit Fotografie in der Gesellschaft und in der Kunst thematisiert. Es wird die Entwicklung des fotografischen Mediums seit 1960 parallel zu den Wirkjahren von Barbara Klemm untersucht und gezeigt, welchen Einfluss diese Veränderungen auf ihr Werk und dessen Wahrnehmung hatten.
Dies ist im Allgemeinen die Frage nach der Wahrnehmung von Fotografie und im Speziellen nach der Veränderung von Wahrnehmung oder besser nach der Veränderung der Umwelt, die dem Betrachter eine andere Sicht auf die Fotografie ermöglicht. Das Thema ist aus der Sicht der Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik bedeutsam, denn es zeigt, wie sich gesellschaftliche Kategorisierungen nicht unmittelbar, sondern im Laufe eines jahrzehntelangen Prozesses verändern. Eine Veränderung, deren Ursachen in einer engen Vernetzung von Wahrnehmung, Kommunikation, gesellschaftlicher Faktoren und ganz unterschiedlicher Entwicklungen innerhalb verschiedener einflussnehmender Systeme in einer gemeinsamen Umwelt zu suchen sind. Die analoge Schwarzweißfotografie ist die Technik in der Barbara Klemm arbeitet. Dies stellt heutzutage eine Besonderheit dar, denn die Sehgewohnheiten der Betrachter sind durch sehr verschiedene Bildarten geprägt. Diese reichen von Schnappschüssen und Amateuraufnahmen mit Kleinbild- oder handykameras bis hin zu professionellen Fotografien in der Werbung oder in Hochglanzmagazinen. Aufgrund der digitalen Technik, bei der mehr Aufnahmen in kurzer Zeit gemacht werden können, treten Komposition, Bildaufbau und Beleuchtung oft in den Hintergrund. Die Unterschiede zwischen analoger und digitaler Fotografie werden zudem in einer geschichtlichen Entwicklung der Reportagefotografie der vergangenen Jahrzehnte vertieft. Barbara Klemm arbeitete den größten Teil ihres Berufslebens als Bildjournalistin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Von 1970 bis 2004 war sie zuständig für die Bereiche Politik und Feuilleton. In diesen Jahren entstanden Bilder, die heute zum kollektiven Gedächtnis vieler Deutscher zählen. Ausgehend von ihrer Arbeit wird dargestellt, wie die Fotografien einem Publikum zugänglich gemacht wurden und im Laufe der Zeit über das Medium der Zeitung hinaus in andere Bereiche der Öffentlichkeit gelangten, vor allem in die Kunst, aber auch in die Bereiche der Geschichte und Erinnerungsarbeit. Unter Verwendung der theoretischen Grundlage und Kategorisierung von Niklas Luhmann werden Arbeiten der Fotografin im System Journalismus und im System Kunst untersucht. An dieser Stelle waren Operatoren notwendig, die ihre Bilder aus dem System des Zeitungswesens in das System der Kunst transferierten. Diese Aufgabe konnten nur bestimmte Schlüsselfiguren (Schlüsselpersonen) erfüllen, denn Barbara Klemm hatte zu keiner Zeit intendiert, künstlerisch zu arbeiten. Das bedeutet, nur ein anerkannter Museumsdirektor oder ein erfahrener Ausstellungskurator konnte ihre Position in das „System Kunst“ einführen.
Nach einer kurzen biografischen Vorstellung der Arbeits- und Lebensstationen werden der Stil, die Technik und die Komposition Barbara Klemms Fotografien analysiert, um anschließend einen Versuch zu unternehmen, die besondere Ästhetisierung der Bilder zu erklären. So besitzt eine gelungene Fotografie von Barbara Klemm einen Mehrwert gegenüber den reinen Reportagebildern. Was der Betrachter vor Barbara Klemms Bildern empfindet und assoziiert, ist zum Teil individuell, zum Teil aber auch sozial, gesellschaftlich und kulturell – also intersubjektiv bestimmt. All seine Erfahrungen prägen die Beziehung zu jedem einzelnen Bild. Dass die Fotografien von Barbara Klemm heute eine breite Akzeptanz erfahren, hängt auch mit gesellschaftlichen Abläufen zusammen. Wissen und Meinungen festigen sich durch Wiederholung, die zur Gewohnheit werden. Vertrautem begegnet man folglich eher mit Sympathie und Wohlwollen, nicht zuletzt vermittelt es eine gewisse Sicherheit. Die langjährige Präsenz als Fotografin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stellt demnach eine fruchtbare Basis dar. Symbolisch gesprochen ist ihre Anstellung bei der Tageszeitung das stabile Fundament, auf dem ihr späterer Erfolg als künstlerische Fotografin aufbaut.
Die meisten Experten stellen es als widersprüchlich dar, jemand könne zugleich wissenschaftliche Prinzipien und nationalsozialistisches Gedankengut in einem Werk von Rang vereinigen, da die Prinzipien eine rationale Grundlage besäßen, während sich das nationalsozialistische Gedankengut aus einer irrationalen Ideologie speise. Der hohe Respekt, den Rothackers Philosophie unter den Fachphilosophen genoss, war zweifellos ein wichtiger Grund dafür, dass Rothacker nach 1945 wieder in den universitären Dienst übernommen worden ist, um der Universität Bonn zu einem neu zu gewinnenden Ansehen zu verhelfen. Und das, obwohl gegen ihn weit mehr belastendes Material seiner nationalsozialistischen 'Einlassungen' vorgelegt wurde als gegen viele andere Professoren und Dozenten, die suspendiert wurden. Auch in den Jahren nach der nationalsozialistischen Herrschaft sind Rothacker zahlreiche Ehrungen zuteil geworden, wie Festschriften und andere Würdigungen. Diese Ehrenbezeugungen deuten darauf hin, dass man in Rothackers Philosophie genau das erfüllt sah, was die meisten Wissenschaftler an Ansprüchen an eine wissenschaftliche Arbeit stellen. Hier wären zu nennen: Originalität, Problemrelevanz, historischer Bezug, saubere Argumentation, Folgerichtigkeit, Objektivität, Wahrhaftigkeit und Allgemeinheit. Sollte sich also herausstellen, dass Rothackers Philosophie diese Kriterien erfüllt und zugleich ein ernst zu nehmender Beitrag zur Ausgestaltung der nationalsozialistischen Weltanschauung ist, dann ist es nicht einfach so, als ließe sich nationalsozialistisches Schrifttum stets durch gewisse politische Begriffe und Platitüden – z.B. in Form von Lobpreisungen des Führers Hitler oder der nationalsozialistischen Bewegung – entlarven. Vielmehr wird man feststellen können, dass auch subtile, fein verwobene Argumente in die nationalsozialistische Ideenwelt hineinführen, und zwar nach weithin von der wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptierten Maßstäben.
Die Inauguraldissertation „Strafrechtsdogmatische und strafprozessuale Probleme bei der Einführung und Umsetzung einer Verbandsstrafbarkeit. Untersuchung des Entwurfs eines Ge-setzes zur Einführung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit von Unternehmen und sonstigen Verbänden“ verfasst von Frau Franziska Osterloh, LL.M., befasst sich mit der Einführung einer Verbandsstrafbarkeit. Betreut wurde die Arbeit an der Johann Wolfgang von Goethe – Universität, Frankfurt am Main, von Herrn Prof. Dr. Matthias Jahn. Anlass des aktuellen Auflebens der wissenschaftlichen Diskussion und Anknüpfungspunkt dieser Arbeit war der Entwurf eines Gesetzes zur Einführung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit von Unter-nehmen und sonstigen Verbänden, der auf Vorschlag des nordrhein-westfälischen Justiz-ministeriums der Justizministerkonferenz der Länder im November 2013 vorgelegt wurde.
Zu Beginn wird anhand einer kurzen historischen Einführung und einer Darstellung der rechtlichen Grundlagen von Verbandstätigkeit außerhalb des (Kern-)Strafrechts aufgezeigt, dass der Verband als Rechtssubjekt weitestgehend anerkannt und verselbstständigt ist. An-schließend werden die kriminalpolitischen Argumente zur Begründung einer Verbandsstraf-barkeit in ihren wesentlichen Zügen wiedergegeben.
In dem folgenden der Arbeit untersucht die Verfasserin die strafrechtsdogmatischen Probleme der Einführung einer Verbandsstrafbarkeit. Dabei konzentrieren sich die Ausführungen auf die „klassischen“ Eckpunkte des wissenschaftlichen Diskurses, die Handlungs-, Schuld- und Straffähigkeit von Verbänden. Hierbei liegt ein Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit der Frage der möglichen Schuldfähigkeit eines Verbandes. Als Ergebnis dieses Kapitels wird festgehalten, dass die bloße Zurechnung ebenso wie die selbstständige Verbandsschuld, nicht den Anforderungen des Schuldprinzips genügen kann. Der Bezug zu der natürlichen Hand-lung, die nach außen in Erscheinung tritt, ist mit Hilfe einer Zurechnung erforderlich und dann ausreichend, wenn für den Verband die Möglichkeit bestanden hätte, durch Organi-sationsstrukturen die Ausführung der Handlung zu verhindern.
Anhand dieser Ergebnisse werden die materiell-rechtlichen Aspekte des untersuchten Gesetzesentwurfs näher beleuchtet und insbesondere die in § 2 des Entwurfs enthaltenen Tatbestände, die sich stark an §§ 30, 130 OWiG anlehnen, untersucht. Die Verfasserin kommt zu dem Ergebnis, dass die Tatbestände unter Berücksichtigung einer teleologischen Aus-legung und restriktiven Handhabung nicht gegen Verfassungsrecht verstoßen.
Die Untersuchung der strafprozessualen Aspekte des Gesetzesentwurfs bezieht sich zum einen auf die übergeordneten Verfahrensprinzipien und deren im Ergebnis weitgehende An-wendbarkeit auf Verbände und zum anderen auf die konkreten Normierungen des Entwurfs. Ein Schwerpunkt wird hierbei auf die Beschuldigtenrechte gelegt, die nach Ansicht der Verfasserin noch nicht hinreichend klar normiert sind. Abschließend werden einige strafprozessuale Besonderheiten untersucht, die nicht ausdrücklich oder lediglich beiläufig von dem Gesetzesentwurf aufgefasst werden.
Als Gesamtergebnis der Arbeit wird der untersuchte Gesetzesentwurf zwar als begrüßens-werte Präzisierung und Bereicherung der Diskussion um eine Verbandsstrafbarkeit, jedoch nicht als dessen Schlusspunkt eingeordnet.
Die in den letzten Jahrzehnten erfolgten Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) haben beinahe alle Teilbereiche der Gesellschaft erreicht (OECD, 2000) und so können Alltag, Beruf, aber auch soziale Interaktionen benannt werden (Autor, Levy, & Murnane, 2003). Das technologiebasierte Problemlösen stellt ein relevantes Kompetenzkonstrukt dar, wobei die empirische Validierung der Testwertinterpretation noch aussteht. „Technologiebasiertes Problemlösen ist die Kompetenz, digitale Technologien, Kommunikationshilfen und Netzwerke erfolgreich für die Suche, Vermittlung und Interpretation von Informationen zu nutzen.“(OECD, 2009; zitiert nach Rammstedt, 2013). Ziel einer Konstruktvalidierung ist es theoretische Annahmen – sowie nomologische Netze – mit empirischen Belegen zu prüfen und somit Aussagen über die Gültigkeit der Testwertinterpretationen treffen zu können (vgl. Messick, 1995). Zu diesem Zweck wurden die folgenden fünf Leithypothesen aufgestellt:
1. Im technologiebasierten Problemlösen können Teilsequenzen durch Routinen im Umgang mit IKT bewältigt werden.
Mit dem Ziel der Analyse von Lösungsprozessen wurden Prozessdaten aus dem Feldtest der PIAAC-Studie genutzt und automatisierbare Teilschritte (beispielsweise Schließen eines Popups) analysiert. Eine schnelle Bearbeitung dieser Teilschritte wurde auch mit einer höheren Lösungswahrscheinlichkeit des Problems assoziiert. Die Testwerte des technologiebasierten Problemlösens spiegeln die bildungsbiographischen Lernerfolge wider, die zu einem routinierten Umgang mit IKT führen.
