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Astrozyten sind außerordentlich vielseitige Zellen, die im Gefüge des zentralen Nervensystems wichtige Rollen in der synaptischen Signalübertragung, im Neurotransmitterstoffwechsel sowie unter anderem in der Regulation der Energiesubstrataufnahme und der lokalen Durchblutung spielen. Die genannten Prozesse weisen eine ausgeprägte Abhängigkeit von lokal verfügbaren Energieäquivalenten auf. Astrozyten können als Reaktion auf verstärkte, umliegende synaptische Aktivität nicht nur anaerobe Stoffwechselwege wie z.B. Glykolyse hochregulieren, sondern weisen auch eine enorme oxidative Verstoffwechselungskapazität auf. Die Mechanismen zur Regulation des oxidativen Stoffwechsels sind z.B. in Hepatozyten oder Muskelzellen genauer beschrieben, wie vieles andere jedoch in Glia untererforscht. Einer der Signalwege zur Aktivierung des obligat aeroben Citratzyklus über das Schlüsselenzym Pyruvatdehydrogenase-Komplex (PDC) führt in Hepatozyten über die Proteinkinase Cδ (PKCδ). Diese bewerkstelligt die Aktivierung der PDC über eine Dephosphorylierung der Pyruvatdehydrogenase (PDH) durch die PDH-Phosphatase 1 (PDP1).
Die selbst in peripheren Astrozytenforsätzen zahlreich vorhandenen Mitochondrien sind bislang in ihrer Funktion und Regulation nur unzureichend untersucht worden. Daher stellte sich die Frage, ob ein solcher PKCδ-vermittelter Signalweg auch in Astrozyten (über die Aktivierung der PDH) zur Aktivierung des mitochondrialen Stoffwechsels führen könnte, insbesondere um auf einen höheren Energiebedarf reagieren zu können.
Nach zahlreichen Versuchen zum Nachweis des Vorliegens der beteiligten Enzyme in der postulierten Signalkaskade wurden primäre Astrozyten mit Glutamat stimuliert, wodurch eine erhöhte synaptische Aktivität in unmittelbarer Umgebung simuliert wurde. Mithilfe von anti-PKCδ-, anti-PDC- und phosphospezifischen anti-phospho-PDC-Antikörpern sowie der Nutzung Objekt-orientierter Bildverarbeitungsmethoden konnte eine Glutamat-induzierte, mitochondriale Translokation der PKCδ mit nachfolgender Dephosphorylierung des PDC (und damit dessen Aktivierung) gezeigt werden. Beide Prozesse, PKCδ-Translokation und PDH-Dephosphorylierung, werden durch den metabotropen Glutamatrezeptor 5 (mGluR5) vermittelt, wie sich durch dessen pharmakologische Inhibition zeigen lässt. Die mitochondriale Translokation der PKCδ und ihre Kinaseaktivität tragen dabei maßgeblich zur Aktivierung des PDC bei, sodass durch das Einwirken von Glutamat eine lokale Modulation des glialen oxidativen Stoffwechsels und der damit verbundenen Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) ermöglicht wird. Da Astrozyten (v.a. mit ihren feinen peripheren Fortsätzen) besonders in der Nähe von Synapsen für die Funktionalität von Neuronen essentielle, ATP-verbrauchende Prozesse wie z.B. Glutamattransport aufrechterhalten müssen, ist eine solche Regulation durch Glutamat selbst als Indikator vermehrter synaptischer Aktivität naheliegend. Dabei scheint Glutamat in dualer Funktion sowohl signalgebend die Aktivität des Citratzyklus zu beeinflussen als auch nach Aufnahme in die Zelle selbst als Substrat zum anaplerotischen Einschleusen in den Citratzyklus zur Verfügung zu stehen. Mithilfe von luminometrischen ATP-Assays sowie mGluR- und isoformspezifischen PKC-Inhibitoren konnte gezeigt werden, dass einem durch Glutamat verursachten Abfall der intrazellulären ATP-Spiegel (aufgrund der damit einhergehenden Mehrbelastung der Zelle für Transportprozesse und z.B. Ionenhomöostase) durch die mGluR5/PKCδ-vermittelte Aktivierung der PDH entgegengewirkt werden könnte.
In Zusammenschau könnte der mGluR5/PKCδ/PDH-vermittelte Signalweg gewissermaßen eine Bereitschaft bieten, um für gliale Stoffwechselprozesse die Deckung des Energiebedarfs in Astrozytenfortsätzen bei Aktivität angrenzender Synapsen (im Rahmen des Modells der dreiteiligen Synapse) zu ermöglichen. Eine mögliche pathophysiologische Rolle dieses Mechanismus bei zahlreichen neurodegenerativen Erkrankungen (bei denen häufig ein gestörter Energiestoffwechsel und/oder gliale Dysfunktion vermutet wird) müsste in weiterführenden Studien untersucht werden.
Epilepsie gehört weltweit zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Sie geht mit wiederholten und in unterschiedlichsten Situationen auftretenden epileptischen Anfällen einher, wodurch Betroffene deutlich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind. Umfassende Patientenaufklärungen und Patientenschulungen zählen demnach zu den zentralen Bestandteilen der Behandlung. Je besser die Patienten über ihre Erkrankung informiert sind, desto höher ist das Selbstmanagement und die Compliance und demnach auch die Lebensqualität. Vor allem im Hinblick auf den plötzlichen Epilepsietod, englische Abkürzung SUDEP, zählt die Anfallsprävention und die Aufklärung zu den wichtigsten Präventionsstrategien. Das Ziel dieser Studie war es, sowohl den Wissensstand als auch die Wissenslücken der Epilepsiepatienten bezüglich Epilepsie-spezifischer Risikofaktoren sowie Morbidität und Mortalität aufzuzeigen.
Volljährigen Patienten mit diagnostizierter Epilepsie, die sich zwischen Februar 2018 und Mai 2020 an den Epilepsiezentren der Universitätskliniken in Frankfurt am Main, Greifswald und Marburg in Behandlung befanden, wurden eingeladen, an der Studie teilzunehmen. Insgesamt nahmen 238 Patienten (52% Frauen) mit einem mittleren Alter von 39,2 Jahren (Spannweite: 18-77 Jahre) an der Studie teil. Anhand von standardisierten Fragebögen und einem persönlichen Gespräch ermittelten wir die den Patienten bekannten Risiken für und durch Anfälle und erhoben den Wissensstand bezüglich frühzeitiger Mortalität. Hinsichtlich Risiken, die mit Anfällen und einer Epilepsie einhergehen, nannte die Mehrheit der Patienten (51,3%) Autofahren und Verkehrsunfälle. 23,9% der Patienten gaben weitere Gründe für einen frühzeitigen Tod an, wie z.B. Ersticken, Ertrinken oder Atem- und Herzstillstand als Folge eines Anfalls. Zudem wurden Stürze (19,7%) und allgemeine Verletzungen (17,6%) als Gründe für erhöhte Morbidität und Mortalität erwähnt. Ein Großteil der Patienten wusste, dass Alkohol (87,4%) und Schlafentzug (86,6%) Anfälle triggern können. Betrachtet man die Sterblichkeit insgesamt, gaben 52,1% der Patienten an, dass Epilepsiepatienten ein höheres Risiko haben, frühzeitig zu versterben, was hingegen von 46,2% der Patienten verneint wurde. Nur 29,4% der Patienten kannten den Status epilepticus, gerade einmal 27,3% der Patienten hatten bereits von SUDEP gehört. Etwa ein Viertel der Patienten (26,9%) gab an, von ihrem behandelnden Arzt nicht über Risikofaktoren oder Ursachen frühzeitiger Sterblichkeit informiert worden zu sein. Zudem beleuchteten wir mittels Vier-Punkt-Likert-Skala die Themenbereiche, die den Epilepsiepatienten Sorgen bereiten und sie im Alltag einschränken. Die meisten Sorgen machten sich die Patienten über die eingeschränkte Fahrtauglichkeit und Arbeitsfähigkeit, die frühzeitige Sterblichkeit dagegen zählte nicht zu den größten Sorgen.
Insgesamt stellten wir fest, dass die Patienten über ein gutes Allgemeinwissen zu ihrer Erkrankung verfügen. Allerdings konnten wir zeigen, dass Epilepsiepatienten in Bezug auf die frühzeitige Sterblichkeit, SUDEP und den Status epilepticus deutliche Wissenslücken aufweisen. Ein Großteil der Patienten gab hierbei an, von ihrem behandelnden Arzt nicht ausreichend informiert worden zu sein und wünschte sich eine bessere Aufklärung.
Bartonella henselae (B. henselae) ist ein zoonotischer humanpathogener Erreger, der die Katzenkratzkrankheit sowie andere Infektionskrankheiten verursacht. Trotz des globalen Auftretens sind epidemiologische Daten rar oder beruhen auf geringen Fallzahlen. Die aktuelle Forschung zu Bartonellen zielt mehr und mehr auf einen interdisziplinären Ansatz, der als one-health-Konzept zusammengefasst werden kann und als solcher zunehmend Daten zur Seroprävalenz mit hohen Fallzahlen benötigt.
Die Detektion von anti-B. henselae IgG-Antikörpern mittels indirektem Immunfluoreszenztest (IFT) ist die Diagnostik der Wahl für Bartonella-Infektionen. Dabei handelt es sich um ein objektträgerbasiertes Verfahren, wodurch dessen Handhabung ungeeignet für die Verarbeitung im Hochdurchsatz wird.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde der high-throughput IFT (hpIFT) zum Nachweis von anti-B. henselae IgG-Antikörpern im 96-Well-Platten-Format entwickelt, welcher es zum ersten Mal ermöglicht, seroepidemiologische Daten mit hohen Fallzahlen zu generieren.
Für die Antigenpräparation im 96-Well-Platten-Format wurden HeLa 229-Zellen mit B. henselae [Houston-1 RSE 247 (BadA-)-Stamm] infiziert, fixiert, blockiert und permeabilisiert. Humane Seren wurden 1:320 verdünnt. Nach Inkubation der Seren folgte die Zugabe von Sekundärantikörpern. Für die genannten Schritte wurde ein einfacher, ökonomischer Workflow unter Zuhilfenahme des Pipettierroboters VIAOFLO 96/384 von Integra erstellt.
Mit dem entwickelten hpIFT wurden insgesamt 5.215 Proben verarbeitet. Alle Seren wurden bei einem cut-off-Wert von 1:320 bewertet, dabei galten Werte von ≥ 1:320 als positiv. Um die diagnostische Validität zu überprüfen, wurden zunächst 20 bekannte Seren in unterschiedlichen Titerstufen und anschließend 238 zufällig ausgewählte Blutspendeseren mit der kommerziellen objektträger-basierten IFT-Methode von Euroimmun (Produktcode: FK-219b-1010-1G) verglichen. Zur Überprüfung der Intraspezies-Kreuzreaktivität wurden verschiedene B. henselae-Stämme [Houston-1 RSE 247 (BadA-), Marseille (BadA+), Houston-1 MFE341 (BadA+), Marseille (BadA-)] und B. quintana-Stämme [JK31 (Vomp+) und 2D70(Vomp-)] als Antigen mit unterschiedlichen, in der Antikörperkonstellation bekannten Seren untereinander verglichen. Um die Interspezies-Kreuzreaktivitäten abzuklären, wurden Seren mit hohen IgG-Antikörpern gegen andere Pathogene (Anaplasma phagocytophilum, Leptospira spp., Brucella spp., Coxiella burnetii, Rickettsia typhi, Treponema pallidum, Mycoplasma pneumoniae, Epstein-Barr-Virus und B. quintana) überprüft.
Es zeigte sich, (I) dass der modifizierte hpIFT mit beinahe gleichwertiger Sensitivität (86,2 %) und Spezifität (80,6 %) verglichen mit dem kommerziell erhältlichen IFT von Euroimmun bei umfangreichen Probenmengen ein ökonomisches, vergleichsweise einfach zu bedienendes, zuverlässiges und präzises Verfahren zur Detektion von anti-B. henselae IgG-Antikörpern in humanen Seren darstellt und (II), dass die ermittelte anti-B. henselae IgG-Prävalenz von 22,3 % unter 5.215 Blutspenderinnen und Blutspendern verglichen mit weltweit publizierten Studien vergleichbarer Kohorten der letzten Jahre höher ausfällt als angenommen.
Der hier etablierte hpIFT stellt damit ein vielversprechendes Tool für die Hochdurchsatz-Serologie zum Nachweis von anti-B. henselae-Antikörpern in Prävalenzstudien dar. Eine weitere Modifizierung beispielsweise für den veterinären Bereich könnte im Sinne des one-health Ansatzes neue Möglichkeiten für epidemiologische Forschungsaspekte eröffnen.
Hintergrund und Ziel der Studie: Der größte Nachteil von Plastikstents ist ihre im Vergleich mit Metallstents hohe Verschlussrate. Das übliche Wechselintervall für biliäre Plastikstents beträgt drei Monate. Im Universitätsklinikum Frankfurt wurde das Intervall für den elektiven Austausch von Plastikstents auf sechs bis acht Wochen festgelegt.
In dieser Studie sollte untersucht werden, ob sich ein kürzeres Intervall von sechs bis acht Wochen auf die mediane vorzeitige Wechselrate (mPER) auswirkt. Hierfür wurden sowohl benigne als auch maligne Gallengangsstenosen untersucht.
Methoden: An die Anwendung verschiedener Ein- und Ausschlusskriterien auf alle seit 2007 im Universitätsklinikum Frankfurt durchgeführten ERCPs inklusive der Implantation mindestens eines Plastikstents, schloss sich die retrospektive Analyse der geeigneten Fälle und die Berechnung der jeweiligen mPER an. Hierfür wurden sowohl verschiedene Stentparameter wie die verwendete Stentgröße, -länge und -anzahl als auch patientenbezogene Parameter wie die indikationsgebende Diagnose erfasst.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 3979 ERCPs analysiert, welche sich auf 1199 Patienten verteilen. Eine gutartige Stenose lag in 2717 (68,3 %) Fällen vor. In 1262 (31,7 %) Fällen wurde die Indikation einer Stentimplantation aufgrund einer bösartigen Stenose gestellt.
Die mediane Stentliegedauer (mSP) betrug 41 Tage (Spanne: 14–120) bei planmäßigen Stentwechseln, während sie bei vorzeitig gewechselten Stents bei 17 Tagen (Spanne: 1–75) lag.
Die mPER war bei malignen (28,1 %, Spanne: 35–50 %) im Vergleich zu benignen Strikturen (15,2 %, Spanne: 10–28 %) signifikant höher (p < 0,0001).
Das mSP war in Fällen von einem singulären Stent (34 Tage, Spanne: 1–87) im Vergleich mit Fällen multipler Stentimplantation (41 Tage, Spanne: 1–120) signifikant kürzer (p < 0,0001). Eine signifikant kürzere mSP wurde außerdem in Fällen von nur einem 7 Fr Stent (28 Tage, Spanne: 2–79) im Vergleich zu größeren Stents (34 Tage, Spanne: 1–87, p = 0,001) festgestellt.
Entsprechend war die mPER in Fällen mit einem singulären Stent (23 %) verglichen mit Fällen multiplen Stentings (16,2 %) signifikant höher (p < 0,0001). Beim Vergleich der Implantationen eines einzelnen 7-Fr-Stents (31,3 %) mit jenen größerer Stents (22,4 %) wurde ebenfalls eine signifikant erhöhte mPER der 7-Fr-Stents festgestellt (p = 0,007).
Konklusion: Diese Studie liefert erstmals umfassende Daten von Patienten, welche mit Plastikstents und kürzeren Wechselintervallen behandelt wurden.
Im direkten Vergleich der Stentparameter war bei der Implantation größerer oder multipler Stents die Einliegedauer verlängert. Dies lässt auf ein geringeres Komplikationsrisiko bei der Verwendung multipler oder größerer Stents schließen, welches am ehesten auf die dadurch optimierte Überbrückung der Stenosen und daraus resultierende Drainage zurückzuführen ist.
Weiter lassen die Ergebnisse vermuten, dass ein verkürztes Wechselintervall unter drei Monaten bei benignen biliären Stenosen nicht zu einer klinisch relevanten Reduktion der Komplikationsrate führt.
Zudem war die bei malignen Stenosen beobachtete Rate vorzeitiger Stentwechsel deutlich größer als die der benignen Stenosen. Sollte in diesem Setting ein Wechsel von einem Plastikstent auf einen SEMS geplant sein, ist ein verkürztes Wechselintervall von drei bis vier Wochen in Erwägung zu ziehen. Bei fehlender Möglichkeit der Implantation eines SEMS, ist die Verwendung multipler und größerer Stents das Mittel der Wahl.
Abschließend lässt sich Folgendes festhalten. Ein kürzeres Austauschintervall scheint bei benignen und malignen Stenosen nicht zu einer klinisch bedeutsamen Verringerung der mPER zu führen. Sofern es die Untersuchungsbedingungen zulassen, sollten große und multiple Stents für die Behandlung von Gallengangsstenosen bevorzugt werden.
Background: With the rise of single-cell RNA sequencing new bioinformatic tools have been developed to handle specific demands, such as quantifying unique molecular identifiers and correcting cell barcodes. Here, we benchmarked several datasets with the most common alignment tools for single-cell RNA sequencing data. We evaluated differences in the whitelisting, gene quantification, overall performance, and potential variations in clustering or detection of differentially expressed genes. We compared the tools Cell Ranger version 6, STARsolo, Kallisto, Alevin, and Alevin-fry on 3 published datasets for human and mouse, sequenced with different versions of the 10X sequencing protocol.
Results: Striking differences were observed in the overall runtime of the mappers. Besides that, Kallisto and Alevin showed variances in the number of valid cells and detected genes per cell. Kallisto reported the highest number of cells; however, we observed an overrepresentation of cells with low gene content and unknown cell type. Conversely, Alevin rarely reported such low-content cells. Further variations were detected in the set of expressed genes. While STARsolo, Cell Ranger 6, Alevin-fry, and Alevin produced similar gene sets, Kallisto detected additional genes from the Vmn and Olfr gene family, which are likely mapping artefacts. We also observed differences in the mitochondrial content of the resulting cells when comparing a prefiltered annotation set to the full annotation set that includes pseudogenes and other biotypes.
Conclusion: Overall, this study provides a detailed comparison of common single-cell RNA sequencing mappers and shows their specific properties on 10X Genomics data.
WIPI2 is a member of the human WIPI protein family (seven-bladed b-propeller proteins binding phosphatidylinositols, PROPPINs), which play a pivotal role in autophagy and has been implicated in the pathogenesis of several neurological conditions. The homozygous WIPI2 variant c.745G>A; p.(Val249Met) (NM_015610.4) has recently been associated with a neurodevelopmental disorder in a single family. Using exome sequencing and Sanger segregation analysis, here, two novel homozygous WIPI2 variants [c.551T>G; p.(Val184Gly) and c.724C>T; p.(Arg242Trp) (NM_015610.4)] were identified in four individuals of two consanguineous families. Additionally, follow-up clinical data were sought from the previously reported family. Three non-ambulant affected siblings of the first family harbouring the p.(Val184Gly) missense variant presented with microcephaly, profound global developmental delay/intellectual disability, refractory infantile/childhood-onset epilepsy, progressive tetraplegia with joint contractures and dyskinesia. In contrast, the proband of the second family carrying the p.(Arg242Trp) missense variant, similar to the initially reported WIPI2 cases, presented with a milder phenotype, encompassing moderate intellectual disability, speech and visual impairment, autistic features, and an ataxic gait. Brain MR imaging in five patients showed prominent white matter involvement with a global reduction in volume, posterior corpus callosum hypoplasia, abnormal dentate nuclei and hypoplasia of the inferior cerebellar vermis. To investigate the functional impact of these novel WIPI2 variants, we overexpressed both in WIPI2-knockout HEK293A cells. In comparison to wildtype, expression of the Val166Gly WIPI2b mutant resulted in a deficient rescue of LC3 lipidation whereas Arg224Trp mutant increased LC3 lipidation, in line with the previously reported Val231Met variant. These findings support a dysregulation of the early steps of the autophagy pathway. Collectively, our findings provide evidence that biallelic WIPI2 variants cause a neurodevelopmental disorder of variable severity and disease course. Our report expands the clinical spectrum and establishes WIPI2-related disorder as a congenital disorders of autophagy.
Background: Bacterial burden as well as duration of bacteremia influence the outcome of patients with bloodstream infections. Promptly decreasing bacterial load in the blood by using extracorporeal devices in addition to anti-infective therapy has recently been explored. Preclinical studies with the Seraph® 100 Microbind® Affinity Blood Filter (Seraph® 100), which consists of heparin that is covalently bound to polymer beads, have demonstrated an effective binding of bacteria and viruses. Pathogens adhere to the heparin coated polymer beads in the adsorber as they would normally do to heparan sulfate on cell surfaces. Using this biomimetic principle, the Seraph® 100 could help to decrease bacterial burden in vivo.
Methods: This first in human, prospective, multicenter, non-randomized interventional study included patients with blood culture positive bloodstream infection and the need for kidney replacement therapy as an adjunctive treatment for bloodstream infections. We performed a single four-hour hemoperfusion treatment with the Seraph® 100 in conjunction with a dialysis procedure. Post procedure follow up was 14 days.
Results: Fifteen hemodialysis patients (3F/12 M, age 74.0 [68.0–78.5] years, dialysis vintage 28.0 [11.0–45.0] months) were enrolled. Seraph® 100 treatment started 66.4 [45.7–80.6] hours after the initial positive blood culture was drawn. During the treatment with the Seraph® 100 with a median blood flow of 285 [225–300] ml/min no device or treatment related adverse events were reported. Blood pressure and heart rate remained stable while peripheral oxygen saturation improved during the treatment from 98.0 [92.5–98.0] to 99.0 [98.0–99.5] %; p = 0.0184. Four patients still had positive blood culture at the start of Seraph® 100 treatment. In one patient blood cultures turned negative during treatment. The time to positivity (TTP) was increased between inflow and outflow blood cultures by 36 [− 7.2 to 96.3] minutes. However, overall TTP increase was not statistical significant.
Conclusions: Seraph® 100 treatment was well tolerated. Adding Seraph® 100 to antibiotics early in the course of bacteremia might result in a faster resolution of bloodstream infections, which has to be evaluated in further studies.
Purpose: The role of obesity in glioblastoma remains unclear, as previous analyses have reported contradicting results. Here, we evaluate the prognostic impact of obesity in two trial populations; CeTeG/NOA-09 (n = 129) for MGMT methylated glioblastoma patients comparing temozolomide (TMZ) to lomustine/TMZ, and GLARIUS (n = 170) for MGMT unmethylated glioblastoma patients comparing TMZ to bevacizumab/irinotecan, both in addition to surgery and radiotherapy.
Methods: The impact of obesity (BMI ≥ 30 kg/m2) on overall survival (OS) and progression-free survival (PFS) was investigated with Kaplan–Meier analysis and log-rank tests. A multivariable Cox regression analysis was performed including known prognostic factors as covariables.
Results: Overall, 22.6% of patients (67 of 297) were obese. Obesity was associated with shorter survival in patients with MGMT methylated glioblastoma (median OS 22.9 (95% CI 17.7–30.8) vs. 43.2 (32.5–54.4) months for obese and non-obese patients respectively, p = 0.001), but not in MGMT unmethylated glioblastoma (median OS 17.1 (15.8–18.9) vs 17.6 (14.7–20.8) months, p = 0.26). The prognostic impact of obesity in MGMT methylated glioblastoma was confirmed in a multivariable Cox regression (adjusted odds ratio: 2.57 (95% CI 1.53–4.31), p < 0.001) adjusted for age, sex, extent of resection, baseline steroids, Karnofsky performance score, and treatment arm.
Conclusion: Obesity was associated with shorter survival in MGMT methylated, but not in MGMT unmethylated glioblastoma patients.
Hintergrund: Depressionen sind häufige, schwere und oft lebensbedrohliche Erkrankungen, bei denen es – trotz sehr guter Behandlungsmethoden – Versorgungslücken gibt. Hierzu tragen Vorbehalte gegen eine leitlinienkonforme pharmako- und/oder psychotherapeutische Behandlung bei. Ziel der Arbeit ist es zu ermitteln, in welchen soziodemographischen Bevölkerungssegmenten diese Vorbehalte besonders ausgeprägt sind.
Methodik: Die Untersuchung basiert auf Online-Befragungen der deutschen Bevölkerung aus den Jahren 2021, 2020 und 2019, darunter 1656 Personen (2021), 1775 Personen (2020) und 1729 Personen (2019) ohne Depressionserfahrungen. Mit einer CHAID-Analyse wurde geprüft, in welchen Bevölkerungssegmenten die Vorbehalte gegen eine leitliniengerechte Behandlung besonders groß sind.
Ergebnisse: Vorbehalte gegen Pharmakotherapie hatten insgesamt 69,8 % der Befragten ohne Depressionserfahrungen. Am größten waren die Vorbehalte unter jüngeren Personen (< 40 Jahre); hier lag der Anteil bei 74,2 %. Vorbehalte gegen Psychotherapie äußerten 31,4 % ohne Depressionserfahrungen; unter Frauen mit geringerer Schulbildung hatten 40,5 % Vorbehalte gegen eine Psychotherapie; unter Männern mit geringerer Schulbildung waren es 39,1 %. Vorbehalte gegen beide Behandlungsformen zeigten 27,7 %. Am größten waren die Vorbehalte unter Männern mit Schulbildung unterhalb der Hochschulreife (34,1 %). Die Ergebnisse sind signifikant (χ2-Test, p < 0,05).
Diskussion: Eine allgemeine Informationsstrategie wäre geeignet, Vorbehalten gegen Pharmakotherapie und Psychotherapie gleichermaßen zu verringern. Für eine spezifische Informationsstrategie müssen die Botschaften hinsichtlich Inhalt und Kommunikationskanälen so gestaltet werden, dass die jüngere Zielgruppe zuverlässig erreicht wird.
