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Die hier dokumentierte neue Beobachtung einer Augensekret trinkenden Myrsidea-Art auf einem verhaltensauffälligen Prachtstaffelschwanz Malurus cyaneus cyanochlamys in New South Wales (Australia) wird zum Anlass genommen, alle bisher bekannten Fälle von Lachrymophagie respektive Ophthalmotropismus bei amblyzeren und ischnozeren Tierläusen (Phthiraptera) zu neuer Übersicht zu bringen. Das für die zumeist lichtscheuen Tierläuse bemerkenswerte Phänomen (erstmals 1734 erwähnt) ist anscheinend weiter verbreitet, als es bisherige Nachweise (mindestens 18 von Amblyzeren, zwei von Ischnozeren) nahe legen. Dabei handelt es sich um zwölf amblyzere und zwei ischnozere Spezies aus neun Gattungen, die auf zehn Wirtsfamilien schmarotzen: 1 Menacanthus (Alaudidae ?), 1 Gallacanthus (Phasianidae), 2 Dennyus (Apodidae), 4 Myrsidea (Furnariidae, Corvidae, Maluridae), 1 Heteromenopon (Psittacidae), 2 Neocolpocephalum (Accipitridae) und 1 Laemobothrion (Accipitridae) sowie je 1 Bovicola (Bovidae) und Trichodectes (Mustelidae). Lachrymophagie ist nicht nur an lebenden, sondern auch an frischtoten Wirtsindividuen beobachtet worden. Tränenflüssigkeit dürfte vor allem für Tierläuse, die nicht ausschließlich oder überwiegend Blutnahrung zu sich nehmen und zumeist über beißend-kauende Mundwerkzeuge verfügen, eine wichtige Nahrungsressource darstellen. Ob diese Annahme auch für die mit Abstand artenreichste Gruppe der Phthiraptera, nämlich die vorwiegend Keratin fressenden Vogel- Ischnozeren, zutreffen mag, steht dahin. Auch von Echten Läusen (Unterordnung Anoplura) und Rüsselläusen (Unterordnung Rhynchophthirina) ist Lachrymophagie nicht bekannt. Der Ophthalmotropismus der Tierläuse (im Besonderen der der Amblycera) widerspricht der Auffassung, sie seien grundsätzlich von negativ fototaktischem Verhalten. Weitere Beobachtungen erscheinen dringend notwendig.
Zu den potenziellen Beeinflussungen von Zugvögeln durch Offshore-Windparks zählt die Barrierewirkung für fliegende Vögel infolge Meideverhaltens oder aber die Anlockung durch Attraktion. Obwohl andernorts Meideverhalten für einzelne Arten belegt ist, konnte deren Existenz im Rahmen des durchgeführten Effektmonitorings im Bereich der Deutschen Bucht bisher nicht nachgewiesen werden. Werden methodische Anpassungen vorgenommen, wie in dieser Arbeit beschrieben, lassen sich fundierte Aussagen zu Reaktionen von Zugvögeln gegenüber Offshore-Windparks auch im Rahmen von Umweltverträglichkeitsstudien ableiten. Der Vergleich von Zugplanbeobachtungen in verschiedenen Blickrichtungssektoren im Nahbereich von „alpha ventus“ zeigt, dass Basstölpel und weitere Vogelarten in den windparkzugewandten Raumsektoren in geringerer Häufigkeit auftreten. Dies lässt auf eine Meidereaktion schließen.
Am 08. Januar 2007 gegen 11:00 Uhr morgens konnte ich in der Wuppertaler Innenstadt (Stadtteil Elberfeld: 51° 16‘ 26“ N, 007° 08‘ 41“ O, ca. 150 m ü NN) ein Amselweibchen (Turdus merula) beim Füttern von mindestens zwei sperrenden Nestlingen beobachten. Das Nest war auf der Leuchtreklame eines größeren Modehauses unter einem Glasdach platziert.
Im Rahmen einer Freilandstudie in Rheinland-Pfalz (1999- 2001) wurden geschlechtsbedingte Eigenschaften des Klapperns beim Weißstorch untersucht. Zahlreiche Unterschiede zwischen den Geschlechtern (9 Männchen und 9 Weibchen) wurden gefunden. Eine einfache zweidimensionale Matrix der Parameter F2M [Hz] und DIK [ms], basierend auf den Mittelwerten der einzelnen Individuen, machte eine Trennung der Geschlechter möglich. Wir vermuten, dass die gefundenen Differenzen auf Unterschieden der Kopf- und Schnabelanatomie bei den Geschlechtern beruhen.
