Institutes
Refine
Year of publication
Document Type
- Article (1820)
- Doctoral Thesis (444)
- Preprint (158)
- Conference Proceeding (108)
- Review (32)
- Book (17)
- Part of Periodical (12)
- Contribution to a Periodical (9)
- Part of a Book (7)
- Report (3)
Is part of the Bibliography
- no (2612)
Keywords
- COVID-19 (45)
- SARS-CoV-2 (37)
- inflammation (32)
- Epilepsy (19)
- Video (19)
- Inflammation (17)
- prostate cancer (17)
- ADHD (13)
- Cancer (12)
- autophagy (12)
Institute
- Medizin (2612)
- Biowissenschaften (32)
- Biochemie und Chemie (30)
- Biochemie, Chemie und Pharmazie (29)
- Georg-Speyer-Haus (25)
- Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften (BMLS) (19)
- Zentrum für Arzneimittelforschung, Entwicklung und Sicherheit (ZAFES) (19)
- Präsidium (17)
- Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) (16)
- Ernst Strüngmann Institut (12)
Die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) ist ein extrakorporales Organersatzverfahren, welches heutzutage insbesondere als Lungenersatzverfahren oder als kreislaufunterstützendes Verfahren zum Einsatz kommt. Seit dem ersten Einsatz 1971 im Rahmen eines posttraumatischen „Acute Respiratory Distress Syndrom“ (ARDS) ist die Zahl der ECMO-Behandlungen im kardiopulmonalen Bereich massiv gestiegen. Dennoch wird der Nutzen der ECMO kontrovers diskutiert. Die aktuellste randomisiert kontrollierte Studie aus dem Jahre 2018 konnte keinen signifikanten Nachweis erbringen, dass die Therapie des ARDS mittels einer ECMO einen Überlebensvorteil bringt. Randomisiert kontrollierte Studien bei Patienten mit kardiogenem Schock liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor und für den Einsatz bei septischem Schock ist die Datenlage und Evidenz schwach. Angesichts der ungeklärten Evidenz und weil die ECMO ein komplexes, kostenintensives und mit Risiken verbundenes Verfahren ist, scheint eine sorgfältige Indikationsstellung unverzichtbar zu sein. Das Ziel unserer Studie war daher die Analyse der Mortalität bei Patienten mit Lungenversagen, kardiogenem Schock und septischem Schock. Darüber hinaus sollten mit der Mortalität assoziierte prognostische Variablen identifiziert werden. Des Weiteren sollte untersucht werden, ob sich mit steigender Fallzahl eine Lernkurve beobachten lässt.
Zu diesem Zwecke führten wir eine retrospektive Kohortenstudie an 131 Patienten durch, die zwischen April 2011 und Juli 2016 in der Asklepios Klinik Langen mit einer ECMO behandelt wurden. Die Patienten wurden hierbei in die drei oben genannten Gruppen kategorisiert. Mithilfe logistischer Regression erfolgte die Identifizierung prognostischer Variablen. Eine Lernkurve wurde anhand des „non-risk-adjusted cumulative observed minus expected failure graph“-Verfahrens erstellt.
Die Analyse der Daten ergab eine Gesamtmortalität von 56%. Die Mortalität bei Patienten mit Lungenversagen, kardiogenem Schock und septischem Schock betrug 54%, 59% bzw. 58%. Bei Patienten mit Lungenversagen waren das Alter, das Jahr und weniger als 20 Fälle pro Jahr signifikant mit der Mortalität assoziiert. Bei Patienten mit kardiogenem Schock waren mit der Mortalität assoziierte Variablen das Alter, der SAPS II-Score, der pH-Wert, der Serumlaktatwert prä-ECMO, der Basenüberschuss prä-ECMO sowie eine Hyperlipidämie. Bei Patienten mit septischem Schock konnten keine mit der Mortalität assoziierten Variablen identifiziert werden. In der multivariaten Regressionsanalyse nach Modellabbau zeigten sich in der gesamten Kohorte das Alter, das prä-ECMO Serumlaktat sowie weniger als 20 Fälle pro Jahr als signifikant mit der Mortalität assoziierte Variablen. Patienten, die vor 2014 behandelt wurden, also in einem Zeitraum mit weniger als 20 ECMO-Fällen pro Jahr, hatten eine signifikant höhere Mortalität als Patienten die im Intervall 2014-2016 behandelt wurden. Mit steigender Fallzahl konnte eine Lernkurve nachgewiesen werden, die einen Wendepunkt im Jahr 2014 zeigte. Der im Jahr 2014 beginnende Abwärtstrend signalisierte eine geringere Sterblichkeitsrate als erwartet.
Zusammenfassend ist die Mortalität in allen Indikationen weiter hoch. Die Fallzahl und damit auch die Erfahrung scheint eine wichtige Rolle in Bezug auf die Mortalität zu spielen. Des Weiteren unterstützen unsere Ergebnisse frühere Studien, die einen Einfluss des Alters und des prä-ECMO Laktat-Wertes auf die Mortalität zeigen konnten.
Flat Panel CT Pooled Blood Volume-Mappen vor mechanischer Rekanalisation beim akuten Schlaganfall
(2020)
In der Akutdiagnostik des Schlaganfalles sind die Multislice Computertomographie (MSCT) sowie gegebenenfalls die Kernspintomographie die radiologischen Methoden der Wahl zunächst zur Differenzierung eines ischämischen oder hämorrhagischen Geschehens sowie im Falle einer Ischämie zur Darstellung des Gefäßverschlusses und der Perfusionssituation. Mit Hilfe von Flat Panel Detektoren (flat panel detector computed tomography (FDCT)) in Angiographie-Einheiten konnten zunächst Schnittbilder des Kopfes ähnlich denen einer konventionellen MSCT angefertigt werden, womit ein Blutungsausschluss möglich ist. Des Weiteren wurden sogenannte „Pooled Blood Volume“ (PBV)-Karten entwickelt, welche konzipiert wurden, um das Areal mit vermindertem zerebralem Blutvolumen (cerebral blood volume = CBV) und somit annäherungsweise den Infarktkern darzustellen.
Innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich die mechanische Rekanalisation als Therapie des akuten Verschlusses proximaler zerebraler Arterien durchgesetzt. Häufig müssen Patienten für die Intervention aus peripheren Krankenhäusern in Schlaganfall-Zentren verlegt werden, sodass eine Aktualisierung der zerebralen Perfusionsparameter zur Darstellung der Progression der Ischämie und zur Prognose-Abschätzung erstrebenswert ist. Gäbe es die Möglichkeit einer solchen Bildgebung innerhalb der Angiographie- und Interventions-Einheit, so könnte wertvolle Zeit, welche sonst für den innerklinischen Transport, Umlagerung des Patienten etc. benötigt wird, eingespart werden. Auch bei schwer betroffenen Patienten, welche direkt in das jeweilige Schlaganfall-Zentrum eingeliefert werden, könnte somit die Zeit zwischen Ankunft in der Klinik bis zur Gefäß-Rekanalisation bedeutsam verkürzt werden.
In der vorliegenden Studie wurde die Zuverlässigkeit der PBV-Karten hinsichtlich der Abschätzung des späteren Infarktareales untersucht. Hierfür wurden bei 29 aufeinanderfolgenden Patienten mit akuten intrakraniellen Verschlüssen der Arteria carotis interna oder Arteria cerebri media das präinterventionelle Volumen der in den Quellbildern der PBV-Karten dargestellten Minderperfusion mit dem finalen Infarktvolumen, wie es sich in den postinterventionellen konventionellen MSCT-Kontrollen darstellte, verglichen. Außerdem wurde durch Bestimmung der Hounsfield-Einheiten die Stärke der Minderperfusion in dem Areal der PBV-Veränderung gemessen und mit der gesunden Gegenseite verglichen. Die mechanische Rekanalisation war bei 26 der Patienten erfolgreich.
Insgesamt war das mediane präinterventionelle PBV-Defizit 9-mal größer als das mediane finale Infarktvolumen (86,4 ml (10,3; 111,6) versus 9,6 ml (3,6; 36,8)). Dieses Ergebnis basierte insbesondere auf der Subgruppe der erfolgreich rekanalisierten Patienten (PBV Defizit: 87,5 ml (10,6; 115,1), finales Infarktvolumen: 8,7 ml (3,6; 29)). Im Falle einer frustranen Intervention wurde das finale Infarktvolumen eher unterschätzt (PBV Defizit: 86,4 ml (5,9; -), finales Infarktvolumen: 116,4 ml (3,5; -)). Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen der HU Ratio im Bereich des später infarzierten Gewebes (0,45 (0,29; 0,51)) und der umgebenden minderperfundierten „Penumbra“ (0,4 (0,33; 0,5)) (p=0,679). Die HU Ratio zeigte eine signifikante negative Korrelation mit dem Volumen der PBV-Läsion (r= -0,448, p= 0,008).
Zusammenfassend wurde aus den Ergebnissen dieser Studie geschlossen, dass die FDCT PBV-Karten nicht zuverlässig das finale Infarktvolumen prognostizieren und daher keinen Einfluss auf die akute Therapieentscheidung haben sollten. Ursächlich sind technische und methodische Limitationen sowie die Art des untersuchten Perfusionsparameters.
Aufbau: Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI)- Bildgebung ist eine auf der konventionellen Ultraschall- Bildgebung basierende Elastographie- Methode, die die quantitative Messung der Festigkeit und Elastizität von Gewebe ermöglicht. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, ARFI- Bildgebung für die Differenzierung von Schilddrüsenknoten zu evaluieren und mit der bereits gut erprobten qualitativen Messmethode der Real-Time Elastographie (RTE) zu vergleichen.
Material und Methoden: ARFI- Bildgebung basiert auf der Aussendung von akustischen Impulsen in Gewebe, wodurch lokale Gewebeverschiebungen hervorgerufen werden. Die dabei entstehenden Transversalwellen wiederum werden über auf Korrelation basierende Methoden mittels Ultraschallwellen detektiert und in m/s angegeben. Einschlusskriterien der Studie waren: Knoten ≥ 5 mm sowie eine zytologische/histologische Aufarbeitung. Alle Patienten erhielten eine konventionelle Ultraschall- Untersuchung, eine Real-Time Elastographie sowie eine ARFI- Bildgebung.
Ergebnisse: Es standen 158 Knoten aus 138 Patienten zur Analyse zur Verfügung. 137 Knoten erbrachten bei der zytologischen/histologischen Aufarbeitung ein benignes Ergebnis, 21 Knoten hingegen wurden als maligne eingestuft. Die mittlere Geschwindigkeit der Messungen der ARFI- Bildgebung in gesundem Schilddrüsengewebe betrug 1,76 m/s, in benignen Knoten 1,90 m/s und in malignen Knoten 2,69 m/s. Es konnte kein signifikanter Unterschied der mittleren Geschwindigkeit zwischen gesundem Schilddrüsengewebe und benignen Knoten ermitteltet werden, wohingegen ein signifikanter Unterschied zwischen malignen Knoten und gesundem Schilddrüsengewebe (p= 0,0019) einerseits und benignen Schilddrüsenknoten (p=0,0039) andererseits bestand. Für die diagnostische Genauigkeit bei der Diagnose von malignen Schilddrüsenknoten konnte kein signifikanter Unterschied zwischen RTE und ARFI- Bildgebung festgestellt werden (0,74 vs. 0,69, p=0,54). Die Kombination von RTE und ARFI- Bildgebung erhöhte die Spezifität bei der Diagnose von malignen Schilddrüsenknoten von 72% (nur RTE) auf 92% (kombiniert).
Schlussfolgerungen: ARFI- Bildgebung kann als zusätzliche Methode bei der diagnostischen Aufarbeitung von Schilddrüsenknoten genutzt werden und liefert dabei einen hohen negativen prädiktiven Wert sowie vergleichbare Ergebnisse wie die RTE.
Einleitung: Der Typ 1 Diabetes (T1D) ist eine Autoimmunendokrinopathie, die mit zahlreichen Langzeitkomplikationen assoziiert ist. Kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) stellen hierbei den zentralen Grund für Morbidität und Mortalität dar. Ihre Pathogenese wird zunehmend im Kontext autoimmunologischer Prozesse diskutiert. Wir konnten bereits zeigen, dass Vitamin D (VD) sowohl immunmodulatorische als auch gefäßprotektive Effekte vermittelt. Daher untersuchten wir, ob durch VD die inflammatorische Aktivität CD8+ zytotoxischer T-Zellen (CTL) von Patienten mit T1D ohne und mit kardiovaskulärer Komplikation beeinflusst werden kann.
Methoden: Primär isolierte CTLs von sowohl Patienten mit T1D ohne (T1D Ø CVD, n = 20) und mit CVD (T1D + CVD, n = 20) als auch von gesunden Kontrollprobanden (HCs , n = 20) wurden über 72 h in An- bzw. Abwesenheit (+/-VD) von VD (1,25(OH)2D3) kultiviert. Die relative mRNA-Transkriptmenge der Zytokine IL-2, TNF-α, IFN-γ, IL-4, IL-6 und IL-10 sowie der Zelloberflächen- und Seneszenzmarker CD28, CD57 und CD95 wurde mittels RTqPCR analysiert. Zudem wurde die Proteinkonzentration der sezernierten Zytokine mittels CBA quantifiziert.
Ergebnisse: Die VD-Behandlung in vitro reduzierte die relative mRNA-Transkriptmenge von IL-2 (p = 0.01 und p = 0.02 resp.) und IFN-γ (p = 2x10-6 resp.) in CTLs von Patienten und HCs während die Genexpression von IL-4 (p = 2x10-6 und p = 2x10-3 resp.) und IL-6 (p = 2x10-6 und p = 4x10-6 resp.) erhöht wurde. Überdies war der VD-Effekt (ΔVDbehandelt-unbehandelt) auf die IL-4 Genexpression bei T1D + CVD stärker ausgeprägt als in der Kontrollgruppe (1.7 vs. 1.1; p = 0.03). Subgruppenanalysen zeigten zudem eine reduzierte IL-2 Genexpression durch die Behandlung mit VD in vitro bei T1D + CVD bei manifester diabetischer Nephropathie (142 vs. 97; p = 0.04) wohingegen dies bei erhaltener Nierenfunktion nicht beobachtet werden konnte (62 vs. 56; p = 0.31).
Schlussfolgerung: Die breite Modifikation der Genexpressionslevel untersuchter Zytokine bestätigt den immunmodulatorischen Effekt von VD bei Patienten mit T1D und kardiovaskulärer Komplikation. Die stark reduzierte Genexpression des pro-inflammatorischen IFN-γ legt hierbei einen potenziellen Effekt von VD in der Prävention chronisch-inflammatorischer Prozesse nahe. Die gruppenübergreifend unterschiedlich ausgeprägten VD-Effekte auf die Genexpression von IL-4 sowie die Subgruppenanalysen deuten jedoch auf eine relevante Heterogenität der immunmodulatorischen VD-Effekte hin: sowohl der individuelle klinische Zustand unter Einbeziehung assoziierter Komorbiditäten wie der diabetischen Nephropathie als auch die genetischen Variationen des VD-Systems müssen in groß angelegten Follow-up-Studien weiter untersucht werden, um optimale VD-Dosis-Effekte für klinisch relevante Subgruppen zu identifizieren.
Inflammation is a crucial part of immune responses towards invading pathogens or tissue damage. While inflammatory reactions are aimed at removing the triggering stimulus, it is important that these processes are terminated in a coordinate manner to prevent excessive tissue damage due to the highly reactive inflammatory environment. Initiation of inflammatory responses was proposed to be regulated predominantly at a transcriptional level, whereas post-transcriptional modes of regulation appear to be crucial for resolution of inflammation. The RNA-binding protein tristetraprolin (TTP) interacts with AU-rich elements in the 3′ untranslated region of mRNAs, recruits deadenylase complexes and thereby facilitates degradation of its targets. As TTP regulates the mRNA stability of numerous inflammatory mediators, it was put forward as a crucial post-transcriptional regulator of inflammation. Here, we summarize the current understanding of the function of TTP with a specific focus on its role in adding to resolution of inflammation.
Ziel der Studie: Eine psychische Komorbidität spielt im Kontext mit weiteren persönlichen, sozialen und beruflichen Faktoren bei der Ermittlung des spezifischen Rehabilitationsbedarfs der Patienten in Deutschland eine immer bedeutendere Rolle. Um die Zuweisung von Patienten zu einer Rehabilitationsform besser ausdifferenzieren zu können, soll im Rahmen dieser retrospektiven Analyse ermittelt werden, von welchem der beiden untersuchten Rehabilitationskonzepte (OR/VMO) Patienten mit psychischer Komorbidität unter Berücksichtigung von Geschlecht, Erwerbsstatus und orthopädischer Hauptdiagnose stärker profitieren.
Methodik: Mittels der Screening-Fragebögen HADS-A, HADS-D, SIMBO und BPI sowie eines Klinikfragebogens zu Beginn der Rehabilitation wurden Angaben von 913 Probanden (529 m/384 w) ausgewertet. Hiervon wurden 43 % der OR und 57 % der VMO zugewiesen. So wurde die Häufigkeitsverteilung der Faktoren psychische Komorbidität, Geschlecht, Erwerbsstatus und orthopädische Hauptdiagnose festgestellt. Mittels HADS wurde am Ende der Therapie der Benefit durch Vergleich der Scorewert-Mediane ermittelt.
Ergebnisse: Häufigkeitsverteilungen und die Entwicklung der HADS-Scores zeigen, dass die im Vorfeld erfolgte Einteilung gemäß psychischer Komorbidität korrekt war. Frauen waren häufiger von einer psychischen Komorbidität betroffen und erzielten in der VMO größere Erfolge. Bezüglich der orthopädischen Hauptdiagnose ergab sich eine hohe Prävalenz von HWS- und LWS-Beschwerden. Beim Erwerbsstatus (Arbeits(un)fähigkeit, Arbeitslosigkeit, berufliche Problemlage) zeigte sich ein diffuseres Bild, das keine generalisierende Aussage bezüglich der arbeitsweltbezogenen Faktoren zulässt.
Schlussfolgerungen: Das Vorliegen einer psychischen Komorbidität stellt einen zielführenden Indikator dar, der als eines der Hauptzuweisungskriterien zur VMO beizubehalten ist. Auch das weibliche Geschlecht in Verbindung mit dem Vorliegen einer psychischen Komorbidität ist als adäquates Kriterium anzusehen. Bezüglich der orthopädischen Hauptdiagnose können insbesondere HWS-Beschwerden als Zuweisungskriterium geeignet sein. Aufgrund der sehr heterogenen Ergebnisse hinsichtlich der Aspekte des Erwerbsstatus lässt sich festhalten, dass diesbezüglich eine Zuweisung zu einem arbeitsweltbezogenen Therapiekonzept (z. B. MBOR) zielführender erscheint.
Die Zahl der Verfahren und der Sterilisationen nach dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses
(2015)
In dem Buch wird die Zahl der Verfahren nach dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses von 1934 bis 1945 (nach Hochrechnung) im "Altreich" auf ca. 436.000 geschätzt. Durchgeführt wurden laut Schätzung im "Altreich" ca. 294.000 Sterilisationen. Dazu kommen noch ca. 10.000 bis 20.000 Sterilisationen in den "angeschlossenen" oder annektierten Gebieten bis 1945.
Das Buch ist in vier größere Teile aufgeteilt: Zunächst werden die wichtigsten Entwicklungen in der Frankfurter Universitätsmedizin bis zum Kriegsbeginn verfolgt (Allgemeines, Entrechtungen/Entlassungen, Berufungen, Kliniken und Institute). Anschließend wird die Universitätsmedizin im Krieg beschrieben (Allgemeines, Berufungen, Kliniken und Institute). Schließlich werden separat die schlimmsten Schandtaten und Verbrechen Frankfurter Universitätsmediziner (unter besonderer Berücksichtigung von Berner, Mengele und Hirt) und abschließend die (bescheidenen) oppositionellen Aktivitäten dargelegt
Bipolar disorder (BD) and major depressive disorder (MDD) are severe mood disorders that belong to the most debilitating diseases worldwide. Differentiating both mood disorders often poses a major clinical challenge, leading to frequent misdiagnoses. Objective biomarkers able to differentiate individuals with BD and MDD therefore represent a psychiatric research field of utmost importance. Recent studies have applied resting-state fMRI paradigms and found promising results differentiating both disorders based on the acquired data. However, most of these studies have focused their efforts on acutely depressed patients. Thus, it remains unclear whether the aberrations remain in a symptomless disease state.
The here presented study addresses these issues by evaluating the ability to differentiate both disorders from one another by conducting a between-group comparison of functional brain network connectivity (FNC) obtained from resting-state fMRI data. Data were collected from 20 BD, 15 MDD patients and 30 age- and gender-matched healthy controls (HC). Graph theoretical analyses were applied to detect differences in functional network organization between the groups on a global and regional network level.
Network analysis detected frontal, temporal and subcortical nodes in emotion regulation areas such as the limbic system and associated regions exhibiting significant differences in network integration and segregation in BD compared to MDD patients and HC. Participants with MDD and HC only differed in frontal and insular network centrality.
These results indicate that a significantly altered brain network topology in the limbic system might be a trait marker specific to BD. Brain network analysis in these regions may therefore be used to differentiate euthymic BD not only from HC but also from patients with MDD.
In der vorliegenden Untersuchung wurde das bovine, Hydroxylapatit-basierte, Knochenersatzmaterial Hypro-Oss® zunächst ex vivo überprüft, anschließend subkutan in den interskapulären Bereich von 12 weiblichen Wistar-Ratten (Testgruppe) eingebracht; bei 12 weiteren Tieren erfolgte eine Sham-Operation ohne Einbringung von Biomaterial (Kontrollgruppe). Anschließend wurde die Gewebereaktion über 30 Tage beobachtet und die Explantate jeweils nach Tag 3, 15 und 30 histologisch und histomorphometrisch untersucht.
Die histologische Analyse zeigte innerhalb des Beobachtungszeitraums von 30 Tagen eine störungsfreie Eingliederung der Hypro-Oss®-Granula in das umliegende Gewebe. Bereits 3 Tage nach Einbringung des Biomaterials waren mononukleäre Zellen erkennbar, die bis Tag 30 weiter zunahmen. Ab diesem Zeitpunkt zeigten sich auch TRAP-positive, CD-68-negative Multinukleäre Zellen, die das Ergebnis einer Fusion von Makrophagen sind und eine Fremdkörperreaktion indizierten. Nach 30 Tagen zeigten sich die Granula histologisch stabil integriert ohne Anzeichen einer immunologischen Abstoßungsreaktion.
Die CD-68-Expression der aufgefundenen Makrophagen und mehrkernigen Riesenzellen bildete ein Kriterium zur Unterscheidung der MNGCs von Osteoklasten, die ebenfalls mehrkernig sind, aber dieses Cluster of Differentiation nicht tragen. Dies charakterisiert die vorgefundenen MNGCs als Fremdkörper-Riesenzellen, da sie ebenso wie die pathologischen Riesenzellen vom Typ Langerhans CD-68 exprimieren.
Dieses Bild bestätigte sich für die Hypro-Oss®-Gruppe in der histomorphometrischen Betrachtung über eine kontinuierliche Zunahme von überwiegend CD-68-positiven Makrophagen bis zum Tag 30, während sie für die Kontrollgruppe über die gesamte Zeit rückläufig waren. Die Multinukleären Zellen erreichten dagegen bereits an Tag 15 ihren Höhepunkt, während in der Kontrollgruppe über den gesamten Beobachtungszeitraum erwartungsgemäß keine MNGCs gefunden wurden.
Der hoch signifikante Anstieg der MNGC-Zahl der Testgruppe bis Tag 15 korreliert positiv mit den Vaskularisationsdaten, was darauf hindeutet, dass die Multinukleären Zellen durch die Einbringung des Biomaterials induziert wurden und über die Sekretion des Signalmoleküls VEGF einen wesentlichen Faktor für die Blutgefäßbildung bilden.
