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Biodiversität und nachhaltige Entwicklung sind Leitziele zukünftigen Handelns in der Landschaft. Auf der Ebene der Vegetation heißt dies: Wie kann die größtmögliche Vielfalt von Pflanzengesellschaften in einer Region erhalten und entwickelt werden? Wie können diese Gesellschaften in eine nachhaltige Landbewirtschaftung integriert werden? Wie kann die Vegetation überhaupt wieder stärker in die Kulturtätigkeit des Menschen eingebunden werden? Das Konzept der Potentiellen Kulturlandschafts-Vegetation ist der Versuch einer Antwort auf diese Fragen. Es wird dem Konzept der potentiellen natürlichen Vegetation gegenübergestellt, indem es bewußt den Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt. Die Potentielle Kulturlandschafts-Vegetation (PKV) ist demnach diejenige Vegetation, die sich in einem Landschaftsraum gerade durch die qualitativ unterschiedlichen Tätigkeiten des Menschen entwickelt. Dabei werden vor allem diejenigen Tätigkeiten ins Auge gefaßt, die die Vielfalt von Vegetationstypen erhöhen. Bei der Ordnung der Vegetation nach Hemerobiegraden ist ebenfalls der Mensch der Bezugspunkt. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß das mehrdimensionale Nutzungsmuster der Tätigkeiten des Menschen auf eine eindimensionale Skala reduziert wird. Das Konzept der Potentiellen Kulturlandschafts-Vegetation versucht dagegen, die mehrdimensionale Ordnung menschlichen Wirkens abzubilden. Dazu wird die historische Einheit von Dorf und Dorfgemarkung zugrundegelegt. An Beispielen von Grünland-Vegetationskomplexen aus den nordwestdeutschen Geest- und Lößlandschaften wird die PKV des dörflichen Kulturgradienten sigmasoziologisch dargestellt und damit das anthropogene Vegetationspotential der verschiedenen, nutzungsbedingten Zonen herausgearbeitet. Die Begrenztheit dieses Verfahrens unter den Bedingungen der heutigen ausgeräumten Landschaften wird diskutiert und auf die Notwendigkeit der zusätzlichen Auswertung historischer Quellen hingewiesen. Die Bedeutung der Magerrasen innerhalb der PKV wird herausgestellt. Abschließend wird die Anwendungsmöglichkeit des Konzeptes der PKV für die Landschaftsentwicklung aufgezeigt.
Woher rührt das besondere Interesse der Argentinier an dem Stoff über die Geschwister Elektra und Orest, die den Mord am rechtmäßigen König Agamemnon, ihrem Vater, nicht dulden wollen, zu Muttermördern werden und sich am Ende einem Gericht stellen müssen? Im folgenden Beitrag wird argumentiert, dass dem politischen Theater in zwei sehr verschiedenen Zeiträumen eine vergleichbar wichtige, politikrelevante Bedeutung zukommt: in der politischen und gesellschaftlichen Umbruchsituation zur Entstehungszeit der Orestie, während des Wandels von der Aristokratie zur Demokratie, und zur Entstehungszeit moderner argentinischer Elektra-Adaptionen, in der Aufbereitung diktatorischer Vergangenheit. Der Elektra-Stoff erweist sich als zentraler Verhandlungsort politischer Legitimation und diskutiert in der Gegenüberstellung zweier widerstreitender Ordnungen Möglichkeitsbedingungen der Konfliktbeilegung.
Plantago coronopus subsp. commutata (GUSS.) PILGER, eine im zentral- bis ostmediterranen Küstenraum beheimatete Unterart des halophilen Schlitzblatt-Wegerichs, konnte erstmalig als eingebürgerter Straßenrandhalophyt im südlichen Bayern bei Mittenwald (Deutschland) und im nördlichen Teil Tirols (Österreich) nachgewiesen werden. Die ermittelten Vorkommen, die Ökologie der Art und ihr möglicher Ausbreitungsweg werden diskutiert. Die diagnostischen Merkmale zur Unterscheidung dieser Unterart von der Nominatsippe P. coronopus subsp. coronopus werden erläutert.