2. Durch die Entstehungsgeschichte von IKT begründet, bestehen Differenzen im technologiebasierten Problemlösen.
Entstehung moderner IKT legt eine Differenzierung von drei Kohorten nahe (orientiert an lernintensiven Phasen der Kindheit und Jugend):
- Erlebten die Entstehung und Verbreitung von Hardware (geboren 1946-1966)
- Begleiteten die Verbreitung von Computersoftware und dessen Nutzung (geboren 1966-1981)
- Nutzung und Gestaltung digitaler Inhalte des Internets (geboren 1981-1995)
Erwartungsgemäß unterscheiden sich die Kohorten im technologiebasierten Problemlösen – genauer in der Nutzung von Routinen im Lösungsprozess und im erreichten Kompetenzniveau. Ältere Kohorten benötigten im Mittel mehr Zeit für Teilschritte, die durch Routinen bearbeitet werden können und sie erreichten im Mittel niedrigere Kompetenzniveaus. Obwohl Lesekompetenzen eine wesentliche Bedeutung im technologiebasierten Lösen von Problemen haben, können sie die Kohortenunterschiede nicht umfassend aufklären. Weil ältere Personenkohorten während ihrer formellen Ausbildungsphasen IKT – wie sie heute verwendet werden – nicht nutzen konnten, haben informelle Lerngelegenheiten eine wesentliche Bedeutung. So profitieren ältere Personen von einem regelmäßigen, beruflichen oder privaten Umgang mit diesen Technologien. Die Testwerte des technologiebasierten Problemlösens spiegeln entstehungsgeschichtlich begründete Kohortenunterschiede wider, welche durch lebenslange, formelle und informelle Lerngelegenheiten minimiert werden können.
3. Der Umgang mit IKT ist – begründet durch deren Entstehungsgeschichte – eher weniger Teil der formellen und schulischen Bildung.
Technologiebasiertes Problemlösen wird weniger in formellen und schulischen Lerngelegenheiten erworben, als andere Kompetenzen wie beispielsweise mathematische und Lesekompetenzen. Folglich wurden für das technologiebasierte Problemlösen kleinere Differenzen zwischen hohen, mittleren oder niedrigen Bildungsabschlüssen erwartet und konnten empirisch anhand der PIAAC-Daten belegt werden. Vorteile von Personen mit einem hohen Bildungsabschluss konnten durch höhere Lesekompetenzen erklärt werden. Die Testwerte des technologiebasierten Problemlösens bilden entstehungsgeschichtlich begründete Unabhängigkeiten des Kompetenzkonstruktes ab, das zumeist nicht schulisch erworben wurde.
4. Technologiebasiertes Problemlösen ist ein eigenständiges Kompetenzkonstrukt, das Parallelen zu mathematischen und Lesekompetenzen aufweist.
Mathematische und Lesekompetenzen stehen in einem Zusammenhang mit dem Umgang mit IKT und somit auch mit dem technologiebasierten Problemlösen. Die Leseanteile am technologiebasierten Problemlösen werden als größer eingeschätzt, als die der mathematischen Kompetenz und stärkere Effekte durch Lesekompetenz konnten empirisch
nachgewiesen werden. Die Annahme der Eigenständigkeit des technologiebasierten Problemlösens wird im Weiteren dadurch gestützt, dass der alltägliche Umgang mit mathematischen und Leseinhalten weniger stark mit ihm assoziiert ist, als der Umgang mit IKT. Nomologische Netze zwischen technologiebasiertem Problemlösen und mathematischen sowie Lesekompetenzen konnten empirisch gestützt werden und die Annahme der Eigenständigkeit des Kompetenzkonstruktes bestärkt.
5. Die Nutzung von IKT – als Lerngelegenheit verstanden – und andere Lerngelegenheiten sowie Indikatoren erfolgreichen Lernens können zum technologiebasierten Problemlösen beitragen.
Lebenslanges Lernen ist ein Teil der menschlichen Natur und in diesem Rahmen dienen verschiedenste formelle und informelle Lerngelegenheiten dem Erwerb von Wissen und Kompetenzen (Dohmen, 2001). So erreichen Personen im technologiebasierten Problemlösen ein höheres Kompetenzniveau, wenn sie regelmäßig privaten oder beruflichen Umgang mit IKT hatten. Neben diesen informellen Lerngelegenheiten steht auch die Teilnahme an Weiterbildungen in einem positiven Zusammenhang mit der technologiebasierten Bewältigung von Problemen. Des Weiteren hat eine positive Einstellung gegenüber dem Lernen neuer Inhalte einen Einfluss auf die technologiebasierte Problemlösekompetenz. Die Testwerte des technologiebasierten Problemlösens spiegeln die Lernerfolge durch das lebenslange Lernen wider, die durch verschiedene bildungsbiographische Merkmale – insbesondere formelle und informelle Lerngelegenheiten – befördert werden.
Das technologiebasierte Problemlösen in der Operationalisierung der PIAAC-Studie lässt eine konstruktrepräsentative Testwertinterpretation zu und ermöglicht somit eine differenzierte Beschreibung von Kompetenzen im Umgang mit IKT.
Das wissenschaftliche Werk Brunners (1898–1982) ist wegen dessen zeitweiliger Nähe zum Nationalsozialismus bis heute umstritten. Allerdings haben sich die Phalanxen verschoben. Die früher von Brunner-Apologeten verfochtene These, Brunner habe mit dem Nationalsozialismus in keiner Beziehung gestanden und sein wissenschaftliches Werk der 1930/1940er Jahre sei lediglich dem konservativ-nationaldeutschen Geist der sog. "gesamtdeutschen Geschichtsauffassung" verpflichtet, ist durch die jüngere einschlägige Forschung widerlegt. Es lohnt daher nicht, auf diese Exkulpationsversuche hier näher einzugehen. Von nachhaltiger, bis heute reichender Wirkung ist dagegen die umgekehrte Behauptung, Brunner sei "ein radikaler Nazi" gewesen und dies in verkappter Form auch nach 1945 geblieben. Die Speerspitze dieser Argumentation stellt die Behauptung von Hans-Ulrich Wehler dar, Brunner habe, im Unterschied zu dessen Historikerkollegen Theodor Schieder und Werner Conze, denen Wehler politische und wissenschaftliche "glaubwürdige Lernbereitschaft und reflexive Lernfähigkeit nach der Zäsur 1945" attestiert, seine Fragestellung und Auffassungen "nach 1945 nie korrigiert". Ob diese massive These in der Sache plausibel begründet werden kann, soll hier zunächst offenbleiben, wenngleich ich dies nachdrücklich bestreite. Überraschender ist, dass Wehler nicht ansatzweise versucht, sachliche Argumente für seine Behauptung anzuführen, über die sich dann immerhin streiten ließe. Seine These beruht stattdessen im Wesentlichen auf Ressentiment. "Vollmundige Attacken" und "verblüffende Unkenntnis" hatte Wehler zuvor Götz Aly vorgeworfen, um dessen Kritik an dem in die NS-Wissenschaftsorganisation verstrickten Theodor Schieder (Wehlers Doktorvater) abzuwehren. Im Falle Brunners schlägt Wehlers Polemik gegen ihn selbst zurück: "Vollmundige Attacken" und "verblüffende Unkenntnis" des Brunnerschen Gesamtwerks charakterisieren seine Kritik. Eine besondere Pointe erhält Wehlers Kritik zudem durch dessen nachdrückliche Berufung auf Hans Rosenberg, den er als einen der Gründerväter der westdeutschen Sozialgeschichtsschreibung gegen Brunner auszuspielen versucht. Ausgerechnet der als sog. "Halbjude" eingestufte, 1935 vor den Nazis in die USA geflohene Rosenberg (1904–1988), dem Brunners Verstrickungen in den Nationalsozialismus selbstverständlich bekannt waren, hat diesen jedoch im Jahre 1972 als den "allerbedeutendste[n] Historiker unseres Jahrhunderts" bezeichnet. Ob dieses Urteil des liberalen Brunner-Kritikers, der Rosenberg ohne Zweifel war, heute noch Bestand hat, darf bezweifelt werden. Immerhin weist es darauf hin, dass wir es bei Brunner mit einem herausragenden Historiker und politischen Gelehrten zu tun haben, dem mit dem intellektuell dürftigen Argument "einmal Nazi – immer Nazi" nicht beizukommen ist. Das Problem, das sich bei dem Versuch einer Deutung des Brunnerschen Gesamtwerks stellt, ist dasselbe wie bei vielen anderen seiner Generation, die Frage nämlich nach Kontinuitäten und Brüchen über das Jahr 1945 hinweg. Bereits diese Schwelle greift allerdings zu kurz, denn tatsächlich ist zunächst einmal nicht danach zu fragen, ob und wie Brunner sich nach 1945 vom Nationalsozialismus distanziert, sondern ob und wie er sich im Vorfeld von 1933/1938 auf ihn zubewegt. Es sind also drei Perioden und zwei Schwellen, die mit Blick auf diese Generation von Gelehrten – und dies gilt nicht zuletzt für Brunner ebenso wie für Rothacker –, unterschieden werden müssen: zunächst das Werk vor 1933 bzw. 1938 ("Anschluss" Österreichs ans Deutsche Reich); sodann die Frage nach den Motiven und Umständen, die Brunner auf die Seite des Nationalsozialismus geführt haben sowie die Intensität und das Ausmaß seiner politischen Verstrickung; und schließlich die Frage, ob, und wenn ja, wie Brunner sich nach 1945 kritisch zu seinem wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Engagement während der NS-Zeit verhält. Hierauf näher einzugehen, ist in der Kürze der Zeit nicht möglich. Ich muss es hier bei dem Hinweis auf meine an anderen Orten dargelegte und untermauerte allgemeine These belassen, dass sich das wissenschaftliche Gesamtwerk ebenso wie Brunners politische Haltungen tatsächlich nach diesem Periodenmuster sortieren lassen. Und dies trifft exemplarisch auch auf Brunners "Begriffsgeschichte" bzw. präziser im Plural formuliert: auf seine "Begriffsgeschichten" zu.
Im Geleitwort zu Ralph Stöwers Bonner Dissertation von 2009 ‚Erich Rothacker. Sein Leben und seine Wissenschaft vom Menschen‘ erklärt der Psychologie-Historiker Georg Rudinger über den Stand der Rothacker-Forschung: "Was in Sachen Rothacker vor allem zu tun bleibt, ist eine intensivere Geschichte seiner Rezeption"; und er fügt folgende These hinzu: "Die Geschichte der Nichtrezeption ist hier ähnlich interessant wie die der Rezeption." Mein Beitrag greift diese zweite Aussage auf und zeigt erstens, inwiefern tatsächlich von einer Nichtrezeption Rothackers gesprochen werden kann, und zweitens, was diese Nichtrezeption über das deutsche theoretische Feld der unmittelbaren Nachkriegszeit und über die Position Rothackers innerhalb desselben offenbart.