Ein persistierender Ductus arteriosus (PDA) stellt bei Frühgeborenen mit <1500g Geburtsgewicht einen relevanten Faktor für eine Erhöhung der Morbidität und Mortalität dar. Aufgrund fehlender Evidenz konnte bisher keine allgemeine Therapieempfehlung nach frustranem medikamentösem Verschlussversuch erarbeitet werden, sowohl eine Ligatur im Rahmen eines operativen Eingriffs, als auch eine Katheterintervention sind möglich. In der vorliegenden Arbeit wurde retrospektiv die Auswirkung dieser verschiedenen Therapiemethoden auf die Morbidität und Mortalität bei Frühgeborenen <1500g Geburtsgewicht mit hämodynamisch signifikantem persistierendem Ductus arteriosus untersucht. Insbesondere wurde geprüft, ob eine Katheterintervention das Risiko einer Bronchopulmonalen Dysplasie (BPD) oder des Versterbens der Kinder, sowie andere häufige Folgeerkrankungen des Frühgeborenen erhöht. Analysiert wurden dafür alle 469 stationär behandelten Kinder des Schwerpunktes Neonatologie, die zwischen dem 01.01.2013 und dem 31.12.2019 in der Uniklinik Frankfurt am Main mit einem Geburtsgewicht von <1500g geboren oder innerhalb der ersten 13 Lebenstage aus einem anderen Krankenhaus übernommen wurden. Diese wurden in 4 Gruppen eingeteilt: Kinder ohne hämodynamisch signifikanten PDA (n=341), Kinder die erfolgreich medikamentös therapiert wurden (n=92), solche, die eine Ligatur erhielten (n=16) und zuletzt solche, die interventionell behandelt wurden (n=12). Die Daten der medikamentös behandelten Kinder wurden in dieser Untersuchung nicht berücksichtigt. Es wurden sowohl verschiedene Geburtsparameter um eine Vergleichbarkeit der Gruppen zu untersuchen, als auch relevante Parameter des Outcomes ausgewertet. Es zeigte sich, dass Kinder ohne PDA zum Zeitpunkt der Geburt ein höheres Gestationsalter hatten als solche mit PDA und daraus resultierend eine geringere Intensivmedizinische Betreuung und geringere Morbidität aufwiesen. Im Vergleich der Interventionskinder mit einer Matched-pair Gruppe aus 24 Kindern der Kontrollgruppe ohne PDA (± 8 Schwangerschaftstage bei Geburt und ± 410 g Geburtsgewicht) konnten keine Unterschiede in Mortalität oder Morbidität festgestellt werden. Kinder nach Intervention zeigten kein signifikant schlechteres Outcome (Bronchopulmonale Dysplasie, Intraventrikuläre Hämorrhagie, operativ versorgte nekrotisierende Enterokolitis, therapiebedürftige Retinopathia praematurorum, Periventrikuläre Leukomalazie) im Vergleich zu Kindern nach Ligatur. Eine schwere Bronchopulmonale Dysplasie trat mit einem Relativen Risiko von 2,25 seltener auf. Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Interventionelle Therapie des hsPDA ein ähnlich gutes Outcome im Vergleich zur Ligatur aufweist und sogar einen Vorteil für die Kinder bringt. Aufgrund der geringen Fallzahlen muss die Relevanz diese Ergebnisse kritisch hinterfragt werden. Eine mögliche randomisierte kontrollierte Studie könnte diese bestätigen.
Die Heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) ist eine lebensbedrohliche Komplikation der Heparintherapie. Diese wird verursacht durch die Bildung von Antikörpern gegen einen Komplex aus Plättchenfaktor 4 (PF4) und Heparin. Orthopädische und herzchirurgische Patienten weisen deutlich höhere Serokonversionsraten auf (15-75 %) als andere Patientenkohorten, z.B. internistische Patienten (<1 %), ohne dabei in allen Fällen mit den klinischen Zeichen einer HIT, d.h. Thrombozytopenie sowie arteriellen und venösen thromboembolischen Komplikationen, einherzugehen. Der Grund für diese Beobachtung ist unklar. Es ist bekannt, dass Glykosaminoglykane und sulfatierte Polysaccaride ein Epitop auf dem Plättchenfaktor 4 induzieren können, gegen das eine Sensibilisierung erfolgen kann. Es wird vermutet, dass Glykosaminoglykane, d.h. Chondroitinsulfate, die bei großen orthopädischen Eingriffen freigesetzt werden, die hohen Serokonversionsraten bei orthopädischen Patienten erklären könnten.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Inzidenz von HIT-Antikörpern bei Patienten mit orthopädischen Eingriffen zu untersuchen, bei denen perioperativ keine Heparinexposition erfolgte. Die Antikoagulation zur Thromboseprophylaxe im untersuchten Patientenkollektiv wurde postoperativ mit dem zur orthopädischen Thromboseprophylaxe zugelassenen, direkten oralen Faktor Xa Inhibitor Rivaroxaban und nicht mit niedermolekularem Heparin durchgeführt, welches eine HIT-Antikörperbildung hätte induzieren können.
Material und Methoden: Zur HIT Diagnostik wurde jeweils präoperativ und mindestens 5 Tage postoperativ ein immunologischer Chemilumineszenztest (HemosIL® AcuStar HIT-IgG(PF4-H)) und ein funktioneller Heparin-induzierter Plättchenaktivierungstest (HIPA) durchgeführt, um eine Serokonversion zu detektieren. Ausschlusskriterium war eine Heparinexposition innerhalb der letzten 3 Monate sowie während und nach der Operation.
Ergebnisse: 107 konsekutive Patienten, 65 (60,7 %) weibliche und 42 (39,3 %) männliche Patienten, bei denen eine operative totale Hüftgelenk- (n= 66; 61,6 %) oder Kniegelenkendoprothese (n= 41; 38,3 %) durchgeführt wurde, wurden in die Studie eingeschlossen. Vor und auch nach der Operation konnte weder im durchgeführten Immunoassay noch im funktionellen HIPA eine Serokonversion mit der Bildung von anti-PF-4/Heparin Antikörpern festgestellt werden.
Diskussion: Große orthopädische Operationen allein nicht auszureichen, um die hohen HIT-Antikörper Serokonversionsraten in Abwesenheit von Heparin bei diesen Patienten zu erklären. Heparin scheint für eine Sensibilisierung unerlässlich zu sein. Aber auch andere Risikofaktoren für die Bildung von HIT-Antikörpern gegen den Komplex aus PF4 und Heparin bzw. Polyanionen, wie z.B. bakterielle Infektionen, Ausmaß des Gewebetraumas, Freisetzung von Nukleinsäuren, könnten eine Rolle spielen. Da das antigene Epitop nur bei optimalen stöchiometrischen Ratios von PF4 und Heparin/Glykosaminoglykanen induziert wird, ist es vorstellbar, dass einige der genannten Faktoren zusammenwirken könnten, um die Immunreaktion zu ermöglichen. Auf der Basis unserer Studie kann zwar das Konzept der ‘‘spontanen’’ HIT nicht erklärt werden. Auf Basis der bestehenden Daten kann es aber auch nicht verworfen werden.
Erythropoietin (Epo) is a crucial hormone regulating red blood cell number and consequently the hematocrit. Epo is mainly produced in the kidney by interstitial fibroblast-like cells. Previously, we have shown that in cultures of the immortalized mouse renal fibroblast-like cell line FAIK F3-5, sphingosine 1-phosphate (S1P), by activating S1P1 and S1P3 receptors, can stabilize hypoxia-inducible factor (HIF)-2α and upregulate Epo mRNA and protein synthesis. In this study, we have addressed the role of intracellular iS1P derived from sphingosine kinases (Sphk) 1 and 2 on Epo synthesis in F3-5 cells and in mouse primary cultures of renal fibroblasts. We show that stable knockdown of Sphk2 in F3-5 cells increases HIF-2α protein and Epo mRNA and protein levels, while Sphk1 knockdown leads to a reduction of hypoxia-stimulated HIF-2α and Epo protein. A similar effect was obtained using primary cultures of renal fibroblasts isolated from wildtype mice, Sphk1−/−, or Sphk2−/− mice. Furthermore, selective Sphk2 inhibitors mimicked the effect of genetic Sphk2 depletion and also upregulated HIF-2α and Epo protein levels. The combined blockade of Sphk1 and Sphk2, using Sphk2−/− renal fibroblasts treated with the Sphk1 inhibitor PF543, resulted in reduced HIF-2α and Epo compared to the untreated Sphk2−/− cells. Exogenous sphingosine (Sph) enhanced HIF-2α and Epo, and this was abolished by the combined treatment with the selective S1P1 and S1P3 antagonists NIBR-0213 and TY52156, suggesting that Sph was taken up by cells and converted to iS1P and exported to then act in an autocrine manner through S1P1 and S1P3. The upregulation of HIF-2α and Epo synthesis by Sphk2 knockdown was confirmed in the human hepatoma cell line Hep3B, which is well-established to upregulate Epo production under hypoxia. In summary, these data show that sphingolipids have diverse effects on Epo synthesis. While accumulation of intracellular Sph reduces Epo synthesis, iS1P will be exported to act through S1P1+3 to enhance Epo synthesis. Furthermore, these data suggest that selective inhibition of Sphk2 is an attractive new option to enhance Epo synthesis and thereby to reduce anemia development in chronic kidney disease.
Background: Atypical EGFR mutations occur in 10%-30% of non-small-cell lung cancer (NSCLC) patients with EGFR mutations and their sensitivity to classical epidermal growth factor receptor (EGFR)-tyrosine kinase inhibitors (TKI) is highly heterogeneous. Patients harboring one group of uncommon, recurrent EGFR mutations (G719X, S768I, L861Q) respond to EGFR-TKI. Exon 20 insertions are mostly insensitive to EGFR-TKI but display sensitivity to exon 20 inhibitors. Clinical outcome data of patients with very rare point and compound mutations upon systemic treatments are still sparse to date.
Patients and methods: In this retrospective, multicenter study of the national Network Genomic Medicine (nNGM) in Germany, 856 NSCLC cases with atypical EGFR mutations including co-occurring mutations were reported from 12 centers. Clinical follow-up data after treatment with different EGFR-TKIs, chemotherapy and immune checkpoint inhibitors were available from 260 patients. Response to treatment was analyzed in three major groups: (i) uncommon mutations (G719X, S7681, L861Q and combinations), (ii) exon 20 insertions and (iii) very rare EGFR mutations (very rare single point mutations, compound mutations, exon 18 deletions, exon 19 insertions).
Results: Our study comprises the largest thus far reported real-world cohort of very rare EGFR single point and compound mutations treated with different systemic treatments. We validated higher efficacy of EGFR-TKI in comparison to chemotherapy in group 1 (uncommon), while most exon 20 insertions (group 2) were not EGFR-TKI responsive. In addition, we found TKI sensitivity of very rare point mutations (group 3) and of complex EGFR mutations containing exon 19 deletions or L858R mutations independent of the combination partner. Notably, treatment responses in group 3 (very rare) were highly heterogeneous. Co-occurring TP53 mutations exerted a non-significant trend for a detrimental effect on outcome in EGFR-TKI-treated patients in groups 2 and 3 but not in group 1.
Conclusions: Based on our findings, we propose a novel nNGM classification of atypical EGFR mutations.
Nowadays, several options are available to treat patients with conductive or mixed hearing loss. Whenever surgical intervention is not possible or contra-indicated, and amplification by a conventional hearing device (e.g., behind-the-ear device) is not feasible, then implantable hearing devices are an indispensable next option. Implantable bone-conduction devices and middle-ear implants have advantages but also limitations concerning complexity/invasiveness of the surgery, medical complications, and effectiveness. To counsel the patient, the clinician should have a good overview of the options with regard to safety and reliability as well as unequivocal technical performance data. The present consensus document is the outcome of an extensive iterative process including ENT specialists, audiologists, health-policy scientists, and representatives/technicians of the main companies in this field. This document should provide a first framework for procedures and technical characterization to enhance effective communication between these stakeholders, improving health care.
(1) Intravenous thrombolysis with recombinant tissue plasminogen activator (rt-PA) in patients with acute ischemic stroke is limited because of several contraindications. In routine clinical practice, patients with a recent stroke are typically not treated with rt-PA in case of a recurrent ischemic event. The same applies to its use in the context of pulmonary artery embolism and myocardial infarction with a recent stroke. In this translational study, we evaluated whether rt-PA treatment after experimental ischemic stroke with or without additional hyperglycemia increases the risk for hemorrhagic transformation (HT) and worsens functional outcome regarding the old infarct area. (2) In total, 72 male C57BL/6N mice were used. Ischemic stroke (index stroke) was induced by transient middle cerebral artery occlusion (tMCAO). Mice received either rt-PA or saline 24 h or 14 days after index stroke to determine whether a recent ischemic stroke predisposes to HT. In addition to otherwise healthy mice, hyperglycemic mice were analyzed to evaluate diabetes as a second risk factor for HT. Mice designated to develop hyperglycemia were pre-treated with streptozotocin. (3) The neurological outcome in rt-PA and saline-treated normoglycemic mice did not differ significantly, either at 24 h or at 14 days. In contrast, hyperglycemic mice treated with rt-PA had a significantly worse neurological outcome (at 24 h, p = 0.02; at 14 days, p = 0.03). At 24 h after rt-PA or saline treatment, HT scores differed significantly (p = 0.02) with the highest scores within hyperglycemic mice treated with rt-PA, where notably only small petechial hemorrhages could be detected. (4) Thrombolysis after recent ischemic stroke does not increase the risk for HT or worsen the functional outcome in otherwise healthy mice. However, hyperglycemia as a second risk factor leads to neurological deterioration after rt-PA treatment, which cannot be explained by an increase of HT alone. Direct neurotoxic effects of rt-PA may play a role.
Background: Assessment of the effect of subgingival instrumentation (SI) on systemic inflammation in periodontitis grades B (BP) and C (CP). Methods: In this prospective cohort study, eight BP and 46 CP patients received SI. Data were collected prior to and 12 weeks after SI. Blood was sampled prior to, one day, 6, and 12 weeks after SI. Neutrophil elastase (NE), C-reactive protein (CRP), leukocyte count, lipopolysaccharide binding protein, interleukin 6 (IL-6) and IL-8 were assessed. Results: Both groups showed significant clinical improvement. NE was lower in BP than CP at baseline and 1 day after SI, while CRP was lower in BP than CP at baseline (p < 0.05). NE and CRP had a peak 1 day after SI (p < 0.05). Between-subjects effects due to CP (p = 0.042) and PISA (p = 0.005) occurred. Within-subjects NE change was confirmed and modulated by grade (p = 0.017), smoking (p = 0.029), number of teeth (p = 0.033), and PISA (p = 0.002). For CRP between-subjects effects due to BMI (p = 0.008) were seen. Within-subjects PISA modulated the change of CRP over time (p = 0.017). Conclusions: In untreated CP, NE and CRP were higher than in BP. SI results in better PPD and PISA reduction in BP than CP. Trial registration: Deutsches Register Klinischer Studien DRKS00026952 28 October 2021 registered retrospectively.
Hintergrund: Ein adäquates Gerinnungsmanagement ist für antikoagulierte Patient*innen von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig stellt dies sowohl für die Hausarztpraxis als auch für die Patient*innen eine große Herausforderung dar. Orale Antikoagulantien (OAK) werden zur Primär- und Sekundärprophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen eingesetzt. Häufigste Nebenwirkungen sind Blutungskomplikationen, von einer harmlosen Bagatellblutung bis hin zur gefürchteten vital bedrohlichen intrazerebralen Blutung reichend. Zur Optimierung des Gerinnungsmanagements in der hausärztlichen Versorgung und Reduktion gerinnungsassoziierter Komplikationen bei Betroffenen wurde im Rahmen der PICANT-Studie (Primary Care Management for Optimized Antithrombotic Treatment) ein hausarztpraxisbasiertes Case Management mit einem engmaschigen Monitoring von Patient*innen durch das Praxisteam – bestehend aus Medizinischer Fachangestellten (MFA) und Hausärzt*innen – untersucht. Die stärke Einbindung der MFA in die Betreuung von Patient*innen mit einer Langzeitindikation für eine gerinnungshemmende Medikation stellt eine Weiterentwicklung des Gerinnungsmanagements in der hausärztlichen Versorgung dar. Diese Arbeit beschreibt die Sichtweise und Erfahrungen von MFA in ihrer neuen Rolle als Case Manager*innen (CM) für ein hausärztliches Gerinnungsmanagement. Zudem soll durch die zusätzliche Befragung beteiligter Hausärzt*innen und Patient*innen die Rolle der MFA aus den drei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und miteinander verglichen werden. Durch die Erfahrungsberichte von MFA, Hausärzt*innen und Patient*innen zum hausarztpraxisbasiertem Case Management soll diese Arbeit einen wertvollen Beitrag zu den Diskussionen um neue Versorgungs- und Delegationskonzepte im Gerinnungsmanagement leisten.
Methoden: Im Anschluss an die cluster-randomisierte PICANT-Studie wurden leitfadengestützte Telefoninterviews mit 15 MFA, 15 Hausärzt*innen und 25 Patient*innen der Interventionsgruppe geführt. Nach Datenerhebung und wörtlicher Transkription erfolgte die Auswertung nach der Methode der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz mithilfe der Auswertungssoftware MAXQDA 12.
Ergebnisse: Die Mehrheit der MFA empfand die Erweiterung ihres Verantwortungsbereiches und die damit einhergehende stärkere Einbindung in die Patientenbetreuung als persönliche Bereicherung. Sie gaben an, dass sie neben vertieften Kenntnissen zum Gerinnungsmanagement v.a. auch an Selbstsicherheit im Umgang mit antikoagulierten Patient*innen dazugewinnen konnten. In der Rolle der CM betrachteten sie sich als federführende Studienorganisatorinnen, Vertrauenspersonen für Erkrankte, kompetente Ansprechpartnerinnen und Vermittlerinnen zwischen Hausärzt*innen und Patient*innen. Auch die beteiligten Hausärzt*innen sahen die MFA als treibende Kräfte der Studienorganisation und erkannten, dass sie einen Wissenszuwachs erzielen und damit die Rolle einer kompetenten Ansprechpartnerin für Patient*innen einnehmen konnten. Demgegenüber waren die MFA aus Patientensicht vorwiegend für die Studienorganisation verantwortlich und wurden eher weniger als kompetente Ansprechpartnerinnen bei Fragen zum Gerinnungsmanagement gesehen.
Schlussfolgerung: Unter den Befragten zeigte sich ein unterschiedliches Rollenverständnis. Während MFA bereit waren, ihren Kompetenzbereich zu erweitern und eine Aufwertung ihrer beruflichen Funktion beschrieben, wurden die neuen Rollen von der Ärzteschaft und den Patient*innen nur bedingt wahrgenommen. Insbesondere für den Großteil der Erkrankten blieb der Hausarzt / die Hausärztin die einzige Anlaufstelle bei wichtigen medizinischen Themen. Damit besteht weiterer Forschungsbedarf hinsichtlich teambasierter Interventionen, einschließlich der Frage, wie der Kompetenzgewinn der MFA und die damit verbundene Aufwertung ihrer beruflichen Rolle noch stärker ins Bewusstsein der Ärzteschaft und Patient*innen gelangen kann. Schließlich erfordert die erfolgreiche Implementierung eines Case Managements mit stärkerem Einbezug von MFA die Umgestaltung vorhandener Handlungs- und Rollenmuster und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Hintergrund: Das Dravet-Syndrom (DS) ist ein seltenes, in der frühen Kindheit beginnendes, therapierefraktäres Epilepsiesyndrom, das mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden ist.
Fragestellung: Ziele der Querschnittsstudie „Dravet syndrome caregiver survey“ (DISCUSS) sind die Identifizierung und Beschreibung der Faktoren, die einen Einfluss auf die Krankheitslast von Patienten mit DS und ihre Betreuer haben können. Die Ergebnisse der deutschen Kohorte werden vorgestellt.
Material und Methoden: Die Datenerhebung erfolgte durch eine anonyme Befragung von Eltern. Die Ergebnisse wurden für die verschiedenen Altersgruppen statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Der Fragebogen wurde von 68 Eltern der DS-Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 10 Jahren (Median: 9, Spanne: 1–26) ausgefüllt. Nur 3 Patienten (4,4 %) waren in den letzten 3 Monaten anfallsfrei. Insgesamt hatten 97 % der Patienten, die älter als 5 Jahre waren (n = 45), mindestens eine Komorbidität. Die zum Befragungszeitpunkt am häufigsten eingenommenen Antiepileptika waren Valproat, Kaliumbromid, Stiripentol, Clobazam und Topiramat. In der Vergangenheit wurden Natriumkanalblocker, Phenobarbital und Levetiracetam eingesetzt, aktuell fanden diese Antiepileptika nur selten Verwendung. Die Lebensqualität der Patienten war niedriger als die der Allgemeinbevölkerung. Die Erkrankung eines Familienmitglieds mit DS beeinflusst Eltern und Geschwister in hohem Maße.
Diskussion: Trotz individueller Kombinationstherapien sind die meisten Patienten mit DS nicht anfallsfrei. Insgesamt hat sich der Einsatz von beim DS wenig wirksamer Medikamente und der kontraindizierten Natriumkanalblocker zugunsten von wirksameren Medikamenten verschoben. Neue Therapie- und Versorgungskonzepte sind notwendig, um die Versorgung der Patienten mit DS zu verbessern und Eltern und Geschwister zu entlasten.
Myocardial fibrosis and inflammation by CMR predict cardiovascular outcome in people living with HIV
(2021)
Objectives_: The goal of this study was to examine prognostic relationships between cardiac imaging measures and cardiovascular outcome in people living with human immunodeficiency virus (HIV) (PLWH) on highly active antiretroviral therapy (HAART).
Background: PLWH have a higher prevalence of cardiovascular disease and heart failure (HF) compared with the noninfected population. The pathophysiological drivers of myocardial dysfunction and worse cardiovascular outcome in HIV remain poorly understood.
Methods: This prospective observational longitudinal study included consecutive PLWH on long-term HAART undergoing cardiac magnetic resonance (CMR) examination for assessment of myocardial volumes and function, T1 and T2 mapping, perfusion, and scar. Time-to-event analysis was performed from the index CMR examination to the first single event per patient. The primary endpoint was an adjudicated adverse cardiovascular event (cardiovascular mortality, nonfatal acute coronary syndrome, an appropriate device discharge, or a documented HF hospitalization).
Results: A total of 156 participants (62% male; age [median, interquartile range]: 50 years [42 to 57 years]) were included. During a median follow-up of 13 months (9 to 19 months), 24 events were observed (4 HF deaths, 1 sudden cardiac death, 2 nonfatal acute myocardial infarction, 1 appropriate device discharge, and 16 HF hospitalizations). Patients with events had higher native T1 (median [interquartile range]: 1,149 ms [1,115 to 1,163 ms] vs. 1,110 ms [1,075 to 1,138 ms]); native T2 (40 ms [38 to 41 ms] vs. 37 ms [36 to 39 ms]); left ventricular (LV) mass index (65 g/m2 [49 to 77 g/m2] vs. 57 g/m2 [49 to 64 g/m2]), and N-terminal pro–B-type natriuretic peptide (109 pg/l [25 to 337 pg/l] vs. 48 pg/l [23 to 82 pg/l]) (all p < 0.05). In multivariable analyses, native T1 was independently predictive of adverse events (chi-square test, 15.9; p < 0.001; native T1 [10 ms] hazard ratio [95% confidence interval]: 1.20 [1.08 to 1.33]; p = 0.001), followed by a model that also included LV mass (chi-square test, 17.1; p < 0.001). Traditional cardiovascular risk scores were not predictive of the adverse events.
Conclusions: Our findings reveal important prognostic associations of diffuse myocardial fibrosis and LV remodeling in PLWH. These results may support development of personalized approaches to screening and early intervention to reduce the burden of HF in PLWH (International T1 Multicenter Outcome Study; NCT03749343).
A webinar series that was organised by the Academy of Pharmaceutical Sciences Biopharmaceutics focus group in 2021 focused on the challenges of developing clinically relevant dissolution specifications (CRDSs) for oral drug products. Industrial scientists, together with regulatory and academic scientists, came together through a series of six webinars, to discuss progress in the field, emerging trends, and areas for continued collaboration and harmonisation. Each webinar also hosted a Q&A session where participants could discuss the shared topic and information. Although it was clear from the presentations and Q&A sessions that we continue to make progress in the field of CRDSs and the utility/success of PBBM, there is also a need to continue the momentum and dialogue between the industry and regulators. Five key areas were identified which require further discussion and harmonisation.
Purpose: Optimization of local therapies in synovial sarcoma (SS) considered unresectable at diagnosis is needed. We evaluated the effects of neoadjuvant versus adjuvant radiation versus surgery only on long-term outcomes.
Methods: Patients with macroscopic SS tumors before chemotherapy (IRS-group-III) in the trials CWS-81, CWS-86, CWS-91, CWS-96, CWS-2002-P and SoTiSaR-registry were analyzed. Local therapies were scheduled after 3 neoadjuvant chemotherapy cycles.
Results: Median age of 145 patients was 14.5 years. 106 survivors had median follow-up of 7.0 years. Tumor site was 96 extremities, 19 head–neck, 16 shoulder/hip, 14 trunk. Tumors were < 3 cm in 16, 3–5 cm in 28, 5–10 cm in 55, > 10 cm in 34 patients. In a secondary resection during chemotherapy, R0-status was accomplished in 82, R1 in 30, R2 in 21 (12 missing). Radiotherapy was administered to 115 (R0 61, R1 29, R2 20, missing 5), thereof 57 before and 52 after tumor resection. 23 were treated with surgery only. For all patients, 5 year event-free (EFS) and overall survival (OS) was 68.9% ± 7.6 (95%CI) and 79.1% ± 6.9. To establish independent significance, tumor site, size, surgical results and sequencing of local therapies were analyzed in a Cox regression analysis. Variables associated with EFS and OS are site, size and sequencing of local therapies. Variables associated with local recurrence are site, surgical results and sequencing of local therapies. The only variable associated with suffering metastatic recurrence is tumor size.
Conclusion: Differences in sequencing of local therapy procedures are independently associated with outcomes. Best local control is achieved when tumors are irradiated pre-operatively and undergo R0 or R1 resection thereafter.
Objectives: To discuss optimal management of recurrent urinary tract infections (UTIs) in women. About every second woman experiences at least one UTI in her lifetime, of those 30% experience another UTI, and 3% further recurrences. Especially young healthy women without underlying anatomical deficiencies suffer from recurrent UTIs (rUTI), which are associated with significant morbidity and reduction in quality of life.
Methods: This is a narrative review, investigating publications dealing with recurrent UTI in women. Risk factors and options for management are discussed.
Results: The increased susceptibility of women to rUTI is based on the female anatomy in addition to behavioural, genetic, and urological factors. However, why some women are more likely than others to develop and maintain rUTI remains to be clarified. Invasive characteristics of certain uropathogenic Escherichia coli that are able to form extra- and intracellular biofilms and may therefore cause delayed release of bacteria into the bladder, may play a role in this setting. Treatment recommendations for an acute episode of rUTI do not differ from those for isolated episodes. Given the nature of rUTI, different prophylactic approaches also play an important role. Women with rUTI should first be counselled to use non-antibiotic strategies including behavioural changes, anti-adhesive treatments, antiseptics, and immunomodulation, before antibiotic prophylaxis is considered. In addition to the traditional treatment and prophylactic therapies, new experimental strategies are emerging and show promising effects, such as faecal microbiota transfer (FMT), a treatment option that transfers microorganisms and metabolites of a healthy donor’s faecal matter to patients using oral capsules, enemas, or endoscopy. Initial findings suggest that FMT might be a promising treatment approach to interrupt the cycle of rUTI. Furthermore, bacteriophages, infecting and replicating in bacteria, have been clinically trialled for UTIs.
