Sammlung Hessen
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Das auf basenreichen Sanden der nördlichen Oberrheinebene sowie der Untermainebene ehemals weiter verbreitete Dünen-Steinkraut (Alyssum montanum subsp. gmelinii) konnte aktuell noch an elf Lokalitäten beobachtet werden. Insgesamt besiedelt die Art in Hessen nur noch eine Fläche von etwa 1/4 Hektar. Mehr als 95 % aller Individuen finden sich sogar in nur 2 unter Naturschutz stehenden Gebieten. Zwar konnten in den vergangenen Jahren einige Neuansiedlungen beobachtet werden, doch ist deren dauerhaftes Überleben ungewiss. Aufgrund des erheblichen Bestandesrückgangs sollte die Gefährdungskategorie von derzeit 2 (stark gefährdet) auf 1 (vom Aussterben bedroht) angehoben werden.
In den Jahren 2003 und 2004 gelangen Nachweise mehrerer Flachbärlapp-
Arten (Diphasiastrum) im hessischen Odenwald bei Beerfelden und Olfen. Von
herausragender Bedeutung ist der Fund von D. oellgaardii, welches seit rund 50 Jahren
in Hessen als erloschen galt. Daneben wurden D. complanatum und D. tristachyum an je
einer Lokalität neu entdeckt. Die Diphasiastrum-Arten besiedeln an den Wuchsorten bei
Beerfelden und Olfen anthropogene Sekundärstandorte (Skipiste oder Straßenböschung).
Syntaxonomisch lassen sich die Bestände innerhalb der Ordnung Ulicetalia minoris zum
Genisto pilosae-Callunetum oder zu einer Deschampsia-flexuosa-Vaccinium-myrtillus-
Gesellschaft stellen. An beiden Wuchsorten wachsen die Flachbärlappe auf stark sauren,
mäßig frischen, sandigen Lehmböden. Die Wuchsorte erhalten volle Freilandhelligkeit
oder sind mäßig beschattet. Neben populationsbiologischen Parametern wie Anzahl der
Sprosse und Fertilität werden Daten zur Gefährdung der Bestände genannt. Eine Neueinstufung
für zwei der drei beobachteten Diphasiastrum-Arten in der Roten Liste für Hessen
wird vorgeschlagen.
Pflanzengesellschaften der Borstgrasrasen und Zwergstrauch-Heiden (Calluno-Ulicetea) werden anhand von 27 Vegetationsaufnahmen beschrieben, die auf „Pflanzensoziologischen Sonntagsexkursionen“ in den Jahren 1989 bis 1995 erstellt wurden. Der größte Teil der Aufnahmen gehört zur Ordnung Nardetalia und repräsentiert Bestände des Festuco-Genistelletum sagittalis, des Juncetum squarrosi und einer Violion-Basalgesellschaft. Die dokumentierten Pflanzengesellschaften werden im Hinblick auf pflanzensoziologisch-syntaxonomische Aspekte, Ökologie, Nutzung und Gefährdung charakterisiert.
Pflanzengesellschaften der Felsspalten und Mauerfugen werden anhand von 21 Vegetationsaufnahmen beschrieben, die bei „Pflanzensoziologischen Sonntagsexkursionen“ in den Jahren 1988 bis 1995 erstellt wurden. Die in Hessen vorkommenden Pflanzengesellschaften der Klasse Asplenietea werden im Hinblick auf pflanzensoziologisch-syntaxonomische Aspekte, Ökologie, Gefährdung und Naturschutz charakterisiert.
Ziele und Methoden der "pflanzensoziologischen Sonntagsexkursionen" der Hessischen Botanischen Arbeitsgemeinschaft werden als Basis für eine Reihe von Artikeln beschrieben, die Ergebnisse dieser Exkursionen darstellen. Wesentliches Ziel der Untersuchungen ist eine Verbesserung der Kenntnisse hessischer Pflanzengesellschaften im Hinblick auf pflanzensoziologische und ökologische Aspekte und ihren Schutz.
Erigeron sumatrensis ist seit 1981 in Frankfurt am Main als Neophyt bekannt. Das gegenwärtige Verbreitungsmuster deutet darauf hin, dass die Art sich langsam ausbreitet. Um ihr Erkennen zu erleichtern, wird ein Bestimmungsschlüssel für die in Europa vorkommenden annuellen Adventivarten der Sektion Conyza beigegeben, ergänzt durch einige Anmerkungen zu noch offenen taxonomischen Fragen. Für drei Herkünfte aus Frankreich wurde die hexaploide Chromosomenzahl 2n = 54 ermittelt.
Weitere Beiträge zur Kenntnis hessischer Pflanzengesellschaften : Pleustophyten-Gesellschaften
(2007)
Als Beitrag zur Kenntnis hessischer Pflanzengesellschaften werden 9 Vegetationsaufnahmen von Pleustophyten-Gesellschaften der Klasse Lemnetea minoris mitgeteilt, die auf „Pflanzensoziologischen Sonntagsexkursionen“ in den Jahren 1985 bis 1998 erstellt wurden. Die in Hessen vorkommenden Pflanzengesellschaften dieser Klasse werden im Hinblick auf pflanzensoziologisch-syntaxonomische Aspekte, Ökologie, Verbreitung und Gefährdung charakterisiert.
Die Wiesen-Schwertlilie (Iris spuria) war in Deutschland seit jeher nur in der nördlichen Oberrheinebene und Rheinhessen verbreitet. In Hessen reichte das bekannte Areal östlich des Rheins von den Bruderlöchern im Süden bis zur Mainspitze im Norden. Bekannter war vor allem der reiche Bestand im Naturschutzgebiet „Riedloch von Trebur“, über die übrigen Vorkommen gab es jedoch bislang keine umfassende Übersicht. Die vorliegenden Erhebungen zeigen, dass es auch außerhalb des Riedloches noch immer individuenstarke Restvorkommen gibt und durch Hilfsmaßnahmen in der Gemeinde Riedstadt konnten sogar neue Populationen begründet werden.