Auf der Ebene von Formationen und Vegetationsklassen wird eine Übersicht über die pflanzensoziologische Verbreitung der rund 565 einheimischen und eingebürgerten Annuellen basierend auf ROTHMALER et al. (1996) gegeben. Annuelle kommen in 12 der 13 Formationen (sensu WILMANNS 1998) vor. Die Untersuchung gibt ferner einen Überblick, welche der insgesamt zwanzig Wuchsformen Annueller in den einzelnen Gesellschaftsklassen in welchem Umfang vertreten sind. Es werden Bezüge zwischen der Vergesellschaftung der einzelnen Art und ihrer Wuchsform in Hinblick auf den Anpassungswert morphologischer Merkmale herausgestellt. Während phänotypisch plastische (aktive) Anpassungserscheinungen sehr selten sind, kommen familientypische, d.h. systematische, genotypische Merkmale, die als (passive) Vorteile für die Art betrachtet werden können, weit häufiger vor. Die Hypothese, daß morphologisch bzw. physiologisch spezialisierte Arten (Klettern, Sukkulenz, Parasitismus) eine geringe soziologische Amplitude besitzen, d.h. in nur wenigen Verbänden/Klassen vergesellschaftet sind, bzw. daß morphologisch unspezifischere Arten eine weite Amplitude besitzen, konnte nur zum Teil bestätigt werden. Mit einigen Ausnahmen sind die Arten der unterschiedlichen Wuchsformgruppen in durchschnittlich 1,5-1,8 Vegetationsklassen vergesellschaftet. Etwa 43% der Annuellen sind indigen, 31% gehören zu den Archäophyten und 26% zu den Neophyten. Als agriophytisch sind 57 Arten einzustufen, was ca. der Hälfte aller Agriophyten in Mitteleuropa entspricht.
Im atlantischen und in zentralen Teil Mitteleuropas erweisen sich Plantago major, Poa annua, Polygonum arenastrum und Matricaria discoidea als der Kern der Gruppe der Trittpflanzengesellschaften. Die Zusammenfassung aller Gesellschaften, in denen eine oder mehrere dieser Arten gemeinsam dominieren, zu einer Klasse, nämlich den Plantaginetea majoris, ist unter den zahlreichen momentan in der Literatur verwirklichten Wegen der Syntaxonomie der Trittpflanzengesellschaften derjenige, der am besten sowohl mit der Lehre der Charakterarten nach BRAUN-BLANQUET als auch mit den Gegebenheiten im Gelände übereinstimmt und zudem keinerlei logische Widersprüche in sich aufweist. Die Tatsache, daß Plantago major im kontinentalen Bereich Mitteleuropas und im übrigen Gebiet lokal an Trockenstandorten gegenüber den einjährigen Arten zurücktritt, spricht nicht gegen eine solche Lösung. Das Zentrum der Klasse der Trittpflanzengesellschaften muß nämlich dort liegen, wo Tritt der entscheidende, möglichst sogar der alleinige Auslesefaktor ist, und nicht dort, wo länger andauernde Phasen von Trockenheit als weiterer Auslesefaktor hinzukommen.
Messungen morphologischer Parameter an Potamogetón perfoliatus führten zu zahlreichen positiven Korrelationen wie bereits frühere Untersuchungen an Isoëtes lacustris. Es ergaben sich Übereinstimmungen trotz unterschiedlicher Lebensgeschichte. Abweichungen spiegeln die unterschiedlichen Wachstumsstrategien wider, die die beiden Arten verfolgen. Weitere Korrelationen zeigen die Abhängigkeit der Blattentwicklung bei P. perfoliatus bzw. der Rosettenausbildung bei I. lacustris von Standortbedingungen. Ergänzende Messungen erwiesen, dass eine Reihe von Regressionsgleichungen für weitere 6 Laichkrautarten bzw. 9 Isoëtes-Taxa gültig ist. Ihre besondere Bedeutung haben die erhaltenen Regressionsgleichungen für die zerstörungsfreie Gewinnung von Daten für gefährdete Pflanzenarten und ihre Bestände, beispielsweise den Blattflächenindex; dafür werden Beispiele gegeben.
Seroconversion rates following influenza vaccination in patients with hematologic malignancies after hematopoietic stem cell transplantation (HSCT) are known to be lower compared to healthy adults. The aim of our diagnostic study was to determine the rate of seroconversion after 1 or 2 doses of a novel split virion, inactivated, AS03-adjuvanted pandemic H1N1 influenza vaccine (A/California/7/2009) in HSCT recipients (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT01017172). Blood samples were taken before and 21 days after a first dose and 21 days after a second dose of the vaccine. Antibody (AB) titers were determined by hemagglutination inhibition assay. Seroconversion was defined by either an AB titer of ≤1:10 before and ≥1:40 after or ≥1:10 before and ≥4-fold increase in AB titer 21 days after vaccination. Seventeen patients (14 allogeneic, 3 autologous HSCT) received 1 dose and 11 of these patients 2 doses of the vaccine. The rate of seroconversion was 41.2% (95% confidence interval [CI] 18.4-67.1) after the first and 81.8% (95% CI 48.2-97.7) after the second dose. Patients who failed to seroconvert after 1 dose of the vaccine were more likely to receive any immunosuppressive agent (P = .003), but time elapsed after or type of HSCT, age, sex, or chronic graft-versus-host disease was not different when compared to patients with seroconversion. In patients with hematologic malignancies after HSCT the rate of seroconversion after a first dose of an adjuvanted H1N1 influenza A vaccine was poor, but increased after a second dose.