Conclusion: Due to the limitation of available data, novel treatment options require further clinical research to objectify the potential in treating bacterial infections, particularly UTIs.
Despite recent advances in the treatment of metastatic prostate cancer (PCa), resistance development after taxane treatments is inevitable, necessitating effective options to combat drug resistance. Previous studies indicated antitumoral properties of the natural compound amygdalin. However, whether amygdalin acts on drug-resistant tumor cells remains questionable. An in vitro study was performed to investigate the influence of amygdalin (10 mg/mL) on the growth of a panel of therapy-naïve and docetaxel- or cabazitaxel-resistant PCa cell lines (PC3, DU145, and LNCaP cells). Tumor growth, proliferation, clonal growth, and cell cycle progression were investigated. The cell cycle regulating proteins (phospho)cdk1, (phospho)cdk2, cyclin A, cyclin B, p21, and p27 and the mammalian target of rapamycin (mTOR) pathway proteins (phospho)Akt, (phospho)Raptor, and (phospho)Rictor as well as integrin β1 and the cytoskeletal proteins vimentin, ezrin, talin, and cytokeratin 8/18 were assessed. Furthermore, chemotactic activity and adhesion to extracellular matrix components were analyzed. Amygdalin dose-dependently inhibited tumor growth and reduced tumor clones in all (parental and resistant) PCa cell lines, accompanied by a G0/G1 phase accumulation. Cell cycle regulating proteins were significantly altered by amygdalin. A moderate influence of amygdalin on tumor cell adhesion and chemotaxis was observed as well, paralleled by modifications of cytoskeletal proteins and the integrin β1 expression level. Amygdalin may, therefore, block tumor growth and disseminative characteristics of taxane-resistant PCa cells. Further studies are warranted to determine amygdalin’s value as an antitumor drug.
There are different avenues for obtaining postgraduate doctoral/Ph.D. degrees in Germany and abroad. Depending on their interests and career plans, candidates can choose a postgraduate doctorate/Ph.D. that focuses on a career in academia or a doctorate that does not involve all elements of a Ph.D. and is obtained for the title’s sake. Germany offers this type of diversity and flexibility, whereas the USA postgraduate doctorate model presents a more structured doctorate. The current article provides insight regarding various and more flexible pathways for obtaining a postgraduate doctorate by comparing the German and the American model. The diversity of academic degrees in dentistry and medicine, such as postgraduate doctoral degrees and the higher postdoctoral degrees available in Germany for graduates interested in academia, makes educational evaluation processes and credentials recognition challenging. The lack of transparency and a systematic approach for the academic acknowledgment of the different scientific values of each doctorate type is creating confusion, primarily when German postgraduate doctorate holders pursue academic careers internationally. The current article aims to enhance the knowledge about the different academic degrees and facilitate the educational evaluations, specialty applications, and employment processes. Understanding the additional scientific value of each doctorate type offered in Germany is imperative for their credential recognition internationally.
Autism spectrum disorder (ASD) is a neurodevelopmental disorder with onset in early childhood. While highly heterogeneous, the core manifestations always include persistent difficulties in social interaction and communication, as well as a pattern of restricted interests, repetitive behaviours, and abnormal sensory processing [1]. In addition, psychiatric comorbidity is high [2], and there are genetic risk overlaps with some other mental and neurodevelopmental disorders. In the vast majority of cases, the condition persists into adulthood [3], albeit with various behavioural features and variable mental and somatic comorbidity over a given lifespan. ASD is associated with high societal, educational, and health care costs, and, in many cases, a dramatic impact on the quality of life of patients and their families. ASDs are highly heritable [4], and a multitude of genetic studies have been published. In addition, more recent reviews also emphasize the role of genetic and environmental factors in the pathophysiology of ASD [5,6], which are mediated by lasting epigenetic changes. The genetic architecture of ASD comprises common and rare variations as well as cytogenetic disturbances, such as copy number variations, translocations, inversions, and numerical chromosomal aberrations [7]. Based on the genes affected and the respective functional effects, the idea of personalised medicine is to eventually use that information for the development of targeted treatments or towards the ability to predict the response to a specific intervention, mainly pharmacological but also psychosocial, given the individual’s genetic and environmental risk constellation. The current Special Issue aims to highlight some core aspects regarding basic and applied science approaches in advancing this field of science.
Currently, psychopharmacological treatment in ASD can improve many comorbid neurodevelopmental disorders, such as attention-deficit/hyperactivity disorder or aggressive behaviour, and the core symptoms of restricted and repetitive behaviours [8,9]. No pharmacological options targeting social interaction and communication are available. Social communication and other strongly relevant targets of intervention in ASD [10], such as adaptive behaviour, cognitive and language development, or quality of life may be improved by early behavioural intervention [11]. Still, individual outcomes are highly variable, even with the same kind of psychosocial intervention approach. A better understanding of the pathophysiological mechanisms underlying this broad range of symptoms and abilities, as well as their longitudinal course, is a crucial first step towards the development of personalised treatments.
Given the heterogeneity regarding the ASD phenotype and its underlying etiology, such as diverse genetic variation and additional environmental risks with the related neurobiological mechanisms, discovering new pharmacological treatments for the condition is a huge challenge. This challenge is at the heart of this Special Issue. Here, we have collected a set of contributions providing state-of-the-art coverage, ranging from the theoretical framework, linking genetics to human behaviour and therapy, to initial practical examples of how genetics can provide valuable insights into the personalized clinical management of autistic individuals. To introduce the papers of this Special Issue, a broad summary of the many challenges related to the development of personalised medicine in ASD is given here. In the final statement from the editors, the specific contributions of the articles included in this Special Issue will be summarised.
Due to ongoing demographic changes, the need for care is increasing in Germany. The number of outpatient care services is also rising, and with it, the number of employees in outpatient care, who are also continuously becoming older. Workplace health promotion (WHP) becomes relevant in this context, as it can reduce negative strain reactions and promote employees’ health. The aim of this study was (1) to reveal implemented WHP interventions in German outpatient care services; (2) to examine the potential challenges regarding a successful implementation of WHP measures; and (3) to illuminate further requests and needs experienced by outpatient careworkers. In qualitative field research, 30 semi-structured individual interviews were conducted with German caregivers, using the problem-centered interview method. The collected data were deductively and inductively evaluated and interpreted, using qualitative content analysis according to Mayring. Outpatient caregivers reported various WHP measures known from their workplaces, such as the provision of fruit baskets, programmes to increase physical activity, or a subsidy for a personal gym. They further reported WHP, such as back training, known from other care services. However, the respondents spoke of the challenges regarding the implementation or the use of WHP interventions in general. The most frequently named barriers were a lack of time after work and interventions that were only offered in their leisure time. In the same course, the participants still needed offers to increase physical activity, joint activities, or relaxation techniques. However, respondents highlighted that they preferred the interventions to take place during working hours. This way, they would also be more likely to take advantage of the interventions. The results of this study provide an insight into various WHP measures that already exist, or that are desirable for implementation with regard to caregivers’ needs. Subjectively perceived challenges for a successful implementation of WHP measures represent the importance of adjustments in the work organization of caregivers. It becomes clear that WHP is not yet established in the ambulant care sector, although it appears to be imperative for keeping caregivers healthy. Considering the different needs of employees, the results can provide a basis for the development of needs-based health promotion measures for caregivers.
Purpose: The management of patients with suspected appendicitis remains a challenge in daily clinical practice, and the optimal management algorithm is still being debated. Negative appendectomy rates (NAR) continue to range between 10 and 15%. This prospective study evaluated the accuracy of a diagnostic pathway in acute appendicitis using clinical risk stratification (Alvarado score), routine ultrasonography, gynecology consult for females, and selected CT after clinical reassessment.
Methods: Patients presenting with suspected appendicitis between November 2015 and September 2017 from age 18 years and above were included. Decision-making followed a clear management pathway. Patients were followed up for 6 months after discharge. The hypothesis was that the algorithm can reduce the NAR to a value of under 10%.
Results: A total of 183 patients were included. In 65 of 69 appendectomies, acute appendicitis was confirmed by histopathology, corresponding to a NAR of 5.8%. Notably, all 4 NAR appendectomies had other pathologies of the appendix. The perforation rate was 24.6%. Only 36 patients (19.7%) received a CT scan. The follow-up rate after 30 days achieved 69%, including no patients with missed appendicitis. The sensitivity and specificity of the diagnostic pathway was 100% and 96.6%, respectively. The potential saving in costs can be as much as 19.8 million €/100,000 cases presenting with the suspicion of appendicitis.
Conclusion: The risk-stratified diagnostic algorithm yields a high diagnostic accuracy for patients with suspicion of appendicitis. Its implementation can safely reduce the NAR, simultaneously minimizing the use of CT scans and optimizing healthcare-related costs in the treatment of acute appendicitis.
Purpose: Classification and treatment of WHO grade II/III gliomas have dramatically changed. Implementing molecular markers into the WHO classification raised discussions about the significance of grading and clinical trials showed overall survival (OS) benefits for combined radiochemotherapy. As molecularly stratified treatment data outside clinical trials are scarce, we conducted this retrospective study.
Methods: We identified 343 patients (1995–2015) with newly diagnosed WHO grade II/III gliomas and analyzed molecular markers, patient characteristics, symptoms, histology, treatment, time to treatment failure (TTF) and OS.
Results: IDH-status was available for all patients (259 mutant, 84 IDH1-R132H-non-mutant). Molecular subclassification was possible in 173 tumors, resulting in diagnosis of 80 astrocytomas and 93 oligodendrogliomas. WHO grading remained significant for OS in astrocytomas/IDH1-R132H-non-mutant gliomas (p < 0.01) but not for oligodendroglioma (p = 0.27). Chemotherapy (and temozolomide in particular) showed inferior OS compared to radiotherapy in astrocytomas (median 6.1/12.1 years; p = 0.03) and oligodendrogliomas (median 13.2/not reached (n.r.) years; p = 0.03). While radiochemotherapy improved TTF in oligodendroglioma (median radiochemotherapy n.r./chemotherapy 3.8/radiotherapy 7.3 years; p < 0.001/ = 0.06; OS data immature) the effect, mainly in combination with temozolomide, was weaker in astrocytomas (median radiochemotherapy 6.7/chemotherapy 2.3/radiotherapy 2.0 years; p < 0.001/ = 0.11) and did not translate to improved OS (median 8.4 years).
Conclusion: This is one of the largest retrospective, real-life datasets reporting treatment and outcome in low-grade gliomas incorporating molecular markers. Current histologic grading features remain prognostic in astrocytomas while being insignificant in oligodendroglioma with interfering treatment effects. Chemotherapy (temozolomide) was less effective than radiotherapy in both astrocytomas and oligodendrogliomas while radiochemotherapy showed the highest TTF in oligodendrogliomas.
Background; Musculoskeletal disorders (MSD) are a common health problem among dentists. Dental treatment is mainly performed in a sitting position. The aim of the study was to quantify the effect of different ergonomic chairs on the sitting position. In addition, it was tested if the sitting position of experienced workers is different from a non-dental group.
Methods; A total of 59 (28 m/31f) subjects, divided into two dentist groups according to their work experience (students and dentists (9 m/11f) < 10 years, dentists (9 m/10f) ≥ 10 years) and a control group (10 m/10f) were measured. A three-dimensional back scanner captured the bare back of all subjects sitting on six dentist’s chairs of different design. Initially, inter-group comparisons per chair, firstly in the habitual and secondly in the working postures, were carried out. Furthermore, inter-chair comparison was conducted for the habitual as well as for the working postures of all subjects and for each group. Finally, a comparison between the habitual sitting posture and the working posture for each respective chair (intra-chair comparison) was conducted (for all subjects and for each group). In addition, a subjective assessment of each chair was made.
For the statistical analysis, non-parametric tests were conducted and the level of significance was set at 5%.
Results: When comparing the three subject groups, all chairs caused a more pronounced spinal kyphosis in experienced dentists. In both conditions (habitual and working postures), a symmetrical sitting position was assumed on each chair.
The inter-chair comparisons showed no differences regarding the ergonomic design of the chairs. The significances found in the inter-chair comparisons were all within the measurementerror and could, therefore, be classified as clinically irrelevant.
The intra-chair comparison (habitual sitting position vs. working sitting position) illustrated position-related changes in the sagittal, but not in the transverse, plane. These changes were only position-related (forward leaned working posture) and were not influenced by the ergonomic sitting design of the respective chair. There are no differences between the groups in the subjective assessment of each chair.
Conclusions; Regardless of the group or the dental experience, the ergonomic design of the dentist’s chair had only a marginal influence on the upper body posture in both the habitual and working sitting postures. Consequently, the focus of the dentist’s chair, in order to minimize MSD, should concentrate on adopting a symmetrical sitting posture rather than on its ergonomic design.
Background; Salivary gland carcinomas (SGC) cover a heterogeneous group of malignancies with a lack of data of high-level evidence.
Methods; Clinical data of 127 patients treated for SGC at a university cancer center between 2002 and 2017 were analyzed retrospectively. The association of clinicopathological characteristics, treatment modalities, adverse events, and outcome was assessed.
Results: Patients received surgery (n = 65), surgery followed by (chemo-)radiotherapy (n = 56), or primary (chemo-)radiotherapy (n = 6). Injury to the cranial nerves or their branches was the most frequent surgical complication affecting 40 patients (33.1%). Ten year overall and progression-free survival rates were 73.2% and 65.4%, respectively. Parotid tumor site, advanced tumor, and positive nodal stage remained independent negative prognostic factors for overall survival, loco-regional and distant tumor control in multivariate analysis.
Conclusions: Optimizing treatment strategies for SGC, depending on distinct clinicopathological factors, remains challenging due to the low incidence rates of the disease.
Patienten mit akuter Dekompensation einer Leberzirrhose (AD) oder einem akut-auf-chronischen-Leberversagen (ACLF) stellen ein vulnerables Kollektiv für den Erhalt eines Erythrozytenkonzentrates (EK) dar. Zu den Ursachen zählen das häufige Auftreten einer gastrointestinalen Blutung, die Koagulopathie oder das Vorliegen einer chronischen Anämie. Während für viele andere Patientenkollektive das richtige Transfusionsmanagement bereits erforscht worden ist, fehlen diese Studien für Patienten mit Leberzirrhose, insbesondere für die neue Entität ACLF. Die vorliegende Studie soll die Auswirkung einer EK-Transfusion auf Morbidität und Mortalität dieser Patienten untersuchen.
Insgesamt wurden 498 Patienten mit der Diagnose einer Leberzirrhose, die zwischen den Jahren 2015 und 2019 auf eine Intensivstation der Universitätsklinik Frankfurt aufgenommen worden sind, retrospektiv analysiert. Für die statistische Auswertung wurde ein Prospensity-Score-Matching nach EK-Transfusion mit Adjustierung für mögliche Konfundierungseffekte durchgeführt. Der Einfluss der Transfusion auf die Mortalität wurde mithilfe von Kaplan-Meier-Kurven und multivariater Cox-Regression untersucht. Für die ACLF-Kohorte wurden ROC-Kurven zum Versuch der Identifizierung eines Transfusionstriggers und eines Zielhämoglobinwertes nach Transfusion angefertigt.
In der Gesamtkohorte wiesen transfundierte Patienten eine signifikant höhere Mortalitätsrate als Nicht-Transfundierte auf (28-Tages-Mortalität: 39,6% vs. 19,5%, p<0,001). Dabei wirkte sich die Transfusion primär bei Patienten mit ACLF negativ auf das Überleben aus. Nach Matching der Patienten nach Erhalt eines EKs und Adjustierung für potentielle Konfundierungseffekte blieb die Kurzzeitmortalität bei transfundierten Patienten mit ACLF weiterhin signifikant erhöht (28-Tages-Mortalität: 72,7% vs. 45,5%, p=0,03). Bei AD Patienten zeigte die Transfusion keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben. Die multivariate Cox-Regression identifizierte die EK-Transfusion als unabhängigen Risikofaktor der Kurzzeitmortalität im ACLF (HR: 2,55; 95% KI 1,26 – 5,15, p=0,009). Die Identifizierung eines Transfusionstriggers oder eines Zielhämoglobinwertes war nicht möglich.
Die vorliegende Studie konnte zeigen, dass die EK-Transfusion einen Risikofaktor der Kurzzeitmortalität im ACLF, aber nicht für AD Patienten darstellt. Dieses Ergebnis macht fortführende Untersuchungen zur Ursachenforschung und zur Evaluierung des richtigen Transfusionsmanagements für Patienten mit ACLF notwendig.
Langzeitergebnisse nach 10 Jahren unterstützender Parodontitistherapie: Zahnbezogene Parameter
(2022)
Ziel: Die Einschätzung der Prognose eines parodontal erkrankten Zahnes zu Beginn der unterstützenden Parodontaltherapie (UPT) ist Teil der Behandlungsplanung. Ziel dieser Studie war es, Zahnverlust bei parodontal kompromittierten Patienten über einen Zeitraum von 10 Jahren zu evaluieren und einflussnehmende zahnbezogene Risikofaktoren zu identifizieren.
Material und Methoden: Die Patienten wurden 120 ± 12 Monate nach aktiver Parodontaltherapie nachuntersucht. Zahnverlust während der UPT wurde als Hauptzielkriterium definiert. Zahnbezogene Faktoren [Pfeilerstatus, Furkationsbeteiligung (FB), Lockerungsgrad (LG), mittlere Sondierungstiefe (ST) und Attachmentlevel (AL) zu Beginn der UPT, initialer Knochenabbau (KA)] wurden mittels adjustierter logistischer Multilevel-Regressionsanalyse analysiert.
Ergebnisse: Siebenundneunzig Patienten (51 weiblich, Ø Alter 65,3 ± 11 Jahre) verloren 119 von initial 2323 Zähnen [Gesamtzahnverlust (GZV): 0,12 Zähne/Patient/Jahr] während 10 Jahren UPT, hiervon 40 aus parodontalen Gründen [parodontal bedingter Zahnverlust (PZV); 0,04 Zähne/Patient/Jahr]. Signifikant mehr Zähne wurden aus anderen Gründen extrahiert (p <0,0001). PZV (GZV) trat nur bei 5,9 % (14,7 %) der Zähne mit KA ≥ 80 % auf. Nutzung als Pfeilerzahn, FB III, LG I und II sowie mittlere ST und AL korrelierten positiv mit dem GZV. Bezüglich des PZV konnten ein FB III sowie ein LG III und mittlere AL als zahnbezogene Risikofaktoren identifiziert werden (p <0,05).
Schlussfolgerungen: Nach 10 Jahren UPT konnte ein Großteil (96,4 %) der parodontal vorerkrankten Zähne erhalten werden. Dies unterstreicht den positiven Effekt eines etablierten Behandlungskonzepts. Bereits bekannte zahnbezogene Risikofaktoren für Zahnverlust konnten bestätigt werden.
Die vorliegende Studie wurde durch die Stiftung Carolinum (Frankfurt am Main) finanziell unterstützt.
Hintergrund: Das Vestibularisschwannom ist der dritthäufigste gutartige intrakranielle Tumor. Besonders die Entität des KOOS Grad IV Vestibularisschwannoms stellt auch in der heutigen Zeit eine große Herausforderung für die behandelnden Chirurgen dar. Hierbei gilt es, die Problematik zwischen hochgradiger Tumorresektion und gleichzeitig optimalem Funktionserhalt der beeinträchtigten Nerven zu erkennen und zu bewältigen. Unter diesen Aspekten haben wir in dieser Arbeit versucht, die aktuellen operativen Prinzipien zu bewerten, einzuordnen und eine ideale Grenze für das Resektionsausmaß zu definieren, bei dem sowohl das funktionelle Ergebnis als auch das residuale Tumorwachstum berücksichtigt werden und in einer guten Balance zueinanderstehen.
Methodik: Alle Patienten, die zwischen 2000 und 2019 in der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt mit einem KOOS Grad IV Vestibularisschwannom operativ behandelt wurden, sind in die Studie eingeschlossen worden. Alle Patienten wurden über einen retrosigmoidalen Zugang und unter intraoperativem Neuromonitoring, mit dem Ziel der sub- bis annähernd totalen Tumorresektion und Funktionserhalt des N. facialis, operiert. Die zu untersuchenden Parameter umfassten, neben standardmäßigen Patienten- und Tumormerkmalen, das Resektionsausmaß, das funktionelle Ergebnis des N. facialis, N. trigeminus und der kaudalen Hirnnerven sowie die Hörfunktion. Weiterhin wurden Daten zum operativen Verlauf und zu Komplikationen erhoben und in der Nachsorge wurde regelmäßig das funktionelle Ergebnis anhand klinischer Untersuchungen, sowie das residuale Tumorwachstum durch eine Bildgebung mittels MRT bewertet.
Ergebnisse: In die finale Analyse konnten 58 Patienten eingeschlossen werden. Das mittlere Tumorvolumen betrug 17,1 ± 9,2cm3 und es konnte ein durchschnittliches Resektionsausmaß von 81,6 ± 16,8 % erreicht werden. In die Analyse der Nachsorge konnten aufgrund von fehlenden Daten nur noch 51 Patienten eingeschlossen werden. Die durchschnittliche Nachsorgezeit betrug circa 3 Jahre. In Bezug auf das residuale Tumorwachstum konnte bei 11 Patienten (21,6 %) eine Progression und bei 12 Patienten (23,5 %) eine Regression festgestellt werden. Bei 15 Patienten (29,4 %) wurde postoperativ eine adjuvante Behandlung durchgeführt, entweder durch stereotaktische Bestrahlung oder erneute Operation. Die funktionellen Ergebnisse bei Entlassung zeigten bei 38 Patienten (74,5 %) einen Erhalt der Hörfunktion und bei 34 Patienten (66,7 %) eine gute Funktion des N. facialis. Im Verlauf der Nachsorge verbesserte sich das funktionelle Ergebnis signifikant und stieg bezüglich einer guten Funktion des N. facialis auf 82,4 % an. Außerdem konnte ein ideales Resektionsausmaß von ≤ 87 % (OR 11,1) als unabhängiger Prädiktor für ein residuales Tumorwachstum definiert werden. Dagegen zeigte sich bei einem Resektionsausmaß von > 87 % nur in 7,1 % der Fälle eine Resttumorprogression in der Nachsorge (p = 0,008).
Schlussfolgerung: Die sub- bis annähernd totale Resektion stellt ein angemessenes therapeutisches Verfahren für das KOOS Grad IV Vestibularisschwannom dar und ist besonders bei jeglicher Art von Hirnstammkompressionen die Methode der Wahl. Dieses Verfahren zeigt gute Ergebnisse, vor allem in Bezug auf den Erhalt der Hörfunktion und den Funktionserhalt des N. facialis bei gleichzeitig geringen Raten an Progression des Resttumors. Bei der operativen Versorgung sollte auf ein Resektionsausmaß von > 87 % geachtet werden, um die Wahrscheinlichkeit für einen Tumorprogress möglichst zu reduzieren.
Introduction and Objective: Identifying patients that benefit from cisplatin-based adjuvant chemotherapy is a major issue in the management of muscle-invasive bladder cancer (MIBC). The purpose of this study is to correlate “luminal” and “basal” type protein expression with histological subtypes, to investigate the prognostic impact on survival after adjuvant chemotherapy and to define molecular consensus subtypes of “double negative” patients (i.e., without expression of CK5/6 or GATA3).
Materials and Methods: We performed immunohistochemical (IHC) analysis of CK5/6 and GATA3 for surrogate molecular subtyping in 181 MIBC samples. The mRNA expression profiles for molecular consensus classification were determined in CK5/6 and GATA3 (double) negative cases using a transcriptome panel with 19.398 mRNA targets (HTG Molecular Diagnostics). Data of 110 patients undergoing radical cystectomy were available for survival analysis.
Results: The expression of CK5/6 correlated with squamous histological subtype (96%) and expression of GATA3 was associated with micropapillary histology (100%). In the multivariate Cox-regression model, patients receiving adjuvant chemotherapy had a significant survival benefit (hazard ratio [HR]: 0.19 95% confidence interval [CI]: 0.1–0.4, p < 0.001) and double-negative cases had decreased OS (HR: 4.07; 95% CI: 1.5–10.9, p = 0.005). Double negative cases were classified as NE-like (30%), stroma-rich (30%), and Ba/Sq (40%) consensus molecular subtypes and displaying different histological subtypes.
Inflammation or injury to the somatosensory nervous system may result in chronic pain conditions, which affect millions of people and often cause major health problems. Emerging lines of evidence indicate that reactive oxygen species (ROS), such as superoxide anion or hydrogen peroxide, are produced in the nociceptive system during chronic inflammatory and neuropathic pain and act as specific signaling molecules in pain processing. Among potential ROS sources in the somatosensory system are NADPH oxidases, a group of electron-transporting transmembrane enzymes whose sole function seems to be the generation of ROS. Interestingly, the expression and relevant function of the Nox family members Nox1, Nox2, and Nox4 in various cells of the nociceptive system have been demonstrated. Studies using knockout mice or specific knockdown of these isoforms indicate that Nox1, Nox2, and Nox4 specifically contribute to distinct signaling pathways in chronic inflammatory and/or neuropathic pain states. As selective Nox inhibitors are currently being developed and investigated in various physiological and pathophysiological settings, targeting Nox1, Nox2, and/or Nox4 could be a novel strategy for the treatment of chronic pain. Here, we summarize the distinct roles of Nox1, Nox2, and Nox4 in inflammatory and neuropathic processing and discuss the effectiveness of currently available Nox inhibitors in the treatment of chronic pain conditions.
Background: Polytrauma and respiratory tract damage after thoracic trauma cause about 25% of mortality among severely injured patients. Thoracic trauma can lead to the development of severe lung complications such as acute respiratory distress syndrome, and is, therefore, of great interest for monitoring in intensive care units (ICU). In recent years, club cell protein (CC)16 with its antioxidant properties has proven to be a potential outcome-related marker. In this study, we evaluated whether CC16 constitutes as a marker of lung damage in a porcine polytrauma model.
Methods: In a 72 h ICU polytrauma pig model (thoracic trauma, tibial fracture, hemorrhagic shock, liver laceration), blood plasma samples (0, 3, 9, 24, 48, 72 h), BAL samples (72 h) and lung tissue (72 h) were collected. The trauma group (PT) was compared to a sham group. CC16 as a possible biomarker for lung injury in this model, and IL-8 concentrations as known indicator for ongoing inflammation during trauma were determined by ELISA. Histological analysis of ZO-1 and determination of total protein content were used to show barrier disruption and edema formation in lung tissue from the trauma group.