Jenny Mautner (1856-1938), verheiratet mit dem jüdischen Großindustriellen Isidor Mautner (1854-1930), führte seit den 1890er Jahren in Wien einen bedeutenden Salon, zu dessen Gästen neben vielen anderen bedeutenden Kulturschaffenden wie Richard Strauss, Max Reinhardt oder Arthur Schnitzler mitunter auch Gerhart Hauptmann zählte.
Dass dessen gelegentlichen Besuchen mehr als nur berufliche Kontaktpflege zugrunde lag, zeigte sich, als im Jahr 1926 das Ehepaar Mautner die goldene Hochzeit beging. Es trafen zahlreiche Glückwunschschreiben ein, die sorgfältig gesammelt und zu einem repräsentativen Werk gebunden wurden. In dieser bisher unerschlossenen Sammlung findet sich auch ein Gedicht aus der Hand Gerhart Hauptmanns.
Die vorliegende Arbeit stellt diesen überraschenden Fund vor, erläutert den historischen Kontext und geht der Frage nach, wieso Gerhart Hauptmann es für angezeigt erachtete, für dieses Ereignis eigens ein Gedicht zu verfassen. Es wird aufgezeigt, dass es seit 1909 persönliche und briefliche Kontakte zwischen Jenny Mautner und Gerhart Hauptmann bzw. dessen zweiter Ehefrau Margarete gab. Anhand der bislang unveröffentlichten Briefe Jenny Mautners wird deutlich, dass sie Gerhart Hauptmann über den prekären Gesundheitszustand des von ihm hoch geschätzten Burgschauspielers Josef Kainz (1858-1910), der zu den engsten Freunden der Familie Mautner gehörte, auf dem Laufenden hielt. Doch auch nach dem Tod des bedeutenden Schauspielers blieb der Kontakt über Jahrzehnte erhalten, eine letzte persönliche Begegnung mit Jenny Mautner fand im Herbst 1937 in Wien statt.
OBJECTIVES: Outcome of aortic valve replacement may be influenced by the choice of bioprosthesis. Pericardial heart valves are described to have a favourable haemodynamic profile compared with porcine valves, although the clinical notability of this finding is still controversially debated. Herein, we compared the long-term results of two commonly implanted bioprosthesis at a single centre.
METHODS: All consecutive patients undergoing isolated aortic valve replacement with either a Carpentier-Edwards Magna pericardial prosthesis or a Medtronic Mosaic porcine prosthesis between 2002 and 2008 were analysed regarding preoperative characteristics, short- and long-term survival, valve-related complications and echocardiographic findings.
RESULTS: The Medtronic Mosaic was implanted in 163 patients and the Carpentier-Edwards Magna in 295 patients. The sizes of implanted valves were 22.4 ± 1.5 mm for the Mosaic and 21.8 ± 1.8 mm for the Magna (P = 0.001). The long-term survival rate was 76 and 56% after 5 and 10 years for the Medtronic Mosaic, which was comparable with the Carpentier-Edwards Magna (77 and 57%; P = 0.92). Overall long-term survival was comparable with an age- and sex-matched Austrian general population for both groups. Valve-related adverse events were similar between groups. The postoperative mean transvalvular gradient was significantly increased in the Mosaic group (24 ± 9 mmHg vs 17 ± 7 mmHg; P < 0.001).
CONCLUSIONS: Both types of aortic bioprostheses offer excellent results after isolated aortic valve replacement. Despite relevant differences in gradients, long-term survival was comparable with the expected normal survival for both bioprostheses. Patients with a porcine heart valve had a higher postoperative transvalvular gradient.
The paper is aimed at contributing to an empirically grounded understanding of the psychosocial dynamics that underlie the relation between heteronormative images of masculinity, internalized heterosexism and health behavior of gay men in the global North. It is based on a qualitative interview study that focuses on the consequences of the internalization of dominant images of masculinity for the identity constructions of gay men and their HIV-related sexual risk behavior in Germany. In the paper it will be argued that 1) the tension between the authoritative image of masculinity that is determined by heteronormative discourses one the one hand and the gendered self-image that is shaped and threatened by connotations of a non-masculine homosexuality on the other constitutes a decisive issue of gay identity constructions, 2) a higher sexual risk behavior can be understood as a possible consequence of the internalization of masculine images and its impact on the self-esteem, if the self-image does not match the male ideal, and 3) this may include a paradoxical desire for the imagined masculinity that is experienced as violent with regard to one’s own psychodynamics. Finally, perspectives on gay masculinities that may transgress dominant heteronormative modes of subjectification are discussed.
The primary types of Onciderini Thomson, 1860 of the Field Museum of Natural History (FMNH) are catalogued and illustrated. Data on the original combination, current name, gender, and type locality are verifi ed and presented. There are 14 primary types of Onciderini including fi ve in Oncideres Lacordaire, 1830; three in Charoides Dillon and Dillon, 1945; and two in Jamesia Jekel, 1861. Of the 14 primary types, 13 were described by L.S. Dillon and E.S. Dillon. One lectotype is designated. A brief history of the Coleoptera collection at the FMNH is also presented.
Fifteen species of longhorn beetles (Coleoptera, Cerambycidae) are reported for the fi rst time for Venezuela:
Ambonus electus (Gaham, 1903), Eusapia guyanensis Huedepohl, 1988, Acyphoderes abdominalis (Olivier, 1795), Isthmiade ichneumoniformis Bates, 1870, Drychateres bilineatus (Olivier, 1795), Polyschisis rufi tarsalis Waterhouse, 1880, Carphina petulans (Kirsch, 1875), Lepturges zonula Monné, 1976, Oreodera albata Villiers, 1971, Psapharochrus chrysopus (Bates, 1861), Estola fratercula Galileo y Martins, 1999, Oncideres cephalotes Bates, 1865, Polyrhaphis spinosa (Drury, 1773), Nicias alurnoides (Thomson, 1857) and Ialyssus tuberculatus (Olivier, 1795). The known prior distributions for each species, collecting methods and additional information on the collection sites of each specimen are also provided.
Four new species of the genus Polyphylla Harris (Coleoptera: Scarabaeidae: Melolonthinae) from the southwestern United States and Baja California, Mexico, are described and illustrated: Polyphylla anivallis, P. koso, P. morroensis, and P. socorriana. Two nomenclatural changes are proposed: Polyphylla ratcliffei Young is placed into synonymy with P. avittata Hardy and Andrews, new synonymy; P. uteana Tanner is removed from synonymy and reinstated as a valid species, reinstated status. The females of P. monahansensis Hardy and Andrews and P. stellata Young are described and illustrated. New distributional records and ecological associations are amended for P. avittata Hardy and Andrews, P. cavifrons LeConte, P. concurrens Casey, P. crinita LeConte, P. diffracta Casey, P. mescalerensis Young, P. petitii (Guérin-Méneville), and P. rugosipennis Casey. A checklist of the “Western Clade” species of Polyphylla, north of Mexico, is included.
Recent shifts in US policies towards Cuba suggest a relaxation or lifting of the embargo may occur in the near future. With the prospects of open travel and trade with Cuba come concerns over the introduction of agricultural pests. In an effort to assess these concerns the distribution-based introduction risk of pests listed in the 2015 Cooperative Agricultural Pest Survey’s (CAPS) list of priority pests of economic and environmental importance is reviewed. Of the 59 pests on the CAPS priority pest list, 20 have been recorded in the literature as being present in the Caribbean Basin, South America and Central America. For these 20 New World pests a commodity and distribution-based risk rating was assigned to describe their potential for introduction through the Cuba-Florida pest pathway. The highest rating was given to the six listed pests currently reported as being present in Cuba, and potential for introduction and subsequent impact of these six pests on Florida agriculture is discussed. In addition to the pests found on the 2015 CAPS priority pest list, information regarding pests of concern in the family Tephritidae and the Old World bollworm Helicoverpa armigera (Hübner), is also included, as is a description of the Cuban plant health and regulatory structure.
The significance of plant-pest introductions between Cuba and Florida is discussed, with an emphasis on proactive engagement in research and collaboration to address these issues.
Chionaspis acer (Takagi and Kawai) and Chionaspis wistariae Cooley, occurring respectively on Acer and Wisteria plants, are newly reported in the Korean fauna of armored scales (Hemiptera: Diaspididae). The characters of these species are briefl y redescribed with illustrative photographs and information on distribution and hosts. A dichotomous key to species of Chionaspis Signoret in Korea is provided for correct species identifi cation.
Two Neoibidionini from Bolivia are described as new: Neocompsa schneppi sp. nov. and Tropidion nancyae sp. nov. The new species are compared to closely related species and previous keys by Martins and Galileo (2007, 2009) are modifi ed to include them. Illustrations of dorsal, ventral and lateral habitus, as well as head structures are included for both species. Comments are also included on color and pattern variation of each species.
New records of Myrmeleontidae from Paraguay are presented: Dimares elegans (Perty, 1833), Glenurus croesus Banks, 1922, Glenurus penningtoni (Navás, 1918a) and Vella fallax (Rambur, 1842). The total number of species now recorded from the country is fourteen among 11 genera. Specimens of Dimares elegans from east (Cerrado) and west (Chaco) of the Paraguay River are phenotypically distinct; those west of the Paraguay River are assigned to the form “lepida” Navás, 1912. More research is required to understand the taxonomic limits in this genus.
Cyrea Gordon and Canepari (121 species) and Tiphysa Mulsant (2 species) are discussed, species are described, illustrations are provided, and a key to all recognized species is included. New synonyms recognized are:
Hyperaspis arrowi var. darwini Brèthes = Cyrea arrowi (Brèthes); Hyperaspis trivittata Weise, Hyperaspis mundula Weise = Cyrea emiliae (Mulsant); Cleothera scapulata Mulsant, Cleothera mercabilis Mulsant, Hyperaspis iheringi Weise = Cyrea flavoguttata (Mulsant); Cleothera gracilis Mulsant = Cyrea hexastigma (Mulsant); Cleothera triacantha Mulsant = Cyrea novemsignata (Herbst); Cleothera distinguenda Mulsant = Cyrea ormanceayi (Mulsant); Cleothera sexnotata Brèthes = Cyrea quinquenotata (Mulsant); Cleothera schaufussi Vogel and Hyperaspis adelaida Gorham = Cyrea tessulata (Mulsant). A total of 76 new species of Cyrea are described: Cyrea agnes, C. allison, C.alma, C. annette, C. arlene, C. audrey, C. beatrice, C. bernice, C. bessie, C. brittany, C. carla, C. charlene, C. claudia, C. colleen, C. constance, C. courtney, C. dana, C. dolores, C. dora, C. eileen, C. ella, elsie, erica, georgia, gertrude, gina, glenda, heidi, holly, ida, jackie, jeanne, jeannette, jessie, jo, C. joy, C. june, C. katie, C. kristen, C. laurie, C. lillie, C. lucille, C. lucy, C. lydia, C. marcia, C. marian, C. marion, C. marlene, C. mattie, C. maureen, C. maxine, C. melanie, C. melinda, C. minnie, C. natalia, C. nellie, C. pearl, C. pseudospinalis, C. renee, C. roberta, C. rosemary, C. samantha, C. stacy, C. stella, C. sue, C. tamara, C. tanya, C. tara, C. terry, C. vanessa, C. vera, C. vicki, C. viola, C. vivian, C. willie, C. wilma, C. yolanda, C.
yvonne. Lectotypes here designated for C. collaris, C. compta, C. distinguenda, C. exclamationis, C. fasciata, C. ferruginiceps, C. flavoguttata, C. iheringi, C. languida, C. maculosa, C. melaneura, C. mundula, C. noticollis, C. novemsignata, C. ormanceayi, C. ornaticolis, C. quinquenotata, C. renifera, C. schaufussi, C. sexguttata, C. spinalis, C. tessulata, C. trepida, C. triacantha
The processing of pain undergoes several changes in aging that affect sensory nociceptive fibers and the endogenous neuronal inhibitory systems. So far, it is not completely clear whether age-induced modifications are associated with an increase or decrease in pain perception. In this study, we assessed the impact of age on inflammatory nociception in mice and the role of the hormonal inhibitory systems in this context. We investigated the nociceptive behavior of 12-month-old versus 6–8-week-old mice in two behavioral models of inflammatory nociception. Levels of TRP channels, and cortisol as well as cortisol targets, were measured by qPCR, ELISA, and Western blot in the differently aged mice. We observed an age-related reduction in nociceptive behavior during inflammation as well as a higher level of cortisol in the spinal cord of aged mice compared to young mice, while TRP channels were not reduced. Among potential cortisol targets, the NF-κB inhibitor protein alpha (IκBα) was increased, which might contribute to inhibition of NF-κB and a decreased expression and activity of the inducible nitric oxide synthase (iNOS). In conclusion, our results reveal a reduced nociceptive response in aged mice, which might be at least partially mediated by an augmented inflammation-induced increase in the hormonal inhibitory system involving cortisol.
