Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 41 (2004), Heft 2
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Professor Dr. Hagen Herdam beging am 7. September 2004 seinen 65. Geburtstag in seiner dritten Wahlheimat, Straßberg im Harz. Geboren wurde er in Halberstadt. Er befasste sich bereits in seiner Jugendzeit in der interessanten und anregenden Landschaft des nördlichen Harzvorlandes und des Harzes mit der Ornithologie und der Botanik. Ab dem Jahre 1956 besuchte er die Arbeiter- und Bauern-Fakultät in Halle und studierte von 1958 bis 1963 in Mos kau Pflanzenzüchtung. Dort lernte er auch seine spätere Frau Ludmilla kennen.
Am 25. Nov. 1979 wurde der Steckby-Lödderitzer Forst gemeinsam mit dem Thüringer Vessertal als erstes deutsches Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt. Dies war und ist Ergebnis und Höhepunkt der Bemühungen von mehreren Generationen von Naturschützern, aber auch Landnutzern unterschiedlichster Art, wie Amtmann Behr, Kurt Wuttky, Alfred Hinsche, Dr. Siegfried Schlosser, Dr. Max Dornbusch, Prof. Dr. Peter Hentschel, Dr. Gerda Bräuer und anderen mehr.
Vogelspinnen erfreuen sich unter Terrarianern und Züchtern, aber auch unter biologisch Interessierten zunehmender Beliebtheit. Ihre Langlebigkeit und ihr ungewöhnliches Beute-, Sexual-, Brutpflege- und Feindabwehrverhalten ließ sie zu allseits bewunderten Terrarientieren werden. Dem wird durch Händler und Importeure weiter Auftrieb gegeben. Da einige Arten im Washingtoner Artenschutzabkommen benannt und somit besonders geschützt sind, werden die potenziellen kuscheligen Mitbewohner auch für den Arten- bzw. Naturschutz interessant.
Nach der ausführlichen Laudatio zum 65. Geburtstag am 20. Juni 1999 (s. Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 36(1999)1: 43-44) sind fünf weitere Jahre im Leben des Jubilars viel zu schnell und leider auch nicht ohne gesundheitliche Komplikationen vergangen. In dieser Zeit hat er sich dennoch als praktizierender Kreisnaturschutzbeauftragter (KNB) weiterhin intensiv mit dem Naturschutz in seinem Altmarkkreis Salzwedel beschäftigt, denn Naturschutz ist sein Leben: vor 40 Jahren, genau am 1. Januar 1965, begann er seine Laufbahn als Kreisnaturschutzbeauftragter im damaligen Kreis Kalbe/Milde.
Das beschriebene Gebiet umfasst eine Fläche von 282 km2 und stellt als Ausschnitt des subherzynen Schwarzerdegebietes einen relativ homogenen Raum im südlichen Sachsen-Anhalt dar. Es umfasst den größten Teil der im Landschaftsprogramm von Sachsen-Anhalt als „Querfurter Platte“ bezeichneten Landschaftseinheit (Ministerium für Umwelt- und Naturschutz des Landes Sachsen-Anhalt 1994). Aus geologischer Sicht ist das Untersuchungsgebiet zweigeteilt. An die durch Muschelkalk geprägte "Querfurter Mulde" in der Westhälfte schließt sich östlich die "Merseburger Buntsandsteinplatte" an. Die Grenze zwischen beiden Einheiten verläuft in N-S-Richtung in etwa parallel zu der vor der Bildung des Landkreises Merseburg-Querfurt existierenden Kreisgrenze zwischen Langeneichstädt und Schafstädt. Deshalb wird vom Verfasser der Begriff der "Querfurt-Merseburger Platte" verwendet.
Ulrich Heise : 65 Jahre
(2004)
Ulrich Heise wurde am 10. August 1939 in Schwante geboren, wo er auch die Grundschule besuchte. Danach absolvierte er in den Jahren 1953 bis 1956 eine Lehre als Bau- und Möbeltischler in Velten. Im September 1960 begann er ein Studium an der Fachschule für Heimatmuseen in Weißenfels. Nach dem Fachschulabschluss im Sommer 1963 erhielt er eine Anstellung als Museumsassistent im Heimatmuseum Beeskow, wo er insbesondere die naturwissenschaftlichen Sammlungen betreute. Im Dezember 1965 wechselte Ulrich Heise an das Museum Heineanum in Halberstadt, hier war er unter anderem für die ornithologische Sammlung verantwortlich. 1967 übernahm er die Stelle des Museumsleiters in Heiligenstadt. Schließlich führte ihn die Ausschreibung der Direktorenstelle am Museum für Naturkunde und Vorgeschichte in Dessau, begründet durch das altershalbe Ausscheiden des Museumsleiters Otto Voigt, in die Muldestadt. Am 1. März 1975 übernahm er dann die Museumsleitung.
Eckart Schwarze ist einer der bekanntesten Naturschützer und Ornithologen aus dem Mittelelbegebiet. Neben seinen zahlreichen Veröffentlichungen in regionalen und überregionalen Fachzeitschriften ist sein Wirken für die Natur über mehr als 50 Jahre ein beredtes Beispiel für die Möglichkeiten, die ehrenamtliches Engagement bietet.
Naturschutzgroßprojekt Mittlere Elbe : Fördergebiet von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung
(2004)
Die Bundesrepublik Deutschland fördert seit 1979 als Beitrag zum Schutz des Naturerbes Deutschlands national bedeutsame Landschaften bzw. deren Ausschnitte. Diese Naturschutzgroßprojekte des Bundes sollen die ökologische und naturschutzfachliche Qualität großflächiger, natürlicher und naturnaher Landschaftsteile von herausragender überregionaler Bedeutung, in denen die typischen Merkmale der Naturausstattung Deutschlands deutlich wird, gegen Gefahren sichern und verbessern. Die Förderung soll, im Rahmen der gesamtstaatlichen Aufgaben des Bundes, die Bemühungen der Länder auf dem Gebiet des Naturschutzes ergänzen und unterstützen. Die zu fördernden Projekte müssen sich hinsichtlich ihrer flächenmäßigen Größe, Komplexität, Naturausstattung, Besonderheit, regionaltypischer Ausprägung und Realisierung von den üblichen Schutzgebieten abheben.
Die Umsetzung der 1979 verabschiedeten EU-Vogelschutzrichtlinie (Europäische Kommission 1979) beschäftigt die Politik sowie den amtlichen und den ehrenamtlichen Naturschutz in Sachsen-Anhalt seit 1992, die Umsetzung der 1992 in Kraft getretenen Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie (Europäische Kommission 1992) seit 1994/1995. Die erste Phase der Gebietsmeldung im Zeitraum von 1992 bis 2000 wurde in Heft 1/2000 dieser Zeitschrift bereits dargestellt. Die Liste der im Jahr 2000 der EU-Kommission als Teil der Meldung der Bundesrepublik Deutschland übermittelten NATURA 2000-Gebiete Sachsen-Anhalts enthielt 193 FFH-Gebiete und 23 EU SPA mit einer Gesamtfläche von rund 200.023 ha. Das entsprach einem Flächenanteil von 9,8 % des Landes Sachsen-Anhalt.