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Weiträumige Kontaktnetzwerke sorgen für Verbreitung und Transfer von Wissen und Gütern sowie von kulturellen Werten. Der Transport von Lasten und Menschen kann als einer der wichtigsten Eckpfeiler solcher Austauschsysteme gesehen werden. Daher dürften die Suche nach Transportmöglichkeiten und die Entwicklung geeigneter Vehikel in der menschlichen Gedankenwelt seit jeher fest verankert sein. Die hier vorliegenden Beiträge basieren auf den Vorträgen der Tagung „Transporte, Transportwege und Transportstrukturen“ der Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit und des Sonderforschungsbereiches 1070 RessourcenKulturen. Sie fassen im archäologischen Befund der Bronzezeit vorhandene Evidenzen zu Transportwegen und -fahrzeugen sowie Aussagen zu Infrastruktur nicht nur zusammen, sondern ergänzen diese um zahlreiche wissenswerte Aspekte. Was können diese Befunde über die Transportvehikel und ihre Bedeutung aussagen? Welche Eigenschaften wiesen diese auf? Handelt es sich bei den Fundstücken um abgenutzte oder mutwillig zerstörte Fahrzeuge bzw. Teile von solchen? Welche Implikationen auf technologischer und sozialer Ebene lassen sich mit den Befunden verbinden? Wie muss man sich die bronzezeitliche Infrastruktur in unterschiedlichen Regionen vorstellen? Inwiefern bildeten Verkehrswege und Austausch eine Ressource? Der detaillierten Beantwortung dieser Fragen ist dieser Band gewidmet, woraus eine übergreifende Zusammenschau von Funden, Befunden und Theorien entstanden ist.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Typologie und Chronologie einer besonders vielfältigen und bisher schlecht fassbaren Gruppe unter den metallenen Wagenbeschlägen der Urnenfelder- und Hallstattzeit in Südost-, Mittel- und Westeuropa, den Tüllen und Kappen. Neben einem Gesamtüberblick über das entsprechende Fundmaterial werden einzelne Typen detailliert beschrieben, abgebildet und in ihren wechselseitigen Bezügen diskutiert. Deutlich lassen sich auch bei dieser Objektgruppe die engen typologischen Verbindungen zwischen den urnenfelder- und hallstattzeitlichen Wagenbeschlägen darstellen. Die quantitativ wie qualitativ sehr viel bessere Überlieferung der hallstattzeitlichen Wagen legt es nahe, die urnenfelderzeitliche Wagenentwicklung vor allem in der Rückschau zu betrachten. Insbesondere was den einstigen Anbringungsort der metallenen Beschläge am Wagen angeht, ist das Studium gut dokumentierter in situ-Befunde hallstattzeitlicher Wagengräber sehr hilfreich. Hinsichtlich der Tüllen und Kappen sind vielfältige Möglichkeiten der Anbringung festzustellen, die praktisch alle Teile des Wagens von den Achsen über die Zugvorrichtung und den Langbaum bis zum Wagenkasten betreffen. Eine interessante Möglichkeit ist zudem die Deutung einiger schmaler Tüllen als Griffenden von Treibstacheln, deren Existenz bereits in der Bronzezeit verschiedentlich belegbar ist...
BIOfid is a specialized information service currently being developed to mobilize biodiversity data dormant in printed historical and modern literature and to offer a platform for open access journals on the science of biodiversity. Our team of librarians, computer scientists and biologists produce high-quality text digitizations, develop new text-mining tools and generate detailed ontologies enabling semantic text analysis and semantic search by means of user-specific queries. In a pilot project we focus on German publications on the distribution and ecology of vascular plants, birds, moths and butterflies extending back to the Linnaeus period about 250 years ago. The three organism groups have been selected according to current demands of the relevant research community in Germany. The text corpus defined for this purpose comprises over 400 volumes with more than 100,000 pages to be digitized and will be complemented by journals from other digitization projects, copyright-free and project-related literature. With TextImager (Natural Language Processing & Text Visualization) and TextAnnotator (Discourse Semantic Annotation) we have already extended and launched tools that focus on the text-analytical section of our project. Furthermore, taxonomic and anatomical ontologies elaborated by us for the taxa prioritized by the project’s target group - German institutions and scientists active in biodiversity research - are constantly improved and expanded to maximize scientific data output. Our poster describes the general workflow of our project ranging from literature acquisition via software development, to data availability on the BIOfid web portal (http://biofid.de/), and the implementation into existing platforms which serve to promote global accessibility of biodiversity data.
