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Markt- und wettbewerbsorientierte Reformstrategien in den Krankenhaussystemen zahlreicher Industrieländer haben Befürchtungen vor einer kommerzialisierten Krankenhausversorgung hervorgebracht. Dieser Beitrag unterbreitet einen analytischen Interpretationsrahmen zur Erklärung der internationalen Verbreitung dieser Reformstrategien und versucht die behaupteten negativen Effekte von Kommerzialisierungsprozessen auf Versorgungsqualität und Zugänglichkeit zu untersuchen. Gestützt auf einen Vergleich eines idealtypischen Kommerzialisierungsmodells mit dem institutionellen und organisatorischen Wandel im deutschen Krankenhaussystem kommt der Beitrag zu dem Schluss, dass Kommerzialisierungsprozesse in der Krankenhausversorgung bislang noch begrenzt sind. Obwohl ein markt- und wettbewerbsbasierter Umbau der Governancestrukturen zu beobachten ist und Krankenhäuser zu einer Kommerzialisierungsstrategie gedrängt werden, lässt sich aufgrund einer unzureichenden Daten- und Forschungslage bislang nicht empirisch feststellen, ob die Kommerzialisierungsprozesse zu einer Verschlechterung der Qualität und Zugänglichkeit der Krankenhausversorgung geführt haben.
Zusammenfassung - Das Kernanliegen des KredReorgG –die Internalisierung des systemischen Risikos in den Entscheidungsprozess und die Verantwortlichkeit von Bankeignern und –gläubigern – wird im Wesentlichen erreicht. - Die Wirksamkeit des Gesetzes steht und fällt mit der Möglichkeit, jede Bank in systemisch relevante (zu rettende) und systemisch nicht-relevante (abzuwickelnde) Teile zu zerlegen. Dieser Ansatz ist Ziel führend und international „state of the art“ (Bsp. UK). - Unsere Hauptkritik: Um die o.g. Wirksamkeit des Gesetzes überhaupt zu ermöglichen (und eine Unterlaufung der Gesetzesintention zu verhindern), bedarf es einer zusätzlichen und zwingenden Vorgabe, dass jede Bank eine Mindestmenge an Anleihen außerhalb des Kern-Finanzsektors dauerhaft platzieren muss, und dass diese Anleihen zu keinem Zeitpunkt von Banken erworben werden dürfen. - Um dies zu erreichen sind die Anlagevorschriften für Kapitalsammelstellen (Lebensversicherer, Pensionsfonds) und für Banken entsprechend zu ändern bzw. zu verschärfen. - Weitere Kritikpunkte betreffen die vermutete geringe Bedeutung der freiwilligen Verfahren (Sanierung und Reorganisation) und die Gestaltung der Sonderabgabe und der Restrukturierungsfonds.
Die Frauenliteratur des Kaiserreichs und der Weimarer Republik ist in ihrer Gesamtheit unerforscht: Romane, Gedichte und Dramen von Autorinnen im Zeichen von Naturalismus und Frauenbewegung, die die Alltagsrealität bürgerlicher Mädchen und Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft beschreiben. Dabei handelt es sich um eine sehr umfangreiche Gruppe von Autorinnen und Werken, von denen manche zu ihrer Zeit hohen Bekanntheitsgrad erreichten. Die Literatur der ersten Generation erlebte mit Beginn des Ersten Weltkriegs ihre Zäsur. Während sie zu Beginn der 1920er Jahre noch einmal Schilderungen des Übergangs in eine politisch und gesellschaftlich veränderte Zeit lieferte, zogen bereits die „Töchter“ (1927), so der Titel eines Romans von Gabriele Reuter, in die Literatur ein, der Typus der Neuen Frau, der zwar ohne die bürgerliche Frauenbewegung kaum möglich gewesen wäre, sich nun aber umso vehementer von ihr löste.
In this chapter we develop an agenda for future research on the personalization of politics. To do so, we clarify the propositions of the personalization hypothesis, critically discuss the normative standard on which most studies base their evaluation of personalization, and systematically summarize empirical research findings. We show that the condemnation of personalization is based on a trivial logic and on a maximalist definition of democracy. The review of empirical studies leads us to question the assumption that personalization has steadily increased in all areas of politics. Finally, our normative considerations help us develop new research questions on how personalized politics affects democracy. Moreover, this review also makes clear that another weakness of today's empirical research on the personalization of politics lies in methodological problems and a lack of analysis of the impacts of systemic and contextual variables. Consequently, we suggest methodological pathways and possible explanatory factors for the study of personalization.