Results: Systemic CC16 levels were significantly increased early after polytrauma compared vs. sham. After 72 h, CC16 concentration was significantly increased in lung tissue as well as in BAL in PT vs. sham. Similarly, IL-8 and total protein content in BAL were significantly increased in PT vs. sham. Evaluation of ZO-1 staining showed significantly lower signal intensity for polytrauma.
Conclusion: The data confirm for the first time in a larger animal polytrauma model that lung damage was indicated by systemic and/or local CC16 response. Thus, early plasma and late BAL CC16 levels might be suitable to be used as markers of lung injury in this polytrauma model.
Fallzahlaufkommen und Qualitätsindikatoren bei der Versorgung des abdominellen Bauchaortenaneurysmas
(2021)
Hintergrund: Der MTL30 ist ein Surrogatparameter, der bisher in visceralchirurgischen Registern verwendet wird, um eine Prognose über die Qualität verschiedener komplikationsträchtiger Eingriffe abzugeben. Der Marker wird als positiv gewertet, wenn ein Patient am 30. postoperativen Tag verstorben (mortality) ist, in ein anderes Akutkrankenhaus verlegt (transfer) werden musste oder weiterhin im Krankenhaus verweilen muss (length of stay >30 days).
Zielsetzung: In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob der MTL30 eine Aussage über die Qualität der operativen Versorgung des Bauchaortenaneurysmas (AAA) abgeben kann. Dazu sollten Kliniken mit unterschiedlichem Fallaufkommen hinsichtlich Letalität und MTL30 miteinander verglichen werden. Zusätzlich sollten Literaturempfehlungen zu Mindestmengen des Fallaufkommens überprüft werden.
Methodik: Insgesamt wurden 18.205 elektive Eingriffe aus dem AAA- Register des Deutschen Instituts für Gefäßmedizinische Gesundheitsforschung (DIGG) der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) analysiert. 14.282 Patienten wurden mittels endovaskulärer Aortenaneurysmaversorgung (EVAR) und 3.923 Patienten mittels offener Versorgung (OAR) behandelt. Die Ergebnisse wurden zum Fallaufkommen der Kliniken in Beziehung gesetzt.
Ergebnisse: Weder für die Letalität noch für den MTL30-Wert konnten Volumen- Ergebnisbeziehungen gefunden werden. Bei EVAR lag die Sterblichkeit im Quintil 1 des Fallaufkommens bei 1,0% und im Quintil 5 bei 1,3%. Auch beim MTL30 ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Quintil 1 und 5, der MTL30 belief sich jeweils auf 5,3%. Bei OAR war die Klinikletalität in dem Quintil mit dem geringsten Fallaufkommen (Quintil 1) mit 5,8% verglichen mit Quintil 5 (höchstes Fallaufkommen, Klinikletalität 3,5%) im Trend höher, aber nicht signifikant unterschiedlich (p= 0,505). Auch bei OAR korrelierte der MTL30 nicht mit dem Fallaufkommen (Quintil 1: 16,4% vs. Quintil 5:12,2%, p=0,110). Jedoch korrelierte die Liegedauer bei EVAR und OAR sowohl mit der Letalität (EVAR: Quintil 1 der Liegezeit 1,69% vs. Quintil 5 1,02%, p= 0,042; OAR: Quintil 1: 6,78% vs. Quintil 5: 2,16%, p= 0,000) als auch mit dem MTL30 (EVAR: Quintil 1 der Liegezeit 7,35% vs. Quintil 5 2,85%, p=0,000; OAR: Quintil 1 26,28% vs. Quintil 5 5,19%, p= 0,000).
Folgerung: Es konnte weder bei EVAR noch bei OAR ein Zusammenhang zwischen dem jährlichen Fallaufkommen und der Letalität bzw. dem MTL30 gefunden werden. Ob der MTL30 gegenüber der alleinigen Erfassung der Klinikletalität als Qualitätsparameter einen Zusatznutzen bietet, muss offenbleiben. Ein vielversprechenderer Marker scheint die stationäre Liegedauer zu sein, die zusätzlich zur Letalität als Qualitätsparameter verwendet werden könnte.
Hintergrund. Patienten mit Gliomen, die das Corpus callosum miteinbeziehen, befinden sich häufig in einem schlechten neurologischen Zustand und werden aufgrund der Antizipation postoperativer neurologischer und neurokognitiver Defizite nur selten einer Tumorresektion unterzogen.
Ziel der Arbeit. Zielsetzung dieser Arbeit war die Untersuchung eines möglichen Vorteils der Resektion von Gliomen im Corpus callosum, unter der Annahme, dass neurokognitive Defizite vor allem durch den Tumor selbst verursacht werden.
Material & Methoden. In diese prospektive Studie wurden zwischen 01/2017 und 01/2020 21 Patienten eingeschlossen, die eine Gliomresektion im Corpus callosum erfuhren. Klinische Routinedaten als auch die neurokognitiven Funktionen der Patienten wurden prä- und postoperative sowie nach 6 Monaten erhoben.
Ergebnisse. In 15 Patienten konnte eine Komplettresektion, in 6 Patienten eine subtotale Resektion mit einem Resektionsausmaß von 97,7% erzielt werden. Während der medianen Beobachtungszeit von 12,6 (2,0 – 30,9) Monaten starben 8 Patienten mit einem Glioblastom ZNS WHO Grad 4 und 1 Patient mit einem Astrozytom ZNS WHO Grad 4 nach im Median von 17 (3,8 – 20,6) Monaten, während 12 Patienten nach im Median 9,4 (2,0 – 30,9) Monaten noch am Leben waren.
Präoperativ wiesen bis zu zwei Drittel aller Patienten Beeinträchtigungen in allen kognitiven Domänen auf, trotz eines medianen Karnofsky Performance Scores von 100% (Spanne 60-100%). Postoperativ wurde in allen neurokognitiven Domänen ein zunehmender Anteil an Patienten mit Einschränkungen beobachtet. Nach 6 Monaten zeigte sich jedoch, dass signifikant weniger Patienten Beeinträchtigungen in den Domänen Aufmerksamkeit, Exekutivfunktionen, Gedächtnis und Depression aufwiesen – Funktionen, die für den Alltag der Patienten von höchster Bedeutung sind.
Fazit. Die Resultate dieser Studie unterstützen unsere Hypothese, dass für Patienten mit Gliomen, die das Corpus callosum miteinbeziehen, der Vorteil einer Tumorresektion das Risiko neuer Defizite überwiegt.
Die Niere ist das in Deutschland am häufigsten transplantierte Organ. Patienten nach Nierentransplantation haben aufgrund der notwendigen Immunsuppression ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Die häufigste Infektion nach einer Nierentransplantation ist die Harnwegsinfektion, eine lebensbedrohliche Verlaufsform mit Entwicklung von Organdysfunktionen bezeichnet man als Urosepsis. Durch die Immunsuppression kann die Erkennung des septischen Krankheitsbildes erheblich erschwert sein, da typische körperliche Reaktionen auf eine Infektion unter Immunsuppression (z.B. Fieber, Tachykardie) verändert ablaufen.
Im Rahmen einer Sepsis laufen parallel pro- und antiinflammatorische Prozesse ab. Ein Überwiegen der antiinflammatorischen Prozesse kann zur Entwicklung einer „Sepsis-induzierten Immunsuppression“ führen, welche ein deutliches Mortalitätsrisiko darstellt, da sie zur fehlenden Sanierung des Infektionsfokus sowie zur Entwicklung sekundärer (z.T. opportunistischer) Infektionen führen kann. Ein zentraler antiinflammatorischer Prozess ist die Apoptose von CD4 und CD8 Lymphozyten. Die Möglichkeit der therapeutischen Beeinflussung dieses immunsupprimierten Zustandes ist aktuell Gegenstand zahlreicher Studien. Ziele der vorliegenden Arbeit waren die Überprüfung, ob sich der Abfall der Lymphoyztenzahl/eine Lymphopenie im Rahmen einer Infektionsepsiode auch in der immunsupprimierten Patientenklientel nach Nierentranplantation darstel-len lässt. Des Weiteren sollte diskutiert werden, ob der Nachweis einer reduzierten CD4/8 Lymphozytenzahl geeignet sein kann, diagnostisch die Infektionssituation einzuschätzen und ggf. die immunsuppressive Therapie anzupassen.
In dieser retrospektiven Kohortenanalyse wurden die Daten von nierentransplantierten Patienten ausgewertet, welche in den Jahren 2010 und 2011 im Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt am Main aufgrund einer Harnwegsinfektion (n=47) oder Urosepsis (n=75) behandelt wurden. Es erfolgte ein Ver-gleich der CD4/CD8 Lymphozytenzahl vor, während und nach einer Infektions-episode. Ergänzend wurden die Häufigkeit einer CMV-Reaktivierung/-Infektion sowie das ursächliche bakterielle Erregerspektrum mit zugehörigem Antibiotika-resistenzmuster erhoben.
Sowohl Patienten mit Urosepsis als auch mit Harnwegsinfektion zeigten einen signifikanten Abfall der CD4 Lymphozyten im Rahmen der Infektionsepisode (p<0,01; p<0,05). Patienten mit Urosepsis zeigten zudem einen signifikanten Abfall der CD8 Lymphozyten (p<0,01). Patienten mit Erregernachweis in der Blutkultur zeigten signifikant niedrigere CD4/8 Lymphozyten während der Infek-tionsepisode (p<0,05) als Patienten mit negativer Blutkultur. Eine niedrige CD4/8 Lymphozytenzahl korrelierte besser mit einem Erregernachweis mittels Blutkultur als das Erfüllen der SIRS Kriterien. Mit Behandlung der Infektionsepi-sode zeigte sich ein Wiederanstieg der CD4/8 Lymphozytenzahlen. Unter Re-duktion/Pausieren der immunsuppressiven Therapie kam es zu keiner Abstoßungsreaktion/keinem Versterben eines Patienten im Rahmen der Infektionsepisode. Zu einem CMV-DNA Nachweis kam es bei 15 Patienten (20%) der Gruppe Urosepsis sowie 8 Patienten (17%) der Gruppe Harnwegsinfektion während der Infektionsepisode. Sowohl in Urin- als auch Blutkulturen waren E.coli gefolgt von Enterokokken die häufigsten nachgewiesenen Erreger. E.coli fanden sich signifikant häufiger in Urin- und Blutkulturen bei Urosepsis, Enterokokken signifikant häufiger in Urinkulturen bei Harnwegsinfektionen. Es zeigten sich hohe Antibiotikaresistenzraten insbesondere gegenüber Cotrimoxazol (59% der E.coli) und Fluorchinolonen (45% der E.coli, 82% der Enterokokken). 11% der E.coli und 62% der Klebsiellen waren als 3MRGN Erreger zu klassifizieren, 15% der Klebsiellen als 4MRGN mit Carbapenemresistenz.
Zusammenfassend lässt sich auch bei immunsupprimier-ten/nierentransplantierten Patienten im Rahmen einer Infektionsepisode ein signifikanter Abfall der CD4/8 Lymphozyten nachweisen. Das Reduzieren/Pausieren der immunsupressiven Therapie erscheint anhand der vorgelegten Daten sinnvoll, ein Monitoring der CD4/8 Lymphozytenzahl könnte zur Therapiesteuerung geeignet sein. Im Rahmen weiterer prospektiver Studien könnte eine Erarbeitung eines festen Schemas der Anpassung der immunsuppressiven Therapie an eine bestimmte CD4/8 Lymphozytenzahl sinnvoll sein. Passend zur Vergleichsliteratur waren E.coli und Enterokokken die am häufigsten nachgewiesenen Erreger. Die hohen Antibiotikaresistenzmuster unterstreichen die Notwendigkeit, das lokale Erregermilieu zu kennen, um möglichst passend kalkuliert antibiotisch behandeln zu können.
Many countries have restricted public life during the SARS-CoV2 pandemic. As related measures limited the access to sports facilities, this dissertation aimed (1) to examine changes in physical activity (PA) and well-being in affected countries, and (2) to determine the effectiveness of a digital home exercise program in this context.
Part 1 (PA/well-being) of the dissertation was a digital survey administered in 14 countries. Participants reported a 41 - 42% reduction of PA (NPAQ-SF) during restrictions (n=13,503 valid responses). Compliance with international PA guidelines decreased by nearly 19%. Mental well-being declined substantially (n=14,975 responses; 68.1 to 51.9 points on the WHO5 index) and the proportion of individuals at risk of depression tripled (14.2% to 45.2%). Physical well-being (SF-36 Pain) decreased slightly (85.8% to 81.3%). About two thirds (68.1%) of the respondents reported being interested in digital home exercise.
For Part 2 (digital home exercise) of the dissertation, an international multicenter randomized, controlled trial was performed allocating healthy adults (n=763; 33±12 years) to an intervention (IG) or control (CG) group. In contrast to the CG, the IG was offered live-streamed home exercise for four weeks. Subsequently, both groups had access to pre-recorded workouts for another four weeks. Outcomes were measured weekly using validated questionnaires. Mixed-models data analyses revealed an up to 1.65-fold (95% CI: 1.4-1.94; week 1) increase of PA relative to the CG. Moreover, small improvements in exercise motivation (SKK scale), psychological well-being (WHO-5 index), sleep quality (MOS Sleep Scale), and anxiety symptoms (GAD-7 Scale) were observed for IG.
The results of this dissertation suggest that public life restrictions associated with the pandemic had significant adverse effects on movement behavior and well-being. Digital home exercise can help to maintain and/or increase health- beneficial PA and well-being and may hence represent a supportive element of viral containment efforts.
Purpose: Preoperative (neoadjuvant) chemoradiotherapy (CRT) and total mesorectal excision is the standard treatment for rectal cancer patients (UICC stage II/III). Up to one-third of patients treated with CRT achieve a pathological complete response (pCR). These patients could be spared from surgery and its associated morbidity and mortality, and assigned to a “watch and wait” strategy. However, reliably identifying pCR based on clinical or imaging parameters remains challenging.
Experimental design: We generated gene-expression profiles of 175 patients with locally advanced rectal cancer enrolled in the CAO/ARO/AIO-94 and -04 trials. One hundred and sixty-one samples were used for building, training and validating a predictor of pCR using a machine learning algorithm. The performance of the classifier was validated in three independent cohorts, comprising 76 patients from (i) the CAO/ARO/AIO-94 and -04 trials (n = 14), (ii) a publicly available dataset (n = 38) and (iii) in 24 prospectively collected samples from the TransValid A trial.
Results: A 21-transcript signature yielded the best classification of pCR in 161 patients (Sensitivity: 0.31; AUC: 0.81), when not allowing misclassification of non-complete-responders (False-positive rate = 0). The classifier remained robust when applied to three independent datasets (n = 76).
Conclusion: The classifier can identify >1/3 of rectal cancer patients with a pCR while never classifying patients with an incomplete response as having pCR. Importantly, we could validate this finding in three independent datasets, including a prospectively collected cohort. Therefore, this classifier could help select rectal cancer patients for a “watch and wait” strategy.
Translational relevance: Forgoing surgery with its associated side effects could be an option for rectal cancer patients if the prediction of a pathological complete response (pCR) after preoperative chemoradiotherapy would be possible. Based on gene-expression profiles of 161 patients a classifier was developed and validated in three independent datasets (n = 76), identifying over 1/3 of patients with pCR, while never misclassifying a non-complete-responder. Therefore, the classifier can identify patients suited for “watch and wait”.
Background: Polytrauma and respiratory tract damage after thoracic trauma cause about 25% of mortality among severely injured patients. Thoracic trauma can lead to the development of severe lung complications such as acute respiratory distress syndrome, and is, therefore, of great interest for monitoring in intensive care units (ICU). In recent years, club cell protein (CC)16 with its antioxidant properties has proven to be a potential outcome-related marker. In this study, we evaluated whether CC16 constitutes as a marker of lung damage in a porcine polytrauma model.
Methods: In a 72 h ICU polytrauma pig model (thoracic trauma, tibial fracture, hemorrhagic shock, liver laceration), blood plasma samples (0, 3, 9, 24, 48, 72 h), BAL samples (72 h) and lung tissue (72 h) were collected. The trauma group (PT) was compared to a sham group. CC16 as a possible biomarker for lung injury in this model, and IL-8 concentrations as known indicator for ongoing inflammation during trauma were determined by ELISA. Histological analysis of ZO-1 and determination of total protein content were used to show barrier disruption and edema formation in lung tissue from the trauma group.
Results: Systemic CC16 levels were significantly increased early after polytrauma compared vs. sham. After 72 h, CC16 concentration was significantly increased in lung tissue as well as in BAL in PT vs. sham. Similarly, IL-8 and total protein content in BAL were significantly increased in PT vs. sham. Evaluation of ZO-1 staining showed significantly lower signal intensity for polytrauma.
Conclusion: The data confirm for the first time in a larger animal polytrauma model that lung damage was indicated by systemic and/or local CC16 response. Thus, early plasma and late BAL CC16 levels might be suitable to be used as markers of lung injury in this polytrauma model.
(1) Background: Patients with locally advanced head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC) who are biologically at high risk for the development of loco–regional recurrences after postoperative radiotherapy (PORT) but at intermediate risk according to clinical risk factors may benefit from additional concurrent chemotherapy. In this matched-pair study, we aimed to identify a corresponding predictive gene signature. (2) Methods: Gene expression analysis was performed on a multicenter retrospective cohort of 221 patients that were treated with postoperative radiochemotherapy (PORT-C) and 283 patients who were treated with PORT alone. Propensity score analysis was used to identify matched patient pairs from both cohorts. From differential gene expression analysis and Cox regression, a predictive gene signature was identified. (3) Results: 108 matched patient pairs were selected. We identified a 2-metagene signature that stratified patients into risk groups in both cohorts. The comparison of the high-risk patients between the two types of treatment showed higher loco–regional control (LRC) after treatment with PORT-C (p < 0.001), which was confirmed by a significant interaction term in Cox regression (p = 0.027), i.e., the 2-metagene signature was indicative for the type of treatment. (4) Conclusion: We have identified a novel gene signature that may be helpful to identify patients with high-risk HNSCC amongst those at intermediate clinical risk treated with PORT, who may benefit from additional concurrent chemotherapy.
(1) AlphαSynuclein (αSyn) is a synaptic protein which is expressed in the nervous system and has been linked to neurodegenerative diseases, in particular Parkinson’s disease (PD). Symptoms of PD are mainly due to overexpression and aggregation of αSyn and include pain. However, the interconnection of αSyn and pain has not been clarified so far. (2) We investigated the potential effects of a αSyn knock-out on the nociceptive behaviour in mouse models of acute, inflammatory and neuropathic pain. Furthermore, we assessed the impact of αSyn deletion on pain-related cellular and molecular mechanisms in the spinal cord in these models. (3) Our results showed a reduction of acute cold nociception in αSyn knock-out mice while responses to acute heat and mechanical noxious stimulation were similar in wild type and knock-out mice. Inflammatory nociception was not affected by αSyn knock-out which is also mirrored by unaltered inflammatory gene expression. In contrast, in the SNI model of neuropathic pain, αSyn knock-out mice showed decreased mechanical allodynia as compared to wild type mice. This effect was associated with reduced proinflammatory mechanisms and suppressed activation of MAP kinase signalling in the spinal cord while endogenous antinociceptive mechanisms are not inhibited. (4) Our data indicate that αSyn plays a role in neuropathy and its inhibition might be useful to ameliorate pain symptoms after nerve injury.
The introduction of robotically assisted surgery was a milestone for minimally invasive surgery in the 21st century. Currently, there are two CE-approved robotically assisted surgery systems for use and development in pediatrics. Specifically, tremor filtration and optimal visualization are approaches which can have enormous benefits for procedures in small bodies. Robotically assisted surgery in children might have advantages compared to laparoscopic or open approaches. This review focuses on the research literature regarding robotically assisted surgery that has been published within the past decade. A literature search was conducted to identify studies comparing robotically assisted surgery with laparoscopic and open approaches. While reported applications in urology were the most cited, three other fields (gynecology, general surgery, and “others”) were also identified. In total, 36 of the publications reviewed suggested that robotically assisted surgery was a good alternative for pediatric procedures. After several years of experience of this surgery, a strong learning curve was evident in the literature. However, some authors have highlighted limitations, such as high cost and a limited spectrum of small-sized instruments. The recent introduction of reusable 3 mm instruments to the market might help to overcome these limitations. In the future, it can be anticipated that there will be a broader range of applications for robotically assisted surgery in selected pediatric surgeries, especially as surgical skills continue to improve and further system innovations emerge.
Acne inversa ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung der Terminalhaarfollikel und Talgdrüsen, die sich zu schmerzhaften tiefsitzenden Knoten entwickelt, welche in Abszessen und Fistelgängen resultieren können und mit starken Schmerzen und psychischen Belastungen für die Patienten einhergehen. Die Pathophysiologie der AI ist bisher nur unzureichend verstanden. Es wird angenommen, dass die IL-23-TH17-IL-17-Achse eine wichtige Rolle in der Pathogenese der AI spielt. Neben der Hyperkeratose im Bereich des Terminalhaarfollikels scheinen die entzündlichen Infiltrate im Bereich der Epidermis eine psoriasiforme Hyperplasie zu induzieren. In vorangegangenen Arbeiten konnte gezeigt werden, dass der mTORC1-Signalweg (mammalian target of rapamycin complex 1), welcher durch Zytokine wie IL-1β, TNF-α und IL-17A aktiviert wird, in der Pathogenese der Psoriasis vulgaris von großer Bedeutung ist. Aufgrund immunologischer und histologischer Gemeinsamkeiten beider Erkrankungen ist es denkbar, dass der mTORC1-Signalweg ebenfalls bei der Pathogenese und Progression der AI eine Rolle spielt, was im Rahmen dieser Arbeit untersucht werden sollte. Immunhistochemische Färbungen für phosphorylierte Komponenten des Signalwegs zeigten eine stark erhöhte mTORC1-Aktivität in den AI-Läsionen. Diese war abhängig vom Schweregrad der AI-Läsion sogar teilweise höher als in der Psoriasis vulgaris. Die starke Aktivierung der mTORC1-Kaskade korrelierte mit Stellen, die eine aberrante Expression von Differenzierungs-, Proliferations- und Entzündungsmarkern aufwiesen. Auffällig war ebenfalls die starke STAT3-Aktivierung, welche durch erhöhte Phosphorylierung an Y705 und S727 gemessen werden konnte und auch auf eine Beteiligung dieses Signalwegs an der Pathogenese hindeutet. Da es Hinweise auf Überschneidungen zwischen dem mTORC1-Signalweg und der ebenfalls in der Psoriasispathogenese involvierten STAT3- Kaskade gibt, wurde dieser Zusammenhang untersucht. Es konnte in vitro gezeigt werden, dass psoriasis-typische Zytokine eine Phosphorylierung von STAT3 an S727 induzieren, was durch die Behandlung mit dem mTOR-Inhibitor Rapamycin gehemmt werden konnte.
Zusammenfassend deuten die hier gewonnenen Daten darauf hin, dass der PI3-K/Akt/mTOR-Signalweg, aber auch die JAK/STAT3-Kaskade eine entscheidende Rolle in der Acne inversa-Pathogenese spielen und damit potenziell neue Angriffspunkte für die Entwicklung neuer Therapien darstellen können. Damit geben die gezeigten Ergebnisse vielversprechende Ansatzpunkte um pharmakologisch gut etablierte Medikamente wie z.B. Sirolimus oder Tofacitinib als neue Ansätze für die AI-Therapie weiter zu untersuchen.
Purpose: To investigate cortical thickness and cortical quantitative T2 values as imaging markers of microstructural tissue damage in patients with unilateral high-grade internal carotid artery occlusive disease (ICAOD).
Methods: A total of 22 patients with ≥70% stenosis (mean age 64.8 years) and 20 older healthy control subjects (mean age 70.8 years) underwent structural magnetic resonance imaging (MRI) and high-resolution quantitative (q)T2 mapping. Generalized linear mixed models (GLMM) controlling for age and white matter lesion volume were employed to investigate the effect of ICAOD on imaging parameters of cortical microstructural integrity in multivariate analyses.
Results: There was a significant main effect (p < 0.05) of the group (patients/controls) on both cortical thickness and cortical qT2 values with cortical thinning and increased cortical qT2 in patients compared to controls, irrespective of the hemisphere. The presence of upstream carotid stenosis had a significant main effect on cortical qT2 values (p = 0.01) leading to increased qT2 in the poststenotic hemisphere, which was not found for cortical thickness. The GLMM showed that in general cortical thickness was decreased and cortical qT2 values were increased with increasing age (p < 0.05).
Conclusion: Unilateral high-grade carotid occlusive disease is associated with widespread cortical thinning and prolongation of cortical qT2, presumably reflecting hypoperfusion-related microstructural cortical damage similar to accelerated aging of the cerebral cortex. Cortical thinning and increase of cortical qT2 seem to reflect different aspects and different pathophysiological states of cortical degeneration. Quantitative T2 mapping might be a sensitive imaging biomarker for early cortical microstructural damage.
Determination of the effective dose of bone marrow mononuclear cell therapy for bone healing in vivo
(2020)
Introduction: Cell-based therapy by bone marrow mononuclear cells (BMC) in a large-sized bone defect has already shown improved vascularization and new bone formation. First clinical trials are already being conducted. BMC were isolated from bone marrow aspirate and given back to patients in combination with a scaffold within some hours. However, the optimal concentration of BMC has not yet been determined for bone healing. With this study, we want to determine the optimal dosage of the BMC in the bone defect to support bone healing.
Material and methods: Scaffolds with increasing BMC concentrations were inserted into a 5 mm femoral defect, cell concentrations of 2 × 106 BMC/mL, 1 × 107 BMC/mL and 2 × 107 BMC/mL were used. Based on the initial cell number used to colonize the scaffolds, the groups are designated 1 × 106, 5 × 106 and 1 × 107 group. Bone healing was assessed biomechanically, radiologically (µCT), and histologically after 8 weeks healing time.
Results: Improved bone healing parameters were noted in the 1 × 106 and 5 × 106 BMC groups. A significantly higher BMD was observed in the 1 × 106 BMC group compared to the other groups. Histologically, a significantly increased bone growth in the defect area was observed in group 5 × 106 BMC. This finding could be supported radiologically.
Conclusion: It was shown that the effective dose of BMC for bone defect healing ranges from 2 × 106 BMC/mL to 1 × 107 BMC/mL. This concentration range seems to be the therapeutic window for BMC-supported therapy of large bone defects. However, further studies are necessary to clarify the exact BMC-dose dependent mechanisms of bone defect healing and to determine the therapeutically effective range more precisely.