The appeal of contemporary radical interpretations for young Muslim women and men poses a new challenge to Islamic theology and education. While attention has been given to the radicalization of young men, Muslim women remain marginalized within academic research. This article discusses gender-sensitive issues concerning radicalization. Based on the results of a pretest-study that inquires the success of ISIS regarding the recruiting of young women, aspects of universalism are approached, as constructions of gender, religion and education are discussed. Here, reconstructions of Islam between ideological, systematic and functional references of religion are taken into account.
Baupläne des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zeigen in den britischen Kolonialstadtgründungen Penang (Malaysia) und Singapur, dass genderdifferenzierte Raumkonzepte das Wohnen geprägt haben. In diesem Artikel werden die Formen des Wohnens sowie der Wandel der Raum- und Stadtstrukturen im kolonialstädtischen Südostasien beschrieben, die zur Herausbildung dieser binären Raumstrukturen geführt haben. Neben den sozioökonomischen Veränderungsprozessen verdienen Aspekte wie Geschlechterbeziehungen, Familien- und Haushaltsformen sowie vorbildprägende Wohnformen der Oberschichten besondere Aufmerksamkeit. Der Wandel der Wohnformen und -verhältnisse wird am Beispiel des innerstädtischen Shophouses konkretisiert. Das Shophouse hatte sich von einem teilgewerblich genutzten Stadthaus, das nach dem chinesischen Hofhaus angelegt war, zu einem Wohnreihenhaus nach Vorbildern viktorianischer Vorstadthäuser in Großbritannien entwickelt und diente schließlich als suburbanes Wohnhaus.
Die hier zu besprechende Monographie "Mensch und Landschaft im südwestlichen Latium in der römischen Antike" stellt die leicht überarbeitete Fassung der Dissertation von Michael Teichmann (im Folgenden T.) dar, die er im Winter 2016/17 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am Institut für Geoarchäologie eingereicht hat. Der Phoibos Verlag strebt mit der Serie "Phoibos Humanities Series" eine Doppelstrategie an und vertreibt das Werk sowohl als gedrucktes Buch (89 €) wie auch als E-Book (59 €). Möglicherweise erklärt sich so der Verzicht auf einen Index, da das maschinenlesbare E-Book einen solchen theoretisch überflüssig macht. Da der Rezensent mit dem gedruckten Buch gearbeitet hat, fiel das Fehlen eines Indexes doch negativ ins Gewicht. ...
Der hier zu besprechende Sammelband ist das Begleitbuch zu einer Ausstellung der Abguss-Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie der Freien Universität Berlin zum Thema "Realismen in der griechischen Plastik", die von Februar bis Juli 2018 dort zu sehen war. Die Ausstellung war aus Lehrveranstaltungen der beiden Herausgeber hervorgegangen und folgte damit bekannten Vorgängern vergangener Jahrzehnte, deren begleitende Kataloge geradezu Handbuchstatus erlangt haben. ...
Die Erfahrung, "…dass alles auch ganz anders sein könnte" ist die wohl wichtigste Erfahrung in Bildungsprozessen. Die Entdeckung von Möglichkeiten, Perspektivwechseln und transformatorischen Selbst-Bildungsprozessen ist zentral für eine gelungene kulturelle Bildungssituation. (Birgit Mandel, 2005).
Die Hessischen Schülerakademien zur Förderung besonders engagierter und begabter junger Menschen wurden bewusst als ein Unterfangen des Forschenden Lernens gegründet und fühlen sich diesem Leitgedanken im Kontext kultureller Bildung verpflichtet. Dieser Satz klingt zunächst einmal gut und zeitgemäß. Doch was steckt genau dahinter?
Die Ausstellung "Lara protects me. Eine georgische Erzählung" ist noch bis zum 20. Januar 2019 im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt zu sehen. Kuratorin Dr. Mahret Ifeoma Kupka erläutert im Interview Idee, Entwicklung und Vielschichtigkeit der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit Creative Georgia und dem Georgian National Book Center entstanden ist.
Ein Chronist mit dem Filzstift : Zeichnungen von Kurt Wölbing im Historischen Museum Frankfurt
(2018)
Unter dem Titel "Pannen, Katastrophen und Apokalypsen" präsentiert das Historische Museum Frankfurt bis zum 30. September Werke aus dem Nachlass des Frankfurters Kurt Wölbing (1910-1990). Erstmals werden die farbigen Filzstiftzeichnungen Wölbings einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als künstlerischer Autodidakt hielt er in seinen Zeichnungen prägende Ereignisse aus Politik und Gesellschaft fest, aber auch persönliche Erlebnisse und Missstände in der Arbeitswelt. ...
