CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
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In ihrem Text stellt Andrea B. Braidt die grundlegende Frage nach dem epistemologischen Wert des 'Kuratorischen' für eine komparatistisch angelegte Medienkulturwissenschaft. Dafür zeichnet sie zunächst die etymologische, kunst- und wissenschaftshistorische Entwicklung des Begriffs des 'Kuratierens' nach und fokussiert insbesondere den Wechsel von der auktorialen Instanz ('Kurator') über das Adjektiv ('das Kuratorische/Kuratoriale') zum Substantiv ('Kuratorialität'), mit dem die Formel 'Kurator X kuratiert eine Ausstellung Y für Publikum Z' eine Dynamisierung erfährt und die Kunsterfahrung als prozesshaftes und relationales "rhizomatisch-organisches Ganzes" (Braidt) beschreibbar wird. In einem zweiten Schritt konfrontiert sie verschiedene Auffassungen des Kuratorischen (Maria Lind und Jean-Paul Martinon) mit Theoriepositionen von Chantal Mouffe zum 'Politischen', von Michel Foucault zum 'Spiegel' und von Jacques Derrida zur 'Différance', um schließlich mit Bezug auf Beatrice von Bismarck zu dem Schluss zu kommen, dass Definitionen von Kuratorialität und Medialität insofern Analogien aufweisen, als sie beide von der Prämisse aus zu denken sind, dass sie in einem performativen Akt das herstellen, was sie jeweils konstituiert. Vor dem Hintergrund dieser Vorüberlegung und mit Bezug auf den 'antisocial turn' innerhalb der queer theory fasst sie Queeratorialität als "sperrige und etwas absurde, jedweder Art von 'mastery' widerstehende Nominalwerdung", die auf eine "groß angelegte, multidimensionale Kritik zeitgenössischer Medialität" abzielt.
Human-induced environmental change represents one of the major challenges of current and future generations. To evaluate the anthropogenic impacts on the biosphere, the concept of Planetary Boundaries was developed, indicating that in case of four out of nine environmental indicators a transgression of corresponding boundaries has already taken place: Biodiversity loss, climate change, land-system change, and biogeochemical flows. Further, paleoclimate research has shown that the earth´s environment has been relatively stable for the last 12,000 years. Researchers assume that this, in geological terms, very short period – called Holocene – is now already again replaced by a new geological era: the Anthropocene, due to the tremendous impacts humans had on earth.
Als das kontradiktorisch Andere des Lebens wird gewöhnlich der Tod oder auch das Unbelebte gesetzt. Eine Biologiegeschichte der Vergeschlechtlichungen von Lebenskonzepten kann aber noch ein weiteres, etwas schräg zu dieser Gegensatzachse angeordnetes Konzeptpaar herausstellen: die aus sich selbst zeugende Materie, die einer nicht selbst zeugungsfähigen, zu belebenden Materie gegenübersteht. Die erstgenannte Materieart kann mit dem gewohnten Terminus 'lebend' oder 'lebendig' bezeichnet werden, aber in Bezug auf den zweiten Modus von Materie passen Begriffe wie 'tot', 'unbelebt' oder 'lebendig' nicht. Dieser zweite Zustand wird vielmehr als ein zwischen Leben und Tod vermittelnder und changierender wissenschaftlich ausgestaltet, oder genauer: als ein Zustand zwischen Handlungsfreiheit und Naturverfallenheit. Dieses Konzeptpaar - nennen wir es hilfsweise zunächst das Lebendige und seine lebensfähige Ressource - steht außerdem weniger in einem polaren als eher in einem hierarchischen Verhältnis zueinander und durchläuft, so wird in einem kurzen Abriss zu zeigen sein, eine mit dem gesellschaftlichen Geschlechterverhältnis korrespondierende Kulturgeschichte.
Interview mit Katerina Teaiwa über ihr Buch zu den Umweltschäden und schweren Menschenrechtsverletzungen auf der Insel Ocean Island (Banaba) aufgrund des Phosphatabbaus durch Besatzungs- und Kolonialmächte.
