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Dr. Lutz Reichhoff besprach die beiden nach Zielsetzung und Zustandekommen höchst unterschiedlichen Publikationen „Natur und Staat“ (Bundesamt für Naturschutz. – Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 25 - 2006) und „Lexikon der Naturschutzbeauftragten. Band 2: Sachsen-Anhalt“ (Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V. - 2007). Einen Entwurf seiner Besprechung hatte er mir Anfang Januar 2007 freundlicherweise zukommen lassen und ich hatte ihm am 6.2.2007 eine Stellungnahme zum Entwurf zurückgesandt.
Löderburg ist ein kleines Dorf nordwestlich der alten Salzstadt Staßfurt, gezeichnet von jahrhundertelangem Braunkohlentiefbau. Hier wurde Joachim Müller am 8. Dezember 1942 als drittes Kind einer Bergmannsfamilie geboren. Mit der Vollendung seines 65. Lebensjahres und dem Eintritt in den Ruhestand übergibt Dr. Joachim Müller seinen Nachfolgern ein sorgfältig aufgebautes, aber vor allem fachlich solide gegliedertes System von Schutzgebieten. Bei dessen Aufbau hat er stets hohen Wert auf Ausgleich der Naturnutzer- und Naturschützerinteressen gelegt und damit die hauptamtliche Naturschutzarbeit in Sachsen-Anhalt wesentlich mitgeprägt.
Grußwort des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) : Vorstandsmitglied Dr. Christoph Sudfeldt
(2007)
Das Thema, das die Organisatoren dieser Tagung bei mir „bestellt“ haben, ist so umfangreich, dass ich gezwungen bin, es auf nur wenige „Skizzen“ oder „Episoden“ einzuschränken. Der deutsche Nachkriegsosten spiegelt sich in der Wahrnehmung der vielen westlichen Vogelschützer so unterschiedlich wider, dass auch nicht zu erwarten ist, dass ein jeder meine Meinung teilen muss, zumal ich persönlich auch kein ganz typisches Beispiel bin. Ich will mich jedoch bemühen, Kritisches und Lobendes gerecht aufzuzeichnen. Im Folgenden werden zehn „Episoden“ dargestellt, die als Fallbeispiele skizziert werden.
Vorwort
(2007)
Am 23. Mai 2007 fand im Max-Behr-Haus der Staatlichen Vogelschutzwarte in Steckby die Festveranstaltung „75 Jahre Staatlicher Vogelschutz in Sachsen-Anhalt“ statt. Die auf dieser Festveranstaltung gehaltenen Grußworte von Petra Wernicke (Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen- Anhalt), Christoph Sudfeldt (Geschäftsführer Dachverband Deutscher Avifaunisten) und Hemut Opitz (Vizepräsident Naturschutzbund Deutschland), wurden der vorliegenden, ebenfalls diesem Jubiläum gewidmeten Broschüre vorangestellt. Die daran anschließenden Beiträge beschäftigen sich insbesondere mit der Geschichte der Staatlichen Vogelschutzwarte Steckby sowie dem Wirken ihrer Mitarbeiter in der Gegenwart.
Das Beobachten und Zählen von Vögeln hat in Sachsen-Anhalt, insbesondere in Anhalt, eine lange Tradition. Bis zur Zusammenstellung einer regionalen Avifauna auf der Grundlage gesammelter Daten für ein bestimmtes Gebiet verging dann aber noch eine geraume Zeit (Borchert 1927). Jedoch ist bereits seit 1925 in den Steckbyer Forsten auf größeren mit Nistkästen ausgestatteten Flächen jährlich die Vogelbesiedlung von Höhlenbrütern bei gleichzeitiger Kontrolle des Bestandes forstschädigender Insekten ermittelt worden (Hähnle 1933, 1936). Dieser Langzeit-Vogelschutzversuch Steckby, der durch aus Monitoringcharakter aufweist, wird bis in die Gegenwart fortgeführt.
Die wissenschaftliche Vogelberingung ist seit über 100 Jahren eine der wichtigsten Methoden der Ornithologie (Bairlein 1994, 1999). Nur sie ermöglicht die individuelle Markierung einer großen Anzahl von Vögeln und damit Aussagen zum Zugverhalten, zur Lebenserwartung, zur Orts- und Partnertreue und zu vielen anderen populationsökologischen Fragestellungen. Vögel sind nicht zuletzt aufgrund der relativ guten Beobachtbarkeit, Markierbarkeit und des allgemeinen Interesses an der Vogelkunde zu Modellorganismen der ökologischen Forschung geworden. Es sei daher an dieser Stelle über die Entwicklung der wissenschaftlichen Vogelberingung, über deren sich ändernde Zielsetzungen und Verantwortlichkeiten sowie über die Vogelberingung als staatliche Aufgabe in Sachsen-Anhalt berichtet.
Die Artenvielfalt der Erde wird in zunehmendem Maße durch menschliches Wirken bedroht. Insbesondere sind davon Vögel durch die Zerstörung von Brut-, Zug- und Überwinterungsgebieten sowie die direkte Verfolgung durch Jagd und Handel betroffen. Zum Schutz der in Europa vorkommenden Vogelarten trat 1979 die Richtlinie 79/409/EWG über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten, die so genannte EU-Vogelschutzrichtlinie in Kraft. Nach dieser Richtlinie sind alle Vogelarten zu schützen und für die in ihrem Anhang I aufgeführten Arten nach Artikel 4 besondere Schutzgebiete auszuweisen.