Eine Auffälligkeit hat sich jedoch in Bezug auf das Alleinstellungsmerkmal von Hypro-Oss® gezeigt, welches bei der Aufreinigung nicht erhitzt wird. Diverse Studien haben einen Zusammenhang der Höhe der Sintertemperatur mit der Bildung von MNGCs nachgewiesen, wonach für Hypro-Oss® eine geringe Induzierung von MNGCs zu erwarten gewesen wäre als für vergleichbare, höher erhitzte bovine Knochenersatzmaterialien. Dagegen zeigten die Vaskularisationsdaten unserer Untersuchung für Hypro-Oss® im Vergleich zu 2 anderen bovinen Knochenersatzmaterialien (Bio-Oss® und BEGO OSS®) jedoch signifikant höhere Werte für die Blutgefäßbildung als dies aus der Korrelation von Sintertemperatur mit der Anzahl Multinukleärer Riesenzellen zu erwarten gewesen wäre.
Aufgrund der relativ kurzen Dauer der Beobachtung lassen sich keine belastbaren Ergebnisse in Bezug auf den zu erwartenden Materialabbau und die ossäre Integration von Hypro-Oss® feststellen, welche einer längerfristigen Analyse bedürften als es in dieser Untersuchung möglich war. Es gibt aber klinische Erfahrungsberichte23 hinsichtlich Handling, Heilungsverlauf und Materialintegration von Hypro-Oss® bei Sinusbodenelevation und Guided Bone Regeneration, die auch in der Langfristbetrachtung positive Ergebnisse zeigten. Offen bleibt, ob nicht eine physiologische Wundheilung nur mittels Makrophagen einer pathologischen Wundheilung unter Mitwirkung Multinukleärer Riesenzellen überlegen ist: zumindest robustere Knochenersatzmaterialien wie z.B. das hier untersuchte Hypro-Oss® scheinen dabei weniger sensibel auf Multinukleäre Riesenzellen zu reagieren.
Aufgrund der starken Heterogenität und Komplexität der akuten myeloischen Leukämie ist diese bis heute nicht zufriedenstellend zu behandeln. Die bestmögliche Therapie wird mittlerweile zunehmend auf die Erkrankung des Einzelnen angepasst. Vermehrt gewinnen Tyrosinkinase-Inhibitoren in der Therapie an Bedeutung. Diese Inhibitoren hemmen Proteine auf zellulärer Ebene.
Bei etwa 30% der AML-Patienten lassen sich Mutationen des FLT3-Gens nachweisen. Das Gen kodiert für die fms like tyrosine kinase 3, eine Rezeptor-Tyrosinkinase an der Zelloberfläche von unreifen Blutzellen des Knochenmarks. Durch Mutationen des FLT3 Gens erhalten diese Zellen einen Proliferationsvorteil gegenüber den physiologischen Blutzellen.
Am häufigsten kommt es zu in frame-Insertionen des FLT3-Gens, vor allem im Bereich der juxtamembranen Domäne: sogenannte interne Tandemduplikationen (ITD). Weiterhin kommen zu einem geringeren Teil Punktmutationen einzelner Codons, zum Beispiel im Bereich des activation loops oder im Bereich des gatekeepers vor. Durch das Auftreten der Punktmutationen, die entweder bereits zum Zeitpunkt der Diagnose vorliegen oder erst während einer Therapie mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor entstehen können, verändert sich das Bindungsverhalten vieler solcher gegen FLT3 gerichteten Inhibitoren. Durch Letzteres kann ein mögliches Therapieversagen beispielsweise während der Behandlung mit AC220 (Quizartinib) erklärt werden (Smith et al.).
In der vorliegenden Dissertationsschrift sind Unterschiede der Signalwege zwischen FLT3-ITD und FLT3-ITD mit der zusätzlichen gatekeeper-Punktmutation F691L herausgearbeitet. Dafür wurden die beiden FLT3-Mutationen in den Vektor pMy-IRES-GFP eingebracht und retroviral in Ba/F3-Zellen transduziert. Nach Überprüfung der Expression von FLT3 ITD und dem Wachstumsverhalten unter Zugabe von AC220 (Quizartinib), wurden verschiedene Signalkaskaden von FLT3 mittels Western Blot untersucht. Hierbei zeigten sich sowohl Unterschiede für die Expression von phosphoryliertem ERK als auch von phosphoryliertem STAT5.
Durch verschieden starke Expressionen der FLT3130kDa- und FLT3160kDA-Varianten wurde eine unterschiedliche Lokalisation von FLT3-ITD in Zellen mit und ohne die Mutation F691L postuliert. Allerdings ließ sich diese experimentell mittels Immunfluoreszenz nicht belegen, da die Methode für die verwendeten Suspensionszellen nicht ausreichend geeignet war.
In den durchgeführten Versuchen zum Wachstumsverhalten der Zellen bei der Verwendung von Kinaseinhibitoren konnte bei der Verwendung des SYK-Inhibitors R406 eine dosisabhängige Proliferationshemmung der FLT3-ITD-mutierten Ba/F3- und 32D-Zellen beobachtet werden. Die Hemmung von FLT3 durch R406 wurde in der Literatur bereits beschrieben (Braselmann et al.).
Die abschließenden Experimente der Massenspektrometrie mit SILAC Markierung lassen mit der Detektion von mehreren hundert signifikant regulierten phosphorylierten Proteinen in den beiden FLT3-ITD-exprimierenden Populationen auf die Aktivierung unterschiedlicher Signalwege schließen. Durch das Vergleichen einzelner Teilexperimente ergaben sich Proteine, deren Phosphorylierung mehrfach in die gleiche Richtung reguliert war. Für Zellen, die zusätzlich zur ITD-Mutation die Mutation F691L besaßen, konnten insgesamt sieben hoch-regulierte, phosphorylierte Proteine ermittelt werden, bei denen ein zellulärer Effekt durch die Phosphorylierung der entsprechenden Aminosäurereste in der Literatur beschrieben ist.
Das im Western Blot nachgewiesene, in Zellen mit der Mutation F691L stärker phosphorylierte STAT5 ist aller Voraussicht nach Ursache der nachgewiesenen verstärkten Phosphorylierung von RPS6 im Experiment der globalen Phosphorylierung. Die PIM-Kinasen als Substrate einer STAT5-induzierten Transkription phosphorylieren RPS6 an Serin 235. Dies führt seinerseits zu einer verstärkten Translation von mRNA weiterer Gene. Die genauen Zusammenhänge der hier ermittelten Unterschiede müssen jedoch weiter untersucht werden.
In Zukunft könnte zudem die Untersuchung der beiden Proteine SHP 1 oder HSP90 weitere Aufschlüsse über die unterschiedlichen Signalwege geben. Für beide Proteine wurden Phosphorylierungen detektiert, die in den untersuchten Zellen mit FLT3-ITD bzw. der zusätzlichen Punktmutation F691L unterschiedlich reguliert sind.
Hintergrund. Die Achtung der individuellen Autonomie ist eines von vier medizinethischen Prinzipien, das im Kontext von Medizin und Forschung insbesondere in Bezug auf die informierte Einwilligung einer Person thematisiert wird. Menschen mit Demenz können aufgrund innerer oder äußerer Faktoren in ihrer Einwilligungsfähigkeit beeinträchtigt sein, was zu einer Einschränkung ihres Rechts auf Selbstbestimmung führen kann. Im diesbezüglichen Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Autonomie soll Entscheidungsassistenz zur Ermöglichung selbstbestimmter Entscheidungen beitragen.
Zielrichtung der Arbeit. Ziel der vorliegenden Dissertation ist die Definition, Implementierung und Evaluation von Entscheidungsassistenzmaßnahmen für Menschen mit Demenz, um deren Autonomie in Entscheidungsprozessen zu unterstützen. Drei Teilprojekte umfassen die Ermittlung des internationalen Forschungsstands zu Entscheidungsassistenz bei Demenz, die Definition und Pilotierung von Unterstützungstools in der Praxis und die Analyse des individuellen Erlebens der vereinfachten Aufklärungsgespräche durch Menschen mit Demenz.
Methode. Im ersten Teilprojekt wurde eine am PRISMA-Standard orientierte systematische Literaturrecherche in Medline und PsycINFO durchgeführt. Die extrahierten relevanten Informationen wurden inhaltlich systematisiert. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden im zweiten Teilprojekt konkrete Unterstützungstools definiert und in reale Aufklärungsgespräche (Lumbalpunktion) implementiert. Die Tools wurden in der Pilotierung in der Praxis sowie in einem iterativen Diskussionsprozess mit Experten weiterentwickelt. Im dritten Teilprojekt wurde das individuelle Erleben der Teilnehmer der vereinfachten Aufklärungsgespräche mittels problemzentrierter Interviews untersucht und die Daten einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen.
Ergebnisse. Die Datenbankrecherche ergab initial 2348 Treffer. Nach Screenings der Titel, Abstracts und Volltexte konnten 11 Artikel eingeschlossen werden. Vier der eingeschlossenen Studien sind Interventionsstudien, die übrigen sieben qualitative Interviewstudien. Die identifizierten Unterstützungsmaßnahmen wurden zunächst den beiden Kategorien Interventionen und Strategien und anschließend unter Zuhilfenahme des Konzepts des Contextual Consents fünf komplexitätssteigernden Dimensionen einer Entscheidungssituation zugeordnet (individuelle, soziale, medizinische, informationelle und Folgendimension). Darauf aufbauend wurden im zweiten Teilprojekt acht Entscheidungsassistenzmaßnahmen abgeleitet: (1) Gesprächsstruktur, (2) Elaborierte klare Sprache, (3) Ambiente / Raumgestaltung, (4) Stichwortlisten, (5) Prioritätenkarten, (6) Visualisierung, (7) Vereinfachte schriftliche Einverständniserklärung sowie (8) Personenzentrierte Haltung des Entscheidungsassistenten (1-7: Tools, 8: Grundeinstellung). Die Tools zielen überwiegend auf eine Komplexitätsreduktion in der informationellen Dimension unter Berücksichtigung der fähigkeitsbezogenen und der bedürfnisbezogenen individuellen Dimension ab. Durch Anpassungen der Informationsdarbietung oder der kommunikativen Interaktion im Gespräch dienen sie mehrheitlich der Förderung des (Informations-) Verständnisses. Die Analyse der qualitativen Daten im dritten Teilprojekt zeigt, dass die Erfahrung der vereinfachten Aufklärungsgespräche durch drei übergreifende Themen gekennzeichnet ist. Die Kategorie Formalität versus Informationsgewinn illustriert die individuelle Bedeutung des Aufklärungsgesprächs für die Teilnehmer und deren Bewertung des Prozesses der informierten Einwilligung. Die Kategorie Wahrnehmung der Unterstützung skizziert die Bewertungen der angewandten Unterstützungstools durch die Teilnehmer. Die Kategorie Der Wahrheit ins Auge sehen müssen stellt dar, dass die erlebte Situation des vereinfachten Aufklärungsgesprächs wesentlich durch die Verdachtsdiagnose Demenz bestimmt ist, die im Rahmen aller Aufklärungsgespräche besprochen wurde.
Fazit. Bislang gibt es wenig empirische Forschung zu Entscheidungsassistenz für Menschen mit Demenz und Unterstützungsmaßnahmen werden überwiegend unsystematisch entwickelt und angewendet. Die Wirksamkeit einzelner Unterstützungsmaßnahmen kann aufgrund fehlender Interventionsstudien selten beurteilt werden. Unterstützungsmaßnahmen zielen überwiegend auf eine Komplexitätsreduktion in der Informationsdarbietung und im kommunikativen Interaktionsprozess ab, wobei sie kognitive Beeinträchtigungen und Interaktions-/ Entscheidungsbedürfnisse von Menschen mit Demenz berücksichtigen. Die definierten Tools können als erste konkret handhabbare Werkzeuge verstanden werden, die das strukturierte Leisten von Entscheidungsassistenz für Menschen mit Demenz erleichtern sollen. Sie sind übertragbar auf verschiedene Entscheidungssituationen. Eine Bewertung der Wirksamkeit der definierten Tools sollte in weiteren Entscheidungssituationen und mit größeren Stichproben weiteruntersucht werden. Die Ergebnisse der Evaluation liefern jedoch erste Hinweise darauf, dass einige Teilnehmer sich von einzelnen Tools unterstützt gefühlt haben und die anvisierte Komplexitätsreduktion in der informationellen Dimension in einigen Fällen erfolgreich war. Eine wesentliche Komplexitätssteigerung in der untersuchten Entscheidungssituation entstand durch die negative Emotionen auslösende Vermittlung einer potentiellen Demenzdiagnose (Folgendimension). Dieses Ergebnis impliziert, dass die definierte „verständnisfördernde Toolbox“ um Unterstützungsmaßnahmen zur emotionalen Entlastung von Menschen mit Demenz erweitert werden muss, da davon ausgegangen werden kann, dass vielfältige Entscheidungssituationen für Menschen mit Demenz emotional hoch belastend sind.
Analyse der Genauigkeit des neurochirurgischen Operationsroboters Robotic Surgery Assistant (ROSA)
(2020)
In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, ob der Roboter ROSA bei der Durchführung von intrakraniellen Biopsien oder Elektrodenimplantationen eine Alternative zur klassischen, rahmenbasierten Stereotaxie darstellt. Dazu sollte die mechanische und die Anwendungsgenauigkeit des Systems ermittelt werden. Zur Bestimmung der mechanischen Genauigkeit wurde eine experimentelle Phantomstudie durchgeführt. Hier wurden durch den Roboter wiederholt zehn Trajektorien an einem Stereotaxiephantom angefahren. Der Abstand der robotischen Nadel zum Zielpunkt im Phantom wurde anhand von Röntgenbildern bestimmt. Die Wiederholung des Versuchsaufbaus unter Variation der Planungsbildgebung erlaubte den Vergleich verschiedener Schichtdicken sowie zwischen low-dose und normal-dose Verfahren. Die Anwendungsgenauigkeit sollte durch die Analyse operativer Ergebnisse der ROSA erfasst werden. Dazu wurde anhand von postoperativen Bildern die Genauigkeit anhand des Abstands zwischen geplanter und tatsächlicher Lage von Stereoelektroenzephalographie-Elektroden ermittelt. Es wurden verschiedene Referenzierungstechniken, die der Orientierung des Roboters dienen und bei denen eine präoperative Planungsbildgebung (CT oder MRT) mit einem Abbild des OP-Gebietes (durch Oberflächenerkennung oder durch einen Stereotaxierahmen) referenziert wird, verglichen, nämlich CT-Laser; CT-Leksell-Rahmen und MRT-Laser. Die Ergebnisse wurden einer statistischen Analyse unterzogen. Dabei zeigte sich, dass der ROSA-Roboter eine sehr hohe mechanische Genauigkeit im Submillimeterbereich erreicht. Genauigkeitseinbußen bei einer größeren Schichtdicke der zur Planung verwendeten Computertomographie sind messbar, aber gering. Ein signifikanter Einfluss bei der Verwendung eines low-dose-Protokolls konnte nicht festgestellt werden. Dennoch zeigte sich, dass der entscheidende Teil der Ungenauigkeiten in der klinischen Anwendung entsteht und dabei insbesondere durch die Referenzierungstechnik bestimmt wird. Referenzierungen, die auf einer Computertomographie basierten, erwiesen sich als zufriedenstellend genau und als konkurrenzfähig zur konventionellen Methode. Der Unterschied zwischen dem rahmenbasierten und dem auf Oberflächenerkennung basierenden Verfahren war dabei so gering, dass letzteres sich angesichts seiner Vorteile in der Anwendung als besonders günstiges Verfahren hervortut. Im Gegensatz dazu stand das MRT-Laser-Verfahren, welches bei relativ hohen Abweichungen nur eingeschränkt anwendbar scheint und sich damit eher für Anwendungsbereiche mit geringeren Genauigkeitsanforderungen eignet, wie bspw. Biopsien. Weiterhin kann der Verlauf der Trajektorie an den höheren Sicherheitsabstand angepassten werden. Bei der Einordnung der ermittelten Genauigkeiten ist zu beachten, dass es viele weitere, von der Referenzierungs- und Bildgebungsmethode unabhängige Einflussfaktoren gibt. In dieser Arbeit war der Einfluss der erfassten externen Paramter zwar limitiert, bei anderen Autoren zeigte sich jedoch ein signifikanter Effekt. Dennoch deckt sich die Gesamtgenauigkeit mit den Ergebnissen anderer Arbeiten.
In Zusammenschau der Ergebnisse weist die vom ROSA-Assistenzsystem assistierte Stereotaxie eine verbesserte Prozessqualität auf, unter anderem durch die erhebliche Zeitersparnis, ggf. der Wegfall des Transports des narkotisierten Patienten, die Adaptionsmöglichkeiten der Prozessteilschritte an den Patienten, sowie eine hohe Nutzerfreundlichkeit. Entscheidend ist jedoch, dass es sich um ein sehr sicheres Verfahren handelt: Durch die hohe Genauigkeit wird das Operationsrisiko minimiert, gleichzeitig erlauben Laser-gestützte Registrierungsverfahren eine Reduktion der Strahlenexposition. Zur Konsolidierung der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse sind weitere klinische Daten notwendig.
Astrozyten erfüllen verschiedene Funktionen im Zentralnervensystem, welche sich in die Bereiche Entwicklung, Durchblutung, Metabolismus, Strukturerhalt und Gliotransmission unterteilen lassen. Astrozyten sind an der synaptischen Informationsverarbeitung beteiligt und wirken an zahlreichen höheren Hirnfunktionen mit. Durch Regulation der synaptischen Transmission und Plastizität sind Astrozyten am Lernverhalten und Erinnerungsvermögen, sowie an der Verhaltensmodulation und Verarbeitung emotionaler Reize involviert. Im Zuge dieser zahlreichen Funktionen können Astrozyten auf externe Stimuli mit der gezielten Freisetzung von Gliotransmittern reagieren.
In kultivierten Astrozyten konnte Keil143 das TGN, bestehend aus Zisternen und Vesikeln, darstellen und mit anti-Rab6 identifizieren. Rab6 mit seinen Subtypen A und B gehört der Superfamilie der monomeren Ras-GTPasen an, die den intrazellulären Membran- und Vesikelverkehr regulieren. Rab6 spielt in HeLa-Zellen beim Transport vesikulärer Organellen vom TGN zur Zellmembran eine wichtige Rolle. Assoziationsanalysen von Rab6A mit vesikulären Glutamattransportern, Serinracemase und Markern der regulierten Exozytose in kultivierten Astrozyten143 deuten darauf hin, dass dieses Rab6A-Organellsystem die ultrastrukturelle Grundlage für die Freisetzung von Gliotransmittern wie D-Serin und Glutamat bildet.
Zur Untersuchung, ob Rab6A tatsächlich ein System der Glia-Neuron-Kommunikation im Gehirn darstellt, war es zunächst unabdingbar das Vorkommen von Rab6A in situ zu untersuchen. Die durchgeführten immunzytochemischen Färbungen an Hirnschnitten der Maus zeigen das gleichmäßige und ubiquitäre Vorkommen von Rab6A in allen untersuchten Hirnregionen. Durch verblindet durchgeführte Kolokalisationsanalysen von Rab6A mit den etablierten astrozytären Markern Glutaminsynthetase (GS), Glial fibrillary acidic protein (GFAP), Aldh1L1 und Sox9 konnte eine Lokalisation von Rab6A in allen Astrozyten gezeigt werden. Weitere Analysen schließen die Lokalisation von Rab6A in Mikroglia (Iba1), NG2-Zellen (NG2) und Oligodendrozyten (CNPase) aus. Die Astrozyten unterscheiden sich in Größe und subzellulärem Verteilungsmuster der Rab6A+ Strukturen, wonach eine Kategorisierung in vier Typen vorgenommen wurde. Anhand der Einteilung kann vermutet werden, dass größere Rab6A+ TGN-Zisternen bis weit in die Zellperipherie transportiert werden und kleine Rab6A+ Vesikel erst dort ausknospen und der Exozytose zugeführt werden. Zur Frage der möglichen astrozytären Subpopulationen konnte gezeigt werden, dass alle untersuchten Astrozyten GS+, Aldh1L1+, Sox9+ und Rab6A+ sind, jedoch nicht GFAP+.
Um die prinzipielle Übertragbarkeit der gewonnenen Befunde auf den Menschen zu überprüfen, wurde reseziertes Cortex-Gewebe von drei Patienten mit unterschiedlicher pathologischer Genese untersucht. Rab6A ist im massiven Ausmaß in humanen Astrozyten lokalisiert, was nahelegt, dass die zuvor an der Maus gewonnenen Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind.
Die mögliche funktionelle Bedeutung von astrozytärem Rab6A im Gehirn wurde an HFS-Schnitten untersucht. Die Untersuchung zeigt einen signifikanten Anstieg der Rab6A+ Intensität in der gesamten Molekularschicht der Fascia dentata der stimulierten im Vergleich zur unstimulierten Seite. Da die HFS ein etabliertes LTP-Modell darstellt, könnte es infolge dieser zu einer strukturellen, intrazellulären Veränderung der Astrozyten mit erhöhter Freisetzung von D-Serin oder Glutamat aus Rab6A+ Vesikeln kommen, was das Lernverhalten beeinflussen könnte. Die dargestellten Ergebnisse legen eine Auswirkung der HFS auf Rab6A nahe.
Zur Bestätigung der immunzytochemischen Untersuchungen wurde die mRNA-Expression von Rab6A in Astrozyten bereits publizierter Transkriptomanalysen untersucht. Die in den Publikationen verwendeten Genom-Chips treffen allenfalls indirekt eine Aussage zu Rab6A, da Rab6 allgemein und nur Rab6B spezifisch untersucht wurde, jedoch keine spezifische Rab6A Sonde erwähnt wird.
Zusammenfassend kann Rab6A als spezifisches und selektiv in Astrozyten vorkommendes Protein dargestellt und als neuer astrozytärer Marker etabliert werden, der auch Astrozyten des humanen Gewebes markiert. Durch die gewonnenen Befunde kann in nachfolgenden Studien die mögliche Bedeutung von Rab6A in neuropathologischen und neurophysiologischen Prozessen untersucht werden.
Der Plexus tympanicus ist ein komplex aufgebautes Nervengeflecht in der Mukosa des Mittelohrs. Aus anatomischen Studien ist bekannt, dass zuführende und wegführende Verbindungen unterschiedlichen Hirnnerven und sympathischen Bahnen angehören. Insbesondere werden parasympathische und sympathische Innervationssysteme beschrieben und damit stellt der Plexus tympanicus einen Plexus des vegetativen Nervensystems dar.
Bisher fehlen detaillierte Analysen über die Chemoarchitektur dieses Plexus. In der vorliegenden Studie soll das Vorhandensein unterschiedlicher Neurotransmitter und -peptide untersucht werden, um Vorstellungen über die Funktion dieses komplexen Geflechts zu entwickeln.
Es wurden immuncytochemische Färbungen an sechs Parallelserien von Kryostatschnitten durchgeführt. Dabei wurden Primärantikörper benutzt, die gegen Cholinacetyltransferase (ChAT), Dopamin-β-Hydroxylase (DBH), Substanz P (SP), Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) und Neuropeptid Y (NPY) gerichtet waren. Dadurch konnten sympathische Nervenfasern durch den Nachweis von DBH als Leitenzym für die Noradrenalinsynthese analysiert werden; parasympathische Strukturen konnten durch Anti-ChAT-AK, das Leitenzym für die Acetylcholinsynthese, differenziert werden.