The Bermuda grass scale Odonaspis ruthae Kotinsky, 1915 (Hemiptera: Coccomorpha: Diaspididae) is reported for the first time in Colombia. The scale insect was collected in two localities, in northwestern and southwestern Colombia. This is the first record of the tribe Odonaspidini in Colombia. Aspects of the distribution and biology of the species are discussed. A key to separate the species of Odonaspis recorded in the Neotropical region is provided.
Das britische Austrittsreferendum ist eng mit der größeren Thematik der EU-Krise verknüpft. Gäbe es keine Krise der europäischen Integration, hätte der Brexit weniger Appeal. Umgekehrt könnte das Votum der britischen Bevölkerung die EU-Krise dramatisch verschärfen. Aus der Sicht dritter Staaten kann die Reputation des globalen Akteurs EU nur leiden, wenn eines der größten und wichtigsten Mitglieder die Leinen kappt, weil, so die „Brexiteers“, das europäische Projekt ohnehin keine Zukunft habe. Welche Konsequenzen der Brexit für den Rest der EU haben wird, hängt auch davon ab, wie Großbritannien den Exit-Schock und die Folgen verarbeitet. Möglicherweise wird den Briten (und anderen) der Wert der EU erst mit dem Ausscheiden deutlich. Dennoch erwischt der Brexit die EU in einer denkbar ungünstigen Phase und könnte die Krise vertiefen. Zumindest macht das Beispiel Schule. Bereits vor der britischen Entscheidung forderten Parteien und Bewegungen in mehreren EU-Ländern ebenfalls das Recht auf ein Referendum über Verbleib oder Austritt. Und Umfragen deuteten an, dass zumindest in einigen EU-Ländern eine Mehrheit für den Austritt votieren könnte. Nach dem Brexit rufen Marine Le Pen, Norbert Hofer und andere noch lauter nach Abstimmungen in ihren Ländern. Die europäischen Eliten werden sich in dem Spagat üben müssen, einerseits bei europäischen Fragen auf ihre Bevölkerungen zu hören, andererseits die Forderungen nach organisierter Beteiligung in Form von Referenden abzuwehren....
The Muskoka Initiative – or the Maternal, Newborn and Child Health (MNCH) Initiative has been a flagship foreign policy strategy of the Harper Conservatives since it was introduced in 2010. However, the maternal health initiative has been met with a number of key criticisms in relation to its failure to address the sexual and reproductive health needs of women in the Global South2. In this article, I examine these criticisms and expose the prevalent and problematic discourse employed in Canadian policy papers and official government speeches pertaining to the MNCH Initiative. I examine the embodiment of the MNCH and how these references to women’s bodies as “walking wombs” facilitate: the objectification and ‘othering’ of women as mothers and childbearers; a discourse of ‘saving mothers’ in a paternalistic and essentialist language; and the purposeful omission of gender equality. Feminist International Relations (IR) and post-colonial literature, as well as critical/feminist Canadian foreign policy scholarship are employed in this paper to frame these critiques.
This paper argues that it is necessary to focus on gender rather than exclusively on women in discussions on global poverty eradication. It argues firstly, that the drivers of poverty are complex and multifaceted leading to a least two different forms of deprivation – transitory and structural poverty – each requiring different forms of analysis and treatment. Transitory poverty can arise as a consequence of an event or shock that would diminish an individual’s capacity to retain or secure employment and where a State lacks an appropriate form of social protection. Structural poverty, on the other hand, arises where groups are excluded from the workforce on a more permanent basis due to a wide variety of factors of discrimination such as sex, race, ethnicity, and age. Focusing on the sex of an individual alone cannot explain why some are more likely to experience different forms of poverty than others. Policies that protect women against transitory poverty, such as care related allowances, are not sufficient to eradicate structural poverty. Secondly, structural poverty prompts an examination of gender roles and relations. Unlike the category of ‘women’, the concept of gender demands consideration of a wider range of intersecting factors that influence life chances. The structure of contemporary gender relations, where women continue to experience higher levels of violence, and carry the greatest burden of responsibility for non-market based production activities, create the social conditions where domination and dependence thrive, and where persistently high rates of poverty seem inevitable. Such circumstances are generated by human agency. Thus, thirdly, it argues that these circumstances can and should be changed through human action. Knowledge of these circumstances gives rise to moral obligations for both men and women to avoid upholding values and practices that lead to domination and dependence as a matter of basic justice.
In this paper, I examine how maternal myths are deployed in popular development literature. Using critical discourse analysis and working within a feminist postcolonial framework I analyse five texts produced by development organizations for popular consumption. I identify how maternal myths are constructed in each text and conduct a contextual analysis of four myths to identify their ideological significance within the development sector. I conclude that that in their construction of maternal myths, these texts, while intended to elicit support for gender and development interventions, reinforce exploitative gender roles and relations and limit women’s experiences of development.
As the lowest in the caste hierarchy, Dalits in Indian society have historically suffered caste-based social exclusion from economic, civil, cultural, and political rights. Women from this community suffer from not only discrimination based on their gender but also caste identity and consequent economic deprivation. Dalit women constituted about 16.60 percent of India’s female population in 2011. Dalit women’s problems encompass not only gender and economic deprivation but also discrimination associated with religion, caste, and untouchability, which in turn results in the denial of their social, economic, cultural, and political rights. They become vulnerable to sexual violence and exploitation due to their gender and caste. Dalit women also become victims of abhorrent social and religious practices such as devadasi/jogini (temple prostitution), resulting in sexual exploitation in the name of religion. The additional discrimination faced by Dalit women on account of their gender and caste is clearly reflected in the differential achievements in human development indicators for this group. In all the indicators of human development, for example, literacy and longevity, Dalit women score worse than Dalit men and non-Dalit women. Thus, the problems of Dalit women are distinct and unique in many ways, and they suffer from the ‘triple burden’ of gender bias, caste discrimination, and economic deprivation. To gain insights into the economic and social status of Dalit women, our paper will delve more closely into their lives and encapsulate the economic and social situations of Dalit women in India. The analyses of human poverty and caste and gender discrimination are based on official data sets as well as a number of primary studies in the labor market and on reproductive health.
Ibegin by providing some background to conceptions of responsibility. I note the extent of disagreement in this area, the diverse and cross-cutting distinctions that are deployed, and the relative neglect of some important problems. These facts make it difficult to attribute responsibility for climate change, but so do some features of climate change itself which I go on to illuminate. Attributions of responsibility are often contested sites because such attributions are fundamentally pragmatic, mobilized in the service of a normative outlook. We should be pluralists about responsibility and shape whatever conceptions can help to explain, guide, and motivate our responses to climate change. I sketch one such notion, ‘intervention-responsibility’, and argue that it should be ascribed to international regimes and organizations, states and other jurisdictions, individuals, and firms. Each has different capacities and thus different intervention-responsibilities responsibilities, but these differences are not always mirrored in public discussion. In particular, the moral responsibility of firms has been greatly neglected.
t is becoming less and less controversial that we ought to aggressively combat climate change. One main reason for doing so is concern for future generations, as it is they who will be the most seriously affected by it. Surprisingly, none of the more prominent deontological theories of intergenerational justice can explain why it is wrong for the present generation to do very little to stop worsening the problem. This paper discusses three such theories, namely indirect reciprocity, common ownership of the earth and human rights. It shows that while indirect reciprocity and common ownership are both too undemanding, the human rights approach misunderstands the nature of our intergenerational relationships, thereby capturing either too much or too little about what is problematic about climate change. The paper finally proposes a way to think about intergenerational justice that avoids the pitfalls of the traditional theories and can explain what is wrong with perpetuating climate change.
This article discusses obstacles to overcoming dangerous climate change. It employs an account of dangerous climate change that takes climate change and climate change policy as dangerous if it imposes avoidable costs of poverty prolongation. It then examines plausible accounts of the collective action problems that seem to explain the lack of ambition to mitigate. After criticizing the merits of two proposals to overcome these problems, it discusses the pledge and review process. It argues that pledge and review possesses the virtues of encouraging broad participation and of providing a procedural safeguard for the right of sustainable development. However, given the perceptions of the marginal short term costs of mitigation, pledge and review is unlikely, at least initially, to issue in an agreement to make deep reductions in greenhouse gas emissions. Because there is no rival approach that seems likely to better instantiate the two virtues, pledge and review may be the best available policy for mitigation. Moreover, recent economic research suggests that the co-benefits of mitigation may be greater than previously assumed and that the costs of renewable energy may be less than previously calculated. This would radically undermine claims that the short term mitigation costs necessarily render mitigation irrational and produce collective action problems. Given the circumstances, pledge and review might be our best hope to avoid dangerous climate change.
In cases in which there is the possibility of massive human losses, the threshold likelihood of their occurrence, and the non-excessive costs of their prevention, we ought to act now. This is all the more definitely the case because it may well be that this is the time-of-last-opportunity to head off one or more potential disasters, all of which may still be preventable by sufficiently rapid reductions in carbon emissions from the combustion of fossil fuel. It is unfair that the present generation should incur as heavy a burden as it does of seizing the last opportunity for prevention of disasters like large sea-level rises, but the unfairness is not sufficient to make the burden unreasonable to bear, especially since it is not in fact as heavy as often believed.
However far we are from either in practice, basic global and intergenerational justice, including climate change mitigation, are taken to be theoretically compatible. If population grows as predicted, this could cease to be the case. This paper asks whether that tragic legacy can now be averted without hard or even tragic choices on population policy. Current generations must navigate between: a high-stakes gamble on undeveloped technology; violating human rights; demanding unbearable sacrifices of the already badly off; institutional unfairness across adults; institutional unfairness across children; failing to protect children’s basic interests; and threatening the autonomy of the family. We are not yet forced to choose between bequeathing a tragic choice and making one, by adopting basically unjust measures. However, even the remaining options present a morally hard choice. The fact we face it is yet another damning indictment on the combined actions and collective failures of the global elite.