Background: High-dimensional biomedical data are frequently clustered to identify subgroup structures pointing at distinct disease subtypes. It is crucial that the used cluster algorithm works correctly. However, by imposing a predefined shape on the clusters, classical algorithms occasionally suggest a cluster structure in homogenously distributed data or assign data points to incorrect clusters. We analyzed whether this can be avoided by using emergent self-organizing feature maps (ESOM).
Methods: Data sets with different degrees of complexity were submitted to ESOM analysis with large numbers of neurons, using an interactive R-based bioinformatics tool. On top of the trained ESOM the distance structure in the high dimensional feature space was visualized in the form of a so-called U-matrix. Clustering results were compared with those provided by classical common cluster algorithms including single linkage, Ward and k-means.
Results: Ward clustering imposed cluster structures on cluster-less "golf ball", "cuboid" and "S-shaped" data sets that contained no structure at all (random data). Ward clustering also imposed structures on permuted real world data sets. By contrast, the ESOM/U-matrix approach correctly found that these data contain no cluster structure. However, ESOM/U-matrix was correct in identifying clusters in biomedical data truly containing subgroups. It was always correct in cluster structure identification in further canonical artificial data. Using intentionally simple data sets, it is shown that popular clustering algorithms typically used for biomedical data sets may fail to cluster data correctly, suggesting that they are also likely to perform erroneously on high dimensional biomedical data.
Conclusions: The present analyses emphasized that generally established classical hierarchical clustering algorithms carry a considerable tendency to produce erroneous results. By contrast, unsupervised machine-learned analysis of cluster structures, applied using the ESOM/U-matrix method, is a viable, unbiased method to identify true clusters in the high-dimensional space of complex data.
Graphical abstract: 3-D representation of high dimensional data following ESOM projection and visualization of group (cluster) structures using the U-matrix, which employs a geographical map analogy of valleys where members of the same cluster are located, separated by mountain ranges marking cluster borders.
Correlation of lumbar lateral recess stenosis in magnetic resonance imaging and clinical symptoms
(2017)
Aim: To assess the correlation of lateral recess stenosis (LRS) of lumbar segments L4/5 and L5/S1 and the Oswestry Disability Index (ODI).
Methods: Nine hundred and twenty-seven patients with history of low back pain were included in this uncontrolled study. On magnetic resonance images (MRI) the lateral recesses (LR) at lumbar levels L4/5 and L5/S1 were evaluated and each nerve root was classified into a 4-point grading scale (Grade 0-3) as normal, not deviated, deviated or compressed. Patient symptoms and disability were assessed using ODI. The Spearman’s rank correlation coefficient was used for statistical analysis (P < 0.05).
Results: Approximately half of the LR revealed stenosis (grade 1-3; 52% at level L4/5 and 42% at level L5/S1) with 2.2% and 1.9% respectively reveal a nerve root compression. The ODI score ranged from 0%-91.11% with an arithmetic mean of 34.06% ± 16.89%. We observed a very weak statistically significant positive correlation between ODI and LRS at lumbar levels L4/5 and L5/S1, each bilaterally (L4/5 left: rho < 0.105, P < 0.01; L4/5 right: rho < 0.111, P < 0.01; L5/S1 left: rho 0.128, P < 0.01; L5/S1 right: rho < 0.157, P < 0.001).
Conclusion: Although MRI is the standard imaging tool for diagnosing lumbar spinal stenosis, this study showed only a weak correlation of LRS on MRI and clinical findings. This can be attributed to a number of reasons outlined in this study, underlining that imaging findings alone are not sufficient to establish a reliable diagnosis for patients with LRS.
Fusion of mitochondrial outer membranes is crucial for proper organelle function and involves large GTPases called mitofusins. The discrete steps that allow mitochondria to attach to one another and merge their outer membranes are unknown. By combining an in vitro mitochondrial fusion assay with electron cryo-tomography (cryo-ET), we visualize the junction between attached mitochondria isolated from Saccharomyces cerevisiae and observe complexes that mediate this attachment. We find that cycles of GTP hydrolysis induce progressive formation of a docking ring structure around extended areas of contact. Further GTP hydrolysis triggers local outer membrane fusion at the periphery of the contact region. These findings unravel key features of mitofusin-dependent fusion of outer membranes and constitute an important advance in our understanding of how mitochondria connect and merge.