Circulating monocytes contribute to inflammatory processes. We here validate abnormal expression of inflammation-related genes in monocytes of a large and well-characterised group of MDD patients, and relate the outcomes to pertinent clinical characteristics. Thirty-two genes of a previously established inflammation-related gene signature were assessed in 197 patients with MDD, and 151 controls collected during the EU-MOODINFLAME project. Monocyte gene- expression data were related to age, sex, BMI, depression severity, childhood adversity (CA) and suicide risk (SR). Three distinct gene profiles were identified within the MDD group (downregulated, mixed upregulated and strongly upregulated genes). Patients in the merged upregulated groups had a significantly higher prevalence of CA and high SR. Using hierarchical clustering of the genes, we found a cluster of mainly cytokine (production)-related genes; patients with SR had a significantly higher expression of this cluster than patients without SR (particularly for IL-6, IL1A and IL1B). Such difference did not emerge for patients with and without CA. A downregulated gene profile was found for patients not exposed to CA and without SR (particularly for glucocorticoid-signalling genes NR3C1a and HSPA1/B). No inflammatory changes were observed for healthy controls exposed to CA. Our data show that inflammatory activation in MDD is not uniform, and that immunologically discernible phenotypes of depression can be linked to CA and high SR. The absence of monocyte inflammatory activation in healthy controls exposed to CA suggests an inflammatory involvement in MDD-prone individuals exposed to early stressors, but not healthy controls.
In der vorliegenden randomisiert-kontrollierten Cross-Over-Studie wurde erstmals die Wirksamkeit einer Manuellen Lymphdrainage (MLD) bei 14 männlichen Hämophilie A/B-Patienten (Durchschnittsalter 37,2 Jahre) untersucht.
Die Patienten erhielten im achtwöchigen Behandlungszeitraum zweimal pro Woche eine 30-minütige Lymphdrainagebehandlung (Periode 1). Nach vierwöchiger Wash-Out-Phase folgte ein weiterer achtwöchiger Nicht- Behandlungszeitraum (Periode 2). Je nach Gruppenzuweisung starteten die Patienten mit Periode 1/Wash-Out/Periode 2 oder in umgekehrter Reihenfolge Periode 2/Wash-Out/Periode 1.
Folgende Untersuchungsparameter wurden an vier zeitlichen Messpunkten erhoben: Schmerz (VAS), Gelenkbeweglichkeit (ROM), Hemophilia Joint Health Score 2.1 (HJHS) und Oberflächentemperatur (Infrarotthermografie).
In der Cross-Over-Analyse zeigte der Parameter „Schmerz“ eine signifikante Wirksamkeit der MLD (p=0,003): 66,7% der Patienten gaben eine deutliche Schmerzreduktion an, 33,3% der Patienten gaben eine leichte Schmerzreduktion an. Im HJHS reduzierte sich im Median die Punktzahl um 2,8 Punkte (p= 0,017). Insbesondere im Item „Gelenkschmerzen“ zeigte sich eine Reduktion des Scores um mindestens einen Punktwert bei 58,3 % der Patienten. Der erhobene HJHS- Score weist eine hohe interne Validität auf, da der Test ausschließlich von einem Expertentherapeuten durchgeführt wurde.
Die MLD hatte keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Gelenkbeweglichkeit bei Extensions-/Flexionsbewegungen (p=0,3025/p=0,1082).
Die Infrarotthermografie (IRT) zeigte durchschnittliche Änderungen der Oberflächentemperatur eines Zielgelenks um insgesamt + 0,38°C (p=0,639). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die MLD einen signifikanten schmerzlindernden Effekt bei Patienten mit hämophiler Arthropathie besitzt. Dies geht mit einem insgesamt verbesserten HJHS-Score einher. Im Kontext der Gelenkbeweglichkeit zeigte die MLD keine klinisch relevante Verbesserung des artikulären Bewegungsausmaßes. Die veränderte Oberflächentemperatur im
Bereich der behandelten Target Joints lässt am ehesten eine lokale Stoffwechselanregung durch MLD vermuten. Ein Placebo-Effekt kann nicht ausgeschlossen werden, da durch die körperliche Zuwendung im Rahmen der MLD eine positive Auswirkung auf das subjektive Schmerzempfinden eine Rolle spielen könnte.
Für eine weitere Objektivierung und eine Empfehlung für eine klinische Anwendung der MLD bei Patienten mit hämophiler Arthropathie sind multizentrische, randomisierte Kontrollstudien mit höheren Fallzahlen erforderlich.
Background_ Postural control is associated with fall risk. Patients with rheumatoid arthritis (RA) have a higher risk to fall than healthy subjects. The objective of this study was to identify associations between variables of postural control with prospective falls in patients with RA.
Methods: For the baseline, the balance performance of 289 men and women with RA, ages 24–85 years, was evaluated by SPPB, FICSIT-4 and Romberg tests. Postural sway for Romberg, semitandem, tandem and one-leg stands were measured with the Leonardo Mechanograph®. Self-reported disability was assessed using the Health Assessment Questionnaire (HAQ) and the Activity-specific Balance Confidence Scale (ABC-scale). Falls were reported in quarterly reports over a year. Univariate and multiple logistic regression analysis were used to explore any associations with falling. Receiver-operating characteristics were determined, and the area under the curve is reported.
Results`A total of 238 subjects completed the 1-year follow-up, 48 (20.2%) experienced at least one fall during the observational period. Age (OR = 1.04, CI 1.01–1.07), HAQ (OR = 1.62, 1.1–2.38), FICSIT-4 scoring 0–4 (OR = 2.38, 1.13–5.0), and one-leg standing (OR = 2.14, 1.06–4.31) showed significant associations with falls. With regard to the SPPB and ABC-scale, no statistically significant associations with falls were found. The quartiles containing the worst results of medio-lateral sway of Romberg (OR = 2.63, CI 1.03–6.69), total sway of semitandem (OR = 3.07, CI 1.10–8.57) and tandem (OR = 2.86, CI 1.06–7.69), and area of sway of semitandem (OR = 2.80, CI 1.11–7.08) stands were associated with falls.
Conclusions: The assessment of a one-leg stand seems to be a good screening tool to discriminate between high and low risk of falls in RA patients in clinical practice. A low FICSIT-4 score and several sway parameters are important predictors of falls.
Abstract
Rheumatoid arthritis (RA) is associated with systemic osteoporosis, which leads to severe disability and low quality of life. Current therapies target osteoclasts to reduce bone degradation, but more treatment options would be required to promote bone protection by acting directly on osteoblasts (OB). Recently, the local production of dopamine in inflamed joints of RA has been observed. Thus, in this project, we aimed to determine the implication of the neurotransmitter dopamine in the bone formation process in RA. Dopamine receptors (DR) in the human bone tissue of RA or osteoarthritis (OA) patients were examined by immunohistochemistry. DR in isolated human osteoblasts (OB) was analyzed by flow cytometry, and dopamine content was evaluated by ELISA. Osteoclasts (OC) were differentiated from the PBMCs of healthy controls (HC) and RA patients. Isolated cells were treated with specific dopamine agonists. The effect of dopamine on mineralization was evaluated by Alizarin red staining. Cytokine release in supernatants was measured by ELISA. Osteoclastogenesis was evaluated with TRAP staining. OC markers were analyzed via real-time PCR and bone resorption via staining of resorption pits with toluidine blue. All DR were observed in bone tissue, especially in the bone remodeling area. Isolated OB maintained DR expression, which allowed their study in vitro. Isolated OB expressed tyrosine hydroxylase, the rate-limiting enzyme for dopamine production, and contained dopamine. The activation of D2-like DR significantly increased bone mineralization in RA osteoblasts and increased osteoclastogenesis but did not alter the expression of OC markers nor bone resorption. DR were found in the bone remodeling area of human bone tissue and dopamine can be produced by osteoblasts themselves, thus suggesting a local autocrine/paracrine pathway of dopamine in the bone. D2-like DRs are responsible for bone mineralization in osteoblasts from RA patients without an increase in bone resorption, thus suggesting the D2-like DR pathway as a possible future therapeutic target to counteract bone resorption in arthritis
Purpose: (i) To examine the criterion taller-than-wide (TTW) for the sonographic assessment of thyroid nodules in areas of iodine deficiency in terms of frequency, anatomical distribution within the thyroid gland and risk of malignancy. (ii) To develop a model for nodule growth in the thyroid gland. Methods: German multicenter study consisting of two parts. In the prospective part, thyroid nodules were sonographically measured in all three dimensions, location within the thyroid gland and contact to a protrusion-like formation (horn) in the dorsal position of thyroid gland was noted. In addition, further sonographic features such as the composition, echogenity, margins and calcifications were investigated. All nodules from the prospective part were assessed for malignancy as part of clinical routine at the decision of the treating physician adhering to institutionally based algorithms. In the retrospective part, only nodules with fine needle aspiration and/or histology were included. The risk of malignancy in TTW nodules was determined by correlating them with cyotological and histological results. Results: Prospective part: out of 441 consecutively evaluated thyroid nodules, 6 were found to be malignant (1.4%, 95% CI 0.6–2.7%). Among the 74 TTW nodules (17%), 1 was malignant (1%, 95% CI 0–4%). TTW nodules were more often located in the dorsal half of the thyroid than non-TTW nodules (factor 2.3, p = 0.01, 95% CI 2.1–2.5) and more often located in close proximity to a horn than non-TTW nodules (factor 3.0, p = 0.01, 95% CI 2.4–3.8). Retrospective part: out of 1315 histologically and/or cytologically confirmed thyroid nodules, 163 TTW nodules were retrieved and retrospectively analyzed. A TTW nodule was 1.7 times more often benign when it was dorsal (95% CI 1.1–2.5) and 2.5 times more often benign when it was associated with a horn (95% CI 1.2–5.3). The overall probability of malignancy for TTW nodules was 38% (95% CI 30–46%) in this highly preselected patient group. Conclusion: TTW nodules are common in iodine deficient areas. They are often located in the dorsal half of the thyroid gland and are frequently associated with a dorsal protrusion-like formation (horn) of the thyroid. Obviously, the shape of benign nodules follows distinct anatomical preconditions within the thyroid gland. The frequency of TTW nodules and their predominant benignity can be explained by a pole concept of goiter growth. The difference between the low malignancy risk of TTW nodules found on a prospective basis and the high risk found retrospectively may be the result of a positive preselection in the latter.
Although direct-acting antiviral medications effectively cure hepatitis C in most patients, sometimes treatment selects for resistant viruses, causing antiviral drugs to be either ineffective or only partially effective. Multidrug resistance is common in patients for whom DAA treatment fails. Older patients and patients with advanced liver diseases are more likely to select drug-resistant viruses. Collective efforts from international communities and governments are needed to develop an optimal approach to managing drug resistance and preventing the transmission of resistant viruses.
Background: An essential step in any medical research project after identifying the research question is to determine if there are sufficient patients available for a study and where to find them. Pursuing digital feasibility queries on available patient data registries has proven to be an excellent way of reusing existing real-world data sources. To support multicentric research, these feasibility queries should be designed and implemented to run across multiple sites and securely access local data. Working across hospitals usually involves working with different data formats and vocabularies. Recently, the Fast Healthcare Interoperability Resources (FHIR) standard was developed by Health Level Seven to address this concern and describe patient data in a standardized format. The Medical Informatics Initiative in Germany has committed to this standard and created data integration centers, which convert existing data into the FHIR format at each hospital. This partially solves the interoperability problem; however, a distributed feasibility query platform for the FHIR standard is still missing.
Objective: This study described the design and implementation of the components involved in creating a cross-hospital feasibility query platform for researchers based on FHIR resources. This effort was part of a large COVID-19 data exchange platform and was designed to be scalable for a broad range of patient data.
Methods: We analyzed and designed the abstract components necessary for a distributed feasibility query. This included a user interface for creating the query, backend with an ontology and terminology service, middleware for query distribution, and FHIR feasibility query execution service.
Results: We implemented the components described in the Methods section. The resulting solution was distributed to 33 German university hospitals. The functionality of the comprehensive network infrastructure was demonstrated using a test data set based on the German Corona Consensus Data Set. A performance test using specifically created synthetic data revealed the applicability of our solution to data sets containing millions of FHIR resources. The solution can be easily deployed across hospitals and supports feasibility queries, combining multiple inclusion and exclusion criteria using standard Health Level Seven query languages such as Clinical Quality Language and FHIR Search. Developing a platform based on multiple microservices allowed us to create an extendable platform and support multiple Health Level Seven query languages and middleware components to allow integration with future directions of the Medical Informatics Initiative.
Conclusions: We designed and implemented a feasibility platform for distributed feasibility queries, which works directly on FHIR-formatted data and distributed it across 33 university hospitals in Germany. We showed that developing a feasibility platform directly on the FHIR standard is feasible.
Background: During ECMO therapy ischemia of the limbs or internal organs are potential lethal complications. This study analyzed incidence and type of ischemic complications during ECMO therapy, divided in limb, mesenteric, cardiac and neurological ischemia.
Methods: In this single-center retrospective observational study data from 348 patients treated with veno-venous, veno-arterial or veno-venous-arterial ECMO at the Asklepios Klinik Langen between April 1st 2011 and March 31st 2020 was screened. 321 patients with diagnosis of acute respiratory distress syndrome, cardiogenic or septic shock were included.
Primary outcome variable was type of ischemic complication. Further variables were serum lactate levels 24h before and immediately after diagnosis of the ischemic complication, duration of ICU and hospital stay, ECMO therapy and duration of invasive ventilation and arterial blood gas analysis on day of admission to the ICU. Age, sex, ECMO mode, diagnosis, SAPS II, SOFA score, hospital mortality, the use of renal replacement therapy and tracheotomy, the occurrence of infections during the ICU stay and the need of CPR before ECMO implantation were recorded as well.
Results: 62/321 patients (19.3%) were diagnosed with an ischemic complication. Most common areas were limbs (n=32) and mesenteric ischemia (n=21). Patients who were diagnosed with a septic shock had the highest rate of ischemic complications (36.2%). In VV mode there was a difference in survival between patients with and without ischemic complication (p=0.025). Using multivariate logistic regression, age ≥50 years (p=0.029; OR=2.793; CI 1.109 – 7.033), use of hemodialysis (p=0.003; OR=3.283; CI=1.513 – 7.124) and initial diagnosis of a septic shock (p=0.049; OR=2.144; CI=1.003 – 4.583) could be identified as predictors for ischemic complications.
Conclusions: Ischemic complications are frequent during ECMO therapy. An age of at least 50 years, the use of hemodialysis and diagnosis of a septic shock were predictors of ischemic complications. No correlation between ECMO mode and ischemic complications was found. An influence of ischemic complications on survival could be found only in patients treated with VV mode.
Hintergrund: Der eigene Körper ist das zentrale Arbeitsinstrument eines*einer Tanzpädagog*in (TP) innerhalb der Bewegungsvermittlung. Bisher fehlen Erkenntnisse über die subjektive Wahrnehmung der eigenen berufsassoziierten Gesundheit und Zufriedenheit sowie die Identifizierung gesundheitsbelastender Berufsmerkmale.
Methodik: Im Rahmen einer fragebogenbasierten Querschnittserhebung wurde eine Kohorte von TP in Deutschland zur eigenen Gesundheit und generellen Berufszufriedenheit und belastenden Aspekten im Zusammenhang mit ihrer Berufsausübung untersucht. Zusätzlich wurden allgemeine anthropometrische und soziodemographische Merkmale erfasst. Neben der Betrachtung der Gesamtkohorte wurde auf geschlechtsspezifische Unterschiede getestet. In die statistische Analyse wurden n = 232 TP (m: 51/w: 181) im Alter von 43,1 ± 11,0 Jahren eingeschlossen.
Ergebnisse: Der allgemeine Gesundheitszustand wurde von 85,3 % der Befragten mit „befriedigend“ (26,1 %) bis „sehr gut“ (14,7 %) beurteilt. 59,2 % der Tanzpädagog*innen schätzten ihre Gesundheit „gut“ (35,3 %) bis „sehr gut“ ein. Es herrschte eine hohe Zufriedenheit mit der eigenen Berufsausübung für 80 % der Teilnehmenden. Die TP fühlten sich überwiegend in der Lage (trifft „voll & ganz“ bzw. „eher zu“), mit den physischen (75,7 %) und psychischen Berufsanforderungen (70,3 %) umzugehen. Als belastende Berufsmerkmale in der Eigenwahrnehmung können neben Zukunftsängsten (51,5 %) vor allem arbeitsorganisatorische (fehlende Zeit für Familie und Freunde bei 28,4 %) und ökonomische Aspekte (Einkommensunsicherheit bei 61,0 % und fehlende Altersabsicherung bei 65,7 %) herausgestellt werden.
Diskussion: Die Berufsausübung als TP geht mit einer hohen generellen Zufriedenheit und einem positiven Empfinden des eigenen Gesundheitszustandes einher. Eine Bestätigung dieser positiven Ergebnisse durch Verletzungs- und Erkrankungsstatistiken steht noch aus. Darüber hinaus wäre eine Verbesserung arbeitsorganisatorischer und ökonomischer Aspekte wünschenswert.
Ataxia telangiectasia (A-T) is a devastating multi-system disorder characterized by progressive cerebellar ataxia and immunodeficiency. The neurological decline may be caused by multiple factors of which ongoing inflammation and oxidative stress may play a dominant role. The objective of the present investigation was to determine cerebrospinal fluid (CSF) proteins and possible low-grade inflammation and its relation to age and neurological deterioration. In the present study, we investigated 15 patients with A-T from 2 to 16 years. Our investigation included blood and CSF tests, clinical neurological examination, A-T score, and MRI findings. The albumin ratio (AR) was analyzed to determine the blood–brain-barrier function. In addition, inflammatory cytokines (IL-1α, IL-6, IL-8, IL-12 p40, IL-17A, IFN-γ, TNF-α) were measured by the multiplex cytometric bead array. We compared the results with those from an age-matched control group. Three of the A-T patients were analyzed separately (one after resection of a cerebral meningioma, one after radiation and chemotherapy due to leukemia, one after stem cell transplantation). Patient had significantly more moderate and severe side effects due to CSF puncture (vomiting, headache, need for anti-emetic drugs) compared with healthy controls. Total protein, albumin, and the AR increased with age indicating a disturbed blood barrier function in older children. There were no differences for cytokines in serum and CSF with the exception of IL-2, which was significantly higher in controls in serum. The AR is significantly altered in A-T patients, but low-grade inflammation is not detectable in serum and CSF.
Hintergrund: Ab Frühjahr 2020 kam es zur weltweiten Verbreitung von SARS-CoV‑2 mit der heute als erste Welle der Pandemie bezeichneten Phase ab März 2020. Diese resultierte an vielen Kliniken in Umstrukturierungen und Ressourcenverschiebungen. Ziel unserer Arbeit war die Erfassung der Auswirkungen der Pandemie auf die universitäre Hals-Nasen-Ohren(HNO)-Heilkunde für die Forschung, Lehre und Weiterbildung. Material und Methoden: Die Direktorinnen und Direktoren der 39 Universitäts-HNO-Kliniken in Deutschland wurden mithilfe einer strukturierten Online-Befragung zu den Auswirkungen der Pandemie im Zeitraum von März bis April 2020 auf die Forschung, Lehre und die Weiterbildung befragt. Ergebnisse: Alle 39 Direktorinnen und Direktoren beteiligten sich an der Umfrage. Hiervon gaben 74,4 % (29/39) an, dass es zu einer Verschlechterung ihrer Forschungstätigkeit infolge der Pandemie gekommen sei. Von 61,5 % (24/39) wurde berichtet, dass pandemiebezogene Forschungsaspekte aufgegriffen wurden. Von allen Kliniken wurde eine Einschränkung der Präsenzlehre berichtet und 97,5 % (38/39) führten neue digitale Lehrformate ein. Im Beobachtungszeitraum sahen 74,4 % der Klinikdirektoren die Weiterbildung der Assistenten nicht gefährdet. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse geben einen Einblick in die heterogenen Auswirkungen der Pandemie. Die kurzfristige Bearbeitung pandemiebezogener Forschungsthemen und die Einführung innovativer digitaler Konzepte für die studentische Lehre belegt eindrücklich das große innovative Potenzial und die schnelle Reaktionsfähigkeit der HNO-Universitätskliniken, um auch während der Pandemie ihre Aufgaben in der Forschung, Lehre und Weiterbildung bestmöglich zu erfüllen.
Fasting Ramadan is known to influence patients’ medication adherence. Data on patients’ behavior to oral anticoagulant (OAC) drug intake during Ramadan is missing. We aimed to determine patient-guided modifications of OAC medication regimen during Ramadan and to evaluate its consequences. A multicenter cross-sectional study conducted in Saudi Arabia. Data were collected shortly after Ramadan 2019. Participants were patients who fasted Ramadan and who were on long-term anticoagulation. Patient-guided medication changes during Ramadan in comparison to the regular intake schedule before Ramadan were recorded. Modification behavior was compared between twice daily (BID) and once daily (QD) treatment regimens. Rates of hospital admission during Ramadan were determined. We included 808 patients. During Ramadan, 53.1% modified their intake schedule (31.1% adjusted intake time, 13.2% skipped intakes, 2.2% took double dosing). A higher frequency of patient-guided modification was observed in patients on BID regimen compared to QD regimen. During Ramadan, 11.3% of patients were admitted to hospital. Patient-guided modification was a strong predictor for hospital admission. Patient-guided modification of OAC intake during Ramadan is common, particularly in patients on BID regimen. It increases the risk of hospital admission during Ramadan. Planning of OAC intake during Ramadan and patient education on the risk of low adherence are advisable.
Der Anspruch in der Implantatprothetik, ein hohes Maß an Qualität bei der Funktionalität und Ästhetik zu erreichen, hat zur Entwicklung verschiedener Implantatsysteme geführt. Deren Komponenten sollten nicht nur belastbar, sondern zugleich möglichst gewebeverträglich sein. Große Bedeutung kommt hier dem Bindeglied zwischen enossalem Implantat und der implantatgetragenen Krone, dem Abutment, zu. Dieses macht zumeist lediglich ein kleines Segment des transmukosalen Übergangs aus, zeigt sich jedoch für multiple Risikofaktoren, die den Langzeiterfolg der Implantatversorgung bedingen, verantwortlich.
Zirkonoxidabutments bestechen durch ihre Ästhetik und sehr gute Gewebeverträglichkeit. Titanabutments sind solchen aus Zirkonoxid mechanisch vor allem durch ihr charakteristisches Verhalten im Bereich der IAV überlegen. Um deren Vorteile zu vereinen, werden Standardabutments aus Titan mit einer individualisierten Zirkonoxidsuprakonstruktion adhäsiv zu einer funktionellen Einheit verbunden. Zur Verklebung dieser Hybridabutments eignen sich moderne Befestigungskomposite. Die Belastbarkeit dieser Verbindung kann durch verschiedene In-vitro-Untersuchungen bestätigt werden. Die Verbundfestigkeit kann durch Parameter wie den Zementspalt oder die Höhe des Titanabutments divergieren. Der Prozess der Verklebung muss einen hydrolysestabilen adhäsiven Verbund im feuchten Milieu der Mundhöhle gewährleisten, ohne die physikalischen Eigenschaften der eingesetzten Komponenten zu verändern.
Die Vermeidung bakterieller Kontamination der Hybridabutments erfolgt durch die Sterilisation im Autoklav. Da die Hybridabutments der semikritischen Risikogruppe der MP zugeordnet werden konnten, wurden diese häufig vor dem klinischen Einsatz jedoch nicht sterilisiert. Die Anwendung eines Sterilisationsverfahrens begünstigt sowohl den Zustand des periimplantären Weichgewebes, als auch die Stabilität der IAV bei Hybridabutments, geht allerdings mit einer thermischen Belastung einher. Verfahren zum Lösen von Klebeverbindungen nutzen die Eigenschaft von Klebstoffen, bei kritischem Wärmeeintrag mit einer Schädigung der Polymermatrix zu reagieren. Daher wurde die Hypothese formuliert, dass die Sterilisation im Autoklav den adhäsiven Verbund schwächen und zu niedrigeren Haftwerten führen könnte.
Zur Beurteilung eines möglichen Einflusses der Sterilisation auf die mechanische Widerstandsfähigkeit der verklebten Hybridabutments wurden mehrere Befestigungskomposite in die Untersuchung miteinbezogen. Es wurden 80 Titanbasen angefertigt und adhäsiv mit Zirkonoxidsuprakonstruktionen befestigt. Bei den fünf Befestigungskompositen handelte es sich um den DTK Kleber (Bredent), G-CEM LinkAce (GC Germany), RelyX Unicem2 (3M Espe AG), Multilink Hybridabutment (Ivoclar Vivadent GmbH) und Panavia F2.0 (Kuraray Medical). Von den fünf Gruppen mit je 16 Prüfkörpern durchlief jeweils die Hälfte eine Sterilisation im Autoklav während die Kontrollgruppe bei Raumtemperatur gelagert wurde. Abschließend wurden die Prüfkörper mit einer Universalprüfmaschine in uniaxialer Richtung bis zum Versagen der Verbindung belastet. Die dabei auftretende Abzugskraft wurde aufgezeichnet und die jeweiligen Werte miteinander verglichen.
Bei der Auswertung lagen statistisch signifikante Unterschiede der Haftwerte zwischen einer Test- und Kontrollgruppe, sowie unter den Befestigungskompositen selbst vor. Die Ergebnisse zeigen eine große Varianz, entkräften aber die formulierte Hypothese, dass eine abschließende Sterilisation im Autoklav zu einer Reduktion der Haftkraft innerhalb der Hybridabutments führen könnte. Die Ergebnisse können im Gegenteil dahingehend interpretiert werden, dass die Widerstandsfähigkeit durch die Sterilisation sogar verstärkt wird. Dies stellt vor dem Hintergrund, dass die Sterilisation neben der Beseitigung einer bakteriellen Kontamination auch Debris reduziert und somit die Passung der Komponenten erhöht, eindeutige Vorteile gegenüber weniger effektiven Aufbereitungsmethoden dar. Die positiven Effekte der Sterilisation auf den Knochenerhalt und das periimplantäre Gewebe überwiegen die potentiellen Nachteile nach derzeitigem Kenntnisstand bei weitem.
Da in der vorliegenden Versuchsreihe jedoch nur die Abzugskräfte in axialer Richtung verglichen wurden und keine künstliche Alterung simuliert wurde, bedarf es weiterer Untersuchungen um die mechanische Belastbarkeit in vivo zu verifizieren.