Climate justice
(2015)
Revolution und Evolution
(2012)
Die Begriffsgeschichte der Termini Revolution und Evolution ist bereits ausführlich und vielerorts nachgezeichnet worden. Ins Blickfeld geriet jedoch selten ein Übertragungs-, Rückübertragungs- und Veränderungsprozess, der sich vor allem ab Mitte des 18. Jahrhunderts abspielte. Während dieses Zeitraumes prägte die Entdeckung der "geologischen Tiefenzeit" zunehmend den naturhistorischen Diskurs, und diese neue Zeit -Vorstellung überschnitt sich mit jener noch wirkmächtigeren politischen und geschichtsphilosophischen Zeit-Vorstellung, die durch die Französische Revolution ausgelöst wurde. Die Übertragungsprozesse von Revolution und Evolution überkreuzten sich in den Debatten der Aufklärung, und während eines bestimmten historischen Zeitraums strukturierten sie gemeinsam den Diskurs der "Geognosie" bzw. "Geogonie", wie zu dieser Zeit die Geologie avant la lettre zu meist genannt wurde. Die Herder’schen Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit können in diesem Kontext der Umbruchphase der Spätaufklärung als repräsentativ für diese semantischen Übertragungs- und Wanderungsbewegungen gelten, denn Revolution und Evolution sind entscheidende entwicklungslogische Interpretationskategorien in Herders geogonischem und geschichts-philosophischem Entwurf. Da Herder keinen Bruch zwischen Naturentwicklung (-geschichte) und Menschheitsentwicklung (-geschichte) sieht, sondern beides unter der Perspektive einer Fortschrittsidee subsumiert, gibt es bei ihm auch noch keine eindeutige Kategorisierung und Zuordnung von Evolution (zu Natur) und Revolution (zu Geschichte). Zugleich lassen sich die Mehrdeutigkeiten beider Begriffe sowie ihre sich beschleunigenden semantischen Verschiebungen besonders augenfällig am Beispiel des Herder'schen Textkorpus belegen, das aus diesem Grunde im Zentrum des vorliegenden Beitrags steht.
Außenwelt und Organismus : Überlegungen zu einer begriffsgeschichtlichen Konstellation um 1800
(2012)
Denkt man im Rahmen der Geschichte der Lebenswissenschaften an den Außenwelt-Begriff, fällt einem sofort Georges Canguilhems Aufsatz 'Le vivant et son milieu' ein. Nachdem 'milieu' in einem Newtonisch geprägten Begriffsfeld einen Zwischenraum zwischen den Dingen bezeichnete, wird das 'milieu' in Canguilhems Rekonstruktion erst mit Auguste Comte um 1830 zu einem Raum, zu dem lebendige Körper in einem systematischen Verhältnis stehen und in dem sie existieren. Im Schatten dieser Rekonstruktion steht das Aufkommen des Außenwelt-Begriffs im deutschsprachigen Kontext im letzten Drittel des achtzehnten Jahrhunderts, der erstaunlicherweise mit dem des Organismus-Begriffs korreliert. Im Folgenden werde ich mich damit beschäftigen, warum beide Begriffswörter gemeinsam zu dieser Zeit Karriere machen. Hierfür stelle ich zunächst drei Thesen auf und werde sie anschließend mit einigen historischen Referenzen stützen.
Die nachfolgende Filmographie weist über 150 musikbezogene Lang- und Kurzfilme, Opernund Ballett-Adaptionen, Spiel-, Dokumentar und Animationsfilme, Komponisten- und Interpreten-Porträts von DEFA und ostdeutschem Fernsehen aus, die das vielfältige Musikleben in der DDR sowohl dokumentieren als auch nach den ideologischen Vorgaben und politischen Erwartungen im Sinne einer „sozialistischen Musikkultur“ interpretieren und modellieren. Unter
statistischem Aspekt ist davon auszugehen, dass künftig noch weitere Funde (speziell im Bereich des Kurzfilms und aus der Anfangszeit der ostdeutschen Filmproduktion) zu erwarten sind.
Aber schon jetzt widerspiegelt diese filmische Chronologie, die mit der Verfilmung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ 1949 beginnt und 1990 mit einem historischen Porträtfilm über denselben Komponisten schließt, wichtige Aspekte der DDR-Musikkultur mit ihrer sorgfältigen Erbe-Pflege, dem Leistungsvermögen international bekannter Klangkörper,
Chöre und Solisten, dem Bemühen um eine eigen geprägte Gegenwartsmusik und den Möglichkeiten und Grenzen einer dem Kommerz
weitgehend enthobenen, aber durch ökonomische und kulturpolitische Zwänge regulierten Musikszene. Ein auch für europäische Maßstäbe
reiches Musikleben gestalteten in diesem kleinen Land über 80 staatliche Sinfonie- und Rundfunkorchester, viele Berufschöre und zahlreiche professionelle Kammerensembles. Hinzu kamen angesehene Ausbildungsstätten wie die Musikhochschulen in Ost-Berlin, Dresden,
Leipzig und Weimar sowie ein flächendeckendes Netz aus (Volks-) Musikschulen. Für ein lebendiges Musiktheater verbürgten sich die vier renommierten Opernhäuser in Berlin, Leipzig und Dresden. Aber auch auf den 70 Bühnen der Drei-Sparten-Theater wurden Opern und Operetten auf gutem Niveau aufgeführt.
Die jährlichen Wahlen zur „Miss World“ finden seit 1951 statt. Die Miss World Organzation ist ein Privatunternehmen, Umsatz- und Gewinnzahlen sind nicht bekannt. Die Wahlen werden regelmäßig im US-Fernsehen ausgestrahlt. Es ist aber nicht die einzige Miss-Wahl, die im globalen Maßstab nach der schönsten Frau des Jahres sucht – die „Miss Universe“ (seit 1952), die „Miss International“ (seit 1960), die „Miss Intercontinental“ (seit 1971) oder die „Miss Earth“ (seit 2001) konkurrieren. Und die „Miss Tourism International“ (seit 2004) und die „Miss Supranational“ (seit 2009) sind im internationalen Maßstab noch dazugekommen. Im Vorlauf der internationalen Wettbewerbe finden Unzahlen von nationalen Veranstaltungen statt, die ihrerseits große nationale Publizität genießen. Nicht nur die internationalen, auch die nationalen, ja sogar die regionalen Titelträgerinnen dürfen auf nennenswerte Werbeverträge, Auftritte in den Medien und Ähnliches hoffen. Offenbar ist das FormatvMiss-Wahl auf allen Ebenen eine höchst einträgliche und publikumswirksame Angelegenheit.
Wie kommen Begriffe in die Welt? Auf diese Frage gibt es mehr als eine Antwort; eine davon aber verweist mit Sicherheit auf die akademische Welt. Ständig mit (vermeintlich) neuartigen Sachverhalten konfrontiert, erfindet diese unermüdlich neue Benennungen, um die zu analysierenden Phänomene beschreib- und fassbar zu machen. Dabei hat sich im Laufe der Zeit ein noch immer nicht abgeschlossener Katalog an Fachwörtern angesammelt. Dieser mag den Eindruck erwecken, die wissenschaftliche Begriffsbildung sei nur in den seltensten Fällen um besonders poetische oder eingängige Fachbegriffe bemüht. Doch es gibt eine unliebsame Verwandte der Wissenschaft, die Neologismen sehr zugetan ist, und deren sprachliche Welt von einem Hauch von Poesie belebt wird, die Science-Fiction. Sie steht zwischen Forschung und Fiktion, übernimmt Termini aus der Wissenschaftssprache, verfremdet sie, kombiniert sie neu, und trägt zu ihrer Popularisierung bei. Auch der Begriff "Klon" ist in diesem Kontext zu verorten, allerdings weicht er in seiner Charakteristik und Entwicklung von anderen Fachtermini ab. Gerade seine Besonderheiten machen ihn aber für die begriffsgeschichtliche Arbeit so interessant. Wie die Wissenschaftshistorikerin Christina Brandt zeigt, muss der "Klon" als "hybride Konstellation" historisch unterschiedlich gelagerter Bedeutungsebenen verstanden werden, in der die biowissenschaftliche Definition und wesentlich ältere religiöse, naturphilosophische Denkfiguren und kulturhistorische Narrative zueinander in Spannung geraten sind. Auch dieser Beitrag skizziert den "Klon" als einen Begriff, der in verschiedenen Diskursen und Disziplinen verortet ist und auf der Grundlage kulturhistorisch wesentlich älterer Narrative und Denkfiguren neue Bedeutungen generiert. Das nicht enden wollende Hin und Her um seine Auslegung und Verwendung kann aber auch als Hinweis auf bestimmte irrationale Elemente gelesen werden, die in diesem Streit um die Deutungshoheit eine Rolle zu spielen scheinen. So lässt sich nicht leugnen, dass von bestimmten Begriffen eine besondere Faszination ausgeht. Dies wird vor allem deutlich, wenn ein wissenschaftlicher Begriff in den allgemeinen Sprachgebrauch übergeht. Die Transferbewegung des "Klons" in den öffentlichenRaum der Alltagssprache ist – dies gilt es zu zeigen – zweifellos auch, wenn nicht gar in entscheidendem Maße, den meist äußerst phantasievollen visuellen Eindrücken zu verdanken, die in der populären Vorstellung an den Begriff gekoppelt wurden. Denn es sind vor allem Bilder, die eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausüben, die Imagination beflügeln und vermeintlich leere Begriffe in einem einzigen Augenblick mit neuem Inhalt füllen. Im Unterschied zu bisherigen begriffsgeschichtlichen Arbeiten soll deshalb hier das Augenmerk auf dem Moment der Faszination und auf dem Visuellen liegen, um so die Korrespondenz historischer Denkfiguren, Mythen und Narrative zu ikonischen Semantiken und visuellen Bildkomplexen aufzuzeigen.
Der Animationsfilm ist ein von Grund auf synthetisches Medium: Alle visuellen Aspekte – und das wird besonders am Zeichentrickfilm deutlich – müssen zunächst künstlich erzeugt werden. Es müssen Serien syntagmatisch kohärenter Bewegungsphasenbilder hergestellt werden, ehe diese durch einzelbildweise Abfotografierung auf den Filmstreifen gebracht werden können, von wo aus sie sich dann unter geeigneten Vorführbedingungen als konsistenter, flüssiger Bewegungsablauf auf die Leinwand projizieren lassen. Was für den Bildbereich gilt, ist im Tonbereich grundsätzlich nicht anders. Auch die akustischen Komponenten eines Animationsfilms müssen zunächst künstlich hergestellt werden, bevor sie mit dem Bildmaterial zusammenkopiert werden können. Gespräche müssen bildsynchron eingesprochen, Geräusche erzeugt und Musik eingespielt werden, ehe sich der Animationsfilm als das audiovisuelle Medium konstituiert, als das man ihn seit den 1930er Jahren kennt.
Als die Recherchen begannen, die die Filme zu den Themen des Sterbehilfekomplexes erfassen sollten, waren wir auf die Hilfe von Kollegen, Kinomachern, Psychologen und Medienpädagogen angewiesen, weil bislang noch kaum ein zusammenhängender Blick auf die Filme des Komplexes zugänglich geworden ist. Auffallend war uns vom ersten Augenblick an, dass das Feld mit drei Präferenzfilmen im Gedächtnis von vielen verankert ist – The English Patient (1996), Mar adentro und Million Dollar Baby (beide 2004). Sie sind trotz der Fülle anderer Filme offenbar Prototypen des ethischen, politischen und theologischen Konflikts geblieben, die das Thema in größter Verdichtung repräsentieren. Auch terminologisch wird im Alltagssprachgebrauch auf den thematischen und dramatischen Zusammenhang der Filme ausgegriffen (in Formulierungen wie Mitleidstötung oder Tötung auf Verlangen). Auch im Englischen spricht man eher neutral von medical assisted suicide, assisted suicide oder mercy killing. Die in der Auseinandersetzung um die Legalisierung der Sterbehilfe in allen ihren Facetten (bis hin zur Geltung und Verbindlichkeit der Patientenverfügung) so wichtigen Bezüge zum biopolitischen Programm von Rassenhygiene und Euthanasie der Nationalsozialisten ist zwar hintergründig auch in einigen Filmen spürbar, spielt aber für die dramatische Entfaltung des Themas kaum eine Rolle.
