Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 29 (1992), Heft 2
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- 1992 (25)
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Peter Braun zum Gedenken
(1992)
Weggeworfene Flaschen stören nicht nur das Landschaftsbild, sie gefährden in hohem Maße auch Tiere. Seit 1989 sammelte D. Bauer, Kelbra, in der Nähe seiner Heimatstadt im Landkreis Sangerhausen (LSG "Kyffhäuser", NSG "Rothenburg", NSG "Schloßberg-Solwiesen") mehrere hundert Flaschen und bemerkte in jeder dritten bis zehnten Tierkadaver.
Eine Folge der Entspannung des Ost-West-Konfliktes ist die drastische Veränderung des Streitkräftepotentials der NATO-Staaten und der Mitgliedsstaaten des aufgelösten Warschauer Paktes. Für die Bundesrepublik Deutschland bedeutet das einerseits die deutliche Verringerung der Stärke der Bundeswehr einschließlich der von ihr übernommenen Nationalen Volksarmee der ehemaligen DDR und andererseits den teilweisen Abzug der Streitkräfte der Alliierten und den vollständigen Abzug der ehemaligen Roten Armee der aufgelösten Sowjetunfon (Der Vertrag über konventionelle Streitkräfte ...). Verbunden mit diesen Veränderungen ist die Frage der Nutzung/Nachnutzung der freiwerdenden militärischen Liegenschaften. In Sachsen-Anhalt betrifft das allein über 70000 ha Fläche in fast 300 Liegenschaften der jetzigen GUS.
Seit 1979 gibt es ein Programm des Bundes zur Förderung von Naturschutzgroßprojekten im Rahmen der Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung. Es ist eines der wenigen Instrumente, welches dem Bund die direkte finanzielle Unterstützung von Naturschutzvorhaben ermöglicht. 1989 wurde dieser Förderbereich um das Gewässerrandstreifenprogramm erweitert.
Gebüschgesellschaften sind zumeist Übergangsgesellschaften, mehr oder weniger langlebige Sukzessionsstadien, die einerseits befähigt sind, in verhältnismäßig kurzer Zeit Offengesellschaften zu verdrängen, andererseits bei zunehmender Beschattung durch Baumgehölze in ebenso kurzer Zeit zusammenbrechen können. Eine relativ hohe Stabilität sowohl hinsichtlich ihres Artenspektrums als auch bezüglich ihrer Lebensdauer besitzen sie an natürlichen Waldgrenz- und Extremstandorten. Bezogen auf die zu betrachtenden sommergrünen xerothermen Laubgebüsche im Untersuchungsgebiet sind dies sehr trockene Lagen an den Hangkanten des Muschelkalkes und den Übergängen zu Felsfluren.
Obwohl es sich bei den Blattfüßern (Phyllopoda) um wenig bekannte Tiere von sehr spezialisierter Lebensweise als Frühjahrsformen handelt, fallen bei dem zu den Rückenschalern (Notostrata) gehörenden Schuppenschwanz, Lepidurus apus (Linne 1758) die großen Lücken zwischen den Verbreitungskarten der neueren Übersichten von Neumann und Heidecke (1989) sowie Gillandt, Martens und Wilkens (1983) auf.
Die Naturschutzstation Südharz wurde Anfang 1991 als dritte Naturschutzstation des Regierungsbezirkes Halle gegründet Sie untersteht der Oberen Naturschutzbehörde der Bezirksregierung. Ihr Sitz befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Forstwirtschaftsbetriebes Hettstedt in Wippra. Durch die Station werden Naturschutzgebiete (NSG) in den vier Landkreisen Aschersleben, Hettstedt. Eisleben und Sangerhausen betreut.