Hintergrund: Für die Langzeitbehandlung vieler chronischen Erkrankungen im Kindesalter ist ein dauerhafter zentralvenöser Zugang notwendig, der die Applikation von Medikamenten und eine parenterale Ernährung sichert. Häufig werden hierfür sogenannte tunnelierte zentralvenöse Katheter wie Hickman-/Broviac- Katheter verwendet. Diese Kathetersysteme weisen spezifische postoperative Komplikationen auf. Katheterassoziierte Komplikationen sind von großer klinischer Relevanz, da es hierdurch zu einer verfrühten Explanation des Katheters kommen kann und die Applikation von Medikamenten nicht mehr gewährleistet ist. Es ist daher entscheidend, die Risiken postoperativer Komplikationen zu identifizieren, um entsprechende Präventions- und Verhaltensregeln zu entwickeln und die Verweildauer des tunnelierten Katheters möglichst langfristig sicherzustellen.
Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war neben der Untersuchung postoperativer Komplikationen tunnelierter Hickman-/Broviac- Katheter im Kindesalter die Identifikation von prädisponierenden Risikofaktoren.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden in dem Zeitraum von Januar 2013 bis Juni 2017 Daten von pädiatrischen Patient:innen bis 21 Jahre mit einliegenden Hickmann-/Broviac Kathethersystemen eingeschlossen. Mögliche Risikofaktoren bezüglich katheterassoziierter Komplikationen wurden analysiert: Alter, Geschlecht, Grunderkrankung, Behandlungsindikation, das zur Implantation verwendete Gefäß, Anzahl der Lumen und die Kathetertage in situ. Die Daten wurden aus Papierakten, digitalen Krankenakten, Operationsberichten und Röntgenaufnahmen der Klinik für Kinderheilkunde und der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Frankfurt in Excel (Version 2016) anonymisiert erfasst und deskriptiv und explorativ ausgewertet. Signifikante Unterschiede wurden mit Hilfe des X2-Test, des exakten Fisher-Tests, sowie des Mann- Whitney-U-Tests ermittelt. Die Durchführung der Studie wurde vom Ethikkomitee des Universitätsklinikums Frankfurt am Main genehmigt (Nummer 172-18).
Ergebnisse: Insgesamt wurden 333 Patient:innen mit 386 implantierten Kathetern (BARD Hickman-/Broviac- zentralvenöser Katheter; Bard Access Systems, Salt Lake City, UT), in die Studie eingeschlossen. Der Altersmedian der Patient:innen zum Zeitpunkt der Implantation lag bei 6.34 Jahren. Die meisten Katheter wurden wegen einer malignen Erkrankungen implantiert, die entsprechend mit einer Chemotherapie, Stammzelltransplantation und/oder Radiotherapie behandelt wurden. Die Explantation der Katheter erfolgte in der Regel mit der Beendigung der Therapie. In 22% (85 von 386 tunnelierten Kathetern) traten postoperative Komplikationen auf, mit einer kumulativen Ein-Jahres-Inzidenz von 21 % und 0.93 Komplikationen pro 1000 Kathetertagen. Am häufigsten waren Katherinfektionen (0.56 pro 1000 Kathetertagen) gefolgt von Dislokationen (0.29 pro 1000 Kathetertagen). Folgende Risikofaktoren für postoperative Komplikationen wurden identifiziert: Ein Patient:innenenalter von unter einem Lebensjahr, eine parenterale Ernährung, eine Stammzelltransplantation bei nicht malignen Grunderkrankungen, eine hämatologische Erkrankung und Tumore des Zentralen Nervensystems, eine offen chirurgische Implantation des Katheters, die V. jugularis interna als Zielgefäß und die Anwendung einlumiger Katheter. Tunnelierte Katheter, die für die Behandlung von einer Leukämie, einem Lymphom, oder eines soliden Tumors implantiert wurden, wiesen am wenigsten Komplikationen auf.
Schlussfolgerung/Ausblick: Insgesamt zeigt die vorliegende Studie eine mit der internationalen Literatur vergleichbare hohe Rate an postoperativen Komplikationen auf. Katheterinfektionen und Katheterdislokationen sind dabei die häufigsten Komplikationen und sollten daher besondere Beachtung im klinischen Alltag finden. Ferner konnten spezifische, risikobehaftete Patient:innengruppen identifiziert werden. Insbesondere Patient:innen, welche eine parenterale Ernährung erhielten, wiesen Katheterinfektionen auf. Daraus ist abzuleiten, dass insbesondere diesen Patient:innen eine engmaschige Überwachung zu kommen sollte, um frühzeitig Komplikationen zu detektieren und diesen entgegenzuwirken.
Die Gesamtzahl der untersuchten Katheter ist groß, einzelne Subgruppen fallen aber klein aus. Sie beeinflussen sich teilweise gegenseitig. In Zukunft sollten multivariate Studien für eine genauere Extrahierung einzelner Risikofaktoren erfolgen.
Background: Increasing numbers of patients surviving malignant bone tumors around the knee joint have led to an increasing importance to investigate long-term results. This study assessed the long-term results of rotationplasty after resection of malignant bone tumors regarding functional outcome and quality of life to allow better comparison with other treatment options in bone cancer treatment.
Procedure: 60 participants who underwent rotationplasty due to bone cancer took part in this multicentric questionnaire- based study. The long-term functional outcome was measured by the Musculoskeletal tumor society score (MSTS) and the Tegner activity level scale. The health-related quality of life (HRQL) was assessed by using the Short Form Health Survey (SF-36).
Results: Patients treated with rotationplasty (median follow- up of 22 years, range 10–47 years) regained a high level of activity (median MSTS score of 24). Even a return to high level sports was possible (mean Tegner activity level scale of 4). Duration of follow-up did not influence the functional outcome. HRQL scores were comparable to the general German popula tion. Concerns of psychological problems due to the unusual appearance of the rotated foot have not been confirmed.
Conclusion: Rotationplasty can be a good alternative to en- doprosthetic replacement or amputation, either as primary surgery or as a salvage procedure. Especially for growing children and very active patients rotationplasty should be considered.
The transcription factor vitamin D receptor (VDR) is the high affinity nuclear target of the biologically active form of vitamin D3 (1,25(OH)2D3). In order to identify pure genomic transcriptional effects of 1,25(OH)2D3, we used VDR cistrome, transcriptome and open chromatin data, obtained from the human monocytic cell line THP-1, for a novel hierarchical analysis applying three bioinformatics approaches. We predicted 75.6% of all early 1,25(OH)2D3-responding (2.5 or 4 h) and 57.4% of the late differentially expressed genes (24 h) to be primary VDR target genes. VDR knockout led to a complete loss of 1,25(OH)2D3–induced genome-wide gene regulation. Thus, there was no indication of any VDR-independent non-genomic actions of 1,25(OH)2D3 modulating its transcriptional response. Among the predicted primary VDR target genes, 47 were coding for transcription factors and thus may mediate secondary 1,25(OH)2D3 responses. CEBPA and ETS1 ChIP-seq data and RNA-seq following CEBPA knockdown were used to validate the predicted regulation of secondary vitamin D target genes by both transcription factors. In conclusion, a directional network containing 47 partly novel primary VDR target transcription factors describes secondary responses in a highly complex vitamin D signaling cascade. The central transcription factor VDR is indispensable for all transcriptome-wide effects of the nuclear hormone.
In 2004, Germany introduced a program based on voluntary contracting to strengthen the role of general practice care in the healthcare system. Key components include structured management of chronic diseases, coordinated access to secondary care, data-driven quality improvement, computerized clinical decision-support, and capitation-based reimbursement. Our aim was to determine the long-term effects of this program on the risk of hospitalization of specific categories of high-risk patients. Based on insurance claims data, we conducted a longitudinal observational study from 2011 to 2018 in Baden-Wuerttemberg, Germany. Patients were assigned to one or more of four open cohorts (in 2011, elderly, n = 575,363; diabetes mellitus, n = 163,709; chronic heart failure, n = 82,513; coronary heart disease, n = 125,758). Adjusted for key patient characteristics, logistic regression models were used to compare the hospitalization risk of the enrolled patients (intervention group) with patients receiving usual primary care (control group). At the start of the study and throughout long-term follow-up, enrolled patients in the four cohorts had a lower risk of all-cause hospitalization and ambulatory, care-sensitive hospitalization. Among patients with chronic heart failure and coronary heart disease, the program was associated with significantly reduced risk of cardiovascular-related hospitalizations across the eight observed years. The effect of the program also increased over time. Over the longer term, the results indicate that strengthening primary care could be associated with a substantial reduction in hospital utilization among high-risk patients.
Objective: To evaluate the incidence and risk factors of generalized convulsive seizure (GCS)-related fractures and injuries during video-EEG monitoring.
Methods: We analyzed all GCSs in patients undergoing video-EEG-monitoring between 2007 and 2019 at epilepsy centers in Frankfurt and Marburg in relation to injuries, falls and accidents associated with GCSs. Data were gathered using video material, EEG material, and a standardized reporting form.
Results: A total of 626 GCSs from 411 patients (mean age: 33.6 years; range 3–74 years; 45.0% female) were analyzed. Severe adverse events (SAEs) such as fractures, joint luxation, corneal erosion, and teeth loosening were observed in 13 patients resulting in a risk of 2.1% per GCS (95% CI 1.2–3.4%) and 3.2% per patient (95% CI 1.8–5.2%). Except for a nasal fracture due to a fall onto the face, no SAEs were caused by falls, and all occurred in patients lying in bed without evidence of external trauma. In seven patients, vertebral body compression fractures were confirmed by imaging. This resulted in a risk of 1.1% per GCS (95% CI 0.5–2.2%) and 1.7% per patient (95% CI 0.8–3.3%). These fractures occurred within the tonic phase of a GCS and were accompanied by a characteristic cracking noise. All affected patients reported back pain spontaneously, and an increase in pain on percussion of the affected spine section.
Conclusions: GCSs are associated with a substantial risk of fractures and shoulder dislocations that are not associated with falls. GCSs accompanied by audible cracking, and resulting in back pain, should prompt clinical and imaging evaluations.
Borrelia miyamotoi, a relapsing fever spirochete transmitted by Ixodid ticks causes B. miyamotoi disease (BMD). To evade the human host´s immune response, relapsing fever borreliae, including B. miyamotoi, produce distinct variable major proteins. Here, we investigated Vsp1, Vlp15/16, and Vlp18 all of which are currently being evaluated as antigens for the serodiagnosis of BMD. Comparative analyses identified Vlp15/16 but not Vsp1 and Vlp18 as a plasminogen-interacting protein of B. miyamotoi. Furthermore, Vlp15/16 bound plasminogen in a dose-dependent fashion with high affinity. Binding of plasminogen to Vlp15/16 was significantly inhibited by the lysine analog tranexamic acid suggesting that the protein–protein interaction is mediated by lysine residues. By contrast, ionic strength did not have an effect on binding of plasminogen to Vlp15/16. Of relevance, plasminogen bound to the borrelial protein cleaved the chromogenic substrate S-2251 upon conversion by urokinase-type plasminogen activator (uPa), demonstrating it retained its physiological activity. Interestingly, further analyses revealed a complement inhibitory activity of Vlp15/16 and Vlp18 on the alternative pathway by a Factor H-independent mechanism. More importantly, both borrelial proteins protect serum sensitive Borrelia garinii cells from complement-mediated lysis suggesting multiple roles of these two variable major proteins in immune evasion of B. miyamotoi.
The duration of infectivity of SARS-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2) in living patients has been demarcated. In contrast, a possible SARS-CoV-2 infectivity of corpses and subsequently its duration under post mortem circumstances remain to be elucidated. The aim of this study was to investigate the infectivity and its duration of deceased COVID-19 (coronavirus disease) patients. Four SARS-CoV-2 infected deceased patients were subjected to medicolegal autopsy. Post mortem intervals (PMI) of 1, 4, 9 and 17 days, respectively, were documented. During autopsy, swabs and organ samples were taken and examined by RT-qPCR (real-time reverse transcription-polymerase chain reaction) for the detection of SARS-CoV-2 ribonucleic acid (RNA). Determination of infectivity was performed by means of virus isolation in cell culture. In two cases, virus isolation was successful for swabs and tissue samples of the respiratory tract (PMI 4 and 17 days). The two infectious cases showed a shorter duration of COVID-19 until death than the two non-infectious cases (2 and 11 days, respectively, compared to > 19 days), which correlates with studies of living patients, in which infectivity could be narrowed to about 6 days before to 12 days after symptom onset. Most notably, infectivity was still present in one of the COVID-19 corpses after a post-mortem interval of 17 days and despite already visible signs of decomposition. To prevent SARS-CoV-2 infections in all professional groups involved in the handling and examination of COVID-19 corpses, adequate personal safety standards (reducing or avoiding aerosol formation and wearing FFP3 [filtering face piece class 3] masks) have to be enforced for routine procedures.
The advancement of medical technology has led not only to an increase in life expectancy but also to a rise in aging-related diseases. Aging promotes metabolic disorders, in turn affecting cardiovascular health. Derailment of biological processes in the pancreas, liver, adipose tissue, and skeletal muscle impairs glucose and lipid metabolism, and mitochondrial function, triggering the development of diabetes and lipid-related disorders that inflict damage on cardiac and vascular tissues. Long noncoding RNAs (lncRNAs) regulate a wide range of biological process and are one of the key factors controlling metabolism and mitochondria. Here, we discuss the versatile function of lncRNAs involved in the metabolic regulation of glucose and lipid, and mitochondrial function, and how the dysregulation of lncRNAs induces the development of various metabolic disorders and their cardiovascular consequences.
Since 2010, an intensified ambulatory cardiology care programme has been implemented in southern Germany. To improve patient management, the structure of cardiac disease management was improved, guideline-recommended care was supported, new ambulatory medical services and a morbidity-adapted reimbursement system were set up. Our aim was to determine the effects of this programme on the mortality and hospitalisation of enrolled patients with cardiac disorders. We conducted a comparative observational study in 2015 and 2016, based on insurance claims data. Overall, 13,404 enrolled patients with chronic heart failure (CHF) and 19,537 with coronary artery disease (CAD) were compared, respectively, to 8,776 and 16,696 patients that were receiving usual ambulatory cardiology care. Compared to the control group, patients enrolled in the programme had lower mortality (Hazard Ratio: 0.84; 95% CI: 0.77–0.91) and fewer all-cause hospitalisations (Rate Ratio: 0.94; 95% CI: 0.90–0.97). CHF-related hospitalisations in patients with CHF were also reduced (Rate Ratio: 0.76; 95% CI: 0.69–0.84). CAD patients showed a similar reduction in mortality rates (Hazard Ratio: 0.81; 95% CI: 0.76–0.88) and all-cause hospitalisation (Rate Ratio: 0.94; 95% CI: 0.91–0.97), but there was no effect on CAD-related hospitalisation. We conclude that intensified ambulatory care reduced mortality and hospitalisation in cardiology patients.
Background: To determine whether there is a significant saving of time when using a digital cataract workflow for digital data transfer compared to a manual approach of biometry assessment, data export, intraocular lens calculation, and surgery time.
Methods: In total, 48 eyes of 24 patients were divided into two groups: 24 eyes were evaluated using a manual approach, whereas another 24 eyes underwent a full digital lens surgery workflow. The primary variables for comparison between both groups were the overall time as well as several time steps starting at optical biometry acquisition until the end of the surgical lens implantation. Other outcomes, such as toric intraocular lens misalignment, reduction of cylinder, surgically induced astigmatism, prediction error, and distance visual acuity were measured.
Results: Overall, the total diagnostic and surgical time was reduced from 1364.1 ± 202.6 s in the manual group to 1125.8 ± 183.2 s in the digital group (p < 0.001). The complete time of surgery declined from 756.5 ± 82.3 s to 667.3 ± 56.3 (p < 0.0005). Compared to the manual approach of biometric data export and intraocular lens calculation (76.7 ± 12.3 s) as well as the manual export of the reference image to a portable external storage device (26.8 ± 5.5 s), a highly significant saving of time was achieved (p < 0.0001).
Conclusions: Using a software-based digital approach to toric intraocular lens implantation is convenient, more efficient, and thus more economical than a manual workflow in surgery practice.
Background: Nearly all patients with newly diagnosed glioblastoma experience recurrence following standard-of-care radiotherapy (RT) + temozolomide (TMZ). The purpose of the phase III randomized CheckMate 548 study was to evaluate RT + TMZ combined with the immune checkpoint inhibitor nivolumab (NIVO) or placebo (PBO) in patients with newly diagnosed glioblastoma with methylated MGMT promoter (NCT02667587).
Methods: Patients (N = 716) were randomized 1:1 to NIVO [(240 mg every 2 weeks × 8, then 480 mg every 4 weeks) + RT (60 Gy over 6 weeks) + TMZ (75 mg/m2 once daily during RT, then 150-200 mg/m2 once daily on days 1-5 of every 28-day cycle × 6)] or PBO + RT + TMZ following the same regimen. The primary endpoints were progression-free survival (PFS) and overall survival (OS) in patients without baseline corticosteroids and in all randomized patients.
Results: As of December 22, 2020, median (m)PFS (blinded independent central review) was 10.6 months (95% CI, 8.9-11.8) with NIVO + RT + TMZ vs 10.3 months (95% CI, 9.7-12.5) with PBO + RT + TMZ (HR, 1.1; 95% CI, 0.9-1.3) and mOS was 28.9 months (95% CI, 24.4-31.6) vs 32.1 months (95% CI, 29.4-33.8), respectively (HR, 1.1; 95% CI, 0.9-1.3). In patients without baseline corticosteroids, mOS was 31.3 months (95% CI, 28.6-34.8) with NIVO + RT + TMZ vs 33.0 months (95% CI, 31.0-35.1) with PBO + RT + TMZ (HR, 1.1; 95% CI, 0.9-1.4). Grade 3/4 treatment-related adverse event rates were 52.4% vs 33.6%, respectively.
Conclusions: NIVO added to RT + TMZ did not improve survival in patients with newly diagnosed glioblastoma with methylated or indeterminate MGMT promoter. No new safety signals were observed.
Activated SUMOylation restricts MHC class I antigen presentation to confer immune evasion in cancer
(2022)
Activated SUMOylation is a hallmark of cancer. Starting from a targeted screening for SUMO-regulated immune evasion mechanisms, we identified an evolutionarily conserved function of activated SUMOylation, which attenuated the immunogenicity of tumor cells. Activated SUMOylation allowed cancer cells to evade CD8+ T cell–mediated immunosurveillance by suppressing the MHC class I (MHC-I) antigen-processing and presentation machinery (APM). Loss of the MHC-I APM is a frequent cause of resistance to cancer immunotherapies, and the pharmacological inhibition of SUMOylation (SUMOi) resulted in reduced activity of the transcriptional repressor scaffold attachment factor B (SAFB) and induction of the MHC-I APM. Consequently, SUMOi enhanced the presentation of antigens and the susceptibility of tumor cells to CD8+ T cell–mediated killing. Importantly, SUMOi also triggered the activation of CD8+ T cells and thereby drove a feed-forward loop amplifying the specific antitumor immune response. In summary, we showed that activated SUMOylation allowed tumor cells to evade antitumor immunosurveillance, and we have expanded the understanding of SUMOi as a rational therapeutic strategy for enhancing the efficacy of cancer immunotherapies.
Purpose: To investigate the diagnostic performance of noise-optimized virtual monoenergetic images (VMI+) in dual-energy CT (DECT) of portal vein thrombosis (PVT) compared to standard reconstructions. Method: This retrospective, single-center study included 107 patients (68 men; mean age, 60.1 ± 10.7 years) with malignant or cirrhotic liver disease and suspected PVT who had undergone contrast-enhanced portal-phase DECT of the abdomen. Linearly blended (M_0.6) and virtual monoenergetic images were calculated using both standard VMI and noise-optimized VMI+ algorithms in 20 keV increments from 40 to 100 keV. Quantitative measurements were performed in the portal vein for objective contrast-to-noise ratio (CNR) calculation. The image series showing the greatest CNR were further assessed for subjective image quality and diagnostic accuracy of PVT detection by two blinded radiologists. Results: PVT was present in 38 subjects. VMI+ reconstructions at 40 keV revealed the best objective image quality (CNR, 9.6 ± 4.3) compared to all other image reconstructions (p < 0.01). In the standard VMI series, CNR peaked at 60 keV (CNR, 4.7 ± 2.1). Qualitative image parameters showed the highest image quality rating scores for the 60 keV VMI+ series (median, 4) (p ≤ 0.03). The greatest diagnostic accuracy for the diagnosis of PVT was found for the 40 keV VMI+ series (sensitivity, 96%; specificity, 96%) compared to M_0.6 images (sensitivity, 87%; specificity, 92%), 60 keV VMI (sensitivity, 87%; specificity, 97%), and 60 keV VMI+ reconstructions (sensitivity, 92%; specificity, 97%) (p ≤ 0.01). Conclusions: Low-keV VMI+ reconstructions resulted in significantly improved diagnostic performance for the detection of PVT compared to other DECT reconstruction algorithms.
Mesenchymal stromal/stem cells and their derivates are the most promising cell source for cell therapies in regenerative medicine. The application of extracellular vesicles (EVs) as cell-free therapeuticals requires particles with a maximum regenerative capability to enhance tissue and organ regeneration. The cargo of mRNA and microRNA (miR) in EVs after hypoxic preconditioning has not been extensively investigated. Therefore, the aim of our study was the characterization of mRNA and the miR loading of EVs. We further investigated the effects of the isolated EVs on renal tubular epithelial cells in vitro. We found 3131 transcripts to be significantly regulated upon hypoxia. Only 15 of these were downregulated, but 3116 were up-regulated. In addition, we found 190 small RNAs, 169 of these were miRs and 21 were piwi-interacting RNAs (piR). However, only 18 of the small RNAs were significantly altered, seven were miRs and 11 were piRs. Interestingly, all seven miRs were down-regulated after hypoxic pretreatment, whereas all 11 piRs were up-regulated. Gene ontology term enrichment and miR-target enrichment analysis of the mRNAs and miR were also performed in order to study the biological background. Finally, the therapeutic effect of EVs on human renal tubular epithelial cells was shown by the increased expression of three anti-inflammatory molecules after incubation with EVs from hypoxic pretreatment. In summary, our study demonstrates the altered mRNA and miR load in EVs after hypoxic preconditioning, and their anti-inflammatory effect on epithelial cells.
Whereas the clinical approach in pediatric cancer patients with febrile neutropenia is well established, data on non-neutropenic infectious episodes are limited. We therefore prospectively collected over a period of 4 years of data on all infectious complications in children treated for acute lymphoblastic or myeloid leukemia (ALL or AML) and non-Hodgkin lymphoma (NHL) at two major pediatric cancer centers. Infections were categorized as fever of unknown origin (FUO), and microbiologically or clinically documented infections. A total of 210 patients (median age 6 years; 142 ALL, 23 AML, 38 NHL, 7 leukemia relapse) experienced a total of 776 infectious episodes (571 during neutropenia, 205 without neutropenia). The distribution of FUO, microbiologically and clinically documented infections, did not significantly differ between neutropenic and non-neutropenic episodes. In contrast to neutropenic patients, corticosteroids did not have an impact on the infectious risk in non-neutropenic children. All but one bloodstream infection in non-neutropenic patients were due to Gram-positive pathogens. Three patients died in the context of non-neutropenic infectious episodes (mortality 1.4%). Our results well help to inform clinical practice guidelines in pediatric non-neutropenic cancer patients presenting with fever, in their attempt to safely restrict broad-spectrum antibiotics and improve the quality of life by decreasing hospitalization.
Bei fehlender Milz nach einer totalen Splenektomie kann es unter anderem zum lebensgefährlichen Postsplenektomie-Syndrom (overwhelming postplenectomy infection, OPSI) kommen, weshalb die partielle Splenektomie (PS) zunehmend in den Fokus rückt. Die Reduktion perioperativer Komplikationen erscheint zudem wünschenswert, weswegen der laparoskopische Operationsansatz zunehmende medizinische Resonanz genießt. Letzteren verbinden Chirurgen häufig mit geringeren postoperativen Schmerzen für den Patienten, besseren kosmetischen Ergebnissen und einer Reduktion chirurgischer Komplikationen.
Ziel dieser Studie war es, anhand verschiedener Parameter die perioperativen Ergebnisse zwischen der laparoskopischen partiellen Splenektomie (LPS) und der offenen partiellen Splenektomie (OPS) bei Kindern und Jugendlichen zu vergleichen. Betrachtet wurde ein Zeitraum von etwa zehn Jahren (2008-2018), wobei insgesamt 26 Patienten die Einschlusskriterien erfüllten. 10 Patienten unterzogen sich der LPS, während bei 16 Patienten eine OPS durchgeführt wurde. Anhand der digitalen Patientenakten wurden verschiedene perioperative Parameter erhoben, welche unter anderem die postoperative Schmerzstärke, den Analgetikabedarf, verschiedene hämatologische Variablen sowie die perioperativen Komplikationen umfassten.
Zwischen den beiden Gruppen unterschieden sich das postoperative Schmerzbefinden mit entsprechend analgetischer Therapie, der zeitliche Beginn des oralen Kostaufbaus und der postoperativen Mobilisation sowie die Dauer des stationären Aufenthalts nicht signifikant. Ferner wurden die chirurgischen Komplikationen anhand der Clavien-Dindo-Klassifikation (CDC) in verschiedene Grade eingeteilt und konnten sowohl in der laparoskopischen als auch in der offen-chirurgisch operierten Gruppe zeigen, dass hauptsächlich leichte Komplikationen vorlagen, bei denen ein Großteil der Patienten lediglich eine medikamentöse Therapie (80.8%) für die aufgetretenen Komplikationen (CDC ≤ II) benötigte. Lediglich bei 13% der offen operierten Patienten bedurfte es einer chirurgischen bzw. endoskopischen Intervention (CDC ≥ III).
Die Operationsdauer zwischen den beiden Gruppen unterschied sich jedoch signifikant. Bei der partiellen Splenektomie nahm der laparoskopische Zugangsweg signifikant mehr Zeit in Anspruch als bei der offen-chirurgisch operierten Gruppe. Darüber hinaus wurde der perioperative Blutverlust anhand der Mercuriali-Formel berechnet und zeigte bei der LPS-Gruppe einen signifikant höheren perioperativen Blutverlust als bei der OPS.
Die durch diese Studie erzielten Resultate zeigen anhand verschiedener perioperativer Parameter, dass die LPS im Vergleich zur etablierten OPS trotz signifikanter Unterschiede in der Operationszeit und dem perioperativen Blutverlust beide sichere und praktikable Operationsverfahren sind. Zusammenfassend stellten sich hinsichtlich der weiteren perioperativen Ergebnisse keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen dar.