Alle genannten Neurotransmitter und -peptide konnten in den Mittelohrschnitten nachgewiesen werden. Dabei wurden sie in folgenden Lokalisationen gefunden: VIP wurde vor allem in perikapillären Boutons und Gefäßwänden im gesamten Ohrbereich sowie basal im Drüsenbereich des Meatus acusticus externus nachgewiesen. In der Mittelohrschleimhaut war VIP weit verbreitet und gerade im Bereich des Promotoriums waren einzelne Zellen intensiv angefärbt, die Zeichen sekretorischer Aktivität trugen. SP wurde vor allem in netzartigen um Gefäße gelagerten Fasern und in beaded Nervenfasern in der Mittelohrschleimhaut gefunden. Auch im Bereich der Drüsen, vor allem an Talgdrüsen des äußeren Gehörgangs, wurde SP nachgewiesen. NPY-IR zeigte sich in Geflechten um große Gefäße, an motorischen Endplatten der benachbarten Muskulatur, in der Mittelohrschleimhaut, in Nervenstämmen, Ganglien des Mittelohrbereichs und weniger dicht an Drüsen. ChAT-ir Strukturen sind direkt auf dem Knochen aufliegend in der Mittelohrschleimhaut, gefäßbegleitend an motorischen Endplatten und basal an Drüsenzellen vorhanden. ChAT-ir Nervenzellperikaryen wurden in großer Zahl in Ganglien gefunden, außerdem waren die Nerven allgemein leicht positiv. DBH-ir Strukturen wurden zwischen den Drüsen, in den Gefäßwänden der Arterien im Mittelohrbereich und in Nervenstämmen nachgewiesen. Einige DBH-ir Nervenzellperikaryen befanden sich in den Ganglien innerhalb des Mittelohrbereichs und der zuführenden Hirnnerven. Auch in der Mittelohrschleimhaut wurden Perikaryen, teilweise ganglienartig organisiert, gefunden. In verschiedenen Strukturen im Innenohrbereich konnten alle Neurotransmitter und -peptide in unterschiedlich starker Tingierung nachgewiesen werden.
Anhand des Verteilungsmuster lassen sich Kolokalisationen der Neuropeptide mit noradrenergen und cholinergen Neuronen vermuten, die bereits in anderen Studien für verschiedene Komponenten des vegetativen Nervensystems beschrieben wurden. Anhand der vorliegenden Analysen wurden Lokalisationsübereinstimmungen von ChAT und VIP, ChAT und SP und DBH und NPY gefunden.
Diese Studie soll als Grundlage für weitere Untersuchungen dienen. Insbesondere für das Verständnis von Funktionen und Pathologien des Nervengeflechts bedarf es weiterer Forschung. Die vorliegende Arbeit weist eindeutig nach, dass der Plexus tympanicus ein integratives System darstellt, das im Gegensatz zu früheren Vorstellungen einer reinen Durchgangsorganisation alle Voraussetzungen für ein Kontrollsystem erfüllt.
Einleitung: Die akute Tonsillitis gehört zu den Infektionen der oberen Atemwege und ist eine sehr häufige Erkrankung in einer Kinder- und Jugendarztpraxis. Ziel unserer Untersuchung war es, das virale und bakterielle Erregerspektrum der akuten Tonsillitis, ihre saisonale Verteilung, ihre Altersverteilung, die klinische Symptomatik und den Einfluss einer Rauchexposition zu untersuchen. Gleichzeitig sollte erneut die Sensitivität und Spezifität des angewandten StrepA ST überprüft werden.
Methoden: In drei Kinder- und Jugendarztpraxen im Rhein-Main Gebiet wurden zwischen April 2009 und Mai 2010 insgesamt 1720 Patienten mit akuten Halsschmerzen untersucht. Mit einem Anamnesebogen wurden Alter, klinische Symptomatik und die Rauchexposition erfasst. Bei allen Patienten wurde ein StrepA ST durchgeführt. In einer Praxis (Praxis 1) wurden bei 306 Patienten zusätzlich ein Abstrich für eine bakterielle Kultur und für eine Multiplex PCR auf Viren durchgeführt.
Resultate: In 84% der Fälle tritt die GAS Tonsillitis im Alter zwischen 2 und 12 Jahren auf. Es konnte keine saisonale Häufung der GAS nachgewiesen werden. Mit 64 (42%) StrepA ST positiven Patienten von 152 Raucher-Familien und 74 (37%) von 200 Nichtraucher-Raucher-Familien zeigt sich kein signifikant erhöhtes Risiko an einer GAS Tonsillitis zu erkranken, wenn mindestens ein Elternteil raucht. Bei 306 Rachenabstrichen konnten 145 (47,5%) mal Streptokokken nachgewiesen werden. Davon waren mit 133 vorwiegend GAS (92%). Die anderen Streptokokken der Gruppen C (4,8%), G (2,1%) und B (1,4%) kommen deutlich seltener vor und spielen eine untergeordnete Rolle. Die Sensitivität und Spezifität des StrepA ST war mit 89,9% und 94,1% ausgezeichnet. Bei 306 Tonsillitiden gelang bei 110 Patienten (35,8%) ein Virusnachweis. Wie erwartet fanden sich doppelt so viele Virusnachweise (46%) bei Patienten ohne GAS Nachweis als Ko-Infektionen bei einer GAS (24%). Der Anteil der Entero-/Rhinoviren unter den nachgewiesenen Viren war mit 54% am höchsten. Adenoviren waren mit 15% und Influenza- 9% die nächst häufigen Viren, Para- und Coronaviren bildeten kleinere Gruppen. Während Entero-/Rhinoviren ganzjährig vorkommen sind Influenzaviren eher in der kalten Jahreszeit für akute Tonsillitiden verantwortlich. Die Rolle der Ko-Infektion in der Entstehung und im Verlauf der akuten Tonsillitis muss in weiteren Untersuchungen erforscht werden.
Colorectal cancer (CRC) is one of the most frequently diagnosed tumor in humans and one of the most common causes of cancer-related death worldwide. The pathogenesis of CRC follows a multistage process which together with somatic gene mutations is mainly attributed to the dysregulation of signaling pathways critically involved in the maintenance of homeostasis of epithelial integrity in the intestine. A growing number of studies has highlighted the critical impact of members of the tripartite motif (TRIM) protein family on most types of human malignancies including CRC. In accordance, abundant expression of many TRIM proteins has been observed in CRC tissues and is frequently correlating with poor survival of patients. Notably, some TRIM members can act as tumor suppressors depending on the context and the type of cancer which has been assessed. Mechanistically, most cancer-related TRIMs have a critical impact on cell cycle control, apoptosis, epithelial–mesenchymal transition (EMT), metastasis, and inflammation mainly through directly interfering with diverse oncogenic signaling pathways. In addition, some recent publications have emphasized the emerging role of some TRIM members to act as transcription factors and RNA-stabilizing factors thus adding a further level of complexity to the pleiotropic biological activities of TRIM proteins. The current review focuses on oncogenic signaling processes targeted by different TRIMs and their particular role in the development of CRC. A better understanding of the crosstalk of TRIMs with these signaling pathways relevant for CRC development is an important prerequisite for the validation of TRIM proteins as novel biomarkers and as potential targets of future therapies for CRC.
Das Neuroblastom ist der häufigste extrakranielle solide Tumor des Kindesalters. Bei Diagnosestellung befinden sich die meisten Patienten bereits in fortgeschrittenen Tumorstadien; trotz intensiver multimodaler Therapie überleben nur 30-40% der Hochrisikopatienten die Erkrankung. Zum Therapieversagen führt in den meisten Fällen eine Resistenzentwicklung des Tumors gegenüber den Chemotherapeutika. Die Entdeckung neuer effektiver Therapieansätze und Überwindung der Chemoresistenz durch Resensibilisierung der Tumorzellen ist daher ein dringendes Forschungsanliegen.
Zur Charakterisierung der Zelllinien im ersten Teil dieser Arbeit wurde die Zellmorphologie, die Gen- und Proteinexpression verschiedener Differenzierungs- bzw. Krebsstammzell-Marker und das Anoikis-Verhalten der Neuroblastomzellen UKF-NB-2, UKF-NB-3 und UKF-NB-6 sowie ihrer Cisplatin- und Carboplatin-resistenten Sublinien untersucht. Der zytomorphologischen Phänotyp der untersuchten Zellen ließ keine eindeutigen Schlüsse auf eine neuronale, indifferente oder nicht-neuronale Differenzierung der Zellen zu. Gemessen an der Expression der neuronalen Marker NCAM, TH und der Neurofilamente L, M und H zeigte jedoch die Mehrzahl der untersuchten Cisplatin- und Carboplatin-resistenten Sublinien einen signifikanten Verlust der neuronalen Differenzierung im Vergleich zu ihren parentalen Zellen. Dieser Effekt war auch durch eine temporäre Platinkarenz nicht vollständig reversibel.
Der EGF-Rezeptor, dessen Überexpression als negativer prognostischer Marker für den Therapieerfolg gilt, wurde von allen untersuchten Zelllinien exprimiert, es ließ sich jedoch keine signifikant verstärkte Expression in den resistenten Sublinien nachweisen.
Eine Krebsstammzelle ließ sich in den untersuchten Zelllinien bei schwacher bis fehlender Stammzellmarkerexpression von CD133 und c-Kit nicht eindeutig identifizieren.
Die Resistenz gegenüber Anoikis ist eine Grundvoraussetzung für die Metastasierung von Tumorzellen. Bei den in dieser Arbeit untersuchten Neuroblastomzelllinien zeigten 3 von 8 Zelllinien, UKF-NB-2, UKF-NB-2rCDDP500 und UKF-NB-6, eine Anoikis-Resistenz. UKF-NB-3 sowie ihre beiden Sublinien waren Anoikis-sensibel, sie zeigten alle einen signifikanten Viabilitätsverlust durch Kultivierung auf Poly-HEMA-Beschichtung und daraus resultierendem Adhärenzverlust. Bei UKF-NB-6 nahm durch den Erwerb der Platinresistenz die Toleranz gegenüber Anoikis ab, wie man an dem signifikanten Viabilitätsverlust der Sublinien UKF-NB-6rCDDP1000 und UKF-NB6rCarbo1000 unter nicht-adhärenten Bedingungen sieht. Die Ausbildung der Cisplatin- und insbesondere der Carboplatinresistenz geht hier mit einer signifikant verstärkten Sensitivität der Zellen gegenüber Anoikis einher. Ein synergistischer Effekt auf die Zellviabilität durch Anoikis-induzierende PolyHEMA-Beschichtung und simultane Cisplatin- oder Carboplatin-Exposition ließ sich jedoch nicht beobachten.
Im zweiten Teil dieser Arbeit wurden die durch die Connectivity Map ermittelten potentiellen Resensitizer für Cisplatin (Pararosanilin, Tolbutamid, Fludrocortison, 12,13-EODE und Topiramat) und deren Wirkung auf die Viabilität der Neuroblastomzelllinien (IMR-5, NGP, SK-N-AS, UKF-NB-2, UKF-NB-3 und UKF-NB-6) sowie ihrer Cisplatin-resistenten Sublinien untersucht.
Hierbei zeigte die Kombinationstherapie von Cisplatin mit 12,13-EODE, Topiramat oder Fludrocortison keine signifikante Reduktion der Zellviabilität im Vergleich zur Therapie mit Cisplatin alleine. Ein z. T. signifikanter Anstieg des IC50-Werts von Cisplatin in den getesteten parentalen Zellen und resistenten Sublinien ließ eher einen desensibilisierenden Effekt dieser Stoffe gegenüber Cisplatin vermuten.
Die Kombination von Cisplatin mit Pararosanilin oder Tolbutamid hingegen hatte einen deutlich wachstumshemmenden Effekt auf alle untersuchten resistenten Sublinien. Die IC50-Werte von Cisplatin wurden hier in fast allen Zelllinien signifikant reduziert, z. T. bis um den Faktor 2,45, was einer Halbierung der Cisplatindosis entspricht. Pararosanilin und Tolbutamid erwiesen sich somit als mögliche Resensitizer für Cisplatin in Cisplatin-resistenten Neuroblastomzellen.
Diese Daten lassen erkennen, dass die Connectivity Map ein vielversprechendes Werkzeug in der gezielten Therapie von chemoresistenten Neuroblastomen sein kann. In Kombination mit bisher gängigen Therapieschemata könnten Resensitizer den Erfolg der Behandlung möglicherweise deutlich verbessern. Die mögliche Toxizität der identifizierten Resensitizer, insbesondere Pararosanilin, und damit den tatsächlichen Stellenwert dieses Therapieansatzes wird man jedoch zunächst in vivo noch weiter untersuchen müssen.
Obstructive Sleep Apnea is emerging as a global health epidemic, particularly due to the obesity pandemic. However, comprehensive prevalence data are still lacking and global OSA research has not yet been structurally evaluated. Using the latest comprehensive age/gender-specific BMI and obesity data, a global landscape estimating the risk/burden of OSA was created. Results were presented in relation to an in-depth analysis of OSA research and countries’ socioeconomic/scientific background. While the USA, Canada, and Japan are the highest publishing countries on OSA, Iceland, Greece, and Israel appeared at the forefront when relating the scientific output to socioeconomic parameters. Conversely, China, India, and Russia showed relatively low performances in these relations. Analysis of the estimated population at risk (EPR) of OSA showed the USA, China, India, and Brazil as the leading countries. Although the EPR and OSA research correlated strongly, major regional discrepancies between the estimated demand and actual research performances were identified, mainly in, but not limited to, developing nations. Our study highlights regional challenges/imbalances in the global activity on OSA and allows targeted measures to mitigate the burden of undiagnosed/untreated OSA. Furthermore, the inclusion of disadvantaged countries in international collaborations could stimulate local research efforts and provide valuable insights into the regional epidemiology of OSA.
Die CT-Diagnostik gewinnt auch über 100 Jahre nach der Entdeckung der Röntgenstrahlung noch immer weiter an Bedeutung im klinischen Alltag. Insbesondere im Bereich des Stagings und der onkologischen Follow-Up-Untersuchungen zählt die Ganzkörper-CT derzeit vielerorts als diagnostischer Goldstandard. Dabei muss jedoch in Kauf genommen werden, dass es zur Applikation nicht unerheblicher Dosiswerte kommt. Das Risiko von Folgeschäden ist dabei nicht von der Hand zu weisen, wobei das Folgemalignom als besonders gefürchtete Komplikation gilt. Die Optimierung der Computertomographie und die Minimierung möglicher Folgeschäden ist daher Gegenstand konstanter klinischer Forschung. Dennoch muss eine Reduktion der Strahlendosis nur äußerst feinfühlig erfolgen, da sie auf technischer Ebene eng mit der realisierbaren Bildqualität korreliert.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Nutzen eines 150 kV + Sn Zinnfilter- Protokolls am Gerät Siemens Somatom Force zu untersuchen. Hierbei sollte vor allem darauf eingegangen werden, wie viel Strahlendosis durch die Implementierung eines solchen Protokolls eingespart werden kann, wie sich das Protokoll auf die subjektive und objektive Bildqualität auswirkt, sowie welcher weitere klinische Nutzen zu erwarten ist. Bisher konnten sich ähnliche Protokolle bereits im Rahmen anderer Fragestellungen als nützlich beweisen.
Insgesamt 40 Patienten mit Ganzkörper-Staging im Rahmen eines Multiplen Myeloms wurden in die Studie inkludiert (28 Frauen, 12 Männer). Diese wurden im vereinbarten Untersuchungszeitraum mit dem durch die Ethikkomission genehmigten Studienprotokoll (150 kV + Sn Force) untersucht und waren jeweils retrospektiv auch Teil der anderen Gruppen gewesen (120 KV Definition AS, 120 KV Flash, 120 kV Force).
Auch wenn der intraindividuelle Vergleich inhärent mit einer höheren statistischen Power einhergeht, wurden sicherheitshalber an vordefinierten Stellen Querdurchmesser der Patienten erhoben, um biometrische Gleichheit zu beweisen.
Hier ließen sich keine signifikanten Unterschiede messen. Die Bilddaten der Patienten wurden randomisiert und doppelt verblindet von zwei dem Projekt fremden und berufserfahrenen Radiologen hinsichtlich der subjektiven Bildqualität ausgewertet. Ein Bezug zu den technischen Hintergrundinformationen der Aufnahme war zu keinem Zeitpunkt möglich.
Anschließend erfolgte die statistische Auswertung objektiver Daten. Zum Vergleich der Bildqualität wurden jeweils gemittelte Schwächungswerte aus Muskeln aus artefaktfreien und aus von Artefakten beladenen Arealen erhoben. Aufgrund des homogenen Charakters der Muskeln wurde die ebenso jeweils gemittelte Standardabweichung dieser Strukturen als Hintergrundrauschen definiert. Hieraus wurde eine SNR errechnet.
Der Vergleich von Dosiswerten erfolgte über die aus dem Patientenprotokoll entnehmbaren Angaben, insbesondere des CTDI. Gemeinsam mit den erhobenen Querdurchmessern wurde hieraus eine SSDE gebildet.
Bei allen subjektiven Vergleichen der Studiengruppe (150 kV + Sn Force) wurde bei jeweils starker Korrelation nach Spearman und starker bis sehr starker Übereinstimmung nach Cohen eine gute bis sehr gute Bildqualität attestiert. Damit stellt das Untersuchungsprotokoll Bilder durchweg besser als das Referenzprotokoll auf den Geräten Somatom Definition AS und Somatom Definition Flash dar. Im Direktvergleich zum Referenzprotokoll auf dem Somatom Force ist das Studienprotokoll jeweils mindestens gleichwertig.
Im objektiven Vergleich der Bildqualität zeigte sich als Gütekriterium zunächst, dass Muskeln artefaktfreier Areale in allen vier Gruppen gleich gut dargestellt werden. Bereits bei der Betrachtung der Schwächungswerte artefaktbeladener Muskeln wurde deutlich, dass die anderen Protokolle mit signifikant höherem Signalverlust zu kämpfen haben. Auch das Bildpunktrauschen war in der Studiengruppe (150 kV + Sn Force) überwiegend signifikant niedriger, als das der anderen Gruppen. Lediglich in Artefaktarealen des Untersuchungsabschnitts cCT/HWS konnte die Gruppe 120 kV Force vergleichbar niedrige Rauschwerte aufweisen (p = 1), der Vergleich der SNR wiederholte dieses Ergebnis.
CTDI und SSDE der Gruppe
150 kV Force zeigten im Untersuchungsabschnitt cCT/HWS insbesondere der Gruppe 120 kV Force gegenüber signifikante Dosiseinsparungen von ca. 42 %, im Abschnitt Tho-Knie sogar 64%.
Zusammenfassend zeigte sich durch die Implementierung des Studienprotokolls also mehrheitlich eine Verbesserung sowohl der subjektiven, als auch der objektiven Bildqualität. Bei einer durchschnittlichen Reduktion der applizierten Strahlendosis von ca. 40-60 % (gegenüber dem Referenzprotokoll am Somatom Force) ist der Einsatz des Studienprotokolls für die hier untersuchte Fragestellung im klinischen Alltag also uneingeschränkt zu empfehlen.
Reduced external knee adduction moments in the second half of stance after total hip replacement have been reported in hip osteoarthritis patients. This reduction is thought to shift the load from the medial to the lateral knee compartment and as such increase the risk for knee osteoarthritis. The knee adduction moment is a surrogate for the load distribution between the medial and lateral compartments of the knee and not a valid measure for the tibiofemoral contact forces which are the result of externally applied forces and muscle forces. The purpose of this study was to investigate whether the distribution of the tibiofemoral contact forces over the knee compartments in unilateral hip osteoarthritis patients 1 year after receiving a primary total hip replacement differs from healthy controls. Musculoskeletal modeling on gait was performed in OpenSim using the detailed knee model of Lerner et al. (2015) for 19 patients as well as for 15 healthy controls of similar age. Knee adduction moments were calculated by the inverse dynamics analysis, medial and lateral tibiofemoral contact forces with the joint reaction force analysis. Moments and contact forces of patients and controls were compared using Statistical Parametric Mapping two-sample t-tests. Knee adduction moments and medial tibiofemoral contact forces of both the ipsi- and contralateral leg were not significantly different compared to healthy controls. The contralateral leg showed 14% higher medial tibiofemoral contact forces compared to the ipsilateral (operated) leg during the second half of stance. During the first half of stance, the lateral tibiofemoral contact force of the contralateral leg was 39% lower and the ratio 32% lower compared to healthy controls. In contrast, during the second half of stance the forces were significantly higher (39 and 26%, respectively) compared to healthy controls. The higher ratio indicates a changed distribution whereas the increased lateral tibiofemoral contact forces indicate a higher lateral knee joint loading in the contralateral leg in OA patients after total hip replacement (THR). Musculoskeletal modeling using a detailed knee model can be useful to detect differences in the load distribution between the medial and lateral knee compartment which cannot be verified with the knee adduction moment.
Objective: Many patients with localized prostate cancer (PCa) do not immediately undergo radical prostatectomy (RP) after biopsy confirmation. The aim of this study was to investigate the influence of “time-from-biopsy-to- prostatectomy” on adverse pathological outcomes.
Materials and Methods: Between January 2014 and December 2019, 437 patients with intermediate- and high risk PCa who underwent RP were retrospectively identified within our prospective institutional database. For the aim of our study, we focused on patients with intermediate- (n = 285) and high-risk (n = 151) PCa using D'Amico risk stratification. Endpoints were adverse pathological outcomes and proportion of nerve-sparing procedures after RP stratified by “time-from-biopsy-to-prostatectomy”: ≤3 months vs. >3 and < 6 months. Medians and interquartile ranges (IQR) were reported for continuously coded variables. The chi-square test examined the statistical significance of the differences in proportions while the Kruskal-Wallis test was used to examine differences in medians. Multivariable (ordered) logistic regressions, analyzing the impact of time between diagnosis and prostatectomy, were separately run for all relevant outcome variables (ISUP specimen, margin status, pathological stage, pathological nodal status, LVI, perineural invasion, nerve-sparing).
Results: We observed no difference between patients undergoing RP ≤3 months vs. >3 and <6 months after diagnosis for the following oncological endpoints: pT-stage, ISUP grading, probability of a positive surgical margin, probability of lymph node invasion (LNI), lymphovascular invasion (LVI), and perineural invasion (pn) in patients with intermediate- and high-risk PCa. Likewise, the rates of nerve sparing procedures were 84.3 vs. 87.4% (p = 0.778) and 61.0% vs. 78.8% (p = 0.211), for intermediate- and high-risk PCa patients undergoing surgery after ≤3 months vs. >3 and <6 months, respectively. In multivariable adjusted analyses, a time to surgery >3 months did not significantly worsen any of the outcome variables in patients with intermediate- or high-risk PCa (all p > 0.05).
Conclusion: A “time-from-biopsy-to-prostatectomy” of >3 and <6 months is neither associated with adverse pathological outcomes nor poorer chances of nerve sparing RP in intermediate- and high-risk PCa patients.
MicroRNAs (miRNAs) have emerged as critical posttranscriptional regulators of the immune system, including function and development of regulatory T (Treg) cells. Although this critical role has been firmly demonstrated through genetic models, key mechanisms of miRNA function in vivo remain elusive. Here, we review the role of miRNAs in Treg cell development and function. In particular, we focus on the question what the study of miRNAs in this context reveals about miRNA biology in general, including context-dependent function and the role of individual targets vs. complex co-targeting networks. In addition, we highlight potential technical pitfalls and state-of-the-art approaches to improve the mechanistic understanding of miRNA biology in a physiological context.
Despite the success of immune checkpoint blockade in cancer, the number of patients that benefit from this revolutionary treatment option remains low. Therefore, efforts are being undertaken to sensitize tumors for immune checkpoint blockade, which includes combining immune checkpoint blocking agents such as anti-PD-1 antibodies with standard of care treatments. Here we report that a combination of chemotherapy (doxorubicin) and immune checkpoint blockade (anti-PD-1 antibodies) induces superior tumor control compared to chemotherapy and immune checkpoint blockade alone in the murine autochthonous polyoma middle T oncogene-driven (PyMT) mammary tumor model. Using whole transcriptome analysis, we identified a set of genes that were upregulated specifically upon chemoimmunotherapy. This gene signature and, more specifically, a condensed four-gene signature predicted favorable survival of human mammary carcinoma patients in the METABRIC cohort. Moreover, PyMT tumors treated with chemoimmunotherapy contained higher levels of cytotoxic lymphocytes, particularly natural killer cells (NK cells). Gene set enrichment analysis and bead-based ELISA measurements revealed increased IL-27 production and signaling in PyMT tumors upon chemoimmunotherapy. Moreover, IL-27 signaling improved NK cell cytotoxicity against PyMT cells in vitro. Taken together, our data support recent clinical observations indicating a benefit of chemoimmunotherapy compared to monotherapy in breast cancer and suggest potential underlying mechanisms.