Das Kunstwort Biopic – eine Kurzform für biographical picture – ist eine Allgemeinbezeichnung für den biographischen Spielfilm. Es wurde zuerst wohl als Slangausdruck von der Variety gebraucht. Im Deutschen war früher die Bezeichnung Filmbiographie verbreitet; inzwischen ist auch hier die Rede vom Biopic üblich geworden.
Als Hans-Ulrich Gumbrecht vor einigen Jahren die Bemühungen um ein begriffsgeschichtliches Wörterbuchauf Rothackers Pläne in den 20er Jahren zurückführte, stellte er richtig fest, dass es Rothackers Ansehen zu verdanken war, dass ein solcher Plan "über die Schwelle des Zweiten Weltkriegs bewahrt wurde und dann entschlossene institutionell-finanzielle Unterstützung in der Wissenschaftsszene der jungen Bundesrepublik fand". Für Gumbrecht bestätigt dieser Einzelfall die allgemeine Charakterisierungder Geisteswissenschaften an den deutschen Universitäten während der fünfziger Jahre, die Jürgen Habermas gegeben hat: "Auf den Universitäten herrschte eine geistige Kontinuität, die durch die 30er Jahre hindurch bis weit in die Adenauerzeit hineinreichte". Gumbrecht urteilte in Bezug auf das Wörterbuchprojekt auf einer dünnen Basis: Von Rothackers Projekt war kaum mehr bekannt als seine Eisler Rezension von 1927 und seine Andeutungen im Geleitwort zum 1955 neu gegründeten Archiv für Begriffsgeschichte, das den Untertitel "Bausteine zu einem Historischen Wörterbuch der Philosophie" trägt. Gumbrecht und viele mit ihm nehmen das Historische Wörterbuch der Philosophie von Joachim Ritter, das sich ausdrücklich als "völlig neubearbeitete Ausgabe" von Eislers Wörterbuch ausweist, als Umsetzung des Rothackerschen Plans, und es gab kaum Veranlassungen, beides zu unterscheiden. Mittlerweile ist durch Archiverschließungen im Zusammenhang der Aufarbeitung der Begriffsgeschichte der 50er Jahre völlig klar, dass beide Projekte zunächst nichts miteinander zu tun haben: Es ist ein historischer Zufall, eine reine Koinzidenz, dass Ritter Ende der 50er Jahre, ohne Rothackers Wissen oder gar Mitwirkung, von einem Verlag zur Überarbeitung des Eisler gebeten wurde; Ritter wiederum war vorher von Rothacker überhaupt nicht in die Wiederaufnahme des Wörterbuchprojektes einbezogen worden. Will man also eine Kontinuität im begriffsgeschichtlichen Wörterbuchprojekt Rothackers herausstellen, muss man auf der einen Seite das HWPh Ritters ganz beiseitelassen. (Es wäre vielleicht wert, anhand der Rothackerschen frühen Pläne genauer herauszuarbeiten, worin sich ein realisiertes "ideales begriffsgeschichtliches Wörterbuch" von dem realen Ritters unterschieden hätte.) Auf der anderen Seite steht aber jetzt eine breitere, um nicht zu sagen erstmals fundierte Textbasis zur Verfügung, um Rothackers Projekt aus den 20er Jahren in seiner Intention genauer zu erfassen: Aus dem Rothacker-Archiv der ULB Bonn sind seine ausführlichen Darstellungen zum Plan eines begriffsgeschichtlichen Wörterbuchs publiziert, darunter auch sein Vortragsmanuskript zur Vorstellung des Projektes am Warburg-Institut und ein ausführlicher Brief dazu an Aby Warburg. Die neue Lage verschiebt das Gewicht: die reichhaltigen Skizzen und Ausführungen von 1927 zeigen ein weitaus ambitionierteres Projekt Rothackers als eine Bearbeitung des Eislerschen Wörterbuchs oder als der spätere pragmatische Rückzug auf die Bausteine des Archivs für Begriffsgeschichte vermuten lassen: Das begriffsgeschichtliche Wörterbuch zeigt sich als Kind der philosophischen Strömungen der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Nachkriegsprojekt Rothackers bleibt jedoch auf kurze Ankündigungen beschränkt und ist – außer in der Vorform der Materialsammlung – nie verwirklicht worden. Wenn wir nach der Kontinuität des Rothackerschen Projektes über den Bruch von Nationalsozialismus und Krieg hinweg fragen, dann bewegen wir uns ausschließlich auf der Ebene von Ideen, Plänen und Ankündigungen, die die Zeit der dreißiger und vierziger Jahre aussparen. Kontinuität ist hier also nicht die zwischen Nazi-Zeit und Adenauerzeit, wie im Habermas-Zitat gemeint, sondern ein scheinbar bruchloser Anschluss an die Weimarer Zeit mit der 'Lücke' zwischen 1929 und 1949. Diese 'Lücke' war in Bezug auf das begriffsgeschichtliche Projekt kontingent.
Ziel des Beitrags ist die Nachzeichnung des Entwicklungsgangs der Kulturphilosophie Rothackers, die von der positivistisch geprägten Universalgeschichte und Völkerpsychologie seiner Zeit ausging, sich dann der 'historischen Bewegung' des 19. Jahrhunderts zuwandte, um diese im Sinne Diltheys für eine Philosophie der Geisteswissenschaften auszuwerten. Seit Ende der 1920er Jahre baute Rothacker über die Rezeption der entstehenden philosophischen Anthropologie (Scheler, Plessner) und relevanter biologischer Ansätze (Uexküll) den eigenen Historismus zu einer Kulturanthropologie aus, die er in der Nachkriegszeit durch eine Entwicklungstheorie des Bewusstseins abrundete. Diese vier charakteristischen Phasen seiner kulturphilosophischen Entwicklung werde ich im Folgenden zusammenfassend beschreiben. Im Verlauf der Betrachtung der einzelnen Phasen verweise ich auf relevante Bausteine für Rothackers Konzept der Begriffsgeschichte.
Biopics der Unterhaltungsmusiker : eine Arbeitsfilmographie : nebst erster bibliographischer Notizen
(2015)
Die hier vorliegende Filmographie sucht die biographischen Filme über Unterhaltungs-Musiker seit 1930 zu versammeln. Aufgenommen wurden ausschließlich Langfilme mit einer Spieldauer von mehr als 60 Minuten. Nur marginal sind auch wenige Pseudo-Biopics und Mockumentaries verzeichnet (einschließlich weniger Filme über die Geschichte von Plattenlabels). Auf eine Differenzierung der Unterhaltungsformen (Musical und Operette, Showbühne und Revuetheater, Country-Music, Chanson, Schlager, Rock- und Popmusik etc.) haben wir angesichts des Nebeneinanders der Gattungen sowie des rasanten historischen Wandels der populären musikalischen Unterhaltungsformen verzichtet. Die Beschreibungen stützen sich zum geringeren Teil auf Autopsie, größeren Teils auf die vorliegenden Beschreibungen in Katalogen, Lexika und biographischen Abrissen, Pressemitteilungen, Kritiken und anderem mehr. Wurden die Filme auch in Deutschland gezeigt, haben wir die deutschen Verleih- bzw. Sendetitel mit aufgeführt. Alle Texte wurden von Katja Bruns, z.T. von Caroline Amann durchgesehen. Vor die Filmographie haben wir die wissenschaftlich bedeutsamen Artikel und Bücher gestellt, die wir haben identifizieren können und die von allgemeinerem Interesse sind. Einige der Filme haben analytische Aufmerksamkeit auf sich gezogen; diese Artikel und Bücher finden sich unter den Einträgen der Filmographie.
Tarr Béla ist der international einflussreichste mitteleuropäische Filmemacher der Nach-1989er-Dekaden – was nicht heißt, dass sein Schaffen allgemein geläufig und regelmäßig zu sehen wäre, ganz im Gegenteil.
Davon abgesehen: Wenn die Leute vom Schaffen Tarrs schwärmen, der Radikalität seiner Ästhetik, dann reden sie in Wirklichkeit eigentlich immer nur von einem Film: Sátántangó (1994), ein rund siebeneinhalb Stunden langes Monument, das damals, noch während seiner ersten internationalen Vorführung bei der Berlinale 1994, zum Axiom einer ästhetischen Spätmoderne akklamiert worden war. Wobei kaum jemand Sátántangó je zu sehen bekam, was daran liegt, dass sich Kinos nur in Ausnahmefällen dazu aufschwingen, solche Normensprenger zu zeigen. Freilich gibt es DVD-Veröffentlichungen; da sieht und hört man zwar was, nur gelebt hat man Sátántangó so nicht. Wie auch, wenn weder der Film selbst atmet noch eine Menschenmasse oder zumindest -menge um einen herum, und man mit ihr? Und darum geht es bei diesem Brocken filmgewordenen Lebens, überhaupt dem Schaffen Tarrs: Die Erfahrung von Gegenwart und Gemeinschaft, Dauer und Raum angelegentlich einer Präsentation schwarzweißer Bilder und einiger weniger Klänge, die mal Worte sind und mal Töne und mal Musik. Sátántangó, dieses Antiepos vom Zerfall einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft in spät- bis postkommunistischen Zeiten, besteht im Wesentlichen aus Plansequenzen, die auch mal zehn, zwölf Minuten lang sein können.
The following list includes all traceable films of at least 30 minutes length, which explicitly address the current financial, economic and debt crisis as a main topic and have been available in English or German via European cinemas, television stations, or the internet. This includes dubbed or subtitled versions of films produced in other languages. The film descriptions mostly come from the films’ or television stations’ websites or other marketing material, so they are not necessarily objective (although often informative).
The list is based on an extensive internet search but nevertheless will probably be incomplete and sometimes imprecise. For instance, there is virtually no information about how often the cinema films have actually been shown in theaters; many of them may have been shown just a few times. There are lots of interesting shorter films like The Financial Crisis (Session I–V) (Denmark 2009, Superflex) or RSA Animate: Crises of Capitalism (GB 2010, RSA/David Harvey). Those short films are not listed here, but often they can be easily found and watched online.
Perioperative Blutungskomplikationen stellen, insbesondere für neurochirurgisch behandelte Patienten, eine schwerwiegende Komplikation dar und sind mit einer signifikant erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert [1]. Der perioperative Blutverlust ist einer der Hauptgründe für die Transfusion allogener Blutprodukte [2, 3]. Transfusionen von Erythrozytenkonzentraten (EK), Gefrorenem Frischplasma (GFP) und Thrombozytenkonzentraten (TK) sind dabei unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung thromboembolischer, pulmonaler, hämodynamischer oder septischer Komplikationen und selbst mit einer erhöhten perioperativen Morbidität und Mortalität assoziiert [3-10]. In der Literatur wird die Prävalenz von Blutungskomplikationen im Rahmen von intrakraniellen Eingriffen (Raten zwischen 0,8% bis 50%) sehr unterschiedlich beschrieben [1, 11-13]. Gleichwertige Voraussetzungen für die Bildung und Aufrechterhaltung eines stabilen Blutgerinnsels sind, neben einer effizienten primären Hämostase (Thrombozytenzahl und –funktion, Von-Willebrand-Faktor), auch die plasmatische Gerinnung (extrinsische und intrinsische Gerinnungsfaktoren) und der Schutz vor (Hyper)fibrinolyse [14].