In einem ca. 628 km² großen, gering bewaldeten Untersuchungsgebiet (UG) (Waldanteil 0,1 - 1,3 %) in westlichen Schleswig-Holstein, welches Marschen und Niederungen im unmittelbaren Nordseeküstenbereich wie auch Bereiche der höher gelegenen Geest einschließt, wurden zwischen 1966 und 2006 in insgesamt 22 Kontrolljahren 776 Mäusebussard- Brutpaare in vier unterschiedlichen Landschaftstypen erfasst (Abb.1): a) Wälder auf der Geest (ca. 50 üNN) (7,84 km2), in denen schon immer Mäusebussarde rüteten. In den Jahren 1948 – 1955 gab es hier lediglich 3 – 4 BP. Zu Beginn der Erfassungen wurden hier 12 BP festgestellt, 1977 in einem ersten Peak 33 und 1993 34 BP. b) Die sogenannten Knicks auf der Geest (205 km2), 1770- 1870 zu Windschutzzwecken angelegte Hecken entlang der Ackergrenzen. Hier wurde das erste Mäusebussard-BP 1966 gefunden, 1993 waren es 35. c) Landwirtschaftlich genutzte Niederungen und kultivierte Moore (182 km2) mit kleinen Gehölzgruppen und Fichtenanpflanzungen. Die Besiedlung begann hier 1974 bzw. 1977, beides Jahre mit Feldmausgradationen im Gebiet. 1993 wurden 23 BP gezählt und 33 im Jahr 2006. d) Die Marschen (233 km2), ein mit sehr wenigen Bäumen, zumeist in Form von „Hofgehölzen” ausgestatteter Landschaftstyp, wurde 1981, ebenfalls einem Feldmaus-Gradationsjahr, erstmals besiedelt. Im Jahr 2003 wurden hier 13 BP gefunden. Aufgrund der Vegetationsstrukturen des UG sind Mäusebussard- BP relative leicht auffindbar, so dass von einer vollständigen Erfassung der Brutbestände in allen Erfassungsjahren ausgegangen werden kann. Außer in Landschaftstyp a) brüteten Mäusebussarde in kleinen Gehölzen, in Baumgruppen und auch auf Einzelbäumen (Tab. 1). In den Landschaftstypen a) und b) wurde ein positiver Zusammenhang zwischen der Mäuserangzahl, einem speziellen Maß für das jahresspezifische Vorkommen von Feldmäusen zur Brutzeit, und der Siedlungsdichte des Mäusebussards gefunden (Abb. 2). Zur Bestätigung der “sequential habitat occupancy”-Theorie (Newton 1998), die besagt, dass die besten Habitate zuerst, die schlechtesten zuletzt besiedelt werden sollten, wurde auch der Bruterfolg in den verschiedenen Landschaftstypen geprüft. Es zeigte sich, dass die Werte in a) und b) mit 1,45 and 1,5 flüggen Jungen pro begonnener Brut ähnlich waren, während sie in c) und d) nur Werte von 0,96 bzw. 0,85 erreichten. Diese Unterschiede (Abb. 3) wie auch der positive Zusammenhang zwischen dem Bruterfolg und der Mäuserangzahl in den Landschaftstypen a) and b) sind hoch signifikant (Abb. 4). Sowohl für a) als auch für b) konnte eine stark positive Korrelation zwischen den Gesamtsummen flügger Jungvogel wie auch der mittleren Jungenzahlen/Brut und der Nutzungsfrequenz, d.h. der Häufigkeit der Besetzung der entsprechenden Brutplätze, gefunden werden (Abb. 5a-c, Abb. 6a-c). Wegen der beobachteten zeitlichen und räumlichen Besiedlungsmuster von Habitaten unterschiedlicher Qualität bestätigt sich an unseren Mäusebussard-Daten die Theorie der fortschreitenden Habitatbesetzung. Aus historischer Sicht ist anzunehmen, dass die Wälder nicht unbedingt das Vorzugsbruthabitat des Mäusebussards waren, sondern infolge jahrhundertlanger Verfolgung durch den Menschen ein Rückzugsgebiet für die Greifvogelarten darstellten, von dem aus in neuerer Zeit eine Wiederbesiedlung des Offenlandes erfolgt. Aus populationsökologischer Sicht stellen die Landschaftstypen c) und d) “Sinks” dar, d.h. Gebiete mit negativer Populationsbilanz, während die Typen a) + b) als sogenannte “Sources” fungieren, d.h. in ihnen werden mehr Individuen produziert als für eine stabile Populationsgröße erforderlich (Abb. 7).