Background: The currently prevailing global threat of COVID-19 caused the publication numbers on coronaviruses to explode. The awareness of the scientific and public community is enormous. But what about the sense of all these undertakings and what can be learned about the future for a better understanding? These questions were answered with established bibliometric analyses of the time until the avalanche of publications unfolded.
Methods: Chronological, geographical aspects of publication output on coronavirus were also evaluated under the influence of epidemiological and socio-economic parameters.
Results: The trend in publication and citation numbers shows the strong influence of the past pandemics SARS and MERS with an untypical decline afterward. Research is becoming increasingly multidisciplinary over time. The USA and China, as the countries with the highest number of publications, are being displaced by other countries in the consideration of socio-economic and epidemiological aspects, which shows the effect of regional interest in corona research. A significant correlation was found between the number of SARS cases per country and related publications, while no correlation was found for MERS cases and articles.
Conclusions: The results underline the need for sustainable and forward-looking approaches that should not end with the containment of COVID-19.
Chronische pulmonale Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa (PA) betreffen die überwiegende Mehrheit der erwachsenen Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) Patienten.
Diese Infektionen führen gesichert zu einer Abnahme der Lungenfunktion und Zunahme der Mortalität der Patienten. Atemwegsviren stehen im Verdacht pulmonale Exazerbationen bei CF-Patienten auszulösen. Unklar ist jedoch, welchen Einfluss eine chronische Infektion mit PA auf die Anfälligkeit und Reaktion des Atemwegsepithels auf virale Infektionen hat.
Das Ziel dieser Arbeit war es daher, die Interaktionen zwischen PA, humanen Rhinoviren (HRV) und primären bronchialen Epithelzellen zu untersuchen. Hierfür wurden Zellen von jeweils drei Patienten mit CF und mit Lungenemphysem aus Lungenexplantaten isoliert und in einem speziellen Air- Liquid-Interface Zellkulturmodell zu einem mukoziliär differenzierten mehrreihigen Flimmerepithel kultiviert. Chronische Infektionen wurden mit klinischen PA Isolaten für einen Gesamtzeitraum von 16 Tagen durchgeführt. Anschließend wurden die Zellen mit HRV infiziert. Schlüsselzytokine, Interferone und virale RNA wurden mittels Cytometric bead array, ELISA und qPCR bestimmt.
Rein virale Infektionen mit HRV führten zu einem Anstieg von IL-1, -6, -8, TNF- α, IP10 und IFN-b, IFN-l1 sowie ISGs und in ähnlichem Ausmaß konnte dies auch bei Coinfektionen mit einem mukoiden PA-Isolat beobachtet werden. Coinfektionen mit einem nicht-mukoiden PA-Isolat führten im Vergleich zu rein viralen Infektionen zu vermehrter Expression von IL-1β und IL-6 mRNA. Während es unter diesen Bedingungen auch auf Proteinebene zu einem Anstieg der IL-1β Konzentration kam, lag die Konzentration von freiem IL-6 Protein in nahezu allen Proben unter der Nachweisgrenze. Zellkulturmedium aus Coinfektionen mit diesem nicht-mukoiden PA-Isolat führten zudem zu einem Abbau oder einer Bindung von extern zugegebenen rekombinantem IL-6.
IL-8, IP-10, TNF-α Protein und mRNA von IFN-β, -λ1 und ISGs, sowie die Viruslast waren vergleichbar zwischen rein viralen Infektionen und bakteriell- viralen Coinfektionen. Ebenfalls keine Unterschiede wurden zwischen Zellen von Emphysem und CF-Spendern gefunden. Insgesamt zeigen diese Daten, dass eine PA-Infektion die Antwort differenzierter bronchialer Epithelzellen auf eine Virusinfektion verändern kann. Die hierdurch veränderte Immunantwort und möglicherweise eingeschränkten epithelialen Reparaturmechanismen könnten eine Ursache aggravierter viraler Infektionen in P. aeruginosa-infizierten Atemwegen darstellen.
Ein besseres Verständnis der Interaktionen zwischen chronisch-bakteriellen und viralen Atemwegsinfektionen könnte potenziell die Behandlung virus-induzierter Exazerbationen bei PA-infizierten CF-Patienten verbessern.
Spinocerebellar ataxia type 2 (SCA2) is caused by polyglutamine expansion in Ataxin-2 (ATXN2). This factor binds RNA/proteins to modify metabolism after stress, and to control calcium (Ca2+) homeostasis after stimuli. Cerebellar ataxias and corticospinal motor neuron degeneration are determined by gain/loss in ATXN2 function, so we aimed to identify key molecules in this atrophic process, as potential disease progression markers. Our Atxn2-CAG100-Knock-In mouse faithfully models features observed in patients at pre-onset, early and terminal stages. Here, its cerebellar global RNA profiling revealed downregulation of signaling cascades to precede motor deficits. Validation work at mRNA/protein level defined alterations that were independent of constant physiological ATXN2 functions, but specific for RNA/aggregation toxicity, and progressive across the short lifespan. The earliest changes were detected at three months among Ca2+ channels/transporters (Itpr1, Ryr3, Atp2a2, Atp2a3, Trpc3), IP3 metabolism (Plcg1, Inpp5a, Itpka), and Ca2+-Calmodulin dependent kinases (Camk2a, Camk4). CaMKIV–Sam68 control over alternative splicing of Nrxn1, an adhesion component of glutamatergic synapses between granule and Purkinje neurons, was found to be affected. Systematic screening of pre/post-synapse components, with dendrite morphology assessment, suggested early impairment of CamKIIα abundance together with the weakening of parallel fiber connectivity. These data reveal molecular changes due to ATXN2 pathology, primarily impacting excitability and communication.
Lichen-forming fungi are symbiotic organisms that synthesize unique natural products with potential for new drug leads. Here, we explored the pharmacological activity of six lichen extracts (Evernia prunastri, Pseudevernia furfuracea, Umbilicaria pustulata, Umbilicaria crustulosa, Flavoparmelia caperata, Platismatia glauca) in the context of cancer and inflammation using a comprehensive set of 11 functional and biochemical in vitro screening assays. We assayed intracellular Ca2+ levels and cell migration. For cancer, we measured tumor cell proliferation, cell cycle distribution and apoptosis, as well as the angiogenesis-associated proliferation of endothelial cells (ECs). Targeting inflammation, we assayed leukocyte adhesion onto ECs, EC adhesion molecule expression, as well as nitric oxide production and prostaglandin (PG)E2 synthesis in leukocytes. Remarkably, none of the lichen extracts showed any detrimental influence on the viability of ECs. We showed for the first time that extracts of F. caperata induce Ca2+ signaling. Furthermore, extracts from E. prunastri, P. furfuracea, F. caperata, and P. glauca reduced cell migration. Interestingly, F. caperata extracts strongly decreased tumor cell survival. The proliferation of ECs was significantly reduced by E. prunastri, P. furfuracea, and F. caperata extracts. The extracts did not inhibit the activity of inflammatory processes in ECs. However, the pro-inflammatory activation of leukocytes was inhibited by extracts from E. prunastri, P. furfuracea, F. caperata, and P. glauca. After revealing the potential biological activities of lichen extracts by an array of screening tests, a correlation analysis was performed to evaluate particular roles of abundant lichen secondary metabolites, such as atranorin, physodic acid, and protocetraric acid as well as usnic acid in various combinations. Overall, some of the lichen extracts tested in this study exhibit significant pharmacological activity in the context of inflammation and/or cancer, indicating that the group lichen-forming fungi includes promising members for further testing.
Nitro fatty acids (NFAs) are endogenously generated lipid mediators deriving from reactions of unsaturated electrophilic fatty acids with reactive nitrogen species. Furthermore, Mediterranean diets can be a source of NFA. These highly electrophilic fatty acids can undergo Michael addition reaction with cysteine residues, leading to post-translational modifications (PTM) of selected regulatory proteins. Such modifications are capable of changing target protein function during cell signaling or in biosynthetic pathways. NFA target proteins include the peroxisome proliferator-activated receptor γ (PPAR-γ), the pro-inflammatory and tumorigenic nuclear factor-κB (NF-κB) signaling pathway, the pro-inflammatory 5-lipoxygenases (5-LO) biosynthesis pathway as well as soluble epoxide hydrolase (sEH), which is essentially involved in the regulation of vascular tone. In several animal models of inflammation and cancer, the therapeutic efficacy of well-tolerated NFA has been demonstrated. This has already led to clinical phase II studies investigating possible therapeutic effects of NFA in subjects with pulmonary arterial hypertension. Albeit Michael acceptors feature a broad spectrum of bioactivity, they have for a rather long time been avoided as drug candidates owing to their presumed unselective reactivity and toxicity. However, targeted covalent modification of regulatory proteins by Michael acceptors became recognized as a promising approach to drug discovery with the recent FDA approvals of the cancer therapeutics, afatanib (2013), ibrutinib (2013), and osimertinib (2015). Furthermore, the Michael acceptor, neratinib, a dual inhibitor of the human epidermal growth factor receptor 2 and epidermal growth factor receptor, was recently approved by the FDA (2017) and by the EMA (2018) for the treatment of breast cancer. Finally, a number of further Michael acceptor drug candidates are currently under clinical investigation for pharmacotherapy of inflammation and cancer. In this review, we focus on the pharmacology of NFA and other Michael acceptor drugs, summarizing their potential as an emerging class of future antiphlogistics and adjuvant in tumor therapeutics.
Post-exercise hypotension (PEH) is the phenomenon of lowered blood pressure after a single bout of exercise. Only a fraction of people develops PEH but its occurrence correlates well with long-term effects of sports on blood pressure. Therefore, PEH has been suggested as a suitable predictor for the effectivity of exercise as therapy in hypertension. Local vascular bioactive lipids might play a potential role in this context. We performed a cross-over clinical pilot study with 18 healthy volunteers to investigate the occurrence of PEH after a single short-term endurance exercise. Furthermore, we investigated the plasma lipid profile with focus on arachidonic acid (AA)-derived metabolites as potential biomarkers of PEH. A single bout of ergometer cycling induced a significant PEH in healthy volunteers with the expected high inter-individual variability. Targeted lipid spectrum analysis revealed significant upregulation of several lipids in the direct post-exercise phase. Among these changes, only 15- hydroxyeicosatetranoic acid (HETE) correlated significantly with the extent of PEH but in an AA-independent manner, suggesting that 15-HETE might act as specific PEH-marker. Our data indicate that specific lipid modulation might facilitate the identification of patients who will benefit from exercise activity in hypertension therapy. However, larger trials including hypertonic patients are necessary to verify the clinical value of this hypothesis.
The risk of increasing dengue (DEN) and chikungunya (CHIK) epidemics impacts 240 million people, health systems, and the economy in the Hindu Kush Himalayan (HKH) region. The aim of this systematic review is to monitor trends in the distribution and spread of DEN/CHIK over time and geographically for future reliable vector and disease control in the HKH region. We conducted a systematic review of the literature on the spatiotemporal distribution of DEN/CHIK in HKH published up to 23 January 2020, following Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analysis (PRISMA) guidelines. In total, we found 61 articles that focused on the spatial and temporal distribution of 72,715 DEN and 2334 CHIK cases in the HKH region from 1951 to 2020. DEN incidence occurs in seven HKH countries, i.e., India, Nepal, Bhutan, Pakistan, Bangladesh, Afghanistan, and Myanmar, and CHIK occurs in four HKH countries, i.e., India, Nepal, Bhutan, and Myanmar, out of eight HKH countries. DEN is highly seasonal and starts with the onset of the monsoon (July in India and June in Nepal) and with the onset of spring (May in Bhutan) and peaks in the postmonsoon season (September to November). This current trend of increasing numbers of both diseases in many countries of the HKH region requires coordination of response efforts to prevent and control the future expansion of those vector-borne diseases to nonendemic areas, across national borders.
Background: While swallowing disorders are frequent sequela following posterior fossa tumor (PFT) surgery in children, data on dysphagia frequency, severity, and outcome in adults are lacking. The aim of this study was to investigate dysphagia before and after surgical removal of PFT. Additionally, we tried to identify clinical predictors for postsurgical swallowing disorders. Furthermore, this study explored the three-month outcome of dysphagic patients.
Methods: In a cohort of patients undergoing PFT surgery, dysphagia was prospectively assessed pre- and postoperatively using fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing. Patients with severe dysphagia at discharge were re-evaluated after three months. Additionally, clinical and imaging data were collected to identify predictors for post-surgical dysphagia. Results: We included 26 patients of whom 15 had pre-operative swallowing disorders. After surgery, worsening of pre-existing dysphagia could be noticed in 7 patients whereas improvement was observed in 2 and full recovery in 3 subjects. New-onset dysphagia after surgery occurred in a minority of 3 cases. Postoperatively, 47% of dysphagic patients required nasogastric tube feeding. Re-evaluation after three months of follow-up revealed that all dysphagic patients had returned to full oral intake.
Conclusion: Dysphagia is a frequent finding in patients with PFT already before surgery. Surgical intervention can infer a deterioration of impaired swallowing function placing affected patients at temporary risk for aspiration. In contrast, surgery can also accomplish beneficial results resulting in both improvement and full recovery. Overall, our findings show the need of early dysphagia assessment to define the safest feeding route for the patient.
Background:Aedes aegypti is a potential vector for several arboviruses including dengue and Zika viruses. The species seems to be restricted to subtropical/tropical habitats and has difficulties in establishing permanent populations in southern Europe, probably due to constraints during the winter season. The aim of this study was to systematically analyze the cold tolerance (CT) of Ae. aegypti in its most cold-resistant life stage, the eggs.
Methods: The CT of Ae. aegypti eggs was compared with that of Ae. albopictus which is well established in large parts of Europe. By systematically studying the literature (meta-analysis), we recognized that CT has been rarely tested in Ae. aegypti eggs, but eggs can survive at zero and sub-zero temperatures for certain exposure periods. To overcome potential bias from experimental differences between studies, we then conducted species comparisons using a harmonized high-resolution CT measuring method. From subtropical populations of the same origin, the survival (hatching in %) and emergence of adults of both species were measured after zero and sub-zero temperature exposures for up to 9 days (3 °C, 0 °C and − 2 °C: ≤ 9 days; − 6 °C: ≤ 2 days).
Results: Our data show that Ae. aegypti eggs can survive low and sub-zero temperatures for a short time period similar to or even better than those of Ae. albopictus. Moreover, after short sub-zero exposures of eggs of both species, individuals still developed into viable adults (Ae. aegypti: 3 adults emerged after 6 days at − 2 °C, Ae. albopictus: 1 adult emerged after 1 day at − 6 °C).
Conclusions: Thus, both the literature and the present experimental data indicate that a cold winter may not be the preventing factor for the re-establishment of the dengue vector Ae. aegypti in southern Europe.
Die spontan bakterielle Peritonitis (SBP) ist eine spontan auftretende, bakterielle Infektion des Peritoneums und gilt als eine der schwerwiegendsten Akutkomplikationen der dekompensierten Leberzirrhose. Die Diagnosestellung der SBP erfolgt aufgrund der okkulten klinischen Symptome häufig verspätet, was mit einer deutlich verkürzten Lebenserwartung einhergeht. Auch im Falle einer Kolonisation oder Infektion durch multiresistente Erreger (MRE) ist die Prognose bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose deutlich vermindert. Der pathophysiologische Zusammenhang sowie die prognostische Relevanz von MRE als Auslöser einer SBP sind bislang nicht bekannt. Die Prävalenz der MRE bei Patienten mit Leberzirrhose ist jedoch steigend. Die Identifizierung von Patienten mit hohem Risiko für eine Infektion mit MRE ist unerlässlich für eine frühzeitige Anpassung der Antibiotikatherapie bei diesen Patienten. In einem Ansatz, die Wahrscheinlichkeit einer durch MRE ausgelösten SBP (MRE-SBP) zu beurteilen, wurde untersucht, ob in Asziteskulturen nachgewiesene MRE auch durch nicht-invasive Screening-Verfahren ermittelt werden können.
Die vorliegende Arbeit wurde am Leberzentrum des Universitätsklinikums Frankfurt am Main durchgeführt. In einer retrospektiven Studie untersuchten wir Patienten aus den Jahren 2011 bis 2016 mit Diagnose einer SBP, bei denen aerobe und anaerobe Asziteskulturen entnommen worden sind und ein vollständiges MRE-Screening (multiresistente gram-negative Bakterien, Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) oder Methicillin-resistenter Staphylokokkus aureus (MRSA)) durchgeführt worden ist. Ziel der Studie war letztlich die Charakterisierung von Patienten mit SBP und MRE-Nachweis (MRE- SBP), die Untersuchung des Überlebens dieser Patienten und die Definition von Risikofaktoren für eine MRE-SBP.
133 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien. Unter diesen hatten 75/133 Patienten (56%) positive Asziteskulturen und 22/133 (17%) eine SBP mit kulturellem MRE-Nachweis im Aszites (MRE-SBP). Von den Patienten mit positiven Asziteskulturen hatten 29/75 (39%) gram-positive, 25/75 (33%) gram- negative und 21/75 (28%) sowohl gram-positive als auch gram-negative Erreger
im Aszites. Multiresistente Erreger (multiresistente gram-negative Erreger, VRE oder MRSA) wurden insgesamt bei 72/133 Patienten (54%) ermittelt. Unter den Patienten mit MRE-SBP dominierten der multiresistente Escherichia coli (E.coli) (10/22; 46%) und VRE (7/22; 31%). Rektalabstriche identifizierten MRE bei 17/22 Patienten (77%), die eine MRE-SBP mit einer zeitabhängigen Sensitivität von 77% und 87% innerhalb von 30 bzw. 90 Tagen nach dem Screening entwickelten; der negativ prädiktive Wert betrug 83% bzw. 76%. Es bestand kein relevanter Unterschied des MELD-, CLIF-AD- und ALBI-Scores bei Patienten mit und ohne MRE-SBP. Eine Sepsis war auch bei Patienten mit MRE-SBP die Haupttodesursache (8/22; 36%; p<0.001) verglichen mit anderen Todesursachen in 7/22 Fällen (32%). Eine Umstellung der initialen antiinfektiven Therapie ging mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko bei Patienten mit (p=0.002) und ohne MRE-SBP (p=0.014) einher.
Wir konnten zeigen, dass unabhängig von der Leberfunktion das Überleben bei Patienten mit MRE-SBP stärker beeinträchtigt ist als bei anderen Patienten mit SBP. Das Auftreten von multiresistenten Organismen ist eine schwerwiegende Komplikation bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose und Ansätze zur Verbesserung des Überlebens dieser Patienten sind erforderlich. Unter Berücksichtigung der Hospitalisierungsdauer, MRE-Historie und ggfs. des zu erwartenden Erregerspektrums der hiesigen Stationen muss daher bereits initial eine individuelle, empirische antiinfektive Therapie gewählt werden. Eine entsprechende Anpassung nach Erhalt des Antibiogramms kann erforderlich sein. Weiterhin untersuchten wir den Nutzen eines nicht-invasiven Screenings (rektales, nasopharyngeales und kutanes MRE-Screening), um Patienten mit Risiko für eine MRE-SBP zu identifizieren. Das MRE-Screening kann als nicht- invasives diagnostisches Instrument hierfür dienen. Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose sollten vom ersten Tag der stationären Behandlung auf Kolonisierung mit MRE untersucht werden.
Stellenwert der Teststreifen-basierten Analyse der INR für die Behandlung von Blutungskomplikationen
(2020)
Das Ziel der hier vorliegenden Studie war es einen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen von konventioneller versus Teststreifen-basierter INR-Messung zu untersuchen und die Analysedauern der beiden Methoden zu vergleichen. Wir haben in dieser prospektiven Mono-Center Studie 24 hämorrhagische Patienten und Patientinnen inkludiert und aus infrastrukturellen Gesichtspunkten in zwei Gruppenkollektive aufgeteilt. Das eine Studienkollektiv bildeten 12 hämorrhagische Patientinnen der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Frankfurt. Die Blutproben dieser Patientinnen wurden mittels einem personengebundenen Transportdienst in das Zentrallabor der Universitätsklinik geliefert. Das zweite Gruppenkollektiv bildeten 12 Patienten aus dem Schockraum der zentralen Notaufnahme. Die Blutproben dieses Kollektivs wurden mittels Rohrpost direkt in das Zentrallabor übermittelt. Wir untersuchten mittels konventioneller Gerinnungsdiagnostik und mittels Teststreifen-basierter POC-Diagnostik (CoaguChek II Pro®, PT Test, Roche Diagnostics AG) die INR eines jeden Patienten. Zudem erfolgte die Erfassung von Transport- und Analysedauer. Für die Auswertung der Daten errechneten wir die Spearman-Korrelationskoeffizienten sowohl auf Gruppenebene als auch für das Gesamtkollektiv und führten eine Bland-Altman Analyse zum direkten Methodenvergleich durch.
Es zeigte sich, dass die mittels POCT ermittelte INR im Gesamtkollektiv signifikant mit den im Zentrallabor gemessenen Werten korreliert (r=0,79). Auch auf Gruppenebene zeigte sich in Gruppe 1 (Schockraum) r=0,91 und in Gruppe 2 (Kreißsaal) r=0,83 eine signifikante Korrelation. Die Bland-Altmann Analyse ergab, dass die Ergebnisse der Teststreifen-basierten POC-Methode um 0,082 (SD±0,19) niedriger waren als die Ergebnisse der konventionellen Gerinnungstests. Die Untersuchung der Analyse- und Transportzeiten brachte hervor, dass die Bereitstellungsdauer der POC-Messmethode signifikant kürzer war (2 (1,04/2,85) Minuten) als die Dauer bis zur elektronischen Ergebnisbereitstellung nach laboranalytischen Untersuchungen (58,2 (38,28/88) Minuten). Es ergab sich zudem, dass die Transportdauer mittels Rohrpost mit 8 (3,25/10,1) Minuten signifikant kürzer war als die des personengebundenen Transportdienstes 18,5 (14,5/33) Minuten (p<0,001).Die in der Studie ermittelten konsistenten Ergebnisse lassen vermuten, dass Teststreifen-basierte Systeme als Methoden zur Notfalldiagnostik hämorrhagischer Patienten geeignet sein können, weil ihre Messergebnisse verglichen mit der klassischen Gerinnungsdiagnostik im Zentrallabor deutlich schneller und mit vergleichbarer Ergebnisqualität vorliegen. Die Teststreifen-basierten Methoden können als diagnostische Elemente in Hämotherapie-Algorithmen eingesetzt werden und dazu beitragen, eine zeitnahe und zielgerichtete Hämotherapie umzusetzen, die sich positiv auf das klinische Ergebnis der Patienten auswirken kann.
Psoriasis (PsO) is one of the common chronic inflammatory skin diseases. Approximately 3% of the European Caucasian population is affected. Psoriatic arthritis (PsA) is a chronic immune-mediated disease associated with PsO characterized by distinct musculoskeletal inflammation. Due to its heterogeneous clinical manifestations (e.g., oligo- or polyarthritis, enthesitis, dactylitis, and axial inflammation), early diagnosis of PsA is often difficult and delayed. Approximately 30% of PsO patients will develop PsA. The responsible triggers for the transition from PsO only to PsA are currently unclear, and the impacts of different factors (e.g., genetic, environmental) on disease development are currently discussed. There is a high medical need, recently unmet, to specifically detect those patients with an increased risk for the development of clinically evident PsA early to initiate sufficient treatment to inhibit disease progression and avoid structural damage and loss of function or even intercept disease development. Increased neoangiogenesis and enthesial inflammation are hypothesized to be early pathological findings in PsO patients with PsA development. Different disease states describe the transition from PsO to PsA. Two of those phases are of value for early detection of PsA at-risk patients to prevent later development of PsA as changes in biomarker profiles are detectable: the subclinical phase (soluble and imaging biomarkers detectable, no clinical symptoms) and the prodromal phase (imaging biomarkers detectable, unspecific musculoskeletal symptoms such as arthralgia and fatigue). To target the unmet need for early detection of this at-risk population and to identify the subgroup of patients who will transition from PsO to PsA, imaging plays an important role in characterizing patients precisely. Imaging techniques such as ultrasound (US), magnetic resonance imaging (MRI), and computerized tomography (CT) are advanced techniques to detect sensitively inflammatory changes or changes in bone structure. With the use of these techniques, anatomic structures involved in inflammatory processes can be identified. These techniques are complemented by fluorescence optical imaging as a sensitive method for detection of changes in vascularization, especially in longitudinal measures. Moreover, high-resolution peripheral quantitative CT (HR-pQCT) and dynamic contrast-enhanced MRI (DCE-MRI) may give the advantage to identify PsA-related early characteristics in PsO patients reflecting transition phases of the disease.