Insects, the new food?
(2017)
In many parts of the world it is common to eat insects while in the western world it is regarded as a bizarre habit, even evoking disgust. Is this justified? What if insects were nutritionally similar to our common meat products and have proven to be delicious in blind tests? Insects have an environmental impact which is much less than our common production animals, so why not eat it? If these questions can be answered affirmatively, then the question is: Can we persuade the western consumers to take this psychological barrier? There has been a tremendous interest during the last five years to promote insects as food. There are now close to 200 start-up companies listed. Also, in the scientific world the interest is growing exponentially, testified by the number of articles on edible insects that have appeared during the last 15 years (83 from 2011 to 2015 against 9 from 2001 to 20051). These articles deal with harvesting from nature, environmental benefits, nutritional value, food safety, processing, and consumer attitudes. I will give a short overview of the developments in these different areas.
Wissenschaft, so heißt es, sei ein Projekt, das auf Erkenntnis zielt. Damit verbunden ist die Vorstellung, daß wir heute mehr wissen als gestern und morgen mehr wissen werden als heute. Die Frage ist nur, ob sich das zu Erkennende auch in diese Gedankenfigur fügt. Wie müßten wir vorgehen, wenn jene weißen Flecken auf der Landkarte des Wissens, welche zu besetzen und zu füllen ein konsti-tutiver Bestandteil wissenschaftlichen Selbstverständnisses ist, eo ipso als Wirklichkeiten anzuerkennen sind, die unerkannte Möglichkeiten in sich bergen? Wie können wir diesen virtuellen Realitäten (im emphatischen Sinne der Prägung, nicht dem geläufigen, der auf einem technizistischen Mißverständnis beruht) gerecht werden, ohne sie durch den fixierenden Zugriff, das Aussagen und Ausmalen, Aufschreiben und Aufzeichnen ihrer Virtualität zu berauben? ...
Our daily food consumption is slowly but surely turning into the largest environmental threat. The agricultural sector consumes 70% of the water used by humankind. The production of meat consumes enormous amounts of water compared to plants. Innovations in the area of food production are lately summarized as AgTech, agricultural technology. This encompasses all sorts of areas, ranging from drone-controlled tractors to printed hamburgers. Specifically the challenge of making use of the limited areas available in cities and maximizing crop yields has seen a recent boom in novel approaches – and quite a bit of investor finance.
A comic can tell the story of almost anything: a single atom, the entire solar system, the past, future events, dreams and thoughts. All this, and more, can be depicted. When presenting facts, a certain artistic licence can be deployed if, for instance, the author wants to emphasise important details; likewise, aspects he or she deems irrelevant can be left out. Moreover, questions and issues can be laid out that are difficult or even impossible to portray photographically or cinematically. However, when the cartoon strip sets out its version of information, events, objects and people, it can also result in a distortion of reality. The graphic may not always make clear exactly how something looks or the precise way in which something happened. And even where documentary images exist, the comic strip representation of the non-fictional is always coloured by artistic interpretation.
Abgründe und Beweggründe : zu den affektiven Implikationen eines identitätspolitischen Konflikts
(2023)
Tatjana Hofmann analysiert den "postkolonialen Revanchismus", der wesentlich zur Eskalation des Konflikts beitrug und schon Jahrzehnte vor dem Euromaidan in literarischen Werken wie Jurij Andruchovyčs "Moscoviada" (1993) artikuliert wurde, ehe er dann in der aufgeheizten Debatte nach der Präsidentschaftswahl von Petro Porošenko den innerukrainischen Literaturbetrieb dominierte und die Weiterentwicklung eines nichtessentialistischen postmodernen Raum- und Kulturdenkens erschwerte - was auch prinzipielle Fragen zu den affektiven Dispositionen literatur- und kulturwissenschaftlicher Forschung selber aufwirft.