Im Rahmen unserer Untersuchung konnte zudem dargestellt werden, dass die postoperativen Rekonvaleszenzvariablen sowie die Scores zur Erfassung der chirurgischen Komplikationen keinen signifikanten Unterschied ergaben. Ebenso wies die postoperativ dokumentierte Schmerzstärke der Patienten und der daraus resultierende Analgetikabedarf keine signifikanten Unterschiede auf.
Purpose: We evaluated efficacy and safety profile of patients with anticoagulation therapy (AT) undergoing holmium laser enucleation of the prostate (HoLEP).
Methods: Within our prospective institutional database (11/2017 to 11/2019), we analyzed functional outcomes and 30-day complication rates of HoLEP patients according to Clavien–Dindo classification (CLD), stratified according to specific AT vs. no AT. Further analyses consisted of uni- and multivariate logistic regression models (LRM) predicting complications.
Results: Of 268 patients undergoing HoLEP, 104 (38.8%) received AT: 25.7% were treated with platelet aggregation inhibitors (PAI), 8.2% with new oral anticoagulants (NOAC) and 4.9% with AT-combinations or coumarins bridged with low molecular weight heparins (LMWH/combination). Patients receiving AT were significantly more comorbid (p < 0.01). Pre- and postoperative maximal flow rates, residual void urine and IPSS at 3 months after surgery were invariably improved after HoLEP for patients with/ without AT. Overall complication rate was 19.5% in patients with no AT vs. 26.1% vs. 27.3 vs. 46.2%, respectively, in patients with PAI, NOAC and LMWH/combination (p < 0.01). Major complications (CLD ≥ 3b) occurred in 6.1% of no AT patients vs. 4.3% vs. 4.5 vs. 0% in patients with PAI, NOAC and LMWH/combination, respectively (p < 0.01). In multivariate LRM, AT was not significantly associated with higher complication rates, whereas high ASA status (OR 2.2, p = 0.04), age (OR 1.04, p = 0.02) and bioptical or incidental prostate cancer (OR 2.5, p = 0.01) represented independent risk factors.
Conclusion: Despite higher overall complication rates in AT patients, major complications were not more frequent in AT patients. HoLEP is safe and effective in anticoagulated patients.
Zinc finger proteins (ZNF) are a large group of transcription factors with diverse functions. We recently discovered that endothelial cells harbour a specific mechanism to limit the action of ZNF354C, whose function in endothelial cells is unknown. Given that ZNF354C has so far only been studied in bone and tumour, its function was determined in endothelial cells. ZNF354C is expressed in vascular cells and localises to the nucleus and cytoplasm. Overexpression of ZNF354C in human endothelial cells results in a marked inhibition of endothelial sprouting. RNA-sequencing of human microvascular endothelial cells with and without overexpression of ZNF354C revealed that the protein is a potent transcriptional repressor. ZNF354C contains an active KRAB domain which mediates this suppression as shown by mutagenesis analysis. ZNF354C interacts with dsDNA, TRIM28 and histones, as observed by proximity ligation and immunoprecipitation. Moreover, chromatin immunoprecipitation revealed that the ZNF binds to specific endothelial-relevant target-gene promoters. ZNF354C suppresses these genes as shown by CRISPR/Cas knockout and RNAi. Inhibition of endothelial sprouting by ZNF354C is dependent on the amino acids DV and MLE of the KRAB domain. These results demonstrate that ZNF354C is a repressive transcription factor which acts through a KRAB domain to inhibit endothelial angiogenic sprouting.
Aim: Assessment of the effect of nonsurgical periodontal therapy on haematological parameters in patients with grades B (BP) and C periodontitis (CP).
Methods: Eight BP and 46 CP patients received full-mouth periodontal debridement within 48 h, if positive for Aggregatibacter actinomycetemcomitans with adjunctive systemic antibiotics (4 BP, 17 CP). Clinical data were collected prior and 12 weeks after periodontal therapy. Blood was sampled prior to and 1 day as well as 6 and 12 weeks after the first SD visit. Erythrocyte count, haemoglobin value, haematocrit (HCT), mean erythrocyte volume (MCV), mean corpuscular haemoglobin (MCH), MCH concentration (MCHC), platelets (PLT) and heat shock protein 27 (Hsp27) were assessed.
Results: Both groups showed significant clinical improvement (p < 0.05). Using univariate analysis, MCV was noticeably lower in CP than BP at all examinations, HCT only at baseline. For CP, MCHC was noticeably higher 12 weeks after SD than at baseline and 1 day (p ≤ 0.005) and Hsp27 increased noticeably at 1 day (p < 0.05). Repeated measures analysis of variance revealed African origin to be associated with lower MCV and female sex with lower MCHC.
Conclusion: Based on multivariate analysis, periodontal diagnosis (BP/CP) was not associated with haematological parameters measured in this study or serum Hsp27. In CP, nonsurgical periodontal therapy improved MCHC 12 weeks after SD. Also in CP Hsp27 was increased 1 day after SD.
Matrix metalloproteinases (MMPs) play crucial roles in tissue homeostasis and pathologies by remodeling the extracellular matrix. Previous studies have demonstrated the biological activities of MMP-derived cleavage products. Furthermore, specific fragments can serve as biomarkers. Therefore, an in vitro cleavage assay to identify substrates and characterize cleavage patterns could provide important insight in disease-relevant mechanisms and the identification of novel biomarkers. In the pathogenesis of osteoarthritis (OA), MMP-2, -8, -9 and -13 are of vital importance. However, it is unclear which protease can cleave which matrix component. To address this question, we established an in vitro cleavage assay using recombinantly expressed MMPs and the two cartilage matrix components, COMP and thrombospondin-4. We found a time- and concentration-dependent degradation and an MMP-specific cleavage pattern for both proteins. Cleavage products can now be enriched and purified to investigate their biological activity. To verify the in vivo relevance, we compared the in vitro cleavage patterns with serum and synovial fluid from OA patients and could indeed detect fragments of similar size in the human samples. The cleavage assay can be adapted to other MMPs and substrates, making it a valuable tool for many research fields.
Different treatment options for acetabular fractures in the elderly and nonagenarians exist; a consistent guideline has not been established, yet. The purpose of this study is to give an overview of how those fractures can be handled and compares two different surgical treatment methods.
A total of 89 patients ≥ 18 years between 2016 and 2021 with acetabular fractures in our department received a surgical intervention with plate fixation via the Stoppa approach or a total hip arthroplasty with a Burch–Schneider ring and integrated cup. 60 patients ≥ 65 were compared in two groups, 29 patients between 65 and 79 and 31 patients ≥ 80. For comparison, data on operation times, hospitalization, complications during operation and hospital stay, blood loss and postoperative mobilization were collected.
Characteristics could be found for indications for operative osteosynthesis or endoprosthetics based on the X-ray analysis. There was a tendency to treat simple fractures with osteosynthesis. Patients between 65 and 79 with an osteosynthesis had benefits in almost every comparison. Patients ≥ 80 with a plate fixation had advantages in the categories of postoperative complications, blood loss and transfusion of erythrocyte concentrates. Statistical significant differences were noticed in both groups regarding the operation time. Patients between 65 and 79 with osteosynthesis had significant benefits for postoperative complications, hospitalization, number of blood transfusions and postoperative mobilization.
Finding the best supportive treatment option is difficult, and decision-making must respect fracture patterns and individual risk factors. This study shows that plate fixation via the Stoppa approach has some benefits.
Ziel unserer retrospektiven Studie war es, die refraktiven und kornealen Veränderungen nach DMEK bei pseudophaken Patienten, die sich auf Grund einer endothelialen Hornhauterkrankung behandeln ließen, zu untersuchen. Durch unsere einheitlich pseudophake Patientenkohorte wollten wir untersuchen, ob sich die refraktiven Veränderungen nach DMEK von den bereits bekannten Änderungen bei einer simultan durchgeführten Katarakt- und DMEK-Operation sogenannte „Triple“-DMEK unterscheiden. Primärer Endpunkt der Studie war die Veränderung der Refraktion unter besonderer Berücksichtigung des sphärischen Äquivalents (SEQ) des jeweiligen pseudophaken Auges nach DMEK. Sekundäre Endpunkte umfassten die Entwicklung des Visus, der CCT, der ECD und verschiedener kornealer Parameter, die mittels Scheimpflug- Tomographie ermittelt wurden.
In der vorliegenden Arbeit erfolgte hierzu die retrospektive Analyse von Daten, die in den Patientenakten dokumentiert und digital gespeichert waren (Pentacam® HR). Es wurden 109 Augen von 95 Patienten, die sich im Zeitraum von Februar 2015 bis Dezember 2018 mittels DMEK in unserem Zentrum behandeln ließen, in die Studie eingeschlossen. Davon stammten 66 Augen (61%) von weiblichen und 43 Augen (39%) von männlichen Patienten. Es handelte sich bei 61 Augen (56%) um ein linkes und bei 48 Augen (44 %) um ein rechtes Auge. Die Patienten waren 20 bis 91 Jahre alt. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der DMEK-Operation betrug 71,9 Jahre (SD ±10,23). Der Altersmittelwert der Männer lag bei 70,4 Jahren (SD 11,23, Spannweite: 20-84) und der der Frauen bei 72,9 Jahren (SD 9,49, Spannweite: 47-91). Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum betrug 10,47 Monate (SD 6,78, Spannweite: 1-28 Monate).
Für das SEQ konnte bei Betrachtung aller ausgewerteten Daten eine leichte Tendenz in Richtung eines „hyperopen shifts“ mit einer mittleren Veränderung des SEQ von + 0,1 D gezeigt werden, die jedoch nicht statistisch signifikant war. Zwischenzeitlich kam es im Nachbeobachtungszeitraum zu einer klaren Tendenz hinsichtlich einer Myopisierung bei Betrachtung aller ausgewerteten Daten. Der „hyperope shift“ konnte erst am Ende, möglicherweise infolge einer deutlich reduzierten Patientenzahl, beobachtet werden. In der Subgruppe „vollständige Kontrollen“ für das SEQ zeigte sich eine Tendenz hinsichtlich einer leichten Abnahme des SEQ, die jedoch ebenfalls nicht statistisch signifikant war und aufgrund der geringen Gruppengröße (n=32) kritisch betrachtet werden sollte. In unserer Kohorte konnte somit keine eindeutige Aussage über eine postoperative Änderung des SEQ in Richtung eines „hyperopen shifts“ oder „myopen shifts“ gemacht werden. Die Refraktion verhielt sich in unserem Patientenkollektiv nach DMEK insgesamt weitestgehend stabil. Insofern sind refraktive "Überraschungen", wie sie weiterhin häufig nach "Triple"-DMEK zu beobachten sind, bei zuvor pseudophakisierten Patienten in einem weitaus geringeren Maße zu erwarten. Unter den mittels Scheimpflug-Technologie untersuchten kornealen Parametern wies lediglich der posteriore Astigmatismus signifikante Veränderungen im Sinne einer Reduktion der kornealen Krümmung auf. Indirekt heben unsere Ergebnisse damit die Bedeutung des posterioren Hornhautprofils auf die postoperative Refraktionsentwicklung und somit auch auf die IOL-Kalkulation bei "Triple"-DMEK-Prozeduren hervor. Außerdem scheint der postoperative Anstieg der Sehschärfe mit den gleichfalls signifikanten Änderungen der kornealen Densitometrie in der 2-6 mm Zone, des Hornhautvolumens und der zentralen Hornhautdicke umgekehrt korreliert zu sein.
Darüber hinaus lässt sich festhalten, dass auch unsere Untersuchung in einem gewissen Maße die Überlegenheit der DMEK gegenüber etablierten Techniken, wie beispielsweise der PK verdeutlicht. Sowohl anhand der refraktiven Stabilität als auch der Visusergebnisse konnten wir belegen, dass das DMEK-Verfahren nach der anfänglichen Lernkurve die wohl besten funktionellen Ergebnisse in der Behandlung von Patienten mit endothelialen Hornhauterkrankungen liefert. Besonders bei bereits pseudophaken Patienten weist die DMEK durch die zu erwartende hohe postoperative refraktive Stabilität viele Vorteile auf
und erscheint insbesondere hinsichtlich der Vorhersagbarkeit des postoperativen refraktiven Ergebnisses der „Triple“- DMEK überlegen.
Untersuchung von long non-coding RNA im Entzündungsmodell mit mesenchymalen Stamm-/Stromazellen
(2022)
Entzündungsprozesse sind essentiell zur Abwehr exogener und endogener Pathogene sowie bei der Geweberegeneration. Ihre Dysregulation ist an unzähligen Krankheitsprozessen beteiligt. Die Auslösung einer Entzündung ist besonders gut untersucht bei Toll-like Rezeptoren, die Strukturen von Mikroorganismen erkennen können und durch Signalkaskaden beispielsweise ΝF-κB aktivieren. LncRNAs regulieren die Genexpression und wurden dabei bereits im Rahmen von Entwicklung, Proliferation, Karzinogenese und Entzündung nachgewiesen. ASC sind für die regenerative Medizin aufgrund ihrer einfachen Gewinnung und ihrer Differenzierbarkeit höchst interessant. Zudem haben sie einen Einfluss auf inflammatorische Prozesse. Daher könnte es relevant sein, welche Rolle lncRNAs während Entzündungsprozessen bei ASC spielen. Daraus könnten sich auch potentielle Ansätze für Diagnostik und Therapie entwickeln.
Es wurde ein Entzündungsmodell mit ASC etabliert, welche mit Bakterientoxinen stimuliert wurden. Das Modell wurde mit einem im nephrologischen Labor etablierten Modell mit renalen Epithelzellen hinsichtlich der Entzündungsantwort verglichen. Diese Entzündungsantwort wurde anhand der Zytokinproduktion auf mRNA- und Proteinebene quantifiziert. Anschließend erfolgte eine RNA-Sequenzierung und Vergleich der RNA bei stimulierten und nicht-stimulierten ASC. Die detektierten veränderten lncRNAs wurden mittels qPCR validiert. Zuletzt wurde durch knockdown einer ausgewählten lncRNA versucht, Einfluss auf die Entzündungsprozesse zu nehmen.
Die vorgelegte Arbeit zeigt deutlich, dass ASC eine stärkere Entzündungsantwort als renale Epithelzellen zeigen. Als Mittelweg aus maximaler Entzündungsantwort und realistischen Stimulationsbedingungen wurde eine Stimulation mit 10 ng/ml LPS für 4 h gewählt. Nach der RNA-Sequenzierung zeigte die funktionelle Analyse der veränderten codierenden RNA Hinweise auf Entzündungsprozesse, Zellmigration, Chemotaxis, Differenzierung, Proliferation sowie Alkoholismus, Atherosklerose, Diabetes mellitus und Insulinresistenz. Diese Ergebnisse lassen sich mit dem aktuellen Stand der Forschung in Einklang bringen und legen die Bedeutung von Entzündung und ASC in diesen Bereichen dar. Bei den lncRNAs ergab die Sequenzierung insgesamt 48 expressionsveränderte Transkripte, H19 konnte hierbei erfolgreich validiert werden. Diese lncRNA war im Rahmen der LPS-induzierten Entzündung expressionsvermindert. Aufgrund donorspezifischer Einflussfaktoren auf die Genexpression bei ASC wie Körpergewicht und Morbidität sowie allgemeiner interindividueller Schwankung der Expression von lncRNA sind aber weitere Untersuchungen zur Detektion relevanter lncRNAs erforderlich. Die Transfektionsversuche zeigten Hinweise darauf, dass der H19-knockdown möglicherweise die LPS-vermittelte Entzündungsantwort bei ASC verstärkt.
Zusammenfassend wurde ein Modell zur Untersuchung von lncRNA bei LPS-induzierter Inflammation in ASC etabliert sowie im Rahmen dessen H19 als relevante lncRNA detektiert, die den Ausgangspunkt für weitere Forschung darstellt.
Acute lymphoblastic leukemia (ALL) is a malignancy of lymphoid progenitor cells occurring at an annual incidence rate of approximately 1.1 to 2.1 per 100,000 person-years globally. Approximately 40% of annual ALL cases occur in adults, yet estimated 5-year overall survival rates are about 40% to 50% in adults (and vary broadly by age) compared with 90% in children. Although the addition and/or intensification of asparaginase as a key treatment strategy for pediatric ALL is well recognized, further research is needed to clarify the benefit/risk ratio in adult patients with ALL. This review emphasizes the importance of efficient management of adverse events to increase asparaginase efficacy and explores novel strategies for optimizing asparaginase treatment, including new formulations of asparaginase, pharmacokinetic-based dosing, and pharmacogenetic profiling. Upcoming results of adult ALL trials should further clarify the role of asparaginase, building on the results of the large NOPHO 2008, CALGB 10403, GRAALL-2005, GMALL 07/2003, and UKALL14 trials.
Erhöht die Gabe intravenöser Tranexamsäure die Wahrscheinlichkeit für thromboembolische Ereignisse?
(2022)
Hintergrund: Tranexamsäure (TXA) ist ein Antifibrinolytikum, welches Blutungen effizient reduzieren kann. Auf Grund des Wirkmechanismus bestehen jedoch Bedenken, dass TXA zu einem erhöhten Risiko für thromboembolische Ereignisse (TE) führen könnte.
Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung eines möglichen Zusammenhanges zwischen der Applikation intravenöser (iv) TXA und dem Auftreten von TE sowie der Mortalität. Ebenfalls soll ein möglicher Dosis-abhängiger Effekt untersucht werden.
Methoden: Es erfolgte eine systematische Suche der MEDLINE Datenbank und des Cochrane Central Register of Controlled Trials. Berücksichtigt wurden alle randomisiert kontrollierten Studien bis inklusive 2020, welche iv TXA mit Placebo oder einer Kontrollgruppe ohne Intervention verglichen. Die eingeschlossenen Studien sind in englischer, deutscher, spanischer oder französischer Sprache publiziert. Übergeordnete Endpunkte waren die Summe aller TE sowie die
Gesamtmortalität. Zusätzlich wurden die Endpunkte venöse Thrombosen, Lungenembolien, venöse thromboembolische Ereignisse (VTE), Myokardinfarkte, Schlaganfälle oder transitorische ischämische Attacken, Mesenterialischämien, arterielle Verschlüsse, blutungsassoziierte Mortalität sowie nicht-blutungsassoziierte Mortalität untersucht. Anhand der „Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses“ (PRISMA) wurden die vorliegende Metaanalyse, Subgruppen- und Sensitivitätsanalyse erstellt. Als Effektstärkemaß wurde die Risikodifferenz (RD) berechnet. Für den primären Endpunkt der Summe aller TE erfolgten zusätzliche Sensitivitätsanalysen zur Berechnung des Risikoquotienten (RR). Eine Metaregressionsanalyse wurde zur Untersuchung eines dosisabhängigen Effektes durchgeführt. Das Bias-Risiko der eingeschlossenen Studien wurde anhand des Cochrane Risk of Bias Tool bewertet.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 216 Studien in die vorliegende Metaanalyse eingeschlossen. Die Summe aller TE betrug 1020 (2,1%) in der TXA-Gruppe und 900 (2,0%) in der Kontrollgruppe. Es fand sich kein Zusammenhang zwischen iv TXA und dem Risiko für die Summe aller TE (RD = 0,001; 95%-Konfidenzintervall (CI): -0,001 bis 0,002; P = 0,49) sowie für venöse Thrombosen, Lungenembolien, VTE, Myokardinfarkte oder -ischämien und Schlaganfälle oder transitorische ischämische Attacken. Die Sensitivitätsanalyse für die Summe aller TE zur Berechnung des RR zeigte keine Assoziation mit iv TXA, weder unter Ausschlussder Studien ohne TE (RR = 1,03; 95%CI: 0,95 bis 1,12; P = 0,52) noch unter Einschluss dieser Studien (RR = 1,02; 95%CI: 0,94 bis 1,11; P = 0,56). Die Sensitivitätsanalyse der Studien mit einem geringen Selektionsbias zeigte ein vergleichbares Ergebnis. Die Sensitivitätsanalyse mit Patienten mit einem erhöhten Thromboembolie-Risiko fand keine Assoziation zwischen iv TXA und TE (RD = 0,000; 95%CI: -0,008 bis 0,009; P = 0,95). Die Subgruppenanalyse von Studien mit bis zu 99 Patienten, 100 bis 999 Patienten und 1.000 oder mehr Patienten zeigte keine Assoziation zwischen iv TXA und der Summe aller TE. Die Gabe von iv TXA war mit einer signifikanten Reduktion der Gesamtmortalität (RD = -0,007; 95%CI: -0,012 bis -0,004; P < 0,001) und der blutungsassoziierten Mortalität verbunden. Für die nicht-blutungsassoziierte Mortalität zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang. Eine Metaregression mit 143 Interventionsgruppen fand keinen Zusammenhang zwischen der TXA-Dosierung und dem Risiko für VTE.
Diskussion: Die vorliegende Arbeit konnte zeigen, dass keine Assoziation zwischen iv TXA und TE besteht. Die Sensitivitätsanalysen konnten dieses Ergebnis bestätigen. Die Metaregressionsanalyse fand keinen dosisabhängigen Zusammenhang zwischen iv TXA und VTE. Gleichzeitig wird die Gesamtmortalität durch TXA signifikant reduziert. Die vorliegende Analyse unterstützt die sichere Anwendung von iv TXA und legt einen wahrscheinlichen Überlebensvorteil nahe. Die Subgruppenanalysen der neurologischen Patienten lieferten uneindeutige Ergebnisse, weshalb der Nutzen von iv TXA für dieses Patientenkollektiv unklar bleibt.
Purpose: Every physician must be able to sufficiently master medical emergencies, especially in medical areas where emergencies occur frequently such as in the emergency room or emergency surgery. This contrasts with the observation that medical students and young residents often feel insufficiently prepared to handle medical emergencies. It is therefore necessary to train them in the treatment of emergency patients. The aim of this study is to analyze the influence of the assignment of manikin versus simulated patients during a training for undergraduate medical students on learning outcomes and the perceived realism.
Methods: The study had a prospective cross-over design and took place in a 3-day emergency medicine training for undergraduate medical students. Students completed three teaching units (‘chest pain’, ‘impaired consciousness’, ‘dyspnea’), either with manikin or simulated patient. Using a questionnaire after each unit, overall impression, didactics, content, the quality of practical exercises, and the learning success were evaluated. The gained competences were measured in a 6-station objective structured clinical examination (OSCE) at the end of training.
Results: 126 students participated. Students rated simulated patients as significantly more realistic than manikins regarding the possibility to carry out examination techniques and taking medical history. 54.92% of the students would prefer to train with simulated patients in the future. Regarding the gained competences for ‘chest pain’ and ‘impaired consciousness’, students who trained with a manikin scored less in the OSCE station than the simulated patients-group.
Conclusion: Simulated patients are rated more realistic than manikins and seem to be superior to manikins regarding gained competence.
Background: Blood pressure is known to be increased in kidney donors following living-donor kidney transplantation. However, the physiological underpinnings of the blood-pressure increase following uninephrectomy remain unclear. We hypothesized that changes in sympathetic tone or in parasympathetic modulation of sinus node function are involved in the blood-pressure increase following experimental kidney-mass reduction.
Methods: C57BL6N mice (6 to 11 per group) subjected to sham surgery (controls) or uninephrectomy with or without a one-week course of sodium chloride-enriched, taurine-deficient diet were studied. Uninephrectomized mice treated with a subcutaneous infusion of angiotensin-II over a period of one week were positive controls. A transfemoral aortic catheter with telemetry unit was implanted, readings of heart-rate and blood-pressure were recorded. Powerspectral analysis of heart rate and systolic blood pressure was performed to gain surrogate parameters of sympathetictone and parasympathetic modulation of sinus node function. Baroreflex sensitivity of heart rate was determined from awake, unrestrained mice using spontaneous baroreflex gain technique.
Results: Systolic arterial blood pressure, heart rate and baroreflex sensitivity were not different in uninephrectomized mice when compared to controls. Parasympathetic modulation of sinus node function was less in uninephrectomized mice in comparison to controls. Uninephrectomized mice of the high-angiotensin-II model or of the high-salt and taurine-deficiency model had an increased systolic arterial blood pressure.
Conclusions: Uninephrectomy associated with less parasympathetic modulation of sinus node function. The combination of uninephrectomy, taurine-deficiency and high-salt intake led to arterial hypertension.
Background & Aims: Liver fibrosis arises from long-term chronic liver injury, accompanied by an accelerated wound healing response with interstitial accumulation of extracellular matrix (ECM). Activated hepatic stellate cells (HSC) are the main source for ECM production. MicroRNA29a (miR-29a) is a crucial antifibrotic miRNA that is repressed during fibrosis, resulting in up-regulation of collagen synthesis.
Methods; Intracellular and extracellular miRNA levels of primary and immortalized myofibroblastic HSC in response to profibrogenic stimulation by transforming growth factor β (TGFβ) or platelet-derived growth factor-BB (PDGF-BB) or upon inhibition of vesicular transport and autophagy processes were determined by quantitative polymerase chain reaction. Autophagy flux was studied by electron microscopy, flow cytometry, immunoblotting, and immunocytochemistry. Hepatic and serum miR-29a levels were quantified by using both liver tissue and serum samples from a cohort of chronic hepatitis C virus patients and a murine CCl4 induced liver fibrosis model.
Results: In our study, we show that TGFβ and PDGF-BB resulted in decrease of intracellular miR-29a and a pronounced increase of vesicular miR-29a release into the supernatant. Strikingly, miR-29a vesicular release was accompanied by enhanced autophagic activity and up-regulation of the autophagy marker protein LC3. Moreover, autophagy inhibition strongly prevented miR-29a secretion and repressed its targets’ expression such as Col1A1. Consistently, hepatic miR-29a loss and increased LC3 expression in myofibroblastic HSC were associated with increased serum miR-29a levels in CCl4-treated murine liver fibrosis and specimens of hepatitis C virus patients with chronic liver disease.
Conclusions: We provide evidence that activation-associated autophagy in HSC induces release of miR-29a, whereas inhibition of autophagy represses fibrogenic gene expression in part through attenuated miR-29a secretion.
Background: Addition of temozolomide (TMZ) to radiotherapy (RT) improves overall survival (OS) in patients with glioblastoma (GBM), but previous studies suggest that patients with tumors harboring an unmethylated MGMT promoter derive minimal benefit. The aim of this open-label, phase III CheckMate 498 study was to evaluate the efficacy of nivolumab (NIVO) + RT compared with TMZ + RT in newly diagnosed GBM with unmethylated MGMT promoter.
Methods: Patients were randomized 1:1 to standard RT (60 Gy) + NIVO (240 mg every 2 weeks for eight cycles, then 480 mg every 4 weeks) or RT + TMZ (75 mg/m2 daily during RT and 150–200 mg/m2/day 5/28 days during maintenance). The primary endpoint was OS.