The coronavirus disease 2019 COVID-19 pandemic is rapidly spreading worldwide and is becoming a major public health crisis. Increasing evidence demonstrates a strong correlation between obesity and the COVID-19 disease. We have summarized recent studies and addressed the impact of obesity on COVID-19 in terms of hospitalization, severity, mortality, and patient outcome. We discuss the potential molecular mechanisms whereby obesity contributes to the pathogenesis of COVID-19. In addition to obesity-related deregulated immune response, chronic inflammation, endothelium imbalance, metabolic dysfunction, and its associated comorbidities, dysfunctional mesenchymal stem cells/adipose-derived mesenchymal stem cells may also play crucial roles in fueling systemic inflammation contributing to the cytokine storm and promoting pulmonary fibrosis causing lung functional failure, characteristic of severe COVID-19. Moreover, obesity may also compromise motile cilia on airway epithelial cells and impair functioning of the mucociliary escalators, reducing the clearance of severe acute respiratory syndrome coronavirus (SARS-CoV-2). Obese diseased adipose tissues overexpress the receptors and proteases for the SARS-CoV-2 entry, implicating its possible roles as virus reservoir and accelerator reinforcing violent systemic inflammation and immune response. Finally, anti-inflammatory cytokines like anti-interleukin 6 and administration of mesenchymal stromal/stem cells may serve as potential immune modulatory therapies for supportively combating COVID-19. Obesity is conversely related to the development of COVID-19 through numerous molecular mechanisms and individuals with obesity belong to the COVID-19-susceptible population requiring more protective measures.
Objective: Spinal epidural abscess (SEA) is a severe and life-threatening disease. Although commonly performed, the effect of timing in surgical treatment on patient outcome is still unclear. With this study, we aim to provide evidence for early surgical treatment in patients with SEA.
Methods: Patients treated for SEA in the authors' department between 2007 and 2016 were included for analysis and retrospectively analyzed for basic clinical parameters and outcome. Pre- and postoperative neurological status were assessed using the American Spinal Injury Association Impairment Scale (AIS). The self-reported quality of life (QOL) based on the Short-Form Health Survey 36 (SF-36) was assessed prospectively. Surgery was defined as "early", when performed within 12 hours after admission and "late" when performed thereafter. Conservative therapy was preferred and recommend in patients without neurological deficits and in patients denying surgical intervention.
Results: One hundred and twenty-three patients were included in this study. Forty-nine patients (39.8%) underwent early, 47 patients (38.2%) delayed surgery and 27 (21.9%) conservative therapy. No significant differences were observed regarding mean age, sex, diabetes, prior history of spinal infection, and bony destruction. Patients undergoing early surgery revealed a significant better clinical outcome before discharge than patients undergoing late surgery (p=0.001) and conservative therapy. QOL based on SF-36 were significantly better in the early surgery cohort in two of four physical items (physical functioning and bodily pain) and in one of four psychological items (role limitation) after a mean follow-up period of 58 months. Readmission to the hospital and failure of conservative therapy were observed more often in patients undergoing conservative therapy.
Conclusion: Our data on both clinical outcome and QOL provide evidence for early surgery within 12 hours after admission in patients with SEA.
Background: The treatment of severely injured patients, especially in older age, is complex, and based on strict guidelines. Methods: We conducted a retrospective study by analyzing our internal registry for mortality risk factors in deceased trauma patients. All patients that were admitted to the trauma bay of our level-1-trauma center from 2014 to 2018, and that died during the in-hospital treatment, were included. The aim of this study was to carry out a quality assurance concerning the initial care of severely injured patients. Results: In the 5-year period, 135 trauma patients died. The median (IQR) age was 69 (38–83) years, 71% were male, and the median (IQR) Injury Severity Score (ISS) was 25 (17–34) points. Overall, 41% of the patients suffered from severe traumatic brain injuries (TBI) (AIShead ≥ 4 points). For 12.7%, therapy was finally limited owing to an existing patient’s decree; in 64.9% with an uncertain prognosis, a ‘therapia minima’ was established in consensus with the relatives. Conclusion: Although the mortality rate was primarily related to the severity of the injury, a significant number of deaths were not exclusively due to medical reasons, but also to a self-determined limitation of therapy for severely injured geriatric patients. The conscientious documentation concerning the will of the patient is increasingly important in supporting medical decisions.
Background: The epidermal growth factor receptor (EGFR) signaling pathway is genetically activated in approximately 50% of glioblastomas (GBs). Its inhibition has been explored clinically but produced disappointing results, potentially due to metabolic effects that protect GB cells against nutrient deprivation and hypoxia. Here, we hypothesized that EGFR activation could disable metabolic adaptation and define a GB cell population sensitive to starvation.
Methods: Using genetically engineered GB cells to model different types of EGFR activation, we analyzed changes in metabolism and cell survival under conditions of the tumor microenvironment.
Results: We found that expression of mutant EGFRvIII as well as EGF stimulation of EGFR-overexpressing cells impaired physiological adaptation to starvation and rendered cells sensitive to hypoxia-induced cell death. This was preceded by adenosine triphosphate (ATP) depletion and an increase in glycolysis. Furthermore, EGFRvIII mutant cells had higher levels of mitochondrial superoxides potentially due to decreased metabolic flux into the serine synthesis pathway which was associated with a decrease in the NADPH/NADP+ ratio.
Conclusions: The finding that EGFR activation renders GB cells susceptible to starvation could help to identify a subgroup of patients more likely to benefit from starvation-inducing therapies.
Background: Unwanted anticholinergic effects are both underestimated and frequently overlooked. Failure to identify adverse drug reactions (ADRs) can lead to prescribing cascades and the unnecessary use of over-thecounter products. The objective of this systematic review and meta-analysis is to explore and quantify the frequency and severity of ADRs associated with amitriptyline vs. placebo in randomized controlled trials (RCTs) involving adults with any indication, as well as healthy individuals. Methods: A systematic search in six electronic databases, forward/backward searches, manual searches, and searches for Food and Drug Administration (FDA) and European Medicines Agency (EMA) approval studies, will be performed. Placebo-controlled RCTs evaluating amitriptyline in any dosage, regardless of indication and without restrictions on the time and language of publication, will be included, as will healthy individuals. Studies of topical amitriptyline, combination therapies, or including <100 participants, will be excluded. Two investigators will screen the studies independently, assess methodological quality, and extract data on design, population, intervention, and outcomes ((non-)anticholinergic ADRs, e.g., symptoms, test results, and adverse drug events (ADEs) such as falls). The primary outcome will be the frequency of anticholinergic ADRs as a binary outcome (absolute number of patients with/without anticholinergic ADRs) in amitriptyline vs. placebo groups. Anticholinergic ADRs will be defined by an experienced clinical pharmacologist, based on literature and data from Martindale: The Complete Drug Reference. Secondary outcomes will be frequency and severity of (non-)anticholinergic ADRs and ADEs. The information will be synthesized in meta-analyses and narratives. We intend to assess heterogeneity using metaregression (for indication, outcome, and time points) and I2 statistics. Binary outcomes will be expressed as odds ratios, and continuous outcomes as standardized mean differences. Effect measures will be provided using 95% confidence intervals. We plan sensitivity analyses to assess methodological quality, outcome reporting etc., and subgroup analyses on age, dosage, and duration of treatment. Discussion: We will quantify the frequency of anticholinergic and other ADRs/ADEs in adults taking amitriptyline for any indication by comparing rates for amitriptyline vs. placebo, hence, preventing bias from disease symptoms and nocebo effects. As no standardized instrument exists to measure it, our overall estimate of anticholinergic ADRs may have limitations.
Background: Essential Tremor (ET) is a progressive neurological disorder characterized by postural and kinetic tremor most commonly affecting the hands and arms. Medically intractable ET can be treated by deep brain stimulation (DBS) of the ventral intermediate nucleus of thalamus (VIM). We investigated whether the location of the effective contact (most tremor suppression with at least side effects) in VIM-DBS for ET changes over time, indicating a distinct mechanism of loss of efficacy that goes beyond progression of tremor severity, or a mere reduction of DBS efficacy.
Methods: We performed programming sessions in 10 patients who underwent bilateral vim-DBS surgery between 2009 and 2017 at our department. In addition to the intraoperative (T1) and first clinical programming session (T2) a third programming session (T3) was performed to assess the effect- and side effect threshold (minimum voltage at which a tremor suppression or side effects occurred). Additionally, we compared the choice of the effective contact between T1 and T2 which might be affected by a surgical induced “brain shift.”
Discussion: Over a time span of about 4 years VIM-DBS in ET showed continuous efficacy in tremor suppression during stim-ON compared to stim-OFF. Compared to immediate postoperative programming sessions in ET-patients with DBS, long-term evaluationshowednorelevantchangeinthechoiceofcontactwithrespecttosideeffects andefficacy.InthemajorityofthecasestheactivecontactatT2didnotcorrespondtothe most effective intraoperative stimulation site T1, which might be explained by a brain-shift due to cerebral spinal fluid loss after neurosurgical procedure.
This case series assessed a commercial airline flight from Tel Aviv, Israel, to Frankfurt, Germany, that occurred on March 9th, 2020. Among 102 passengers on a Boeing 737-900 aircraft were 24 members of a tourist group. Starting 7 days earlier, the group had contact with a hotel manager who later received a diagnosis of coronavirus disease 2019 (COVID-19). No member of the group had received a diagnosis of COVID-19 before the flight, and no measures to prevent transmission (eg, wearing of masks) had been applied. The flight duration was 4 hours 40 minutes.
MicroRNA miR-181 - a rheostat for TCR signaling in thymic selection and peripheral T-Cell function
(2020)
The selection of T cells during intra-thymic d evelopment is crucial to obtain a functional and simultaneously not self-reactive peripheral T cell repertoire. However, selection is a complex process dependent on T cell receptor (TCR) thresholds that remain incompletely understood. In peripheral T cells, activation, clonal expansion, and contraction of the active T cell pool, as well as other processes depend on TCR signal strength. Members of the microRNA (miRNA) miR-181 family have been shown to be dynamically regulated during T cell development as well as dependent on the activation stage of T cells. Indeed, it has been shown that expression of miR-181a leads to the downregulation of multiple phosphatases, implicating miR-181a as ‘‘rheostat’’ of TCR signaling. Consistently, genetic models have revealed an essential role of miR-181a/b-1 for the generation of unconventional T cells as well as a function in tuning TCR sensitivity in peripheral T cells during aging. Here, we review these broad roles of miR-181 family members in T cell function via modulating TCR signal strength.
With obesity having doubled in the last decade, hypertension is on the rise. In one-third of hypertensive patients the metabolic syndrome is present. This might be one factor for the increasing number of prescriptions for angiotensin receptor blockers and calcium-channel blockers besides a more favorable risk-to-benefit ratio. The aim of the present study was to evaluate a therapeutic drug monitoring (TDM) method for assessment of adherence based on cut-offs in inpatients and to compare it to an established urine drug screening in outpatients. A method for quantification of calcium-channel blockers and angiotensin receptor blockers using high-performance liquid chromatography-tandem mass spectrometric analysis (LC-MS/MS) was developed and validated. The method was applied to serum samples of 32 patients under supervised medication to establish cut-off values for adherence assessment based on dose-related concentrations (DRC, calculated from pharmacokinetic data). Furthermore, corresponding urine and blood samples of 42 outpatients without supervised medication were analysed and the results compared with regard to adherence assessment. All serum concentrations measured for amlodipine (n = 40), lercanidipine (n = 14), candesartan (n = 10), telmisartan (n = 4) and valsartan (n = 10) in inpatients were above the patient specific lower DRC confirming adherence. Of 42 outpatients the identification of analytes in urine as well as the quantification in serum exhibited differing results. According to urinalysis, adherence was demonstrated in only 87.0% of prescriptions, compared to 91.3% for serum analyses. Differences were observed for amlodipine, lercanidipine and candesartan which can be explained by a higher specificity of the serum analysis approach due to pharmacokinetics. The present study confirms that assessing adherence based on serum drug concentrations with individually calculated lower DRCs is more accurate than using qualitative urine analysis. In particular, drugs with low bioavailability, low renal excretion or high metabolism rate such as lercanidipine and candesartan may lead to underestimation of adherence via urine analysis.
Emerging evidence suggests a complex relationship between sphingosine 1-phosphate (S1P) signaling and stroke. Here, we show the kinetics of S1P in the acute phase of ischemic stroke and highlight accompanying changes in immune cells and S1P receptors (S1PR). Using a C57BL/6 mouse model of middle cerebral artery occlusion (MCAO), we assessed S1P concentrations in the brain, plasma, and spleen. We found a steep S1P gradient from the spleen towards the brain. Results obtained by qPCR suggested that cells expressing the S1PR type 1 (S1P1+) were the predominant population deserting the spleen. Here, we report the cerebral recruitment of T helper (TH) and regulatory T (TREG) cells to the ipsilateral hemisphere, which was associated with differential regulation of cerebral S1PR expression patterns in the brain after MCAO. This study provides insight that the S1P-S1PR axis facilitates splenic T cell egress and is linked to the cerebral recruitment of S1PR+ TH and TREG cells. Further insights by which means the S1P-S1PR-axis orchestrates neuronal positioning may offer new therapeutic perspectives after ischemic stroke.
Background: Many patients suffering from exercise-induced asthma (EIA) have normal lung function at rest and show symptoms and a decline in FEV1 when they do sports or during exercise-challenge. It has been described that long-chain polyunsaturated fatty acids (LCPUFA) could exert a protective effect on EIA.
Methods: In this study the protective effect of supplementation with a special combination of n-3 and n-6 LCPUFA (sc-LCPUFA) (total 1.19 g/ day) were investigated in an EIA cold air provocation model. Primary outcome measure: Decrease in FEV1 after exercise challenge and secondary outcome measure: anti-inflammatory effects monitored by exhaled NO (eNO) before and after sc-LCPUFA supplementation versus placebo.
Results: Ninety-nine patients with exercise-induced symptoms aged 10 to 45 were screened by a standardized exercise challenge in a cold air chamber at 4 °C. Seventy-three patients fulfilled the inclusion criteria of a FEV1 decrease > 15% and were treated double-blind placebo-controlled for 4 weeks either with sc-LCPUFA or placebo. Thirty-two patients in each group completed the study. Mean FEV1 decrease after cold air exercise challenge and eNO were unchanged after 4 weeks sc-LCPUFA supplementation.
Conclusion: Supplementation with sc-LCPUFA at a dose of 1.19 g/d did not have any broncho-protective and anti-inflammatory effects on EIA.
Trial registration: Clinical trial registration number: NCT02410096. Registered 7 February 2015 at Clinicaltrial.gov
SARS-CoV-2 is the causative agent of COVID-19. Severe COVID-19 disease has been associated with disseminated intravascular coagulation and thrombosis, but the mechanisms underlying COVID-19-related coagulopathy remain unknown. The risk of severe COVID-19 disease is higher in males than in females and increases with age. To identify gene products that may contribute to COVID-19-related coagulopathy, we analyzed the expression of genes associated with the Gene Ontology (GO) term “blood coagulation” in the Genotype-Tissue Expression (GTEx) database and identified four procoagulants, whose expression is higher in males and increases with age (ADAMTS13, F11, HGFAC, KLKB1), and two anticoagulants, whose expression is higher in females and decreases with age (C1QTNF1, SERPINA5). However, the expression of none of these genes was regulated in a proteomics dataset of SARS-CoV-2-infected cells and none of the proteins have been identified as a binding partner of SARS-CoV-2 proteins. Hence, they may rather generally predispose individuals to thrombosis without directly contributing to COVID-19-related coagulopathy. In contrast, the expression of the procoagulant transferrin (not associated to the GO term “blood coagulation”) was higher in males, increased with age, and was upregulated upon SARS-CoV-2 infection. Hence, transferrin warrants further examination in ongoing clinic-pathological investigations.
miR-142-3p expression is predictive for severe traumatic brain injury (TBI) in trauma patients
(2020)
Background: Predictive biomarkers in biofluids are the most commonly used diagnostic method, but established markers in trauma diagnostics lack accuracy. This study investigates promisingmicroRNAs(miRNA)releasedfromaffectedtissueafterseveretraumathathavepredictive values for the effects of the injury.
Methods: A retrospective analysis of prospectively collected data and blood samples of n = 33 trauma patients (ISS≥16) is provided. Levels of miR-9-5p, -124-3p, -142-3p, -219a-5p, -338-3pand-423-3p inseverelyinjuredpatients (PT)withouttraumatic braininjury (TBI) or with severe TBI (PT + TBI) and patients with isolated TBI (isTBI) were measured within 6 h after trauma.
Results: The highest miR-423-3p expression was detected in patients with severe isTBI, followed by patients with PT + TBI, and lowest levels were found in PT patients without TBI (2−∆∆Ct,p = 0.009). ApositivecorrelationbetweenmiR-423-3plevelandincreasingAIShead (p = 0.001) and risk of mortality (RISC II, p = 0.062) in trauma patients (n = 33) was found. ROC analysis of miR-423-3p levels revealed them as statistically significant to predict the severity of brain injury in trauma patients (p = 0.006). miR-124-3p was only found in patients with severe TBI, miR-338-3p was shown in all trauma groups. miR-9-5p, miR-142-3p and miR-219a-5p could not be detected in any of the four groups. Conclusion: miR-423-3p expression is significantly elevated after isolated traumatic braininjuryandpredictableforsevereTBIinthefirsthoursaftertrauma. miR-423-3pcouldrepresent a promising new biomarker to identify severe isolated TBI.
A message from the human placenta: structural and immunomodulatory defense against SARS-CoV-2
(2020)
The outbreak of the coronavirus disease 2019 (COVID-19) pandemic has caused a global public health crisis. Viral infections may predispose pregnant women to a higher rate of pregnancy complications, including preterm births, miscarriage and stillbirth. Despite reports of neonatal COVID-19, definitive proof of vertical transmission is still lacking. In this review, we summarize studies regarding the potential evidence for transplacental transmission of severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2), characterize the expression of its receptors and proteases, describe the placental pathology and analyze virus-host interactions at the maternal-fetal interface. We focus on the syncytium, the barrier between mother and fetus, and describe in detail its physical andstructuraldefenseagainstviralinfections. Wefurtherdiscussthepotentialmolecularmechanisms, whereby the placenta serves as a defense front against pathogens by regulating the interferon type III signaling, microRNA-triggered autophagy and the nuclear factor-κB pathway. Based on these data, we conclude that vertical transmission may occur but rare, ascribed to the potent physical barrier, the fine-regulatedplacentalimmunedefenseandmodulationstrategies. Particularly,immunomodulatory mechanismsemployedbytheplacentamaymitigateviolentimmuneresponse,maybesoftencytokine storm tightly associated with severely ill COVID-19 patients, possibly minimizing cell and tissue damages, and potentially reducing SARS-CoV-2 transmission.
Chronic treatment with the mTOR inhibitor, everolimus, fails long-term in preventing tumor growth and dissemination in cancer patients. Thus, patients experiencing treatment resistance seek complementary measures, hoping to improve therapeutic efficacy. This study investigated metastatic characteristics of bladder carcinoma cells exposed to everolimus combined with the isothiocyanate sulforaphane (SFN), which has been shown to exert cancer inhibiting properties. RT112, UMUC3, or TCCSUP bladder carcinoma cells were exposed short- (24 h) or long-term (8 weeks) to everolimus (0.5 nM) or SFN (2.5 µM), alone or in combination. Adhesion and chemotaxis along with profiling details of CD44 receptor variants (v) and integrin α and β subtypes were evaluated. The functional impact of CD44 and integrins was explored by blocking studies and siRNA knock-down. Long-term exposure to everolimus enhanced chemotactic activity, whereas long-term exposure to SFN or the SFN-everolimus combination diminished chemotaxis. CD44v4 and v7 increased on RT112 cells following exposure to SFN or SFN-everolimus. Up-regulation of the integrins α6, αV, and β1 and down-regulation of β4 that was present with everolimus alone could be prevented by combining SFN and everolimus. Down-regulation of αV, β1, and β4 reduced chemotactic activity, whereas knock-down of CD44 correlated with enhanced chemotaxis. SFN could, therefore, inhibit resistance-related tumor dissemination during everolimus-based bladder cancer treatment.
Die Prognose eines malignen Glioms ist trotz verschiedener Therapiemöglichkeiten noch immer sehr schlecht. Zwar hat sich für die Primärsituation seit 2005 eine Standardtherapie etabliert, doch im Rezidivfall fehlt es weiterhin an einer einheitlichen Behandlung. Das Ziel dieser retrospektiven Datenerfassung war es, den prognostischen Stellenwert klinisch- pathologischer Parameter zu vergleichen und eine Konsensempfehlung zu erarbeiten. Zusätzlich wurde ein Teil dieser Daten im Rahmen einer multizentrischen retrospektiven Analyse des DKTKs zur Validierung des im Zuge dessen entwickelten prognostischen RRRSs erhoben und verwendet.
Grundlage dafür bildeten die in der internen Datenbank „Orbis“ und in archivierten Patientenakten gespeicherten Daten von Patienten, die zwischen 07/2009 und 02/2017 in der Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main therapiert wurden. Hierbei handelte es sich um Patienten mit einem histologisch gesicherten Glioblastomen WHO Grad IV zum Zeitpunkt der ReRT. Die mediane Gesamtdosis betrug 28 Gy (20-60 Gy), die mediane Einzeldosis 3,5 Gy/Tag (1,8-4 Gy).
Es wurden 102 Patienten eingeschlossen, wobei zwei Patienten als primäre Diagnose ein niedriggradiges Gliom WHO Grad I/II, sechs ein Astrozytom WHO Grad III und 96 ein Glioblastomen WHO Grad IV aufwiesen. Das durchschnittliche Alter betrug 55 Jahre und die mittlere Zeit zwischen initialer und erneuter RT 21,07 Monate. Im Rezidivfall unterzogen sich 40 Patienten einer chirurgischen Intervention, bei welcher es sich in 32 der Fälle um eine totale und acht Mal um eine subtotale Resektion handelte. Des Weiteren erhielten 52 der Patienten eine Chemotherapie mit Temozolomid, 20 eine mit CCNU, 17 mit Avastin und fünf bzw. acht ein anderes oder kein Chemotherapeutikum.
Das mOS nach initialer Diagnosestellung eines malignen Glioms ergab 42,64 Monaten, das progressionsfreie Überleben 14,77 Monate. Das mOS nach der ReRT lag bei 11,8 Monaten und der mediane Zeitraum bis zu einem erneuten Progress betrug 4,25 Monate.