Das im Fanggarten auf Helgoland seit mehr als vier Jahrzehnten gewonnene Datenmaterial ist neben dem hohen Maß an Standardisierung der Fangmethoden insbesondere wegen der isolierten Lage der kleinen Insel im Meer zur Vogelzugforschung geeignet. Eine detaillierte Auswertung und grafische Darstellung der Fangzahlen, für das ganze Jahr und für Heimzug und Wegzug getrennt, erfolgt für insgesamt 71 Arten mit einer Gesamtsumme von rund 501.000 Beringungen für den Zeitraum von 1960 bis 2004. Die einzelnen Fangtermine von 67 seltenen Arten mit weniger als 25 Fängen in diesem Zeitraum (n = 340) werden in einer Tabelle zusammengefasst. Von 1970 bis 2004 wurden 43,3 % aller Vögel auf dem Heimzug gefangen, der Wegzug macht 56,3 % aus, zwischen den (artspezifischen) Zugzeiten erfolgten nur 0,4 % aller Fänge. Am häufigsten wurden Singdrossel Turdus philomelos und Amsel Turdus merula mit rund 23 % bzw. 22 % gefangen, gefolgt von Gartengrasmücke Sylvia borin, Rotkehlchen Erithacus rubecula und Buchfink Fringilla coelebs mit jeweils mehr als 5 %. Weitere neun Arten wurden mit 1 bis 5 % gefangen, 21 Arten mit 0,1 bis 1 %. Die Mehrzahl (36 Arten) wie auch die seltenen Arten sind mit weniger als 0,1 % vertreten. 72 % aller Fänge sind Kurz/Mittelstreckenzieher (KMZ), 22 % sind Langstreckenzieher (LZ). Der überwältigende Anteil der Fänge gehört zur Gilde der Waldvögel (96 %). Die Anteile von Männchen und Weibchen unterscheiden sich signifikant bei sieben von acht Arten auf dem Heimzug, bei sechs von zehn Arten auf dem Wegzug, wobei fast immer die Weibchen überwiegen. Die Anteile von Alt- und Jungvögeln unterscheiden sich signifikant bei sieben von acht Arten auf dem Heimzug und bei allen 16 Arten auf dem Wegzug, wobei fast immer und besonders auf dem Wegzug der Jungvogelanteil größer als der Altvogelanteil ist. Von 1970 bis 2004 hat der Jungvogelanteil auf dem Wegzug bei zwölf von 16 Arten zugenommen (bei acht signifikant). Auf Helgoland werden die absoluten Fangzahlen stark von lokalen Faktoren beeinflusst. Mit der Berechnung korrigierter Fangzahlenindices (FZkorr) konnte der Einfluss insbesondere der massiven Vegetationsveränderung auf der Insel sowie der Wetter bedingten saisonalen und jährlichen Schwankungen ausgeglichen und eine für vergleichende Aussagen geeignete Datenbasis geschaffen werden. Die FZkorr nahmen in den 45 Jahren bei 49 der 66 berücksichtigten Arten ab, davon bei 40 Arten signifikant. Zehn Arten nahmen zu, davon sieben signifikant, und sieben Arten veränderten sich nicht. Für alle Arten zusammen beträgt die signifikante Abnahme 42 %, für die KMZ 39 % und für die LZ 55 %. Auch die vier verschiedenen Gilden nahmen über den gesamten Untersuchungszeitraum um 33 % (Waldvögel), 58 % (Vögel der offenen Landschaft), 74 % (Vögel der Uferzone) bzw. 46 % (Mischtypen) ab. Neben diesen kritisch zu bewertenden linearen Trendberechnungen verdeutlichen Ausgleichslinien den genaueren Verlauf der Veränderungen und offenbaren Wechsel von Abnahme- und Zunahmephasen. Ein Zunahmetrend bei den Waldvögeln in der zweiten Hälfte des Untersuchungszeitraums wird nur von den KMZ getragen, während die LZ unter den Waldvögeln über den gesamten Untersuchungszeitraum abnahmen. Die Helgoländer FZkorr veränderten sich in verschiedenen Beobachtungszeiträumen überwiegend ähnlich wie die Datenreihen an anderen mittel- und osteuropäischen sowie skandinavischen Beringungsstationen. Insbesondere mit den Fangzahlen von Falsterbo in Südschweden von 1980 bis 1999 (Karlsson et al. 2002) gibt es große Übereinstimmungen. Fangzahlen von Vögeln aus Langzeitprogrammen mit standardisierten Fanggeräten unter konstanten Bedingungen wie die Helgoländer Daten erlauben auch Aussagen zu Bestandsveränderungen. Trotz einer sehr groben Einteilung in nur fünf Kategorien korrelieren die