Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 20/21 (1995)
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Die Vegetation der Hase und ihres Auegebietes wurde 1992 mit Ausnahme des Stadtgebietes Osnabrück von der Quelle bis Bramsche untersucht. Die Pflanzengesellschaften werden beschrieben und synsystematische Fragestellungen angeschnitten. Problematisch ist die Bewertung fragmentarisch ausgebildeter Pflanzengesellschaften, die in dem durch zahlreiche anthropogene Einflüsse überformten Gebiet häufig auftreten. Dennoch weist der bearbeitete Bereich des Hase-Aue-Komplexes eine Anzahl floristisch und ökologisch wertvoller Flächen auf. Mit 454 nachgewiesenen Gefäßpflanzen ist die floristische Diversität des untersuchten Gebietes recht hoch, in den verschiedenen Untersuchungsabschnitten jedoch sehr uneinheitlich. Auch wenn im Vergleich mit einer 1975 durchgeführten Kartierung ein leicht erhöhtes Arteninventar des Flusses registriert wird, darf dies nicht über die anhaltend hohe, für einige Schadstoffe sogar steigende Belastung des Flusses und die immer noch andauernde Intensivierung der Landwirtschaft im Auebereich hinwegtäuschen.
Die Cladocerenfauna des eutrophen Feldungelsees nördlich von Osnabrück wurde 1990-1994 untersucht; die Ergebnisse werden mit den Untersuchungen 1963-1968 verglichen. Es wurden jetzt 34 Arten festgestellt; 5 Arten wurden nicht wiedergefunden, 4 Neuzugänge wurden nachgewiesen: Alone/la nana, Pleuroxus aduncus und zwei Daphnia-Arten, die aus Amerika stammenden D. ambigua und D. parvula. Eine auf Grund der negativen Vegetationsentwicklung im Feldungelsee zu vermutende starke Veränderung der Cladocerenfauna ist nicht eingetreten.
Während der zweiten Feldphase (März bis April 1994) des Forschungsvorhabens über die Rotatorienfauna Jamaikas wurden 39 Proben genommen. Es konnten 135 Morphen nachgewiesen werden, davon 120 monogononte und 15 digononte Formen. Daneben wurden Formen aus 6 Gattungen beobachtet, deren Identifikation aufgrund von Konservierungsartefakten nicht möglich war. Von den 135 Morphen sind 61 zum ersten Mal für Jamaika nachgewiesen; insgesamt sind für diese Insel jetzt 211 Rotatorien bekannt. Die wichtigsten Arten werden mit Bemerkungen zu ihrer Taxonomie, Biogeographie und Ökologie dargestellt.
Neue Insekten-Funde (Palaeodictyoptera: Breyeriidae) aus dem Ober-Karbon von Osnabrück (Deutschland)
(1995)
Zwei neue, zu den Palaeodictyoptera: Breyeriidae gehörende Insekten-Flügel aus Schichten des Westfalium 0 (Ober-Karbon) vom Piesberg nördlich Osnabrück werden beschrieben. Breyeria bistrata n.sp. ähnelt den beiden Arten B. rappi Carpenter, 1967 und B. barborae Kukalova, 1959, unterscheidet sich aber von diesen vor allem durch den fast geraden Flügel-Vorderrand und die größere Anzahl von Zweigen. Hasa/a inferiorsaxonica n.g. n.sp. ist gekennzeichnet durch die sehr lange, in den Vorderrand mündende ScP-, die Anwesenheit einer Stützader rp-ma und die deutlich ausgebildete sekundäre Korrugation.
Konzentrationen anorganischer Stickstoffverbindungen in der Hase von 1990 bis 1995 im Raum Osnabrück werden verglichen. 1994 ging die neue Stickstoffeliminierungsanlage der kommunalen Kläranlage Osnabrücks in Betrieb. Dadurch haben sich die Frachten anorganischer Stickstoffverbindungen erheblich verringert.
Gute Regionalfloren erfreuten sich in der Vergangenheit manchmal erst dann der verdienten Wertschätzung, wenn sie im Handel vergriffen waren. Die neue südwest-niedersächsische Flora von Weber stellt ihre Vorbilder noch in den Schatten und ist trotz ihres zarten Alters bereits jetzt ein wissenschaftlicher und bibliophiler Schatz. Allen Interessierten kann sie daher nur wärmstens empfohlen werden.