Bezüglich der Primärdiagnose konnten die initiale Histologie (p = 0,002), das Alter (p = 0,016) und der MGMT-Promotor-Status (p = 0,001) als statistisch signifikante Einflussfaktoren identifiziert werden. Demnach wiesen jüngere Patienten mit einer niedriggradigeren Histologie sowie einer Hypermethylierung des MGMT-Promotors eine bessere Prognose auf. Der KPS (p < 0,001), die Zeit zwischen erster und zweiter Bestrahlung (p = 0,003), der MGMT-Promotor-Status (p = 0,025) und das Tumorwachstum (p = 0,024) waren determinante Faktoren hinsichtlich des Outcomes nach der ReRT. Außerdem zeigte sich, dass eine Gesamtstrahlendosis von mehr als 28,90 Gy auf statistisch signifikante Art und Weise (p = 0,042) mit einem längeren OS nach erneuter RT assoziiert war, sowie eine Parietal- bzw. Temporallappenlokalisation (p = 0,009) mit einem längeren progressionsfreien Überleben. Was die Therapiemodalitäten angeht, zeigte sich keine der anderen überlegen.
Die erneute Validierung dieser Daten mit dem RRRS ergab ebenfalls ein statistisch signifikantes Ergebnis bezogen auf die durchschnittliche Überlebenszeit zwischen den einzelnen prognostischen Gruppen ab dem Zeitpunkt der ReRT.
Die Ergebnisse dieser Arbeit legen dar, dass noch immer keine optimale Therapie für Patienten mit rezidivierendem Glioblastomen existiert und weiterhin Forschungsbedarf in der Modifizierung bestehender Behandlungsoptionen sowie in der Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten besteht. Des Weiteren unterstreichen sie die Wichtigkeit und den Wert spezifischer Einflussfaktoren zur Prognoseabschätzung und die Notwendigkeit des Einschlusses bedeutender neuer molekularer Marker anhand der WHO- Klassifikation von 2016 für zukünftige Studien.
Depletion of yeast/fly Ataxin-2 rescues TDP-43 overexpression toxicity. In mouse models of Amyotrophic Lateral Sclerosis via TDP-43 overexpression, depletion of its ortholog ATXN2 mitigated motor neuron degeneration and extended lifespan from 25 days to >300 days. There is another ortholog in mammals, named ATXN2L (Ataxin-2-like), which is almost uncharacterized but also functions in RNA surveillance at stress granules. We generated mice with Crispr/Cas9-mediated deletion of Atxn2l exons 5-8, studying homozygotes prenatally and heterozygotes during aging. Our novel findings indicate that ATXN2L absence triggers mid-gestational embryonic lethality, affecting female animals more strongly. Weight and development stages of homozygous mutants were reduced. Placenta phenotypes were not apparent, but brain histology showed lamination defects and apoptosis. Aged heterozygotes showed no locomotor deficits or weight loss over 12 months. Null mutants in vivo displayed compensatory efforts to maximize Atxn2l expression, which were prevented upon nutrient abundance in vitro. Mouse embryonal fibroblast cells revealed more multinucleated giant cells upon ATXN2L deficiency. In addition, in human neural cells, transcript levels of ATXN2L were induced upon starvation and glucose and amino acids exposure, but this induction was partially prevented by serum or low cholesterol administration. Neither ATXN2L depletion triggered dysregulation of ATXN2, nor a converse effect was observed. Overall, this essential role of ATXN2L for embryogenesis raises questions about its role in neurodegenerative diseases and neuroprotective therapies.
Manufacturing processes of custom implant abutments may contaminate their surfaces with micro wear deposits and generic pollutants. Such particulate debris, if not removed, might be detrimental and provoke inflammatory reactions in peri-implant tissues. Although regulatory guidelines for adequate cleaning, disinfection, or sterilization exist, there does not appear to be a consistent application and data on the amount and extent of such contaminants is lacking. The aim of the present in vitro study was to evaluate the quality and quantity of processing-related surface contamination of computer-aided design/computer-aided manufacturing (CAD/CAM) abutments in the state of delivery and after ultrasonic cleaning. A total of 28 CAD/CAM monotype and hybrid abutments were cleaned and disinfected applying a three-stage ultrasonic protocol (Finevo protocol). Before and after cleaning, the chemical composition and the contamination of the abutments were assessed using scanning electron microscopy (SEM), dispersive X-ray spectroscopy(EDX),andcomputer-aidedplanimetricmeasurement(CAPM).Inthedeliverycondition, monotype abutments showed a significantly higher amount of debris compared to hybrid abutments (4.86±6.10% vs. 0.03 ± 0.03%, p < 0.001). The polishing process applied in the laboratory after bonding the hybrid abutment components reduces the surface roughness and thus contributes substantially to their purity. The extent of contamination caused by computer-aided manufacturing of custom abutments can be substantially minimized using a three-stage ultrasonic protocol.
Alcoholism is one of the leading and increasingly prevalent reasons of liver associated morbidity and mortality worldwide. Alcoholic hepatitis (AH) constitutes a severe disease with currently no satisfying treatment options. Lipoxin A4 (LXA4), a 15-lipoxygenase (ALOX15)-dependent lipid mediator involved in resolution of inflammation, showed promising pre-clinical results in the therapy of several inflammatory diseases. Since inflammation is a main driver of disease progression in alcoholic hepatitis, we investigated the impact of endogenous ALOX15-dependent lipid mediators and exogenously applied LXA4 on AH development. A mouse model for alcoholic steatohepatitis (NIAAA model) was tested in Alox12/15+/+ and Alox12/15−/− mice, with or without supplementation of LXA4. Absence of Alox12/15 aggravated parameters of liver disease, increased hepatic immune cell infiltration in AH, and elevated systemic neutrophils as a marker for systemic inflammation. Interestingly, i.p. injections of LXA4 significantly lowered transaminase levels only in Alox12/15−/− mice and reduced hepatic immune cell infiltration as well as systemic inflammatory cytokine expression in both genotypes, even though steatosis progressed. Thus, while LXA4 injection attenuated selected parameters of disease progression in Alox12/15−/− mice, its beneficial impact on immunity was also apparent in Alox12/15+/+ mice. In conclusion, pro-resolving lipid mediators may be beneficial to reduce inflammation in alcoholic hepatitis.
Autism spectrum disorders (ASD) are highly heritable and are characterized by deficits in social communication and restricted and repetitive behaviors. Twin studies on phenotypic subdomains suggest a differing underlying genetic etiology. Studying genetic variation explaining phenotypic variance will help to identify specific underlying pathomechanisms. We investigated the effect of common variation on ASD subdomains in two cohorts including >2500 individuals. Based on the Autism Diagnostic Interview-Revised (ADI-R), we identified and confirmed six subdomains with a SNP-based genetic heritability h2SNP = 0.2–0.4. The subdomains nonverbal communication (NVC), social interaction (SI), and peer interaction (PI) shared genetic risk factors, while the subdomains of repetitive sensory-motor behavior (RB) and restricted interests (RI) were genetically independent of each other. The polygenic risk score (PRS) for ASD as categorical diagnosis explained 2.3–3.3% of the variance of SI, joint attention (JA), and PI, 4.5% for RI, 1.2% of RB, but only 0.7% of NVC. We report eight genome-wide significant hits—partially replicating previous findings—and 292 known and novel candidate genes. The underlying biological mechanisms were related to neuronal transmission and development. At the SNP and gene level, all subdomains showed overlap, with the exception of RB. However, no overlap was observed at the functional level. In summary, the ADI-R algorithm-derived subdomains related to social communication show a shared genetic etiology in contrast to restricted and repetitive behaviors. The ASD-specific PRS overlapped only partially, suggesting an additional role of specific common variation in shaping the phenotypic expression of ASD subdomains.
Recent studies suggested an important contribution of sphingosine-1-phospate (S1P) signaling via its specific receptors (S1PRs) in the production of pro-inflammatory mediators such as Interleukin (IL)-1β in cancer and inflammation. In an inflammation-driven cancer setting, we previously reported that myeloid S1PR1 signaling induces IL-1β production by enhancing NLRP3 (NOD-, LRR- and Pyrin Domain-Containing Protein 3) inflammasome activity. However, the autocrine role of S1P and enzymes acting on the S1P rheostat in myeloid cells are unknown. Using human and mouse macrophages with pharmacological or genetic intervention we explored the relative contribution of sphingosine kinases (SPHKs) in NLRP3 inflammasome activity regulation. We noticed redundancy in SPHK1 and SPHK2 activities towards macrophage NLRP3 inflammasome transcriptional induction and IL-1β secretion. However, pharmacological blockade of both kinases in unison completely abrogated NLRP3 inflammasome induction and IL-1β secretion. Interestingly, human and mouse macrophages demonstrate varied responses towards SPHKs inhibition and IL-1β secretion. Clinical datasets of renal cell carcinoma and psoriasis patients showed a positive correlation between enzymes affecting the S1P rheostat with NLRP3 inflammasome components expression, which corroborates our finding. Our data provide a better understanding on the role of SPHKs and de novo synthesized S1P in macrophage NLRP3 inflammasome activation
Bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) handelt es sich um eine hochprävalente Erkrankung, die bisher insbesondere im Erwachsenenalter nur unzureichend berücksichtigt wurde. Neben den Kernsymptomen bestehend aus Einschränkungen in der Aufmerksamkeit sowie einem erhöhten Maß an Hyperaktivität und Impulsivität gilt es, Komorbiditäten und Beeinträchtigungen zu berücksichtigen, die mit dieser Erkrankung einhergehen. In früheren Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene mit einer ADHS vermehrte Unfälle und infolgedessen eine erhöhte Rate an stationären Behandlungen aufweisen. Zusätzlich besteht bei ADHS-Betroffenen ein höheres Risiko, frühzeitig zu versterben, wobei Unfälle als unnatürliche Todesursache den häufigsten Grund darstellen. Bisher existieren auf internationaler Ebene einige Studien, die sich mit den Zusammenhängen von adulter ADHS und Unfallraten beschäftigten. Eine differenzierte Betrachtung, die eine deutsche Population einschließt und den Einfluss des Geschlechts auf das Unfallgeschehen bei ADHS-Betroffenen untersucht, wurde bisher nicht realisiert. Aus diesen Gründen führten wir eine Querschnittsstudie auf unfallchirurgischen Stationen an zwei Kliniken in Frankfurt am Main durch. Im Rahmen der Studie sollte die Prävalenz von adulter ADHS bei stationär betreuten Unfallopfern ermittelt und mögliche unfallcharakteristische Unterschiede zwischen den Geschlechtern der ADHS-Positivkohorte erfasst werden.
Mithilfe der etablierten Adult ADHD Self-Report Scale (ASRS v1.1) der WHO wurden alle Unfallopfer, die den Einschlusskriterien entsprachen, auf adulte ADHS gescreent. Bei der Auswertung des ASRS verwendeten wir zwei unterschiedliche Methoden, die bereits in früheren Studien zur Anwendung kamen. Durch einen eigens erstellten Unfallfragebogen konnten Unfallcharakteristika sowie psychische Komorbiditäten der ADHSPositivkohorte erfasst werden. Zusätzlich erhoben wir zum Vergleich die Unfallcharakteristika bei einer nicht von ADHS betroffenen Kontrollgruppe. Bei einem Teil der positiv gescreenten Patienten wurde eine ausführliche Testung in der ADHS Spezialambulanz des Universitätsklinikums Frankfurt am Main vorgenommen. Mittels diagnostischer Interviews und weiteren Selbstauskunftsfragebögen (DIVA, HASE) konnte eine definitive ADHS-Diagnose gestellt und das positive Screeningergebnis verifiziert werden.
Wir stellten fest, dass die Prävalenz adulter ADHS unter Unfallopfern mit 6,89 % bzw. 8,68 % in Abhängigkeit der ASRS Auswertungskriterien im Vergleich zu der Prävalenz der adulten ADHS in der Allgemeinbevölkerung erhöht war. Des Weiteren gab es mehr Männer mit einem positiven ADHS-Screeningergebnis und einem Unfallgeschehen. Es konnten keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Unfallcharakteristika und Unfallorten in der ADHS Positivkohorte festgestellt werden. Auch in dem Vorhandensein psychischer Komorbiditäten unterschieden sich die beiden Geschlechtergruppen der ADHS-Positivkohorte nicht. Unabhängig der Geschlechterzugehörigkeit wurden die meisten Unfälle der ADHS-Positivkohorte im Straßenverkehr verzeichnet und als selbstverschuldet eingestuft. Es konnten signifikant mehr Unfälle außerhalb des Straßenverkehrs in der nicht von ADHS betroffenen Kontrollgruppe im Vergleich zu der ADHS Positivkohorte nachgewiesen werden. Insgesamt war nur bei 14 % aller positiv gescreenten Patienten eine ADHS-Erkrankung bereits bekannt und diagnostiziert worden.
Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Studie lässt sich schlussfolgern, dass Menschen mit einer ADHS-Symptomatik vermehrt auf unfallchirurgischen Stationen anzutreffen sind und im Einklang mit früheren Forschungsergebnissen ein erhöhtes Unfall- und Verletzungsrisiko aufweisen. Darüber hinaus folgern wir aus unseren Ergebnissen, dass sich Männer und Frauen mit einer ADHS-Erkrankung hinsichtlich Symptomatik, Komorbidität und spezifischer Unfallcharakteristika ähnlicher sein könnten, als dass sie sich in diesen Bereichen unterscheiden. Im Hinblick auf die geringen vorbestehenden ADHS-Diagnosen in der Positivkohorte erscheint eine Etablierung eines Screeningsystems bei Patienten sinnvoll, die im Rahmen von Unfallgeschehen gehäuft stationär betreut werden müssen. Da ADHS-Betroffene ein erhöhtes Risiko für multiple Unfälle zu haben scheinen, könnte unter diesen Voraussetzungen eine adulte ADHS-Symptomatik früher erkannt und negative Folgen wie eine erhöhte Unfallrate reduziert werden. Methodologische Limitierungen bestanden in unserer Erhebung durch eine geringe Anzahl an ausführlichen Testungen zur Verifizierung der ADHS-Diagnose sowie dem Informationsgewinn auf der Basis einer Selbstauskunft. Um Ergebnisse aussagekräftiger zu gestalten und auch kleinere Unfälle zu erfassen, erscheint eine Ausweitung der Testung in Ambulanzen sinnvoll.
In der durchgeführten Studie erfolgte die Untersuchung des visuellen Arbeits-gedächtnisses von bipolaren Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Es erfolgten bereits viele Untersuchungen an Patienten mit bipolarer Störung. Wird das Hauptaugenmerk auf die kognitiven Funktionen der Patienten gelegt, so konnte bereits in einigen Studien gezeigt werden, dass nicht nur in depressi-ver oder manischer, sondern auch in euthymer Stimmungslage kognitive Defizi-te vorliegen. Zur näheren Untersuchung der Funktionen des visuellen Arbeits-gedächtnisses der Patienten mit bipolarer Störung wurde daher eine fMRT-Untersuchung durchgeführt. Hier wurden Patienten, die an bipolarer Störung erkrankt sind, mit gesunden Kontrollen verglichen. Dabei wurden die bipolaren Patienten in euthymer Stimmungslage untersucht. Weder in Antwortrichtigkeit noch Reaktionsgeschwindigkeit konnte ein signifikanter Gruppenunterschied nachgewiesen werden. Außerdem wurde in der Untersuchung eine Differenzie-rung zwischen den einzelnen Phasen gemacht, die eine Gedächtnisinformation durchläuft. Bei diesen Phasen handelt es sich um Enkodierungs-, Halte- und Abrufphase. Hierbei konnten veränderte Aktivierungsmuster an diversen Hirn-strukturen der bipolaren Patienten dargestellt werden. Diese Veränderungen ziehen sich durch alle drei Phasen der Gedächtniskonsolidierung und können vor allem im präfrontalen Kortex nachgewiesen werden. Es handelt sich dabei vor allem um eine schwächere Aktivierung des präfrontalen Kortex (PFC) der bipolaren Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Unter anderem ist das Arbeitsgedächtnis im PFC lokalisiert. Diese Ergebnisse scheinen ein Hin-weis dafür zu sein, dass bei den bipolaren Patienten neuronale Defizite im visu-ellen Arbeitsgedächtnis vorliegen.
Pulmonary failure is the main cause of morbidity and mortality in the human chromosomal instability syndrome Ataxia-telangiectasia (A-T). Major phenotypes include recurrent respiratory tract infections and bronchiectasis, aspiration, respiratory muscle abnormalities, interstitial lung disease, and pulmonary fibrosis. At present, no effective pulmonary therapy for A-T exists. Cell therapy using adipose-derived mesenchymal stromal/stem cells (ASCs) might be a promising approach for tissue regeneration. The aim of the present project was to investigate whether ASCs migrate into the injured lung parenchyma of Atm-deficient mice as an indication of incipient tissue damage during A-T. Therefore, ASCs isolated from luciferase transgenic mice (mASCs) were intravenously transplanted into Atm-deficient and wild-type mice. Retention kinetics of the cells were monitored using in vivo bioluminescence imaging (BLI) and completed by subsequent verification using quantitative real-time polymerase chain reaction (qRT-PCR). The in vivo imaging and the qPCR results demonstrated migration accompanied by a significantly longer retention time of transplanted mASCs in the lung parenchyma of Atm-deficient mice compared to wild type mice. In conclusion, our study suggests incipient damage in the lung parenchyma of Atm-deficient mice. In addition, our data further demonstrate that a combination of luciferase-based PCR together with BLI is a pivotal tool for tracking mASCs after transplantation in models of inflammatory lung diseases such as A-T.
Progressive bladder cancer growth is associated with abnormal activation of the mammalian target of the rapamycin (mTOR) pathway, but treatment with an mTOR inhibitor has not been as effective as expected. Rather, resistance develops under chronic drug use, prompting many patients to lower their relapse risk by turning to natural, plant-derived products. The present study was designed to evaluate whether the natural compound, sulforaphane (SFN), combined with the mTOR inhibitor everolimus, could block the growth and proliferation of bladder cancer cells in the short- and long-term. The bladder cancer cell lines RT112, UMUC3, and TCCSUP were exposed short- (24 h) or long-term (8 weeks) to everolimus (0.5 nM) or SFN (2.5 µM) alone or in combination. Cell growth, proliferation, apoptosis, cell cycle progression, and cell cycle regulating proteins were evaluated. siRNA blockade was used to investigate the functional impact of the proteins. Short-term application of SFN and/or everolimus resulted in significant tumor growth suppression, with additive inhibition on clonogenic tumor growth. Long-term everolimus treatment resulted in resistance development characterized by continued growth, and was associated with elevated Akt-mTOR signaling and cyclin-dependent kinase (CDK)1 phosphorylation and down-regulation of p19 and p27. In contrast, SFN alone or SFN+everolimus reduced cell growth and proliferation. Akt and Rictor signaling remained low, and p19 and p27 expressions were high under combined drug treatment. Long-term exposure to SFN+everolimus also induced acetylation of the H3 and H4 histones. Phosphorylation of CDK1 was diminished, whereby down-regulation of CDK1 and its binding partner, Cyclin B, inhibited tumor growth. In conclusion, the addition of SFN to the long-term everolimus application inhibits resistance development in bladder cancer cells in vitro. Therefore, sulforaphane may hold potential for treating bladder carcinoma in patients with resistance to an mTOR inhibitor.
Treatment of large bone defects is one of the great challenges in contemporary orthopedic and traumatic surgery. Grafts are necessary to support bone healing. A well-established allograft is demineralized bone matrix (DBM) prepared from donated human bone tissue. In this study, a fibrous demineralized bone matrix (f-DBM) with a high surface-to-volume ratio has been analyzed for toxicity and immunogenicity. f-DBM was transplanted to a 5-mm, plate-stabilized, femoral critical-size-bone-defect in Sprague-Dawley (SD)-rats. Healthy animals were used as controls. After two months histology, hematological analyses, immunogenicity as well as serum biochemistry were performed. Evaluation of free radical release and hematological and biochemical analyses showed no significant differences between the control group and recipients of f-DBM. Histologically, there was no evidence of damage to liver and kidney and good bone healing was observed in the f-DBM group. Reactivity against human HLA class I and class II antigens was detected with mostly low fluorescence values both in the serum of untreated and treated animals, reflecting rather a background reaction. Taken together, these results provide evidence for no systemic toxicity and the first proof of no basic immunogenic reaction to bone allograft and no sensitization of the recipient.
Although the therapeutic armamentarium for bladder cancer has considerably widened in the last few years, severe side effects and the development of resistance hamper long-term treatment success. Thus, patients turn to natural plant products as alternative or complementary therapeutic options. One of these is curcumin, the principal component of Curcuma longa that has shown chemopreventive effects in experimental cancer models. Clinical and preclinical studies point to its role as a chemosensitizer, and it has been shown to protect organs from toxicity induced by chemotherapy. These properties indicate that curcumin could hold promise as a candidate for additive cancer treatment. This review evaluates the relevance of curcumin as an integral part of therapy for bladder cancer.
Genetic association studies have shown their usefulness in assessing the role of ion channels in human thermal pain perception. We used machine learning to construct a complex phenotype from pain thresholds to thermal stimuli and associate it with the genetic information derived from the next-generation sequencing (NGS) of 15 ion channel genes which are involved in thermal perception, including ASIC1, ASIC2, ASIC3, ASIC4, TRPA1, TRPC1, TRPM2, TRPM3, TRPM4, TRPM5, TRPM8, TRPV1, TRPV2, TRPV3, and TRPV4. Phenotypic information was complete in 82 subjects and NGS genotypes were available in 67 subjects. A network of artificial neurons, implemented as emergent self-organizing maps, discovered two clusters characterized by high or low pain thresholds for heat and cold pain. A total of 1071 variants were discovered in the 15 ion channel genes. After feature selection, 80 genetic variants were retained for an association analysis based on machine learning. The measured performance of machine learning-mediated phenotype assignment based on this genetic information resulted in an area under the receiver operating characteristic curve of 77.2%, justifying a phenotype classification based on the genetic information. A further item categorization finally resulted in 38 genetic variants that contributed most to the phenotype assignment. Most of them (10) belonged to the TRPV3 gene, followed by TRPM3 (6). Therefore, the analysis successfully identified the particular importance of TRPV3 and TRPM3 for an average pain phenotype defined by the sensitivity to moderate thermal stimuli.
NIMA (never-in-mitosis gene A)-related kinase 1 (Nek1) is shown to impact on different cellular pathways such as DNA repair, checkpoint activation, and apoptosis. Its role as a molecular target for radiation sensitization of malignant cells, however, remains elusive. Stably transduced doxycycline (Dox)-inducible Nek1 shRNA HeLa cervix and siRNA-transfected HCT-15 colorectal carcinoma cells were irradiated in vitro and 3D clonogenic radiation survival, residual DNA damage, cell cycle distribution, and apoptosis were analyzed. Nek1 knockdown (KD) sensitized both cell lines to ionizing radiation following a single dose irradiation and more pronounced in combination with a 6 h fractionation (3 × 2 Gy) regime. For preclinical analyses we focused on cervical cancer. Nek1 shRNA HeLa cells were grafted into NOD/SCID/IL-2Rγc−/− (NSG) mice and Nek1 KD was induced by Dox-infused drinking water resulting in a significant cytostatic effect if combined with a 6 h fractionation (3 × 2 Gy) regime. In addition, we correlated Nek1 expression in biopsies of patients with cervical cancer with histopathological parameters and clinical follow-up. Our results indicate that elevated levels of Nek1 were associated with an increased rate of local or distant failure, as well as with impaired cancer-specific and overall survival in univariate analyses and for most endpoints in multivariable analyses. Finally, findings from The Cancer Genome Atlas (TCGA) validation cohort confirmed a significant association of high Nek1 expression with a reduced disease-free survival. In conclusion, we consider Nek1 to represent a novel biomarker and potential therapeutic target for drug development in the context of optimized fractionation intervals.
