Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 34 (1997), Heft 1
Refine
Year of publication
- 1997 (25)
Language
- German (25)
Has Fulltext
- yes (25)
Is part of the Bibliography
- no (25)
Bereits in dem Vorläufer dieses Buches, dem "Handbuch für Planung, Gestaltung und Schutz der Umwelt" (Buchwald; Engelhardt 1978 - 1980) wurde den Methoden und Instrumenten der Landschaftsbewertung und -planung ein breiter Raum gewidmet. In der Zwischenzeit ist dieses Instrumentarium wesentlich angewachsen, so dass eine Aktualisierung notwendig wurde.
Durch Verordnung des Regierungspräsidiums Halle vom 14.03.1995 wurde das NSG "Tote Täler" bei Freyburg/Unstrut (Burgenlandkreis) um die Flächen des "Rödel" (ca. 540 ha) nach Norden erweitert. Dem ging 1990 auf Antrag ehrenamtlicher Naturschützer eine einstweilige Sicherstellung dieser Erweiterungsfläche voraus, wobei der zentrale Teil des Gebietes noch bis 1992 militärisch genutzt wurde. Heute gehört das gesamte NSG "Tote Täler" zur Zone I (Naturschutzzone) des konzipierten Naturparkes "Saale-Unstrut-Triasland" (Landschaftsrahmenplan 1994).
Berichtigung
(1997)
Der "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" wurde am 26.06.1913 in München auf Initiative des Regierungsrates Reubold als "Bund Naturschutz" (BN) gegründet. 1973 folgte in Baden-Württemberg die Gründung eines "Bundes Natur und Umweltschutz" (BNU), der im Jahre 1977 in "BUND" umbenannt wurde, und 1975 die Gründung des bundesweit agierenden "BUND e.V.".
Die Bedeutung der Höhlen des Schwarzspechtes (Dryocopus martius) für die nachnutzenden Tierarten ist unbestritten und in einer Vielzahl von Publikationen dokumentiert (z. B. Kühlke 1985, Lang; Rost 1990). Eine ähnliche "Schlüsselfunktion" wird dem Buntspecht (Picoides maior) zugeschrieben, doch gibt es darüber vergleichsweise nur wenige Untersuchungen (z.B. Prill 1987). Allgemein wird angenommen, dass auch die Höhlen dieser Spechtart für die Kleinhöhlenbrüter und andere höhlenbewohnende Tierarten von essentieller Bedeutung sind.
Am 1. Mai 1997 vollendete der weit über die Grenzen Sachsen-Anhalts bekannte Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Steckby, Herr Dr. Max Dornbusch, sein 65. Lebensjahr. Als glückliche Fügung des Lebens konnte nahezu Taggenau auch auf die 65jährige Geschichte der traditionsreichen Steckbyer Vogelschutzeinrichtung zurückgeblickt werden. Ein solcher Rückblick war und ist angebracht, da die letzten 35 Lebens-/ Arbeitsjahre des Jubilars ganz der Entwicklung, der Ausstrahlung und dem Fortbestand der Steckbyer Naturschutzeinrichtung gewidmet waren.
Dr. Wolfram Jakobs gestorben
(1997)
Nach langer schwerer Krankheit starb am 8. August 1996 im Alter von 60 Jahren der im Naturschutz des Kreises Wittenberg aktive und besonders bei den Herpetologen und Libellenfreunden wohlbekannte Dr. Wolfram Jakobs. Trotz des Wissens um die unheilbare Krankheit kam sein Tod für viele seiner Freunde und Mitstreiter unverhofft, hatte er doch bis zum Ende seinen Lebensmut behalten. Noch zwei Wochen vor seinem Tod bestimmte er, obwohl bettlägerig, die ihm vorgelegten Libellen.
Dem Vorkommen von Egeln (Hirudineen) wird im Allgemeinen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Doch stellen verschiedene Arten recht hohe Ansprüche an ihren Lebensraum, so dass ihr Auftreten ein Beleg für gute Wasserqualität der von ihnen besiedelten Gewässer ist. Der Verfasser stellte sich im Auftrag der Biosphärenreservatsverwaltung "Mittlere Eibe" die Aufgabe, in ausgewählten Gewässern des Biosphärenreservats die Egelarten und deren Häufigkeit zu ermitteln, um damit eine Grundlage zur Bewertung der Eignung dieses Gebietes als Lebensstätte für Egel zu erhalten. Die Erfassung der Egelfauna in einem bestimmten Gebiet ist aber auch deshalb notwendig, da so die Verbreitung, Häufigkeit und etwaige Gefährdung der einzelnen Arten ermittelt werden können. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollten der Erstellung einer Roten Liste dienlich sein. Es wäre im Sinne der Erhaltung des Naturreichtums wünschenswert, wenn seltene Egelarten bundesweiten, zumindest aber regionalen Schutz genießen würden.
Wie die Erfahrung lehrt, ist Vereinigung im Allgemeinen nicht so schnell realisierbar; die deutsche im Besonderen erweist sich als recht schleppend. Da machen auch die Herpetologen keine Ausnahme; erst nach längerer Verzögerung liegt nun mit dem ersten Band der "Zeitschrift für Feldherpetologie" das schriftliche Ergebnis ihrer Vereinigung vor. Aus dem "Jahrbuch für Feldherpetologie" (West) und dem Kulturbundheft "Feldherpetologie" (Ost) hervorgegangen, muss sich der "Bastard" nun den rauhen Umweltbedingungen, also der Marktwirtschaft, stellen.