Inhalt: DIRK HEMPEL Kritische Frauenliteratur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Konturen eines Forschungsfelds JULIAN TIETZ Bildungsmotive in Hedwig Dohms Roman "Christa Ruland" (1902) ISABEL REHMER Das geschlechtsspezifische Rollenverständnis in der Lyrik von Frauen um 1900 SANDRA CUJIC Ratgeberliteratur als Medium der Lesesozialisation junger Frauen und Mädchen im deutschen Kaiserreich – ein Forschungsbericht SÖHNKE CALLSEN Maria Janitschek – eine vergessene Autorin der Jahrhundertwende? Versuch eines werkbiographischen Portraits JANINE GLUGLA Maria Janitscheks Frauen – Zwischen "alter Eva" und "neuer Frau" KRISTINA EVEN, CHRISTINA HOFMEISTER, MALGORZATA TRIFKOVIC Frauenfrage, Frauenbewegung und Literatur in der "Gartenlaube" XENIA BOE Die belletristische Literatur in den ersten Jahrgängen der Zeitschrift "Die Frau" PARVATI VASANTA Wirkungsbereiche von Frauen im Expressionismus – institutionelle Kunstförderung und literarische Produktion CARLA SWIDERSKI Die Erstrezeption von Irmgard Keuns Roman "Gilgi – eine von uns"
Die Entwicklung des Verständnisses von globaler Ordnung ist eng mit der Etablierung dessen verbunden, was in den Internationalen Beziehungen gemeinhin als „Westfälisches Staatensystem“ bezeichnet wird. Der Abschluss der Westfälischen Friedensverträge im Jahr 1648, die den Beginn einer auf rechtlicher Gleichheit und Selbstbestimmung basierenden internationalen Ordnung in Europa markieren sollen, wird dabei häufig auch als ein zentraler Meilenstein in der Entstehung der spezifischen politischen Praxis „Außenpolitik“ verstanden. Deren konstitutives Merkmal wird insbesondere im Konzept der „Souveränität“ verortet, eine befähigende Eigenschaft politischer Akteure, frei von Fremdeinfluss in einem größeren Kontext unter Herstellung von Innen-/Außen-Grenzen handeln zu können. Somit ist dieser Begriff einer der Grundprämissen, die in der Vorstellung eines „internationalen Systems“ zum Ausdruck kommt, in dem „souveräne“ Akteure in Beziehungen zu anderen „souveränen“ Akteuren treten – also „Außenpolitik“ betreiben. Nun ist die Denkfigur des Westfälischen Staatensystems bereits aus mehreren disziplinären Perspektiven heraus kritisiert worden, dennoch scheint die Vorstellung eines Systems souveräner Nationalstaaten beachtliche Standfestigkeit zu beweisen. Das Westfälische Staatenmodell – mit seinem „master concept“ Souveränität - verbindet das Konzept von politischer Autorität mit Territorialität und Gruppe und stellt somit ein einschlägiges wie analytisch handliches Ordnungsprinzip internationaler Beziehungen bereit. Oder in Stephen Krasners Worten: „it orders the minds of the policy-makers“.
On the backdrop of the 2008 financial crisis this paper introduces an understanding of societal crises as a reduction in the meaning production of social entities, which can either be internally or externally provoked. The emergence of constitutions and, more generally, constitutional structures, can be understood as responses to both forms of crisis. This is the case because they are double-edged structures which are simultaneously oriented towards the maintenance of internal order and stability within a given social entity at the same time as they frame the transfer of the meaning components between the social entities and their environments. Thus, the 2008 financial crisis indicates a failure of constitutional bonding. When observed from an overall structural perspective, the reasons for this failure can be traced back to an increased discrepancy between the structural composition of world society and the constitutional structures in place. The crisis reflects a failure to respond to two simultaneous, inter-related and mutually re-inforcing structural transformations. First, there is the increased globalisation, which has led to massive dis-locations in the relative centrality of the different national configurations for the reproductive processes of functional systems. Second, there is a structural transformation of the transnational layer of world society through a reduced reliance on the centre/periphery differentiation and an increased reliance on functional differentiation. One of the many consequences of this development is the emergence of new forms of transnational law and politics. A new constitutional architecture which reflects these transformations is needed in order to ensure an adequate constitutional bonding of economic processes, as well as of other social processes.
Background: Haemostasis in liver surgery remains a challenge despite improved resection techniques. Oozing from blood vessels too small to be ligated necessitate a treatment with haemostats in order to prevent complications attributed to bleeding. There is good evidence from randomised trials for the efficacy of fibrin sealants, on their own or in combination with a carrier material. A new haemostatic device is Sangustop(R). It is a collagen based material without any coagulation factors. Pre-clinical data for Sangustop(R) showed superior haemostatic effect. This present study aims to show that in the clinical situation Sangustop(R) is not inferior to a carrier-bound fibrin sealant (Tachosil(R)) as a haemostatic treatment in hepatic resection. Methods: This is a multi-centre, patient-blinded, intra-operatively randomised controlled trial. A total of 126 patients planned for an elective liver resection will be enrolled in eight surgical centres. The primary objective of this study is to show the non-inferiority of Sangustop(R) versus a carrier-bound fibrin sealant (Tachosil(R)) in achieving haemostasis after hepatic resection. The surgical intervention is standardised with regard to devices and techniques used for resection and primary haemostasis. Patients will be followed-up for three months for complications and adverse events. Discussion: This randomised controlled trial (ESSCALIVER) aims to compare the new collagen haemostat Sangustop(R) with a carrier-bound fibrin sealant which can be seen as a "gold standard" in hepatic and other visceral organ surgery. If non-inferiority is shown other criteria than the haemostatic efficacy (e.g. costs, adverse events rate) may be considered for the choice of the most appropriate treatment. Trial Registration: NCT00918619