Non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD) is gaining in importance and is linked to obesity. Especially,thedevelopmentoffibrosisandportalhypertensioninNAFLDpatientsrequirestreatment. Transgenic TGR(mREN2)27 rats overexpressing mouse renin spontaneously develop NAFLD with portal hypertension but without obesity. This study investigated the additional role of obesity in this model on the development of portal hypertension and fibrosis. Obesity was induced in twelve-week old TGR(mREN2)27 rats after receiving Western diet (WD) for two or four weeks. Liver fibrosis was assessed using standard techniques. Hepatic expression of transforming growth factor-β1 (TGF-β1), collagen type Iα1, α-smooth muscle actin, and the macrophage markers Emr1, as well as the chemoattractant Ccl2, interleukin-1β (IL1β) and tumor necrosis factor-α (TNFα) were analyzed. Assessment of portal and systemic hemodynamics was performed using the colored microsphere technique. Asexpected,WDinducedobesityandliverfibrosisasconfirmedbySiriusRedandOilRed O staining. The expression of the monocyte-macrophage markers, Emr1, Ccl2, IL1β and TNFα were increasedduringfeedingofWD,indicatinginfiltrationofmacrophagesintotheliver,eventhoughthis increase was statistically not significant for the EGF module-containing mucin-like receptor (Emr1) mRNA expression levels. Of note, portal pressure increased with the duration of WD compared to animals that received a normal chow. Besides obesity, WD feeding increased systemic vascular resistance reflecting systemic endothelial and splanchnic vascular dysfunction. We conclude that transgenic TGR(mREN2)27 rats are a suitable model to investigate NAFLD development with liver fibrosis and portal hypertension. Tendency towards elevated expression of Emr1 is associated with macrophage activity point to a significant role of macrophages in NAFLD pathogenesis, probably due to a shift of the renin–angiotensin system towards a higher activation of the classical pathway. The hepatic injury induced by WD in TGR(mREN2)27 rats is suitable to evaluate different stages of fibrosis and portal hypertension in NAFLD with obesity.
Background: The purpose of this pilot study was to create a valid and reliable set of assessment questions for examining Evidence-based Dentistry (EbD) knowledge. For this reason, we adapted and validated for dental students the Berlin Questionnaire (BQ), which assesses Evidence-based Medicine (EbM) abilities.
Methods: The Berlin Questionnaire was validated with medical residents. We adapted it for use in a dentistry setting. An expert panel reviewed the adapted BQ for content validity. A cross-sectional cohort representing four training levels (EbD-novice dental students, EbD-trained dental students, dentists, and EbM−/EbD-expert faculty) completed the questionnaire. A total of 140 participants comprised the validation set. Internal reliability, item difficulty and item discrimination were assessed. Construct validity was assessed by comparing the mean total scores of students to faculty and comparing proportions of students and faculty who passed each item.
Results: Among the 133 participants (52 EbD-novice dental students, 53 EbD-trained dental students, 12 dentists, and 16 EbM-/ EbD-expert faculty), a statistically significant (p < 0.001) difference was evident in the total score corresponding to the training level. The total score reliability and psychometric properties of items modified for discipline-specific content were acceptable. Cronbach’s alpha was 0.648.
Conclusion: The adapted Berlin Questionnaire is a reliable and valid instrument to assess competence in Evidence-based Dentistry in dental students. Future research will focus on refining the instrument further.
Background: Radiotherapy dose and target volume prescriptions for anal squamous cell carcinoma (ASCC) vary considerably in daily practice and guidelines, including those from NCCN, UK, Australasian, and ESMO. We conducted a pattern-of-care survey to assess the patient management in German speaking countries.
Methods: We developed an anonymous questionnaire comprising 18 questions on diagnosis and treatment of ASCC. The survey was sent to 361 DEGRO-associated institutions, including 41 university hospitals, 118 non-university institutions, and 202 private practices.
Results: We received a total of 101 (28%) surveys, including 20 (19.8%) from university, 36 (35.6%) from non-university clinics, and 45 (44.6%) from private practices. A total of 28 (27.8%) institutions reported to treat more than 5 patients with early-stage ASCC and 42 (41.6%) institutions treat more than 5 patients with locoregionally-advanced ASCC per year. Biopsy of suspicious inguinal nodes was advocated in only 12 (11.8%) centers. Screening for human immunodeficiency virus (HIV) is done in 28 (27.7%). Intensity modulated radiotherapy or similar techniques are used in 97%. The elective lymph node dose ranged from 30.6 Gy to 52.8 Gy, whereas 87% prescribed 50.4–55. 8 Gy (range: 30.6 to 59.4 Gy) to the involved lymph nodes. The dose to gross disease of cT1 or cT2 ASCC ranged from 50 to ≥60 Gy. For cT3 or cT4 tumors the target dose ranged from 54 Gy to more than 60 Gy, with 76 (75.2%) institutions prescribing 59.4 Gy. The preferred concurrent chemotherapy regimen was 5-FU/Mitomycin C, whereas 6 (6%) prescribed Capecitabine/Mitomycin C. HIV-positive patients are treated with full-dose CRT in 87 (86.1%) institutions. First assessment for clinical response is reported to be performed at 4–6 weeks after completion of CRT in 2 (2%) institutions, at 6–8 weeks in 20 (19.8%), and 79 (78%) institutions wait up to 5 months.
Conclusions: We observed marked differences in radiotherapy doses and treatment technique in patients with ASCC, and also variable approaches for patients with HIV. These data underline the need for an consensus treatment guideline for ASCC.
Objective: Phenotypic (Sensititre Myco, pDST) and genotypic drug susceptibility testing (GenoType NTM DR, gDST) in M. avium complex (MAC) have become available as standardized assays, but comparable data is needed. This study aimed to investigate the phenotypic and genotypic drug susceptibility patterns in MAC clinical isolates.
Methods: Overall, 98 isolates from 85 patients were included. pDST and gDST were performed on all isolates and results compared regarding specificity and sensitivity using pDST as a reference method. The impact of drug instability on pDST results was studied using a biological assay over 14 days. In addition, the evolution of antimicrobial resistance was investigated in sequential isolates of 13 patients.
Results: Macrolide resistance was rare, 1.2% (95% CI 0.7–7.3) of isolates in the base cohort. No aminoglycoside resistances were found, but 14.1% of the studied isolates (95% CI 7.8–23.8) showed intermediate susceptibility. The GenoType NTM DR identified two out of four macrolide-resistant isolates. Antibiotic stability was demonstrated to be poor in rifampicin, rifabutin, and doxycycylin.
Conclusions: pDST results in NTM for unstable antibiotics must be interpreted with care. A combination of pDST and gDST will be useful for the guidance of antimicrobial therapy in MAC-disease.
Molecular and cellular research modalities for the study of liver pathologies have been tremendously improved over the recent decades. Advanced technologies offer novel opportunities to establish cell isolation techniques with excellent purity, paving the path for 2D and 3D microscopy and high-throughput assays (e.g., bulk or single-cell RNA sequencing). The use of stem cell and organoid research will help to decipher the pathophysiology of liver diseases and the interaction between various parenchymal and non-parenchymal liver cells. Furthermore, sophisticated animal models of liver disease allow for the in vivo assessment of fibrogenesis, portal hypertension and hepatocellular carcinoma (HCC) and for the preclinical testing of therapeutic strategies. The purpose of this review is to portray in detail novel in vitro and in vivo methods for the study of liver cell biology that had been presented at the workshop of the 8th meeting of the European Club for Liver Cell Biology (ECLCB-8) in October of 2018 in Bonn, Germany.
Objective: To study the effect of total hip replacement (THR) on serum cartilage oligomeric matrix protein concentration (sCOMP) and its correlation with joint loading during gait in patients with unilateral hip osteoarthritis.
Design: In this prospective multimodal (clinical, biomechanical, biochemical) study blood samples from 15 patients were taken before and up to three times after THR (7 days, 3 months and 1 year), each after a resting period of at least 30 min, for analysis of sCOMP. Gait analysis was performed before and 1 year after THR to determine hip and knee joint moments.
Results: Seven days after THR, sCOMP decreased significantly compared to the preoperative measurement (p < 0.001). Three months and 1 year postoperatively, sCOMP reverted to concentrations in the range of the preoperative value. One year postoperatively, a linear correlation between sCOMP and the maximum hip flexion moment was indicated in the first half of the stance phase on the unaffected side (r = −0.736, p = 0.024). No further correlations could be determined.
Conclusions: Surprisingly, the removal of a joint affected by osteoarthritis did not have a sustained effect on sCOMP. Both before and after THR there was no scientifically substantiated correlation between sCOMP and joint moments from gait analysis. Consequently, the examination of sCOMP is not useful to detect altered joint loads that may influence degenerative changes of adjacent joints after THR.
The registration number in the German Registry of Clinical Trials is DRKS00015053.
Background: Experienced and anticipated regret influence physicians’ decision-making. In medicine, diagnostic decisions and diagnostic errors can have a severe impact on both patients and physicians. Little empirical research exists on regret experienced by physicians when they make diagnostic decisions in primary care that later prove inappropriate or incorrect. The aim of this study was to explore the experience of regret following diagnostic decisions in primary care.
Methods: In this qualitative study, we used an online questionnaire on a sample of German primary care physicians. We asked participants to report on cases in which the final diagnosis differed from their original opinion, and in which treatment was at the very least delayed, possibly resulting in harm to the patient. We asked about original and final diagnoses, illness trajectories, and the reactions of other physicians, patients and relatives. We used thematic analysis to assess the data, supported by MAXQDA 11 and Microsoft Excel 2016.
Results: 29 GPs described one case each (14 female/15 male patients, aged 1.5–80 years, response rate < 1%). In 26 of 29 cases, the final diagnosis was more serious than the original diagnosis. In two cases, the diagnoses were equally serious, and in one case less serious. Clinical trajectories and the reactions of patients and relatives differed widely. Although only one third of cases involved preventable harm to patients, the vast majority (27 of 29) of physicians expressed deep feelings of regret.
Conclusion: Even if harm to patients is unavoidable, regret following diagnostic decisions can be devastating for clinicians, making them ‘second victims’. Procedures and tools are needed to analyse cases involving undesirable diagnostic events, so that ‘true’ diagnostic errors, in which harm could have been prevented, can be distinguished from others. Further studies should also explore how physicians can be supported in dealing with such events in order to prevent them from practicing defensive medicine.
Background: Point of care devices for performing targeted coagulation substitution in patients who are bleeding have become increasingly important in recent years. New on the market is the Quantra. It is a device that uses sonorheometry, a sonic estimation of elasticity via resonance, which is a novel ultrasound-based technology that measures viscoelastic properties of whole blood. Several studies have already shown the comparability of the Quantra with devices already established on the market, such as the rotational thromboelastometry (ROTEM) device.
Objective: In contrast to existing studies, this study is the first prospective interventional study using this new system in a cardiac surgical patient cohort. We will investigate the noninferiority between an already existing coagulation algorithm based on the ROTEM/Multiplate system and a new algorithm based on the Quantra system for the treatment of coagulopathic cardiac surgical patients.
Methods: The study is divided into two phases. In an initial observation phase, whole blood samples of 20 patients obtained at three defined time points (prior to surgery, after completion of cardiopulmonary bypass, and on arrival in the intensive care unit) will be analyzed using both the ROTEM/Multiplate and Quantra systems. The obtained threshold values will be used to develop a novel algorithm for hemotherapy. In a second intervention phase, the new algorithm will be tested for noninferiority against an algorithm used routinely for years in our department.
Results: The main objective of the examination is the cumulative loss of blood within 24 hours after surgery. Statistical calculations based on the literature and in-house data suggest that the new algorithm is not inferior if the difference in cumulative blood loss is <150 mL/24 hours.
Conclusions: Because of the comparability of the Quantra sonorheometry system with the ROTEM measurement methods, the existing hemotherapy treatment algorithm can be adapted to the Quantra device with proof of noninferiority.
Trial Registration: ClinicalTrials.gov NCT03902275; https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03902275
International Registered Report Identifier (IRRID): DERR1-10.2196/17206
Background: Computerized virtual patients (VP) have spread into many areas of healthcare delivery and medical education. They provide various advantages like flexibility in pace and space of learning, a high degree of teaching reproducibility and a cost effectiveness. However, the educational benefit of VP as an additive or also as an alternative to traditional teaching formats remains unclear. Moreover, there are no randomized-controlled studies that investigated the use of VP in a dental curriculum. Therefore, this study investigates VP as an alternative to lecturer-led small-group teaching in a curricular, randomized and controlled setting.
Methods: Randomized and controlled cohort study. Four VP cases were created according to previously published design principles and compared with lecturer-led small group teaching (SGT) within the Oral and Maxillofacial Surgery clerkship for dental students at the Department for Cranio-, Oral and Maxillofacial Plastic Surgery, Goethe University, Frankfurt, Germany. Clinical competence was measured prior (T0), directly (T1) and 6 weeks (T2) after the intervention using theoretical tests and a self-assessment questionnaire. Furthermore, VP design was evaluated using a validated toolkit.
Results: Fifty-seven students (VP = 32; SGT = 25) agreed to participate in the study. No competence differences were found at T0 (p = 0.56). The VP group outperformed (p < .0001) the SGT group at T1. At T2 there was no difference between both groups (p = 0.55). Both interventions led to a significant growth in self-assessed competence. The VP group felt better prepared to diagnose and treat real patients and regarded VP cases as a rewarding learning experience.
Conclusions: VP cases are an effective alternative to lecture-led SGT in terms of learning efficacy in the short and long-term as well as self-assessed competence growth and student satisfaction. Furthermore, integrating VP cases within a curricular Oral and Maxillofacial Surgery Clerkship is feasible and leads to substantial growth of clinical competence in undergraduate dental students.
Einleitung: Ataxia telangiectasia (A-T) ist eine lebenslimitierende autosomal-rezessiv vererbte Systemerkrankung, die durch eine Mutation im ATM Gen hervorgerufen wird. Symptome wie Neurodegeneration, Immundefizienz, Teleangiektasien, Wachstums- und Gedeihstörungen, endokrine Dysfunktionen, erhöhte Strahlensensitivität, sowie Malignomprädisposition sind charakterisierend für die Erkrankung. Des Weiteren zeigen viele Patienten eine progrediente Lebererkrankung, die bis jetzt nur unzureichend untersucht wurde.
Zielsetzung: Untersuchung der laborchemischen und strukturellen Veränderungen im Rahmen der Hepatopathie bei A-T Patienten. Des Weiteren soll der Zusammenhang der Körperzusammensetzung, der Muskelkraft und der Lebensqualität mit der Lebererkrankung analysiert werden.
Methoden: Von November 2016 bis Mai 2018, wurden 31 A-T Patienten in die Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden zur Auswertung in zwei Gruppen eingeteilt (21 Patienten ≤ zwölf Jahre, zehn Patienten > zwölf Jahre). Neben der Bestimmung der Laborparameter wurden die Veränderungen der Leber anhand der transienten Elastographie und des FibroMax® erhoben. Die Körperzusammensetzung wurde mit Hilfe der bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) ermittelt, die Muskelkraft anhand des Five-Times-Sit-to-Stand-Tests (FTSST). Zur Erfassung der Lebensqualität wurde der EuroQol-Fragebogen 5Q-5D-5L durchgeführt.
Ergebnisse: Bei der transienten Elastographie zeigte sich bei zwei (10%) jüngeren im Vergleich zu neun (90%) älteren Patienten eine Steatose. Eine Fibrose lag bei fünf (50%) älteren Patienten vor. Die Leberenzyme (AST (37.8 ± 7.9 U/l vs. 49.8 ± 15.2 U/l, p<0,05), ALT (25.1 ± 9.6 U/l vs. 71.6 ± 25.8 U/l, p<0,001), GGT (13.2 ± 4,5 U/l vs. 123.7 ± 99.6 U/l, p<0,0001)), das Alpha-Fetoprotein (AFP) (313.4 ± 267,2 ng/ml vs. 540.8 ± 275.8 ng/ml, p<0,05), der HbA1c (4,8 ± 0,4 % vs. 5,7 ± 0,6 %, p<0,0001) sowie die Triglyceride (66.5 ± 34.3 mg/dl vs. 200.4 ± 98.8 mg/dl, p<0,0001) waren signifikant in der älteren Patientengruppe erhöht. Zusätzlich zeigte sich eine signifikante Korrelation der Steatose und Fibrose mit dem Alter (r=0,82, p<0,0001; r=0,59, p<0,001), der AST (r=0,39, p<0,05; r=0,42, p<0,05), der ALT (r=0,77, p<0,0001; r=0,53, p<0,01), der
GGT (r=0,83, p<0,0001; r=0,67, p<0,0001), dem HbA1c (r=0,59, p<0,01; r=0,63, p<0,001) und den Triglyceriden (r=0,74, p<0,0001; r=0,62, p<0,001). Die transiente Elastographie und der SteatoTest des FibroMax zeigten übereinstimmende Ergebnisse.
Eine Magermasse unterhalb der zehnten Perzentile wiesen elf (52%) jüngere im Gegensatz zu neun (90%) älteren Patienten auf. Auch der Phasenwinkel lag bei neun (43%) jüngeren und acht (80%) älteren Patienten unterhalb der zehnten Perzentile. Die jüngeren Patienten waren beim FTSST signifikant schneller (10,8 ± 6,1s vs. 19,4 ± 5,6s, p < 0,01). Die Auswertung des EuroQol-Fragebogen 5Q-5D-5L zeigte einen signifikanten Unterschied der Einschätzung der Beweglichkeit / Mobilität der Patienten (3 (1-4) vs. 4 (2-5), p<0,05).
Schlussfolgerung: Eine Hepatopathie im Sinne einer nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) bzw. nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) tritt bei fast allen älteren A-T Patienten auf. Charakteristisch hierfür sind erhöhte Leberenzyme und eine Fettleber bis hin zur Leberfibrose und Zirrhose. Oxidativer Stress, Inflammation und ein partielles metabolisches Syndrom in Form einer Dyslipidämie und Dysglykämie tragen zu diesem Prozess bei. Die Lebererkrankung im Rahmen der A-T sollte regelmäßig qualifiziert erfasst werden, um Langzeitfolgen, wie beispielsweise die Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms rechtzeitig zu detektieren. Die transiente Elastographie stellt hierfür eine gut reproduzierbare, nicht invasive Methode dar, mit der bereits frühe Stadien der Lebererkrankung erkannt werden können.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass hohe Feinstaubbelastungen direkt mit gesundheitlichen Schäden vergesellschaftet sind. Insbesondere in Städten, in denen die Konzentrationen besonders hoch sind, stellt dies ein ernstzunehmendes Problem dar . Ein wesentlicher Beitrag der Feinstaubbelastung ist auf anthropogene Prozesse und insbesondere auf verkehrsbedingte Emissionen zurückzuführen. Hierbei sind Abgase aus Verbrennungsmotoren sowie Brems- und Reifenabrieb zu nennen.
Für die gesundheitliche Risikobewertung einzelner Verkehrsteilnehmer werden mehrheitlich Daten stationärer Messnetzwerke herangezogen. Die Aussagekraft dieser Daten für diesen Zweck wird jedoch mitunter kritisch bewertet.
Um die Feinstaubexposition gegenüber einem Fahrzeuginsassen realistischer beurteilen zu können, erfolgt die Messung der Feinstaubkonzentration im Innenraum eines PKW mit einem mobilen Aerosolspektrometer und GPS-gestützter Standortbestimmung in Frankfurt am Main. Hierbei werden die Konzentrationen für die Partikelfraktionen PM10, PM2,5, PM1 und PMcoarse unter unterschiedlichen Bedingungen kontinuierlich gemessen.
Neben einem Vergleich der mobil gemessenen Feinstaubkonzentrationen mit Daten des stationären Messnetzwerks, werden auch lokale Konzentrationsvariationen sowie Expositionsdifferenzen zwischen Fahrten mit geöffnetem und geschlossenem Fenster analysiert.
Um einzelne Feinstaubquellen identifizieren zu können, wird die Fahrzeugumgebung mit einer Videokamera überwacht.
Im Fahrzeuginnenraum wurden Spitzenkonzentrationen von 508 µg m-3 für PM10, 133,9 µg m-3 für PM2,5, 122,9 µg m-3 für PM1 und 109,8 µg m-3 für PMcoarse (2,5-10 µm) erreicht. Die Konzentration und die Partikelgrößenverteilung im Fahrzeuginnenraum waren stark von der Umgebungsluft abhängig. Die Konzentration feinerer Partikel (PM2,5, PM1) zeigte nur geringe Schwankungen innerhalb der Stadt mit einigen signifikanten Spitzen in der Innenstadt und auf stark befahrenen Straßen. Im Gegensatz dazu wies die PMcoarse-Konzentration starke Schwankungen auf. Die höchsten Werte wurden ebenfalls in der Innenstadt und auf stark befahrenen Straßen gemessen. Durch Analyse des Videomaterials war es möglich, einige Konzentrationsspitzen mit ihren charakteristischen Partikelgrößenspektren den jeweiligen Quellen zu zuordnen.
Die absoluten Partikelkonzentrationen unterschieden sich signifikant zwischen den mobilen und den stationären Messungen, obwohl für feinere Partikel gute Korrelationen beobachtet werden konnten. Insbesondere die bei geöffnetem Fenster gemessenen Fahrzeuginnenraumkonzentrationen waren für alle Partikelgrößen deutlich höher als die entsprechenden Werte der Messstation. Schließlich erfolgte ein direkter Vergleich der Feinstaubkonzentrationen im Fahrzeug zwischen Fahrten mit geöffnetem und geschlossenem Fenster. An jedem Tag wurde nach dem Schließen des Fensters eine Konzentrationsreduktion bei allen Größenfraktionen beobachtet. Grobe Partikel (2,5-10 µm) wurden um 87,9 bis 97,4 %, feinere Partikel (1-2,5 µm) um 77,9 bis 88,2 % und die feinsten Partikel (<1 µm) um 13 bis 52 % reduziert.
Nach Interpretation der vorliegenden Daten sind mobile Messungen für eine Risikoanalyse der Feinstaubexposition auf einen Fahrzeuginsassen unerlässlich. Die Partikelkonzentration im PKW war über alle Fahrten hinweg mäßig bis hoch, wobei die Konzentration von groben Partikeln leicht durch Schließen des Fensters und Nutzung der Klimaanlage reduziert werden konnte. Die Konzentration der feineren Partikel konnte durch diese Maßnahmen nur geringfügig herabgesetzt werden.
Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen sollte in zukünftigen Studien auf die Quantifizierung ultrafeiner Partikel eingegangen werden sowie eine ergänzende chemische Analyse der Partikel erfolgen.
Einleitung- 12,5% aller operierten Patienten sind für mehr als 80% aller Todesfälle verantwortlich. Über die Identifizierung dieser Risikopatienten ist wenig bekannt.6. Währenddessen sind hepatobiliäre Operationen nach wie vor mit einem relativ hohen Mortalitätsrisiko von etwa 5% assoziiert.15.
Ziel- Die Evaluierung der „Cumulative Illness Rating Scale(CIRS)“ zur Prädiktion von Komplikationen und Mortalität in der hepatobiliären Chirurgie.
Material und Methoden- Alle Patienten, die sich vom 01.01.2011 bis zum 06.05.2016 einer hepatobiliären unterzogen, wurden retrospektiv anhand der elektronischen Patientenakte(NICE) gemäß der modifizierten CIRS46 bewertet. Abhängig von der Gesamtsumme der ermittelten CIRS-Werte wurden die Patienten in 4 Risikoklassen (1-4) unterteilt. Anschließend wurden die 14 CIRS-Kategorien und die Risikoklassen auf ein vermehrtes Auftreten von Komplikationen ≥IIIb50 gemäß der Dindo-Klassifikation sowie der 90-Tages-Mortalität49 untersucht.
Ergebnisse- 576 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 60,7 ± 13,7 Jahren wurden in die Studie aufgenommen. 18,6% der Patienten wiesen Komplikationen ≥IIIb anhand der Dindo-Klassifikation auf. 6,8% verstarben innerhalb des Überwachungszeitraumes von 90 Tagen. Für die Risikoklassen 3+4 (OR=1,674; p=0,027; 95%CI=1,060-2,645) sowie für Erkrankungen der Schweregrade 3+4 in der Kategorie „Leber“ (OR=2,583; p=0,015; 95%CI=1,205-5,538) konnten signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeiten für die Entstehung von Komplikationen festgestellt werden. Gleiches wurde im Bezug auf Mortalität für Erkrankungen der Schweregrade 3+4 in den Kategorien „Hypertonie“ (OR=2,249; p=0,019; 95%CI=1,141-4,434) und „Leber“ (OR=8,891; p=0,033; 95%CI=1,189-66,492) nachgewiesen. Im Gegensatz dazu führten Erkrankungen der Schweregrade 3+4 in der Kategorie „Unterer Gastrointestinaltrakt“ zu einer deutlichen Reduzierung des Risikos für die Entwicklung von Komplikationen (OR=0,385; p<0,000; 95%CI=0,228-0,649) und Mortalität (OR=0,419; p=0,047; 95%CI=0,178-0987). Die im Rahmen der binär logistischen Regression erstellten Regressionsgleichungen ermöglichten keine verbesserte Klassifizierung der Patienten.
