CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
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Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Frauenbilds sowohl in der deutschen als auch in der arabischen bzw. orientalischen Literatur des Mittelalters.
Zu den untersuchenden Aspekten gehören zum Beispiel die Stellung der Frau in der Gesellschaft sowohl religiös als auch sozial, Rolle und Einfluss der Frau, Beschreibung der Schönheit der Frau, Beziehung zwischen Mann und Frau, Minne als Zentralmotiv, Ehe als sozialbedingte Lebensform sowie adlige Dame und bäuerliche Frau als Gegenbild.
Die Forschung wird sich auf bestimmte Textsorten der mittelalterlichen Literatur stützen, um mittels dieser induktiven Methode ein konkretes Bild zu geben und die verschiedenen Hauptelemente der Untersuchung zu betonen.
Diese Werke sind die klassischen höfischen Artusromane z.B. Erec, Iwein, Parzival und Tristan und Isolde in der deutschen Literatur des Mittelalters sowie Erzählungen aus der Geschichtensammlung von 1001 Nacht, der Antarroman und die Geschichte von Laila und Madjnun in der orientalischen Literatur des Mittelalters.
Das Bild der Frau ist ein Thema, das bis heute ein Schwerpunkt in vielen literarischen Werken bildet, der aber während der gesamten Epoche des Mittelalters eine besondere Bedeutung hatte. Das könnte auf die unterschiedlichen Darstellungsweisen vom Bild der Frau zurückzuführen, und wie sie in den verschiedenen Kulturen zum Ausdruck gebracht werden.
Es fällt auf, dass eine ganze Reihe von Bekehrungsgeschichten in der frühen koranischen Rezeptionsgeschichte die Dichter und ausgewiesen rhetorisch Versierte zu Protagonisten haben. Kaum eindringlicher konnte die überlegene "Höherentwicklung" des Koran gegenüber der bloßen Poesie vorgeführt werden als durch die plötzliche, widerstandslose conversio derjenigen, auf deren Leistung sich die völkische Gemeinschaft der Araber begründete und denen man, da sie die Kunstsprache der Poesie ('arabīya) in Vollendung beherrschten, gewaltige magische Kräfte zurechnete.
Macht man sich diese aus Perspektive des christlichen Abendlandes überaus erstaunliche ästhethische Qualität und klangbasierte Wirkmacht des islamischen Offenbarungsmediums deutlich, tritt die Differenz zum Wesen der christlichen Offenbarung und zu ihren Basisbegründungen für Wahrheit und Wahrhaftigkeit erst so recht deutlich hervor. Und es stellt sich sehr schnell die für die christliche Verkündung sich nicht unmittelbar aufdrängende Frage nach ihrem Verhältnis zur poetisch-ästhetischen Rede und überhaupt nach dem Zusammenhang zwischen ihrem medialen und sakralen Status.
Im Mittelalter war der Begriff der Nation zwar schon klar umrissen, aber die Nation in unserem Sinne gab es nicht. Das Wort ›Nation‹ ist entlehnt aus dem Lateinischen nâtio (-ônis), einer Ableitung von nâscî (nâtus sum), geboren werden, das mit dem lateinischen genus‚ Geschlecht, Art, Gattung verwandt ist. Das Wort bezeichnet seiner Etymologie nach eine Gemeinschaft von Menschen derselben Herkunft, die durch gemeinsame Abstammung verbunden sind; dann anschließend eine Gemeinschaft von Menschen gleicher Kultur, Sprache. Demgemäß bezeichnete lat. natio schon in der Antike und noch lange im Mittelalter die Abstammung oder den Herkunftsort einer Person und zwar in Bezug auf politisch nicht organisierte Bevölkerungen. Anfangs bezeichnete also die Nation die Herkunft einer Gruppe von ausgewanderten Menschen, die sich mit der Bevölkerung vermengte, in die sie sich eingliederte. So wurde das Wort besonders gebraucht, um die Herkunft der Studenten einer Universität zu bezeichnen: es ist die Rede von ›Universitätsnationen‹, wobei »mit diesem Wort […] ursprünglich eher Himmelsrichtungen als Nationen im späteren Sinne gemeint«
waren. Es entstand in Paris die Einteilung in vier Nationen: Gallikaner oder Gallier, zu denen auch Italiener, Spanier, Griechen und Morgenländer zählten, Picarden, Normannen und Engländer, die auch die Deutschen und weitere Nord- und Mitteleuropäer beinhalteten. […] Es gab an der 1348 gegründeten Universität Prag ebenfalls vier gleichberechtigte ›Nationen‹, in die sich die einzelnen Studenten organisierten. Die polnische Nation umfasste die Studenten aus Preußen, Schlesien oder aus einer polnischen Stadt mit deutscher Bevölkerung, d. h. aus dem gesamten östlichen Raum; zur böhmischen Nation gehörten die Böhmen, die Tschechen, die Ungarn und die Südslaven, zur bayerischen Nation die Schwaben, die Bayern, die Franken, die Hessen, die Rheinländer und die Westfalen, zur sächsischen Nation die Norddeutschen, die Dänen, die Schweden und die Finnen. So hatte der mittelalterliche Nationbegriff nichts zu tun mit dem modernen, seit der Französischen Revolution in den Vordergrund getretenen, und noch weniger mit dem Nationalismus.