Tectonin β-propeller containing protein 2 (TECPR2) was first identified in a mass- spectrometric approach as an interactor of GABARAP, an ATG8-family protein playing a role in autophagy. The mammalian ATG8 protein family consists of seven members, namely MAP1LC3A (LC3A), MAP1LC3B (LC3B), MAP1LC3C (LC3C), GABARAP, GABARAPL1 and GABARAPL2. All share an ubiquitin-like core and possess two additional N-terminal α-helices, which are important for the distinct functions of the proteins. First determined in various organelles the ATG8 proteins are shown to be involved in autophagy, supporting the formation and cargo recruitment of autophagosomes, the vesicles transporting cargo for autophagic degradation.
Autophagy is the process of recycling cytoplasmic contents by degradation of misfolded proteins or damaged organelles in order to supply nutrients. Also clearance of pathogens can be achieved via autophagy. Importantly, LC3B is incorporated into the autophagosomal membrane and is therefore used as the main marker for autophagosomes. Previous studies exhibited that depletion of TECPR2 leads to a loss of LC3B-positive structures in cells, which suggests TECPR2 to positively regulate autophagic processes.
A frame shift deletion in the gene encoding for TECPR2 causes the generation of a premature stop codon and subsequent an unstable version of the protein, which is then degraded. Mutation in the TECPR2 gene triggers a neurodegenerative disorder termed hereditary spastic paraparesis (HSP). HSPs are a diverse group of neurodegenerative diseases that are characterized by spasticity in prevalent lower extremities and were mediated by a loss of axonal integrity of the corticospinal motor neurons. In the context of HSP more than 50 gene loci were identified by now. While TECPR2 is a human ATG8 binding protein and positive regulator of autophagy causing a form of HSP, the exact function of TECPR2 is unknown.
This study primarily focused on the determination of TECPR2’s binding mode to ATG8 proteins in vitro and in cells. The association of TECPR2 to all ATG8-family proteins was confirmed in in vitro pulldown experiments. Following fragment-based binding and peptide array experiments, the LC3-interacting region (LIR) of TECPR2 could be verified with mutants of TECPR2 lacking the LIR motif. Nuclear magnetic resonance (NMR) and isothermal titration calorimetry (ITC) were conducted to gain deeper insights into the binding preference to the different ATG8-family members. Moreover, the crystal structure of TECPR2-LIR was solved. In cells colocalization studies with overexpressed ATG8 proteins unraveled a preferential binding to the LC3-subfamily.
Further, mass spectrometric analysis revealed novel association partners of TECPR2: SEC24D, HOPS and BLOC-1, all of those participating in different endomembrane trafficking pathways. Interaction and colocalization of TECPR2 with these components was validated with several immunoprecipitation experiments and the N-terminal part of the protein comprising the WD40-domain could be defined as the binding site for all three of the association partners. In further approaches, the requirement of the LIR-motif and the necessity of the availability of LC3 protein for the particular interactions were determined. Interestingly, in the absence of LC3C the binding of TECPR2 to SEC24D was completely disrupted whereas a loss of LC3B only resulted in a decreased association. Notably, the binding proteins were not subjected to autophagosomal degradation, indicating that TECPR2 may operate as a multifunctional scaffold protein. While depletion of TECPR2 destabilized HOPS and BLOC-1, the autophagy defect observed in TECRP2-deficient cells could not be attributed to functional impairment of these two complexes.
Moreover, loss of TECPR2 led to a decline in protein levels of SEC24D and of its heterodimer partner SEC23A. Thus, TECPR2 is required to regulate the protein levels of SEC23A and SEC24D and subsequently the formation of the heterodimers. Together, SEC24D and SEC23A form the inner coat of COPII vesicles. These vesicles are responsible for the anterograde transport of cargo from the ER toward the Golgi compartment. COPII-coated vesicles are secreted form ER at distinct sites, termed ER exit sites (ERES). The small GTPase SAR1A maintains the vesicle budding, coating and secretion at the ERES. Together with SEC13, SEC31 forms the outer coat of the COPII vesicles and therefore serves as a general ERES marker.
Consistent with a defect in COPII coat assembly, the number of ERES diminished in the absence of TECPR2. These phenotypes could be rescued by the wildtype TECPR2 protein but not by the LIR-mutant. Intriguingly, these results were mimicked by depletion of LC3C, which localized to ERES. By monitoring the release of various cargos from ER in dependency of TECPR2 or LC3C, a role of both proteins in ER export was determined. These facts indicated that TECPR2 cooperates with LC3C to facilitate COPII assembly, ERES maintenance and ER export. Notably, fibroblast derived from a HSP patient carrying mutated TECPR2 showed diminished SEC24D protein levels and delayed ER export.
Concurrent with emerging evidence for a role of ERES in autophagosome formation, depletion of TECPR2 or LC3C or overexpression of a constitutive inactive SAR1 mutant reduced puncta formation of the early autophagosomal protein WIPI2.
In summary, this study uncovered a role for TECPR2 in ER export at ERES through interaction and stabilization of SEC24D, a COPII coat protein. This process also depended on ATG8-family protein LC3C, which is localized at ERES. Both proteins are required for correct COPII-mediated secretion. Moreover, the presence of TECPR2 and LC3C on ER allows development of omegasomes, membranous structures budding ER to form autophagosomes, by stabilization of WIPI2 and therefore contribute to autophagosome formation.
In Fortführung der Bibliographie der Filmmusik (Medienwissenschaft/Hamburg: Berichte und Papiere, 87, 2008; rev. 2012, <http://berichte.derwulff.de/0087_08.pdf>, setzen wir das Verzeichnis der immer noch rasant ansteigenden Publikationen der Filmmusikforschung vor. Unseren Lesern sind wir dankbar für Hinweise auf Übersehenes und Neuerscheinungen (hwulff@uos.de) – das vorliegende Verzeichnis soll nach angemessener Zeit fortgeschrieben werden.
Fernando Birri wurde als Nachkomme italienischer Auswanderer am 13.3.1925 in Santa Fe de la Vera Cruz (Argentinien) geboren. Er ist nicht nur (Dokumentarfilm-) Regisseur, sondern auch Theoretiker, Dichter und Puppenspieler. Birri studierte Film am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom; schon vor dem Abschluss (1952) entstand der kurze Dokumentarfilm Selinunte (1951), kurz danach Alfabeto Notturno (über eine Abendschule im sizilianischen Toretta, in der Analphabeten lesen lernen). Zusammen mit dem renommierten Regisseur Mario Verdone, der als Professor am Centro Sperimentale arbeitete, führte er bei Immagini popolari siciliane sacree profane Regie (1953). Mitwirkungen an Filmen von Carlo Lizzani und Vittorio de Sica folgten ebenso wie Kleinauftritte als Schauspieler und Arbeiten als Drehbuchautor.
Der Umzug ins Altersheim ist in der Realität wie im Film auch ein Auszug aus der gewohnten Lebenswelt, in einen Ort außerhalb des Alltags. Das Heim ist zugleich in institutioneller Ort, dem Krankenhaus verwandt, in dem die Beziehungen zwischen Bewohnern und Betreuern resp. der Einrichtung hinsichtlich Haftpflicht, Fürsorge etc. durch einen eigenen Regelapparat abgesichert sind. Der Bewohner des Altersheims tritt aus dem Dunstkreis des selbstverantwortlichen Subjekts heraus; er wird in eine neue juristische Person transformiert, tritt in einen eigenen Kreis von Regeln, Zuständigkeiten und Abhängigkeiten ein. Und es ist ein dramatischer Ort, weil die Beziehungen zwischen den Bewohnern ebenso dramatische Konfliktpotentiale umfassen wie die der Bewohner zu den Pflegenden bzw. zur Institution „Altersheim“.
Die folgenden über hundert Einträge versammeln die Musikanten der Schlager-, Musik-, Operettenund Revuefilme der Jahre von 1945–65, ohne im einzelnen zwischen den Genres zu differenzieren. Versammelt wurden ausschließlich Musik-Interpreten, die in mehreren Filmen auftraten (Sänger und Sängerinnen, Instrumentalsolisten, Gesangsgruppen, Tänzer und Tänzerinnen). Zu den einzelnen Interpreten sind nur Filme der Zeit von 1945–65 dokumentiert, die schlagerfilmaffin waren (darunter v.a. Komödien, Operettenstoffe u.ä.); alle anderen Produktionen bleiben unerwähnt; nur im begründeten Ausnahmefall werden auch solche Filme nachgewiesen, in denen Musik- und Schlagerstars ohne Gesangsnummern in Hauptrollen (und ggf. in größeren Nebenrollen) agieren. Nach Möglichkeit werden die dargebotenen Musiktitel genannt (meist nach einer Autopsie der Filme). Interpreten und Gruppen, die keine Auftritte haben oder Rollen spielen, sondern nur die Filmmusik ohne Auftritte realisiert haben, bleiben undokumentiert. Auch die wenigen bibliographischen Hinweise sind strikt selektiv; insbesondere wurde auf die Dokumentation der Zeitungsliteratur verzichtet.
Als Brothers Quay oder auch Quay Brothers bezeichnen sich die Zwillingsbrüder Stephen und Timothy Quay (* 17.6.1947 in Norristown, Pennsylvania), die seit dem Ende der 1960er Jahre in England leben und arbeiten. Nach einem Anfangsstudium in Philadelphia studierten sie am Royal College of Art in London. Ein mehrjähriger Aufenthalt in den Niederlanden folgte, bevor die Brüder 1980 nach London zurückkehrten und mit Keith Griffiths – einem weiteren Absolventen des Colleges – das Koninck Studio gründeten, das heute in Southwark im Süden von London residiert.
Die folgende filmographische Übersicht ist der erste Teil einer umfassenden Dokumentation der Darstellung von Rock- und Popmusik im Film. Sie umfasst:
- Biopics über Pop- und Rockmusiker und Musikagenten und -manager; Schlüsselfilme;
- Geschichten fiktionaler Musiker und Bands;
- Geschichten, die im Milieu der Tonstudios, der Clubs, des Tourlebens spielen;
- Geschichten, in denen mindest eine der Figuren
Pop- oder Rockmusiker ist.
Nicht aufgenommen wurden Geschichten, die durch den exzessiven oder ästhetisch auffallenden Einsatz von Rock-(Film-)Musik bemerkenswert sind (wie Easy Rider, USA 1969, Dennis Hopper). Nicht oder nur im Ausnahmefall aufgenommen sind Tanzfilme (wie Dirty Dancing, USA 1987, Emile Ardolino), Rock-Opern und -Musicals (wie The Rocky Horror Picture Show, USA 1975, Jim Sharman).