Rubens ist da!
(2018)
Die Ausstellung "William Kentridge. O Sentimental Machine", eine Zusammenarbeit des Kurators der antiken Sammlung Prof. Brinkmann und des zeitgenössischen südafrikanischen Künstlers William Kentridge, ist noch bis zum 26. August 2018 in der Liebieghaus Skulpturensammlung in Frankfurt am Main zu sehen. ...
Traumverloren schweift der Blick von der Horizontlinie nach oben gen Firmament – den Sternen entgegen. Wir träumen von ihrer Vielzahl, lassen uns in ferne Weiten entführen. Dort oben, heißt es, schwebt unser Müll, dort schwirren Massen an Satelliten- und Raketenteilen umher. Auch heben sich da oben bekannte Dimensionen auf: 147 bis 152 Millionen Kilometer trennen Mond und Sonne oder 15 Millionen Grad Celsius im Nukleus der Sonne.
Der Frankfurter Kunstverein präsentiert vom 24. Mai bis zum 26. August 2018 erstmals in Deutschland die internationale Überblicksschau Foam Talent. Im Rahmen der Fotografie-Triennale RAY 2018 und in Kooperation mit dem Fotografiemuseum Amsterdam werden aktuelle Trends in der Fotografie aufgespürt und 20 junge künstlerische Positionen vorgestellt. ...
Mit einer Liste von ironisch bis sarkastischen Aussagen ("Müssen Frauen nackt sein, um ins Museum zu kommen") machten bereits 1985 die Guerrilla Girls auf die Ungerechtigkeiten in der Kunstwelt aufmerksam.
Die Ausstellung Träum*weiter in den Räumlichkeiten des Kunstpädagogischen Instituts der Goethe-Universität widmet sich nun einer aktuellen Reflektion dieses Themas und drei zentralen Fragen ...
Das Institut für Kunstpädagogik der Goethe-Universität Frankfurt am Main öffnet dieses Wochenende seine Türen für Besucherinnen und Besucher. Die Studierenden der Grund- und Hauptklassen erlauben Einblick in ihre Ateliers und zeigen ihre Seminar- sowie Abschlussarbeiten des letzten Semesters. Das Spektrum reicht von Plastik und Malerei über Grafik bis hin zu Neuen Medien. ...
Zu Risiken und Nebenwirkungen – Medizin im Mittelalter zwischen Astrologie und Aderlassmännchen
(2018)
Ohne die detaillierte Darstellung eines Aderlassmännchen wäre der gelehrte, mittelalterliche Mediziner vermutlich aufgeschmissen gewesen. Nur sie verriet ihm garantiert, ob die Sternenkonstellation günstig war, den Körper seines Patienten mittels Aderlass erfolgreich zu entgiften. Ein Blick auf die Anleitungen zur "heilsamen Blutspende" im Mittelalter. ...
"Eames-the architect and the painter" ist ein Dokumentarfilm über das Paar Ray und Charles Eames, der sowohl ihr Arbeits-, als auch ihr Privatleben vorstellt. Der Film erzählt über die sehr eindrucksvolle Schaffenskraft und Arbeitsweise des kreativen Paares, das in seiner Werkstatt, dem Design Office Eames, ab Mitte der 1940er Jahre vor allem eine neue, moderne Formensprachen für Möbel suchte. Ihr Hauptanliegen galt von Beginn an der seriellen Anfertigung von Stühlen und Möbeln, die den neuen Ansprüchen des nach Aufbruch strebenden Zeitgeistes gerecht werden sollten. Dementsprechend wichtig war es ihnen, einen Ort zu etablieren, in dem, fern jeglicher Dogmatik und gängiger Arbeitsweisen, experimentell und freigeistig gearbeitet werden konnte. ...
Wie Antanas Sutkus Jean-Paul Sartre fotografierte : oder das Verhältnis von Kunst und Philosophie
(2018)
Von den französischen Existenzialisten wurden viele Fotografien gemacht. Gerade Henri Cartier-Bresson verstand es, die philosophische Avantgarde – insbesondere Jean-Paul Sartre und Albert Camus – in das rechte Licht zu rücken. Die vermutlich berühmteste Fotografie von Sartre stammt jedoch nicht aus dessen Dunkelkammer, sondern wurde von dem jungen (nicht mal fünfundzwanzigjährigen) litauischen Fotografen Antanas Sutkus aufgenommen. Die Aufnahme ist 1965 auf der Kurischen Nehrung in Litauen entstanden und schmückt heute knapp zweihundert Sartre-Bucheinbände. ...