Results: A total of 560 patients were randomized, 280 to each arm. Median OS (mOS) was 13.4 months (95% CI, 12.6 to 14.3) with NIVO + RT and 14.9 months (95% CI, 13.3 to 16.1) with TMZ + RT (hazard ratio [HR], 1.31; 95% CI, 1.09 to 1.58; P = .0037). Median progression-free survival was 6.0 months (95% CI, 5.7 to 6.2) with NIVO + RT and 6.2 months (95% CI, 5.9 to 6.7) with TMZ + RT (HR, 1.38; 95% CI, 1.15 to 1.65). Response rates were 7.8% (9/116) with NIVO + RT and 7.2% (8/111) with TMZ + RT; grade 3/4 treatment-related adverse event (TRAE) rates were 21.9% and 25.1%, and any-grade serious TRAE rates were 17.3% and 7.6%, respectively.
Conclusions: The study did not meet the primary endpoint of improved OS; TMZ + RT demonstrated a longer mOS than NIVO + RT. No new safety signals were detected with NIVO in this study. The difference between the study treatment arms is consistent with the use of TMZ + RT as the standard of care for GBM.
ClinicalTrials.gov NCT02617589
Der Artikel „Longitudinal changes in cortical thickness in adolescents with autism spectrum disorder and their association with restricted and repetitive behaviors“ von Bieneck et al. (2021), veröffentlicht in „Genes“, beschäftigt sich mit der Frage nach einem Zusammenhang zwischen der intra-individuellen Entwicklung der Kortexdicke von Adoleszent*innen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) und der Schwere restriktiver und repetitiver Verhaltensweisen (restricted and repetitive behaviors = RRB) im Verlauf dieser Lebensphase. Darüber hinaus untersuchen wir potentielle Anreicherungen von Genen, bei denen eine Assoziation mit ASS bekannt ist, in entsprechenden Hirnregionen mit abweichender Entwicklung der Kortikalen Dicke (Cortical Thickness = CT). Ziel der Studie ist es mikroskopische und makroskopische Ätiologien der ASS miteinander zu verknüpfen und diese entsprechenden klinischen Phänotypen zuzuordnen.
Die Basis dieser Forschungsarbeit bilden Daten, die im Rahmen einer longitudinalen Studie zur Gehirnentwicklung bei ASS während der Adoleszenz an der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums in Frankfurt erhoben worden sind. Die Stichprobe setzt sich zusammen aus insgesamt 70 Proband*innen im Alter zwischen 11 und 18 Jahren zum ersten Testzeitpunkt (T1), davon N=33 mit diagnostizierter ASS und N=37 neurotypische Kontrollen. Alle Proband*innen erhalten im ersten Jahr (T1) einen strukturellen Magnetresonanztomographie-Scan (sMRT), der im Abstand von zwei Jahren (T2) wiederholt wird. Die Quantifizierung der Symptomschwere erfolgt in beiden Gruppen mittels eines klinischen Fragebogens zu restriktivem und repetitivem Verhalten an beiden Messzeitpunkten (T1, T2).
Die sMRT-Scans durchlaufen für die Auswertung ein Softwarepaket, um eine virtuelle Rekonstruktion der kortikalen Oberfläche von jedem T1-gewichteten Bild abzuleiten. Die Software gibt die intraindividuelle Veränderung der CT an jedem Vertex an. Mittels statistischer Analysen unter Verwendung eines generalisierten linearen Modells (GLM) werden Vertex-weise Unterschiede in der Veränderung der CT zwischen beiden Gruppen herausgearbeitet und mit der Änderung der Symptomschwere von RRBs korreliert.
Der dritte Schritt der Analyse umfasst die Auswertung potentieller genetischer Korrelate atypischer CT-Entwicklung der Adoleszent*innen mit ASS. Hierfür wird ein Hirnatlas (Allen Human Brain Atlas) hinzugezogen, der Informationen zur räumlichen Verteilung der Expression von Genen im menschlichen Cortex enthält. Dieser wird mit den Hirnregionen, die eine abweichende Veränderung der CT in Autist*innen zeigen, abgeglichen, und eine entsprechende Liste an Genen wird abgeleitet. Es folgt eine Analyse dieser Genliste im Hinblick auf Anreicherungen von Genen, die in Verbindung mit ASS stehen. Dieser Vorgang wird mit den Hirnregionen wiederholt, die eine Korrelation der abweichenden CT-Entwicklung mit der Veränderung der Symptomschwere von RRBs in den autistischen Teilnehmenden zeigen. Die daraus gewonnene Genliste wird auf eine vermehrte Anreicherung (i.e. Enrichment) von Genen untersucht, die in Verbindung mit restriktivem und repetitivem Verhalten stehen.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eine signifikant verminderte Abnahme der CT in verschiedenen Hirnregionen von Personen mit ASS, die funktionell mit autistischen Symptomen und Verhaltensweisen gekoppelt sind. Eben diese Regionen zeigen zudem eine vermehrte Anreicherung von Genen, die ebenfalls eine Assoziation mit ASS aufweisen. Eine Verbindung von strukturellen und klinischen Parametern zeigt sich durch die Korrelation abnehmender CT in bestimmten Hirnregionen mit einer verminderten Schwere restriktiver und repetitiver Verhaltensweisen im Verlauf.
Diese Untersuchungen weisen auf Verbindungen des neuroanatomischen Parameters CT mit genetischen Grundlagen der ASS hin und zeigen einen Zusammenhang dieser Korrelationen mit unterschiedlichen Ausprägungen des klinischen autistischen Phänotyps.
Knochendefekte sind ein häufig anzutreffendes Krankheitsbild mit multiplen Ursachen wie zum Beispiel Trauma, Infektion und Tumore. Besondere Aufmerksamkeit bedürfen dabei Knochendefekte kritischer Größe (CSD). Diese sind definiert als ein Knochendefekt, der trotz adäquater Stabilisierung in der Lebzeit des Patienten nicht abheilen wird. Gerade diese sind in der Versorgung sehr zeit- und geldintensiv und stellen eine große Belastung für den Patienten dar. Trotz deren Häufigkeit finden sich nur Behandlungsverfahren, die mit signifikanten Nachteilen einhergehen. Daher ist gerade in der Behandlung von CSD weitere Forschung und die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten nötig. Ein gut belegtes und klinisch erfolgreich angewandtes Verfahren stellt die Masquelet-Technik dar, welche ein zweizeitiges Verfahren ist, bei dem zunächst in einer ersten OP der Defekt ausgiebig durch Debridieren und die Zugabe von Antibiotika vorbereitet wird und anschließend mit einem Spacer aus Knochenzement und einem geeigneten Osteosyntheseverfahren stabilisiert wird. Über mehrere Wochen bildet sich nun eine Biomembran, die Masquelet-Membran, um den Spacer, welche in einer zweiten OP eröffnet wird. Daraufhin wird der Spacer entfernt und zum Beispiel mit autologem Knochen aus dem Beckenkamm gefüllt. Dann wird die Membran wieder verschlossen und der Defekt kann abheilen. Mit diesem Verfahren können auch große Defekte versorgt werden und in der Literatur finden sich Erfolge bei bis zu 25cm langen Defekten. Limitierungen finden sich hier in der Verfügbarkeit von autologem Knochenmaterial. Hier kann mit synthetischen Knochenersatzstoffen, wie zum Beispiel β-TCP, oder xenogenen Materialen zum Beispiel vom Rind gearbeitet werden. Einen weiteren großen Nachteil sahen wir jedoch in der Notwendigkeit einer zweiten OP. Dies setzt den Patienten erneut dem Operations- und Narkoserisiko aus, ist mit erneuten Schmerzen verbunden und führt zu verlängerten Krankenhausaufenthalten mit gesteigerten Kosten. Um dies zu umgehen, wurde in dieser Arbeit die Masquelet-Membran durch eine Membran aus dezellularisierter humaner Dermis (Epiflex) ersetzt, welche bereits erfolgreich bei der Behandlung größerer Bauchwanddefekte eingesetzt wird. So könnte man in einer einzigen OP den Defekt mit der Dermis umhüllen und direkt mit dem gewünschten Knochenersatzmaterial füllen. Hypothese war, dass eine Defektumhüllung mit Epiflex die Defektheilung vergleichbar zur induzierten Membran unterstützt. Eine weitere Fragestellung dieser Arbeit war, ob durch den Einsatz von mononukleären Zellen des Knochenmarks (BMC) die Knochenheilung zusätzlich verbessert werden kann. Zu diesem Zweck wurden sechs Gruppen aus männlichen Sprague-Dawley-Ratten gebildet, welche einen 1 cm starken Defekt im Femur gesetzt bekamen. Die Gruppen 1 und 2 wurden mit dem Masquelet-Verfahren, Gruppe 1 ohne und Gruppe 2 mit Zugabe von BMC, behandelt. Die Gruppen 3 bis 6 wurden mit dem einzeitigen Verfahren unter Verwendung der Dermis als Defektumhüllung und verschiedenen Kombinationen von BMC in einer einzigen OP behandelt. Nach 8 Wochen wurden die operierten Femora, inklusive jeweils eines nicht operierten Referenzfemur pro Gruppe explantiert und histologisch aufgearbeitet. Mittels der MOVAT Färbung wurde die Knochenneubildung im Defekt und die histologische Transformation der Membran in knöchernes Gewebe beurteilt. Es konnte ein signifikanter knöcherner Umbau der Epiflex-Membran beobachtet werden. Da mit der Epiflex-Membran ein Fremdkörper in den Organismus eingebracht wurde, wurde auch das Inflammationsgeschehen anhand histologischer Färbungen für Monozyten/Makrophagen (CD68) sowie für Granulozyten (CAE) beurteilt. Dabei zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Verfahren. Allerdings konnte eine unterschiedliche Verteilung der Immunzellen nachgewiesen werden. Abschließend wurde anhand von immunhistologischen α-SMA und vWF-Färbungen die Vaskularisierung im Defekt beurteilt. Die Epiflex-Membran wurde in gleichem Maße wie die induzierte Membran von Gefäßen durchdrungen. Dabei wuchsen häufig Gefäße aus dem umliegenden Muskelgewebe in den Defekt ein. Die zusätzliche Transplantation von BMC, welche eine zusätzliche Variable in dieser Arbeit darstellten, beeinflusste die Knochenheilung positiv. In Gruppen mit zusätzlichen BMC wurde geringere Inflammation und eine verbesserte Verknöcherung im Defektbereich beobachtet. Die Gefäßdichte wurde durch zusätzliche BMC jedoch nicht erhöht. Abschließend lässt sich aus den Ergebnissen schließen, dass der Ersatz der Masquelet-Membran durch die einzeitige Versorgung mit einer humanen dezellularisierten Dermis zu mindestens gleichwertigen Ergebnissen im Vergleich zur zweizeitigen induzierten Membrantechnik nach Masquelet führt.
Hintergrund: Die Endometriose und die Infertilität sind beide Erkrankungsbilder, die häufig miteinander assoziiert sind. So werden Literaturen zur Folge bei mindestens 30% der Endometriose Patientinnen eine Sterilität diagnostiziert, während wiederum bei etwa 25 - 50% der Patientinnen eine Endometriose als Hauptursache des unerfüllten Kinderwunsches erkannt wird. Die Laparoskopie dient bei Patientinnen mit Endometriose als wichtiger invasiver Eingriff, der entweder zu diagnostischen Zwecken im Sinne einer Ursachenabklärung dient und / oder zu therapeutischen Zwecken bei bereits bestätigter Endometriose assoziierter Infertilität durchgeführt wird.
Problemstellung und Zielsetzung: Anhand des laparoskopischen Befundes, z.B. durch das Erfassen des rASRM Scores bei Endometriose, kann Patientinnen im Voraus keine zuverlässige Aussage über die Chance auf eine postoperative Schwangerschaft geäußert werden. Das Ziel der hier vorliegenden Arbeit ist es, den Erfolg der laparoskopischen Behandlung bei Endometriose assoziierter Infertilität unter Einbezug von Patientencharakteristika, des intraoperativen Befundes, operativer Verfahren sowie der postoperativen Fertilitätsbehandlung zu beurteilen. Auf diese Weise soll den Frauen geholfen werden, im Voraus bzw. nach laparoskopischer Behandlung der Endometriose die Chance auf eine postoperative Schwangerschaft besser abzuschätzen. Es sollen somit Faktoren ermittelt werden, die die postoperative Fertilität protektiv oder ungünstig beeinflussen.
Material und Methoden: In die Studie aufgenommen wurden alle Patientinnen (n=102), die im Zeitraum von 2007 bis 2017 an der Universitätsklinik Frankfurt am Main einen laparoskopischen Eingriff mit der Diagnose einer Endometriose erhalten haben und einen unerfüllten Kinderwunsch von mehr gleich einem Jahr äußerten. Die Datenerhebung erfolgte über die elektronische Patientenakte sowie die telefonische Befragung der Studienteilnehmerinnen zur Patientencharakteristika und der postoperativen Fertilitätsbehandlung. Die statistische Auswertung wurde durch die Nutzung des Log Rank Tests / der Kaplan Meier Methode sowie uni- und multivariater Analysen mittels
Cox Regression durchgeführt.
Ergebnisse: Von den 102 Patientinnen konnten nach einer mittleren postoperativen Nachbeobachtungszeit von 70 Monaten 71 Patientinnen (69,6%) eine Schwangerschaft verwirklichen. Dabei wurden 21,6% der Frauen durch die alleinige Laparoskopie schwanger, während bei 48% der Frauen die Schwangerschaft durch die zusätzliche Nutzung reproduktionsmedizinischer Verfahren erreicht wurde. Die meisten Schwangerschaften ereigneten sich in den ersten 6 bis 12 Monaten nach der Operation. Die mittlere Dauer bis zur Schwangerschaft betrug 10 Monate. Der Log Rank Test zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede in den verschiedenen rASRM Stadien bei der Betrachtung der kumulativen Schwangerschaftsrate (rASRM 1: 83,3%; rASRM 2: 66,7%; rASRM 3: 93,8%; rASRM 4: 37,9%). Die uni- und multivariaten Analysen zeigten, dass die Dauer der Infertilität (Hazard Ratio: 0,85), das Vorkommen von intestinaler Endometriose (Hazard Ratio: 0,26) und ausgeprägten Adhäsionen (Hazard Ratio: 0,45), die Anzahl der Endometriose Lokalisationen (Hazard Ratio:0,82), die Anzahl der laparoskopischen Eingriffe für Endometriose (Hazard Ratio: 0,66) sowie der Voroperationen (Hazard Ratio: 0,75) und das Vorkommen von Endometriose Rezidiven (Hazard Ratio: 0,4) die Chance auf eine Konzeption signifikant ungünstig beeinträchtigen (p< 0,05). Ein protektiver Einfluss auf die Schwangerschaft zeigte sich nur für die Koagulation am Ovar (p= 0,02; Hazard Ratio: 7,74).
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Behandlung scheint die Erfüllung des Kinderwunsches positiv zu beeinflussen, zumal fast ¾ der Patientinnen postoperativ schwanger wurden. Höhere Schwangerschaftsraten wurden durch die zusätzliche Nutzung der assistierten Reproduktionstherapie (ART) erreicht. Aus diesem Grund sollten Frauen für eine zusätzliche postoperative ART motiviert werden. Die Patientinnen sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie sich bei einem unerfüllten Kinderwunsch früher bei ihrem Arzt vorstellen sollten. Denn je länger die Zeit bis zur Operation einer Endometriose assoziierten Infertilität beträgt, desto schlechter ist die Chance auf eine postoperative Schwangerschaft (p= 0,02). Endometriosezysten am Ovar sowie deren Entfernung schränken die klinische Fertilität nicht signifikant ein. Die Anzahl der laparoskopischen Eingriffe sowie der abdominellen Voroperationen scheinen ein wichtigerer, ungünstiger Faktor in Hinblick auf die Schwangerschaft zu sein (p = 0,04). Außerdem könnte die Koagulation am Ovar eine wichtige Behandlungsmethode bei Endometriose assoziierter Infertilität sein. Diese Operationsmethode sollte durch weitere Studien und eine größere Stichprobe untersucht werden...
Electrical stimulation (EStim) has been shown to promote bone healing and regeneration both in animal experiments and clinical treatments. Therefore, incorporating EStim into promising new bone tissue engineering (BTE) therapies is a logical next step. The goal of current BTE research is to develop combinations of cells, scaffolds, and chemical and physical stimuli that optimize treatment outcomes. Recent studies demonstrating EStim’s positive osteogenic effects at the cellular and molecular level provide intriguing clues to the underlying mechanisms by which it promotes bone healing. In this review, we discuss results of recent in vitro and in vivo research focused on using EStim to promote bone healing and regeneration and consider possible strategies for its application to improve outcomes in BTE treatments. Technical aspects of exposing cells and tissues to EStim in in vitro and in vivo model systems are also discussed.
Gait analysis as a clinical examination method has been increasingly used in recent years. In particular, the external knee adduction moment was often used as a surrogate measure for internal medial knee joint loading, e.g., in elderly individuals with medial knee osteoarthritis. Therefore, the knee adduction moment is also associated with the progression of knee osteoarthritis. Children and adolescents with valgus malalignment have been found to experience a reduced external knee adduction moment, but internal knee joint contact forces, particularly in the lateral compartment, were not previously studied.
First, medial and lateral knee joint contact forces were studied using muskulosceletal modeling in young individuals with and without valgus malalignment treated by guided growth. In addition, a systematic literature review was conducted to explore the relationship between external joint moments and internal joint contact forces. Finally, this relationship was investigated in children and adolescents with and without valgus malalignment. Furthermore, we examined whether statistical models could be determined to accurately predict internal knee joint contact forces by commonly used parameters from three-dimensional gait analysis, such as external knee joint moments.
It was found that guided growth normalized knee joint contact forces after treatment. In addition, the static radiographic mechanical axis angle correlated better after the treatment when the patients showed a typical limb alignment compared to the correlation before guided growth with the valgus malalignment due to compensating strategies during gait. Furthermore, the systematic review showed that the peak medial knee joint contact force was best predicted by the knee adduction moment and even better together with the knee flexion moment in the first half of stance. However, for the second half of stance of the medial knee joint contact force and the entire stance of the lateral knee joint contact force, only low correlations with knee adduction and/or flexion moment were found. Finally, statistical models could be determined with high accuracy for both medial and lateral knee joint contact force, for both peaks in the first and second half of stance, and for both study groups of children and adolescents with and without valgus malalignment by including knee adduction and flexion moment as predictors.
These results demonstrate the importance of examining not only the external knee adduction moment but also the knee flexion moment and, even better, the medial and lateral knee joint contact forces when evaluating knee joint loading. With these statistical models, clinicians can predict the medial and lateral knee joint contact forces without the need to perform musculoskeletal simulations and can therefore use standard three-dimensional gait analysis parameters such as knee adduction and flexion moment. This can improve guided growth treatment in children and adolescents with valgus malalignment with regard to implantation or explantation of the growth restricting plates or to rebound. Instrumented gait analysis could be particularly helpful in borderline cases, as kinematic compensation mechanisms during gait may play a role and the static radiograph alone does not provide information about dynamic joint loads.
In dieser Arbeit wurden zur Funktionsanalyse gelagerter ThZ zwei ex vivo Messverfahren verwendet, die unterschiedliche Qualitäten der ThZ-Funktion quantifizieren. Die in vitro Aggregationsfunktion der ThZ wurde mittels Multiplate® Analyzer untersucht, die Mitochondrienfunktion mittels Oxyraph-2k.
Der Multiplate® Analyzer ist eine wohl etablierte und gut zugängliche POC-Methode, die zeitnah verlässliche Daten zur ThZ-Aggregationsfähigkeit in Vollblutproben liefert. Von Interesse war zunächst die Frage nach der Durchführbarkeit valider Multiplate®-Messungen an POOL-TK. Das für Vollblutproben konzipierte Multiplate® kann unseren Ergebnissen zufolge zur in vitro Testung von POOL-TK herangezogen werden. Die Kombination der verwendeten Mischungsverhältnisse, Suspensionsmedien und Reagenzien eignen sich zur ThZ-Stimulation außerhalb der physiologischen Umgebung des Vollbluts. In zukünftigen Studien mit höheren Fallzahlen sollte jedoch die Messgenauigkeit des Multiplate® an TK durch Anpassungen der Suspensionsmedien, sowie der ThZ- und Reagenzienkonzentration überprüft und optimiert werden. Die Entwicklung der ThZ-Funktion im Verlauf der viertägigen TK-Haltbarkeit wurde hinsichtlich der thrombozytären Aggregations- und Mitochondrienfunktion beurteilt. Weiterhin wurde der Einfluss einer kontinuierlichen Agitation durch Vergleich mit der TK-Lagerung ohne Agitation untersucht. Während die Aggregationsfähigkeit der ThZ über den viertägigen Beobachtungszeitraum überwiegend erhalten blieb, verzeichnet die mitochondriale Funktion einen signifikanten Rückgang. Unter kontinuierlicher Agitation der TK verzeichnete sich keine signifikante Abnahme der thrombozytären Aggregationsfähigkeit im Laufe der TK-Haltbarkeit. Wurden die TK ohne Agitation gelagert zeigte das Aggregationsausmaß in den ersten Tagen gegenüber den richtlinienkonform gelagerten TK keine signifikante Verschlechterung. Am vierten Tag resultierte lediglich die ThZ-Stimulation mit TRAP in einer signifikant verminderten Plättchenaggregation in der Gruppe der nicht agitierten TK. Eine Toleranz der TK bezüglich temporären Agitationspausen von ein bis zwei Tagen ist demnach anzunehmen. Nach längeren Agitationspausen ist mit signifikanten Beeinträchtigungen der Aggregationsfunktion zu rechnen.
Der Oxygraph-2k ist ein anerkanntes Messgerät zur Analyse der mitochondrialen Leistungsfähigkeit mittels hochauflösender Respirometrie. Die Daten dieser Arbeit demonstrieren eine signifikante Abnahme der mitochondrialen Leistungsfähigkeit mit - 116 -zunehmendem Alter der TK. Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen kontinuierlich agitierten und ruhenden TK am Ende der Lagerungsperiode. Auch an den restlichen Lagerungstagen waren ruhende TK nicht verstärkt in ihrer mitochondrialen Leistung eingeschränkt, als stetig agitierte TK. Dies impliziert, dass sich die mitochondriale Leistungsfähigkeit im Laufe der TK-Alterung reduziert, ungeachtet dessen, ob die Lagerung unter der empfohlenen kontinuierlichen oder unterlassenen Agitation erfolgt. Aus den Multiplate®- und Oxygraph-Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass ein TK den für die Transfusion erforderlichen Qualitätsanspruch nicht durch kurzzeitige Agitationspausen verliert. Im Klinikalltag kann es, irrtümlich sowie durch Organisationsversagen bedingt, zu unterbrochener oder gar unterlassener Agitation vor TK-Transfusion kommen. Gemäß den Ergebnissen dieser Arbeit zufolge, wird darunter jedoch die TKQualität nicht nennenswert negativ beeinflusst.
Ein weiterer Teil dieser Arbeit befasste sich mit der Untersuchung des Einflusses von Extrembedingungen, wie Kälte von 4°C oder Be- und Entschleunigungen sowie Turbulenzen beim Transport durch Rohrpostsysteme. Die Mehrzahl der Testergebnisse verzeichnete keine signifikante Beeinträchtigung der ThZ-Aggregationsfunktion. Die vorübergehende, fehlerhafte Deposition eines TK im Kühlschrank und der Rohrpostversand können somit als unbedenklich für die mittels Multiplate® und Oxygraph gemessenen TK-Qualitätsparameter angesehen werden.
Die Gesamtheit der Ergebnisse zeigt, dass kurzfristige Abweichungen von der richtlinienkonformen TK-Lagerung keine negativen Auswirkungen auf die thrombozytäre Aggregationsfähigkeit und Mitochondrienfunktion ausüben. Die Berücksichtigung dieser Erkenntnisse könnte verhindern, dass kurzzeitig fehlgelagerte TK verworfen werden, was sich positiv auf die Nutzung dieser begrenzten Ressource auswirken würde. Als Einschränkung ist zu erwähnen, dass die dargebotenen Veränderungen lediglich ex vivo ermittelt wurden. Aufgrund der Nutzung etablierter Verfahren kann angenommen werden, dass sich unsere Ergebnisse gleichsinnig auf die tatsächliche in vivo ThZ-Funktion auswirken. Der Effekt auf die in vivo ThZ-Funktion muss in zukünftigen Studien verifiziert werden. Insbesondere bleibt die Frage offen, inwiefern ein Zusammenhang zwischen einer eingeschränkten mitochondrialen Respirationsleistung und der Aggregationsfunktion besteht.
Das Capillary-Leak-Syndrom (CLS) präsentiert sich als plötzlicher Verlust von intravasaler Flüssigkeit ins Interstitium und kann als Komplikation nach einer Stammzelltransplantation (SZT) auftreten. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die CLS-Inzidenz, Risikofaktoren für das Auftreten und den Einfluss auf das Überleben nach SZT in einer pädiatrischen Kohorte allogener SZT-Empfänger zu bestimmen. Wir untersuchten die klinischen Berichte aller Patienten unter 18 Jahren, die in der Abteilung für Stammzelltransplantation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt am Main zwischen Januar 2002 und Mai 2012 allogen stammzelltransplantiert wurden. 234 Patienten erhielten 275 SZT im oben genannten Zeitraum. In 15 Fällen (5,5 %) entwickelten Patienten ein CLS.
Bedingung für die Vergabe der CLS-Diagnose war das Vorhandensein dieser drei Kriterien: Gewichtszunahme von über 3 % des Körpergewichts in 24 Stunden, positive Ein-/Ausfuhrbilanz trotz Diuretikagabe und Ödeme.
Die Wahrscheinlichkeit, ein CLS zu entwickeln war signifikant höher bei Patienten, die auch unter einer Sepsis litten (p < 0,001). Patienten mit CLS hatten zudem ein höheres Risiko innerhalb der ersten 30 Tage nach SZT an einer GvHD zu erkranken (p = 0,005).
10 der 15 CLS-Patienten mussten intensivmedizinisch behandelt werden.
CLS hängt signifikant mit dem Gesamtüberleben an Tag + 100 und Tag + 365 nach SZT zusammen (p < 0,001), indem es einen starken prädiktiven Faktor für die TRM an Tag + 100 und Tag + 365 nach SZT darstellt (p < 0,001).
CLS ist eine schwere Komplikation bei pädiatrischen SZT-Empfängern. Der biologische Zusammenhang zwischen Sepsis, GvHD und CLS-Entwicklung im Hinblick auf Zytokinfreisetzung und Endothelschaden sollte in weiteren Studien untersucht werden, um neue zielgerichtete Therapien zu unterstützen.