CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
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Anhand des Klimadiskurses sollen im Folgenden zwei Modelle der Prozessierung der Natur/Kultur-Grenze vorgestellt werden, in denen unterschiedliche narrative Positionen eingenommen werden und der Grenzraum auf unterschiedliche Weise dimensioniert und strukturiert wird. Durch den Vergleich der Grenzerfahrung der Klimakrise mit der Grenzerfahrung des Krisen- und Kriegstourismus soll herausgearbeitet werden, dass zwar beide Grenzbereiche im Modus der Interpassivität rezipiert werden (können), sie hinsichtlich ihrer Handlungsvoraussetzungen und Möglichkeiten aber zu unterscheiden sind. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen werden anhand der Theorie zur Natur/Kultur- Grenze verdeutlicht. Abschließend werden dann mit dem dystopischen Modell des 'tipping points' und dem Intensitätsmodell zwei narrative Verhandlungsstrategien der Natur/Kultur-Grenze vorgestellt. Problematisiert wird dabei die Zirkularität eines postmodernen Katastrophendiskurses, der im alarmistischen Bemühen einer Erhellung der Klimakrise eben jene Natur/Kultur-Dichotomie verfestigt, die aus der Perspektive des 'ecocriticism' die wesentliche Ursache der ökologischen Krise darstellt.
Im Folgenden möchte ich Aspekte der Dynamik des Überlebensbegriffs anhand der Untersuchung einiger kultureller Stränge verfolgen, die sich in der westdeutschen Survival-Bewegung der 1980er Jahre kreuzen. Da es keine umfassende Darstellung und auch keine akademische Literatur zum Thema gibt, möchte ich vor allem einen ersten Versuch der Eingrenzung und Lesart der Survival-Bewegung vorschlagen und untersuchen, welcher Überlebensbegriff hier zum Tragen kommt.