Tierhorrorfilm
(2013)
Tierhorror – Genre oder Motivkreis? Kennt der Tierhorror genretypische Erzählmuster? Gemeinsam ist allen Filmen der überaus langen Liste von Beispielem, die man dem Motivkomplex zuordnen würde, dass sie Tiere als Hauptfiguren inszenieren, immer in der Position der Bösewichte, in immer tödlicher Bedrohung der Menschen, die sich zur Wehr setzen und retten müssen, sich und manchmal die ganze Welt. Tierhorror als filmisches Sujet wird erst in der Tonfilmzeit entfaltet, auch wenn es bereits Drachenwesen (man denke an Siegfrieds Kampf in Fritz Langs Die Nibelungen, Deutschland 1924) und Dinosaurier gegeben hat (The Lost World, USA 1925, Harry O. Hoyt, Willis O’Brien, nach dem Roman Conan Doyles) und Stoffe wie Arthur Conan Doyles The Hound of the Baskervilles (1901-02) bereits in den 1910ern mehrfach verfilmt wurden. Eigenständigkeit bekam der Tierhorror erst in den 1950ern, erst seitdem hat er sich in die Vielfalt der Erscheinungen entfaltet, wie wir ihn heute kennen. Im gleichzeitigen Wirken der Strategien von Wiederholung, Variation und Veränderung entsteht ein dem Genre und dem Motivkomplex eigenes Gedächtnis der Formen und der Inhalte, ein konventioneller, historisch gewachsener Bestand an Figuren, dramatischen Konstellationen, Erzähltechniken, auf den über Jahrzehnte hinweg zurückgegriffen werden kann. Selbst die Substantialia der Erzählung – die Handlungsorte, Requisiten oder die gesamte natürliche und kultürliche Umwelt der Figuren – sind resistent gegen allzu schnelle Variation. Sie spielen mit dem Wiedererkennen (auf einer realistischen wie auf einer imaginären Ebene, weil Alligatoren tatsächlich gefährlich sind und weil es Schneemenschenwesen nicht gibt, die Begegnung mit ihnen in der Welt der Fiktion aber trotzdem tödlich sein kann).
Stummfilmmusik
(2013)
Während der bereits annähernd 120 Jahre andauernden Film(-musik)geschichte hat sich die wissenschaftliche Aufarbeitung von Ton und Musik für den Stummfilm, der ja erst mit der Einführung des Tonfilms als solcher bezeichnet wurde, jahrzehntelang auf einige wenige Bücher und verstreute Artikel in Zeitschriften beschränkt. Angesichts der Bedeutung von Musik und Ton für den Film – vor allem für die Vorführung von Stummfilmen – mag dieser Umstand bizarr anmuten. Seit ungefähr drei Jahrzehnten jedoch ist das (wissenschaftliche) Interesse an diesem Themenfeld wiedererwacht, es erfreut sich großer Beliebtheit sowohl als Studienobjekt als auch für die Vorführung auf Festivals und diversen Veranstaltungen.
Mit 35 Projekten ist das Werk Theodor Storms das meistverfilmte des deutschen Realismus. Das besondere Interesse der Produzenten und Regisseure gilt den Stoffen, von denen Storm erzählt: Liebe, Partnerschaft und Ehe sowie familiäre Beziehungen, die dem Wandel sozialer Prozesse unterliegen und häufig scheitern. Dass Novellen und Erzählungen Storms Vorlagen für Drehbücher wurden, hat wohl auch mit der Nähe seiner Texte zum Theater zu tun; Storm bezeichnete die Novelle als „die Schwester des Dramas und die strengste Form der Prosadichtung“, die „die tiefsten Probleme des Menschenlebens“ behandelt und eine geschlossene Form darstellt. Aufbau, Personenkonstellation, Konflikte und ihre Lösung sind ebenso Strukturmerkmale beider Gattungen wie Steigerung, Wendepunkt und Katastrophe.
Der Zeitraum der nach Storms Werken gedrehten Kino-und Fernsehfilme umfasst rund 90 Jahre von dem ersten Stummfilm 1917, nach der Novelle „John Riew“, bis Destova vila, einer tschechischen Adaption der „Regentrude“ im Jahre 2010. Die Breite der ausgewählten Erzählungen belegt, dass die Geschichte der Storm-Filme zugleich eine „Aneignungsgeschichte der Novellistik dieses Autors“ (Harro Segeberg) ist.
Die erste Dinomanie griff kurz nach der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert um sich, ausgelöst durch Knochenfunde an mehreren Orten der Welt und die gleichzeitige Popularisierung der Paläontologie, die wiederum durch das weltweite Interesse an der Archäologie massiv angetrieben wurde. Diese frühe Saurierbegeisterung manifestierte sich vor allem in Ausstellungen in Museen [1], in illustrierten Sachbüchern und im Sammeln von Dinosaurierfiguren. Schließlich führte das anhaltende Masseninteresse auch zur Popularisierung der Figuren im Comic-Strip und im Film. Die Prehistoric Peeps etwa waren eine Cartoon-Serie des englischen Karikaturisten E.T. Reed (für die englische Zeitung The Punch), die bereits 1905 verfilmt wurde (der Film gilt als verloren). Filme wie die Steinzeitkomödie mit Sauriern The Prehistoric Man (USA 1908, Walter R. Booth) folgten.
In the first years of cinematography, the exhibitors mostly used magic lantern slides to project films titles before the film’s projection. In Europe and in the United States, around 1902–1903, motion pictures started to be sold with edited titles on films, and edited subtitles on multi shot films. From around 1907, as the length and number of shots, subtitles and words increased, there was a kind of competition between the subtitle and the lecturer to explain the films to the audiences. In the transitional period – 1907–1916 –, the trade press and scenario manuals constantly debated subtitle usefulness and limits. On one hand the dream of cinematography as a universal language was incompatible with this device, and the strong ideal of the titleless film advocated that moving pictures should tell stories by themselves, without the aid of any external narration, like theatre plays. On the other hand, there were more realistic approaches: subtitles were unavoidable, as they were essential to make a film understandable. The main recommendation, however, was to use them very sparingly, and only when it was absolutely necessary, because they might spoil suspense by giving a summary of the action in advance, they were also considered to have an adverse impact on the “reality effect”, to be exterior to the story and to interrupt the flow of images. Despite the reluctances and ambivalences towards it, as the industry organized itself in the 1910’s the subtitle was retooled, and became conventional and largely used for the construction of the classical narrative film.
Die folgende filmographische Übersicht ist der erste Teil einer umfassenden Dokumentation der Darstellung von Rockmusik im Film. Sie ist den folgenden Filmen gewidmet:
(1)Biopics über Rockmusiker und Musikagenten und -manager; Schlüsselfilme; (2) Geschichten fiktionaler Musiker und Bands; (3) Geschichten, die im Milieu der Tonstudios, der Clubs, des Tourlebens spielen; (4) Geschichten, in denen mindest eine der
Figuren Rockmusiker ist.
(2) Nicht aufgenommen wurden Geschichten, die durch den exzessiven oder ästhetisch auffallenden Einsatz von Rock-(Film-)Musik bemerkenswert sind (wie Easy Rider, USA 1969, Dennis Hopper). Nicht oder nur im Ausnahmefall aufgenommen sind Tanzfilme (wie Dirty Dancing, USA 1987, Emile Ardolino) sowie Rock-Opern und -Musicals (wie The Rocky Horror Picture Show, USA 1975, Jim Sharman).
André De Toth wurde als Sásvái Farkasfawi Tóthfalusi Tóth Endre Antai Mihaly am 15.12.1912 in Makó im Bezirk Csongrád im damaligen österreichungarischen Reich geboren. Über sein Geburtdatum besteht allerdings Uneinigkeit – manche datieren es auf 1913, andere auf 1910. Er starb nach einem Schlaganfall am 27.10.2002 im kalifornischen Burbank.
Gillo Pontecorvo (eigentlich Gilberto Pontecorvo) wurde als eins von zehn Kindern eines jüdischen Kaufmanns am 19.11.1919 in Pisa geboren; er starb nach einem Herzinfarkt am 12.10.2006 in Rom.
Während des Zweiten Weltkriegs war er nach der Flucht nach Paris nach Italien zurückgekehrt, hatte sich dort in einer kommunistischen Jugendgruppe im Widerstand gegen die deutschen Besatzungstruppen engagiert. Er studierte zunächst Chemie (seine Brüder Bruno und Guido wurden renommierte Naturwissenschaftler).
Nach einem Intermezzo als Journalist und politischer Korrespondent in Paris begann seine Filmkarriere 1951 als Assistent bei Regisseur Yves Allégret (später auch bei Mario Monicelli und Steno). Ab 1953 drehte er kurze Dokumentarfilme, bevor er 1957 mit dem Spielfilm La grande Strada azzurra einen ersten Spielfilm über einen Fischer (Yves Montand) realisierte, der sich eng an die formalen Prinzipien des Neorealismus anlehnte (u.a. durch die Inszenierung des Spiels mit Laiendarstellern, ein Prinzip, das er auch in Battaglia di Algeri, 1965, und Burn!, 1969, beibehielt). Internationale Aufmerksamkeit erregte er 1960 mit dem Film Kapò, der für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert wurde. Der Film erzählt von einer jungen Jüdin (dargestellt von Susan Strasberg), die in einem Konzentrationslager überleben kann, weil sie die Identität einer anderen annimmt und zu einem kapò wird, einer jüdischen Gehilfin der SS-Wärter.
Die folgenden Daten zur Arbeit des Schauspielers und Entertainers Hans-Joachim Kulenkampff basieren im wesentlichen auf Uwe Waldmanns Hans-Joachim Kulenkampff (Magisterarbeit Berlin, Freie Universität 1989, (2), iii, 180, (9) S.); Ergänzungen wurden durch Ludger Kaczmarek und Hans J. Wulff hinzugefügt. Auch wenn die Neue Deutsche Biographie auf den Bindestrich im Vornamen verzichtet, ist im folgenden an der traditionellen Schreibweise festgehalten.
Bärenfilme : ein filmobibliographisches Dossier zu den Rollen und
Funktionen von Bären im Film
(2012)
Ob als fürsorgliches Muttertier, einfältiger Tollpatsch, unkontrollierbare Bestie oder schützenswertes wildes Tier – der Bär zählt zweifellos zu den populärsten tierischen Protagonisten in fiktionalen wie nichtfiktionalen Filmen. Die Geschichte der filmischen Bärendarstellung ist fast so alt wie die Geschichte des Films. Die ersten Bären wurden während der Bärenfütterung im Zoo, mit Zirkuskunststückchen oder in Jagdfilmen abgelichtet. Die Kette mit fiktionalen und nichtfiktionalen Aufnahmen von Bären in Zoos und Zirkuszelten, in freier Wildbahn oder als Tanzbären auf Jahrmärkten ist seitdem nicht mehr abgebrochen. Bären finden sich in allen Genres, sie bedienen alle Rezeptionsaffekte. Von sentimentalen Tiergeschichten über Horrorfilme bis hin zu primär informativen Tierdokumentarfilmen – Bären sind als filmische Darsteller von einer ähnlichen Universalität wie menschliche Figuren, können bedrohliche Killer genauso sein wie Helfer in Notlagen, als hilflose Bärenjunge Mitleid und Fürsorge auf sich ziehen wie aber auch den Jäger zum Kräftemessen einladen.
André Téchiné ist einer der renommiertesten französischen Filmemacher der Post-Nouvelle-Vague-Ära. Seine Regietätigkeit begann 1965 mit dem Kurzfilm LES OISEAUX ANGLAIS. Sein bislang letzter Film ist IMPARDONNABLES (2011), eine freie Adaptation des gleichnamigen Romans von Philippe Djian. Diese beiden Produktionen markieren die Eckpunkte eines filmischen OEuvres, das zwei Kurzfilme, zwei Fernsehproduktionen, zwei Filme mittlerer Länge und neunzehn Langfilme umfasst.
Ladislaw Starewicz wurde am 27. Juli 1882 (bzw. am 8. August 1882 lt. Gregorianischem Kalender [1]) in Moskau als Kind polnischer Eltern geboren; er starb am 26. Februar 1965 im französischen Fontenay-sous-Bois. Starewicz war ein polnischer Puppentrickfilmer, der zu den Pionieren der Stop-Motion-Technik gehört und häufig präparierte Insekten und Tierfiguren als Protagonisten seiner Filme einsetzte. Er begann seine Arbeit in Russland und setzte sie nach der Oktoberrevolution in Frankreich fort.