Zusammenfassung- Die Ergebnisse zeigen, dass signifikante Zusammenhänge zwischen der Entstehung von Komplikationen ≥IIIb anhand der Dindo-Klassifikation und der 90-Tages-Mortalität mittels CIRS nachweisbar sind. Dennoch geht hervor, dass der prädiktive Wert der modifizierten CIRS für die hepatobiliäre Chirurgie gering ist.
Die Überlebensraten bei Krebspatienten werden dank effektiver Früherkennung und innovativer Therapiemethoden immer höher. Umso wichtiger ist es, die vielen Nebeneffekte der Krankheit und Therapie zu erforschen, um die Patienten bei der Bewältigung ihres Alltags während und nach der Erkrankung optimal zu unterstützen. In den letzten Jahren konnten einige Studien bereits zeigen, dass es kognitive Einschränkungen bei Brustkrebspatientinnen nicht erst nach einer Systemtherapie, sondern schon kurz nach der Diagnose gibt.
Die vorliegende Studie knüpfte an diesem Punkt an und hat untersucht, in wie weit Brustkrebspatientinnen schon vor einer systemischen Chemotherapie von kognitiven Defiziten betroffen sind, insbesondere im Bereich der Aufmerksamkeit und Konzentration, der in früheren Studien als eine der am häufigsten betroffenen kognitiven Fähigkeiten herausgestellt werden konnte.
Es wurde angenommen, dass sowohl die objektiv als auch die subjektiv gemessenen Aufmerksamkeitsleistungen bei Frauen mit Brustkrebs schlechter sind als bei gesunden Kontrollprobandinnen. Weiterhin wurde angenommen, dass die Aufmerksamkeitsleistungen negativ mit dem Grad psychischer Belastungen korrelieren, insbesondere mit Angst- und Depressionssymptomen.
Zur Überprüfung dieser Annahmen wurden 20 Frauen, die kürzlich eine Brustkrebsdiagnose erhalten hatten, mit einer passenden Kontrollgruppe von 20 gesunden Frauen verglichen. Alle Teilnehmerinnen führten nach Erfassung demographischer und medizinischer Informationen einen kurzen Intelligenztest durch und anschließend Messungen, die die objektiven Leistungen im Bereich Aufmerksamkeit und Gedächtnis untersuchten. Diese wurden teils auf dem Papier, teils computerisiert durchgeführt. Nach den objektiven Tests folgte die Selbsteinschätzung von Lebensqualität, Wahrnehmung im Bereich Konzentration und Gedächtnis und ein Screening zu Angst- und Depressionssymptomen.
Wie angenommen, zeigten sich bei den objektiven Ergebnissen der Aufmerksamkeitstests leichte Einschränkungen der Patientinnen gegenüber der Kontrollgruppe. Auch die subjektive Einschätzung der Leistung war signifikant schlechter als bei den gesunden Frauen. Zwischen den Angst- und Depressionswerten und den objektiven Leistungstests ließ sich kein Zusammenhang feststellen, ebenso gab es keine Assoziation zwischen den objektiv und subjektiv erfassten Ergebnissen für Aufmerksamkeit und Konzentration.
Beim Betrachten der Gesamtgruppe zeigte sich jedoch eine signifikante Korrelation zwischen den subjektiv eingeschätzten kognitiven Leistungen und den Werten bei Angst und Depression.
Durch diese Arbeit wurden bisherige Studien in weiten Teilen bestätigt. Die Ergebnisse bei objektiven Tests sind in der aktuellen Literatur noch uneinheitlich. Die vorliegenden Daten weisen darauf hin, dass Frauen mit einer Brustkrebsdiagnose durchaus kognitive Defizite haben können, diese jedoch relativ mild ausfallen. Dass es keinen Zusammenhang zwischen objektiven und subjektiven Ergebnissen gibt, bestätigt ebenfalls aktuelle Forschungsergebnisse. Die Assoziation zwischen den psychischen Belastungen und den selbst wahrgenommenen kognitiven Leistungen zeigt, wie wichtig die Bewältigung von Depression und Angst sind, um den Patientinnen einen selbstständigen Alltag in der Krankheitsphase zu ermöglichen.
Nierensteine sind eine häufige Diagnose, welche Patient und Gesundheitssystem gleichermaßen belasten. In dieser Arbeit sollten deshalb bekannte präoperative und intraoperative Faktoren bestätigt und neue identifiziert werden, welche das Ergebnis bei der endourologischen Steintherapie durch rigide oder flexible Ureterorenoskopie vorhersagen können. Die untersuchten Outcome-Variablen waren die Steinfreiheit, die postoperative Schmerzfreiheit, sowie die ökonomischen Faktoren OP-Zeit und Verweildauer. Ist eine Prädiktion dieser Variablen möglich, so wird der Krankenhausaufenthalt für Patient und Kliniken besser planbar, zudem kann anhand der ökonomischen Faktoren abgeschätzt werden, wie rentabel die Behandlung sein wird. Zu diesem Zweck sollten aus den Prüfvariablen Scores erstellt werden, welche die Steinfreiheit möglichst zuverlässig vorhersagen und bei gleicher Prädiktionskraft einfacher anzuwenden sind als der bekannte S.T.O.N.E. Score zur Abschätzung der Steinfreiheit nach starrer und flexibler URS. Zudem sollten erstmals auch Outcome-Scores für die OP-Zeit, die Verweildauer und die postoperative Schmerzfreiheit erstellt werden.
Hierfür wurden zunächst Patientendaten, sowie radiologische und intraoperative Ergebnisse zusammengetragen und mittels statistischer univariater Analyse auf einen Zusammenhang mit den Outcome-Faktoren überprüft. Hierbei wurden die starre und die flexible URS getrennt analysiert. Im nächsten Schritt wurden in multivariater Analyse die unabhängigen Faktoren identifiziert, welche das Outcome beeinflussen. Aus diesen Variablen wurden schließlich Scores errechnet und deren Prädiktionskraft im Hinblick auf das klinische und ökonomische Outcome nach URS mittels ROC-Analyse untersucht und verglichen. Für die Vorhersage der Steinfreiheit konnte zu jedem Eingriff ein Score erstellt werden, der bei gleicher oder besserer Prädiktionskraft mit weniger Variablen auskommt, als der bisher bekannteste publizierte S.T.O.N.E. Score und somit leichter anzuwenden ist. Der Renewal-Score für die starre URS umfasst die Parameter Steinlänge, Steinlokalisation, Steinanzahl und initiale Notfallvorstellung der Patienten, der Flexfree-Score für die flexible URS beinhaltet hingegen die Steinlänge, eine präinterventionelle DJ-Kathetereinlage und die Erfahrung des Urologen. Auch für die ökonomischen Parameter Operations- und Verweildauer konnten erstmals spezifische Outcome-Scores erstellt werden, lediglich die Schmerzfreiheit ließ sich mit den gesammelten Daten nicht vorhersagen. Bei der flexiblen URS konnte der zur gemeinsamen Prädiktion von OP- und Verweildauer geeignete Fleconomy-Score aus den Variablen Steinbreite und Steinvorgeschichte errechnet werden. Bei der starren URS mussten getrennte Scores erstellt werden. Für die OP-Dauer wurde der Ritime-Score aus den Parametern Steinlänge, Steinbreite, Steinlokalisation und Notfallvorstellung errechnet. Auch der Renewal-Score zur Vorhersage der Steinfreiheit nach rigider URS eignete sich zur Prädiktion der Operationszeit. Der Ristay-Score zur Vorhersage der Verweildauer nach starrer URS umfasst hingegen die Faktoren präoperative DJ-Kathetereinlage, den präinterventionellen Kreatininwert und die OP-Zeit. Auch die ökonomischen Tests sind klinisch einfach zu bestimmen und kommen bei hoher Vorhersagegüte mit wenigen Variablen aus. Alle erstellten Scores sind praxistauglich und stellen eine Weiterentwicklung der bisher zur Verfügung stehenden Tools oder komplette Neuerungen zur Vorhersage des Outcomes nach endourologischer Steintherapie dar. Dies ist nicht nur für den Patienten von Bedeutung, sondern hilft auch den Kliniken OP- und Verweiltage besser zu planen und somit den Behandlungsertrag zu kalkulieren.
Körpersymmetrie gilt unter Evolutionswissenschaftlern als Hinweis auf eine stabile Entwicklungsgeschichte von der Eizelle bis hin zum erwachsenen Lebewesen mit daraus resultierender Gesundheit. Symmetrie steht für gute Abwehrmechanismen trotz einflussnehmender Störfaktoren, die allgegenwärtig sind. Symmetrische Körper und Gesichter werden vom anderen Geschlecht bevorzugt und als attraktiver bewertet. Das Gegenstück der Symmetrie bildet die fluktuierende Asymmetrie als Abweichung von perfekter, bilateraler Symmetrie an verschiedenen Stellen des Körpers. Symmetrie kann somit als Fitnessindikator angesehen werden, also als ein Merkmal des erfolgreichen Umwerbens in der Partnerwahl. Dies geschieht typischerweise durch die Entwicklung eines Merkmals oder durch aufwändigeres Verhalten, dessen Ausbildung für ein weniger „fittes“ Individuum zu kostspielig wäre. Die Kernfragen der vorliegenden Studie waren, ob sich diese Anforderung des Fitnessindikators Symmetrie auf die verborgene Struktur des Kehlkopfes übertragen lässt und ob die Asymmetrie des Kehlkopfes mit der Attraktivität der Stimme assoziiert ist. Die fluktuierende Asymmetrie des Larynx wurde bisher noch nicht untersucht. An der Untersuchung nahmen 80 Versuchspersonen im Alter von 20 bis 70 Jahren teil. Hauptzielgrößen waren Larynxasymmetrie und Stimmattraktivität. Die Larynxasymmetrie wurde mittels Videolaryngostroboskopie und anschließender Asymmetriebewertung auf einer 7-stufigen Skala durch Experten erfasst. Die Attraktivität der Stimme wurde auf Basis eines vorgelesenen phonetischen Standardtexts durch Dritte bewertetet. Weitere Variablen waren die Gesichtsasymmetrie, die durch Vermessung von Fotografien bestimmt wurde, und die durch Dritte bewertete Gesichtsattraktivität. Mit Hilfe eines Fragebogens, der abgesehen von Alter, Geschlecht, Anzahl bisheriger Sexualpartner, Erkältungskrankheiten im vorherigen Jahr sowie eingenommener Medikamente und das Rauchverhalten die Beschwerdenliste nach Zerssen (1976) und die Kurzfassung des Voice Handicap Index (VHI-12) enthielt, wurde versucht, die Gesundheit zu registrieren. Darüber hinaus erbat der Fragebogen bei weiblichen Probanden Angaben zum Menstruationszyklus, um die Fertilität zum Messzeitpunkt zu erfassen. Der Erfassung der Körperkonstitution dienten die Messungen von Größe und Gewicht, des Körperfettanteils und der Muskelmasse sowie die Umfangsbestimmung von Hals, Schulter, Brust, Taille, Hüfte und Bizeps. Das 2D:4D-Längenverhältnis wurde mit Hilfe einer Fotokopie der palmaren Handseite als Indikator für pränatales Testosteron ermittelt. Der zentrale Zusammenhang zwischen Stimmattraktivität und Larynxasymmetrie bestätigte sich nur für Männer. Für diese bestand außerdem eine positive Relation der Stimmattraktivität mit dem Schulter-Hüft-Verhältnis und dem Verhältnis von Brust zu Taille, d. h. Stimmen von Männern mit verhältnismäßig breiter Schulter und breiter Brust wurden attraktiver bewertet. Umgekehrt galt: Je niedriger der BMI, Körperfettanteil, Halsumfang, das Alter und die Anzahl eingenommener rezeptpflichtiger Medikamente, umso höher war die Attraktivitätsbewertung ihrer Stimme. Weibliche Stimmen wurden umso attraktiver bewertet, je jünger die Frauen waren, je größer das Brust-Taille- Verhältnis, je niedriger das Taille Hüft-Verhältnis, je geringen der Halsumfang, je niedriger der Stimmstörungsindex (VHI-12) und je weniger Zigaretten sie geraucht haben. Erwartungsgemäß korrelierte die Larynxasymmetrie bei Männern signifikant negativ mit der Gesichtsattraktivität sowie beinahe signifikant mit dem Schulter-Hüft-Verhältnis. Männliche Larynges wurden außerdem asymmetrischer bewertet, je älter die Person, je höher der BMI, der Körperfettanteil, der Halsumfang und die Anzahl eingenommener Medikamente war. Für Frauen einzig (positiv) signifikant wurde der Zusammenhang zwischen Larynxasymmetrie und Nikotinabusus. Die zusätzlich erfolgten Regressionsanalysen erzielten ein signifikantes Ergebnis für den Zusammenhang zwischen der Stimmattraktivität mit der Muskelmasse für beide Geschlechter, außerdem gelang es, einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Larynxasymmetrie und der SHR bei Männern darzustellen. Die (negativen) Korrelationen zwischen der Larynxasymmetrie für Männer mit Stimm- und Gesichtsattraktivität deuten darauf hin, dass Larynxasymmetrie als Fitnessindikator dienen kann. Darüber hinaus lieferte die vorliegende Studie keine einfach interpretierbaren Ergebisse; häufig waren sie geschlechtsspezifisch. Die Dissertation unterstrich damit die Komplexität der Zusammenhänge und wies auf den Stellenwert von Geschlechterunterschieden hin. Weiterführende Untersuchungen sind nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen und um den Stellenwert der Larynxasymmetrie für Frauen zu klären.
Einleitung In ihrer klinischen Symptomatik lassen sich der ischämische Schlaganfall (IS) und die intrazerebrale Blutung (ICH) nicht sicher unterscheiden. Hinsichtlich der Akuttherapie, die eine möglichst schnelle Wiederherstellung der zerebralen Sauerstoffversorgung („time is brain“) zum Ziel hat, ist diese Differenzierung jedoch essentiell. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist der Nachweis serologischer Biomarker in der Frühphase des Schlaganfalls zur Differenzierung zwischen IS und ICH. Hypothesen-gestützt wurden aufgrund pathophysiologischer Überlegungen hierfür die ZNS-spezifischen Proteine GFAP, UCH-L1, pNf-H, MBP und Tau untersucht. In einem hypothesenfreien Ansatz wurden Serumproben von Schlaganfallpatienten massenspektrometrisch analysiert.
Material und Methoden Die Patientenrekrutierung für die vorliegende Arbeit erfolgte im Rahmen der prospektiven, multizentrischen BE FAST II-Studie zur Evaluation von GFAP als Biomarker der akuten ICH. Von Mai 2012 bis April 2014 wurden Serumproben von Patienten mit akuter Schlaganfallsymptomatik in der Klinik für Neurologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main gesammelt. Mittels kommerziell verfügbaren ELISA-Kits wurden die Serumkonzentrationen der Proteine UCH-L1, pNf-H, MBP und Tau bestimmt. Die Analyse der GFAP-Serumkonzentration erfolgte durch Roche Diagnostics mit Hilfe des Elecsys®-Systems, einem Elektrochemiluminiszenz-Immunoassay. Für die Massenspektrometrie wurden Serumproben aus der BE FAST-I-Studie, die von Ende des Jahres 2010 bis Anfang des Jahres 2011 asserviert wurden, eingesetzt. Die massenspektrometrischen Untersuchungen wurden in der Abteilung „Funktionelle Proteomics“ im Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt.
Ergebnisse Tau und MBP ließen sich in den meisten Serumproben nicht nachweisen. In der pNf-H-Messung lag die Konzentration bei 27 von 35 Patienten oberhalb der Nachweisgrenze, wobei sich kein signifikanter Unterschied zwischen IS und ICH ergab (p = 0,69). UCH-L1 ließ sich bei 28 von 29 Patienten nachweisen. In der IS-Gruppe war eine signifikant (p = 0,005) höhere UCH-L1-Konzentration nachweisbar (Median 5,71 ng/ml) als in der ICH-Gruppe (Median 2,37 ng/ml). GFAP war bei allen 45 Patienten nachweisbar mit signifikant (p < 0,00005) höherer Konzentration in der ICH-Gruppe (Median 2,87 ng/ml) verglichen mit der IS-Gruppe (Median 0,01 ng/ml). Zudem fand sich eine positive Korrelation der UCH-L1-Werte in der IS-Gruppe mit dem Patientenalter (r = 0,62, p = 0,01), sowie eine positive Korrelation der GFAP-Werte in der ICH-Gruppe mit dem Patientenalter (r = 0,54, p = 0,03), dem NIHSS-Wert (r = 0,69, p = 0,04) und mit dem ICB-Volumen (r = 0,60, p = 0,01). In der massenspektrometrischen Analyse ließ sich eine Top Liste aus 22 Proteinen erstellen, die jeweils signifikante Unterschiede zwischen IS und ICH aufweisen.
Diskussion Die Rolle des Ubiquitin-Proteasom-System (UPS) und insbesondere von UCH-L1 beim IS ist bislang noch nicht abschließend geklärt. Nach einer zerebralen Ischämie ist jedoch eine Upregulation von UCH-L1 beschrieben, u.a. durch eine verstärkte UPS-Aktivität durch Aggregate fehlgefalteter Proteine. Daneben reagieren Neurone sensibler auf eine Hypoxie als Gliazellen mit einer dominierenden Freisetzung neuronaler Proteine wie UCH-L1. Bei ICH kommt es dagegen eher zu einer unspezifischen Destruktion des Hirngewebes mit vorwiegender glialer Schädigung und rascher Freisetzung glialer Proteine wie GFAP. Mit UCH-L1 und GFAP konnten zwei Proteine als erfolgsversprechende Kandidaten zur Differenzierung zwischen IS und ICH in der Frühphase identifiziert werden. Zur weiteren Validierung sind Untersuchungen an einer großen Population notwendig, die auch kleinere Infarkte und Hirnblutungen einschließt. Auch der Einfluss epidemiologischer und klinischer Faktoren wie z.B. dem Patientenalter muss weiter evaluiert werden.
Die mittels Massenspektrometrie erstellte Top Liste aus 22 Proteinen enthält vielversprechende Biomarker-Kandidaten, die signifikante Unterschiede zwischen IS und ICH aufweisen und ebenso an einem großen Patientenkollektiv weiter untersucht werden müssen.
Limb stump pain after amputation, due to sensitized neuromas, is a common condition that can cause a great deal of suffering in affected patients. Treatment is difficult, requiring a multidisciplinary approach that is often unsatisfactory. One treatment used to mitigate pain is electrical stimulation (EStim), administered using several different therapeutic approaches. The research described in this dissertation sought to characterize changes in peripheral nerve morphology, and neuroma formation, following limb amputation, with an eye toward developing better treatment strategies, that intervene before neuromas are fully formed. Another focus of this study was to evaluate the effect EStim has on changes in peripheral nerve morphology, and neuroma formation, following limb amputation.
Right forelimbs of 42 male Sprague Dawley rats were amputated. At 3, 7, 28, 60 and 90 days post amputation (DPA) 6 limb stumps, in each group, were harvested and changes in peripheral nerve morphology, and neuroma formation were measured. In addition, limb stumps of 6 EStim treated, 6 sham-treated (deactivated EStim devices), and 6 non-treated rats were harvested at 28 DPA.
Analysis revealed six distinct morphological characteristics of peripheral nerves during nerve regrowth and neuroma development; 1) normal nerve, 2) degenerating axons, 3) axonal sprouts, 4) unorganized bundles of axons in connective tissue, 5) unorganized axon growth into muscles, and 6) unorganized axon growth into fibrotic tissue (neuroma). At the early stages (3 & 7 DPA), normal nerves could be identified throughout the limb stump tissues and small areas of axonal sprouts were present near the distal tip of the stumps. Signs of degenerating axons were evident from 7 to 90 DPA. From day 28 on, variability of nerve characteristics, with signs of unorganized axon growth into muscle and fibrotic tissue, and neuroma formation, became visible in multiple areas of stump tissue. These pathological features became more evident at 60 and 90 DPA. EStim treated stumps revealed neuroma formation in 1 out of 6 animals, whereas in sham and controls, neuroma formation was seen in 4 out of 6 stumps respectively.
We were able to identify 6 separate histological stages of peripheral nerve regrowth and neuroma formation over 90 days following amputation. Axonal regrowth was observed as early as 3 DPA, and signs of unorganized axonal growth and neuroma formation were evident by 28 DPA. Our observations suggest that EStim-based treatment and/or other prevention strategies might be more effective if administered in the initial dynamic stages of neuroma development.
Das Projekt „Geo-Social Analysis of Physicians' Settlement" (kurz GAP) wurde ins Leben gerufen, um potentielle Lücken in der ambulanten medizinischen Versorgung deutscher Großstädte aufzudecken, insbesondere in Bezug auf den sozioökonomischen Status der in einem Praxisumfeld lebenden Bewohner. In der vorliegenden Studie erfolgte die Untersuchung des Niederlassungsverhaltens von Ärzten und Psychotherapeuten in Berlin-West im Hinblick auf sozioökonomische, demographische und topographische Faktoren.
Das Untersuchungsgebiet Berlin-West wurde in 251 Praxisumfelder untergliedert. Für diese wurden Daten zu Einwohnerzahl, Altersstruktur und Wohnlage sowie Arbeitslosen- und Ausländerquoten zusammengetragen. In vergleichenden Analysen konnten dann die Unterschiede im Niederlassungsverhalten der 20 Fachgebietskategorien hinsichtlich des sozialen Status der Praxisumfelder herausgearbeitet werden. Weitere Auswertungen beinhalteten eine genderspezifische Praxisumfeld-Analyse sowie Analysen nach Praxisform, Fremdsprachenkenntnissen der Ärzte und Psychotherapeuten sowie des Praxis-Jahres-Überschusses als Maß für das ärztliche Einkommen.
Im Rahmen einer Fachgebiet-Sozialindikatoren-Analyse ergab sich weder für die hausärztliche noch für den Großteil der fachärztlichen Versorgung in Berlin-West eine signifikante Bevorzugung von Gebieten mit einem höheren sozialen Status. Lediglich für die Gruppe der Ärztlichen und Psychologischen Psychotherapeuten zeigte sich, dass diese eindeutig vermehrt in Gegenden mit hohem sozialen Status niedergelassen sind. In der Gender-Analyse konnte gezeigt werden, dass Ärztinnen und Psychotherapeutinnen sozial schwächere Gegenden seltener als Niederlassungsstandort wählen. Im Rahmen einer Störfaktoren-Analyse konnten Zentrumsdistanz und Einwohnerdichte als mögliche Einflussfaktoren auf die Standortwahl der Ärzte und Psychotherapeuten ausgeschlossen werden.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass über eine Unterteilung der einzelnen Großstädte in mehrere Planungsbereiche – statt sie wie bisher als einen einzelnen großen zu betrachten – nachgedacht werden sollte. Um die medizinischen Bedürfnisse der sozial schlechter gestellten Bevölkerung besser abdecken zu können, wäre die Einführung eines Sozialfaktors, ähnlich dem des bereits existierenden Demographiefaktors (zur Anpassung an die Altersstruktur der Bevölkerung) für die Berechnung des tatsächlichen Ärztebedarfs empfehlenswert. Auf diese Art und Weise könnte zukünftig eine bedarfsgerechtere Planung der Ärzteverteilung erfolgen und somit ein gleichmäßigerer Zugang zu ambulanter vertragsärztlicher Versorgung für alle GKV-Versicherten gewährleistet werden.