Trends der Helgoländer FZkorr aller Arten von 1970 bis 1990 signifikant mit den Brutbestandstrends in Schweden und Norwegen nach BirdLife International/EBCC (2000). Mit den Bestandstrends in Deutschland, Dänemark und Finnland gibt es hingegen fast keine signifikanten Zusammenhänge. Beim wesentlich genaueren jährlichen Vergleich der Helgoländer FZkorr mit den Sommerbestandsindices in Schweden nach Lindström & Svensson (2005) gibt es deutlichere Übereinstimmungen: Die Datenreihen der beiden Erfassungen von 1975 bis 2004 verlaufen nicht nur bei vielen Arten, sondern auch bei allen Arten zusammen und bei den Zugtypen und Gilden erstaunlich parallel. Dies belegt einen engen Zusammenhang der Helgoländer FZkorr mit den Brutbeständen in Skandinavien, zumindest in Schweden. Insgesamt sind die Veränderungen der auf Helgoland als reinem Durchzugsgebiet ermittelten Fangzahlen durchaus als Indikator für Bestandsveränderungen in Schweden geeignet. Kein Zusammenhang lässt sich zwischen dem großräumigen Klimaphänomen „Nordatlantische Oszillation“ und den FZkorr der einzelnen Arten oder Artengruppen nachweisen. Dagegen gibt es Korrelationen mit der mittleren Niederschlagsrate: Je trockener es in den Regenzeit-Monaten (Juni bis Oktober) vor der Überwinterung (Oktober bis März) im Sahel war, desto geringer waren die FZkorr des folgenden Heimzugs etlicher LZ-Arten. Je trockener es im mediterranen Durchzugsbzw. Überwinterungsgebiet im vorhergehenden Sommer war, desto niedriger waren die Heimzug-FZkorr der LZ bzw. der KMZ auf Helgoland. Schließlich waren auch die Wegzug- FZkorr vieler LZ-Arten, und damit vermutlich ihr vorhergehender Bruterfolg, umso höher, je höher die Niederschlagsraten in den Überwinterungs- und Durchzugsgebieten Sahel und westlicher Mittelmeerraum waren. Offensichtlich ist für eine Vielzahl von LZ-Arten, neben lokalen und aktuellen Bedingungen während der Brutzeit, die „Vorbereitung“ der vorbrutzeitlichen Durchzugs- und Überwinterungsbedingungen fernab der Brutgebiete von großer Bedeutung für Überleben, Kondition und Bruterfolg in der folgenden Brutsaison.
Dieser Bericht präsentiert die Ergebnisse einer Literaturdurchsicht nach weltweit neuen Vogelgattungen, Arten und Unterarten, die im Jahr 2005 beschrieben wurden. Wir konnten zwei neue Gattungen, sieben neue Arten und fünf neue Unterarten ermitteln, ferner einen neuen Ersatznamen für eine bekannte Subspezies. Die neuen Gattungen wurden für je eine alt- und neuweltliche Art der Singvögel aufgestellt. Auf Artgruppenniveau sind vier Non-Passeres (2 Arten/2 Unterarten) und neun Passeres (5/4) betroffen. Die meisten neuen Taxa stammen aus Südamerika (6/1; darunter drei Arten der formenreichen Gattung Scytalopus), gefolgt vom tropischen Asien (Myanmar, Malaysia: Kalimantan; 1/1), von der Paläarktischen Region (-/2), dem tropischen Afrika (Somalia; -/1) und Ozeanien (-/1). Für jedes Taxon wird der Fundort des Typus angegeben, die Zahl der Belegexemplare, die einer Beschreibung zugrunde lagen (Typus-Serie), die Verbreitung des neuen Taxons, der taxonomisch-systematische Hintergrund, Hinweise auf die Verwandtschaft des neuen Taxons und die Umstände, die zur Entdeckung und Beschreibung führten. Die von Jahr zu Jahr zunehmende Zahl von Aufspaltungen längst bekannter Arten in Tochterarten, in zumeist geographische Vertreter, Allospezies, erfassten wir ebenfalls, jedoch nur für die Paläarktische und die Indomalayische Region. Auch im hier behandelten Gebiet haben wir keine Vollständigkeit im Bericht angestrebt, da viele dieser Aufspaltungen, gleich welches Spezieskonzept angewandt wird, oft einen guten Qualitätsstandard vermissen lassen und einer kritischen Analyse nicht standhalten. Dieser Bericht ist in erster Linie als Dokumentation neuer Taxa anzusehen, nicht als kritische Würdigung.