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Uferbewohnende Laufkäfer (Coleoptera: Carabidae) im Weserbergland (Kreise Höxter und Holzminden)
(1987)
An naturnahen Standorten der Weser- und Nethe-Aue, sowie in Kieselabbaugebieten der Weserniederung (Kreise Höxter und Holzminden, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen) wurden im Rahmen von Voruntersuchungen Bodenfallen-Fänge und Handaufsammlungen an Laufkäfern (Coleoptera: Carabidae) durchgeführt. Die Fänge belegen landschafts- und Naturkundlich bedeutende Standorte, die eine spezifisch angepaßte Laufkäferfauna aufweisen und mit u.a. Bembidion punctulatum, B. fluviatile und Asaphidion carabiodes allgemein seltene und bedrohte Arten aufweisen. Wesernahe Hochflutrinnen und nicht rekultivierte Abschnitte in Kieselabbaugebieten werden als besonders schutzwürdig und im Hinblick auf bestehende bzw. geplante fischereiliche und bauliche Eingriffe als besonders schutzbedürftig herausgestellt. Die in der Nethe-Aue untersuchten Auengehölze genügen nach unseren vorläufigen Befunden mangels ausreichender Fläche nicht zur Ausbildung der für Auen spezifischen Zonationszönosen. In den durch wasserbaluliche und kulturtechnische Maßnahmen der vergangenen Jahrzehnte ökologisch stark verarmten Auengebieten an Weser und Nethe besteht ein beträchtlicher Regenerationsbedarf. Systematische Hilfsmaßnahmen sind zur Sicherung der hochgradig schutzbedürftigen Restbestände ursprünglicher Lebensgemeinschaften und zur weitergehenden Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes erforderlich und möglich.
Mitteilungen über die Pilzflora des Kreises Höxter besitzen wir schon aus dem vergangenen Jahrhundert. Der bekannte Botaniker K. BECKHAUS sammelte zwischen 1850 und 1885 in der Gegend von Höxter und Brakel nicht nur höhere Pflanzen, sondern auch zahlreiche Pilze. Seine Funde wurden bei LINDAU (1892) publiziert. Von FLECHTHEIM (1895) besitzen wir eine Arbeit: "Über Basidiomyceten und Ascomyceten des Kreises Höxter", in der rund 200 Pilzarten mit Fundorten aufgeführt sind. Viele der alten Angaben lassen sich allerdings heute kaum noch interpretieren. Die Nomenklatur änderte sich inzwischen erheblich. Auch ist die moderne Artenabgrenzung sehr viel enger gefaßt als seinerzeit. Umfangreiche Aufsammlungen von BECKHAUS liegen im Herbar des Westfälischen Museums für Naturkunde in Münster (MSTR). In jüngerer Zeit revidierte H. JAHN (1963) daraus die Porlings-Kollektionen. Ich selber überprüfte die Bauchpilz-Aufsammlungen (RUNGE 1981). KOPPE (1967) erwähnt in einer Arbeit über den Stockberg bei Ottbergen auch einige Pilzarten. Freiherr von FÜRSTENBERG (1971) berichtet über Trüffelfunde in den ehemaligen Kreisen Höxter und Warburg. Über den Rostroten Lärchenröhrling bei Höxter sowie über einige bemerkenswerte Pilze des Ziegenberges schreibt JAHN (1958 a, b). Einen Beitrag zur Pilzvegetation des Wandelnsberges bei Beverungen finden wir bei RUNGE (1959). Zahlreiche Einzelmitteilungen aus dem Raum Höxter - vor allem von K. PREYWISCH wurden in die Pilzflora Westfalens aufgenommen (RUNGE 1981, 1986). Reichhaltige Fundlisten waren das Ergebnis von zwei mehrtägigen Exkursionen, die 1982 im Raum Warburg und 1985 in der Umgegend von Höxter stattfanden. Einige der interessantesten Arten aus diesen Aufsammlungen seien im folgenden vorgestellt.
Unterhalb der B 64 und der Bahnlinie Ottbergen - Altenbeken entspringt am Fuß des Wingelsteins der Faule Bach. Seine Länge beträgt nur etwa 1,5 km und er mündet am Ortseingang von Bruchhausen in die Nethe. Bei dem Nethetal, an dessen Nordrand der Faule Bach verläuft, handelt es sich um eine uralte Kulturlandschaft, die schon in der Steinzeit besiedelt war, wie Artefaktfunde beweisen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Den größten Teil des Tales bilden die zahlreichen Viehweiden mit zum Teil noch nennenswerten Streuobstbeständen. Die Wege werden stellenweise noch von Kopfweiden gesäumt. Das ganze Tal ist periodischen Überschwemmungen ausgesetzt. In den tieferen Bereichen der Weiden bleibt das Wasser sehr lange stehen, was zur Sumpfbildung mit der entsprechenden Flora geführt hat. Besonders feuchte Bereiche blieben als Ödland sich selber überlassen oder wurden mit Erlen und Pappeln aufgeforstet. Der Bahndamm mit der angrenzenden B 64 bildet die nördliche Grenze des Tales. Durch seine südexponierte Lage bietet er auf seinen Halbtrockenrasen gerade den wärmebedürftigen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Das Vorkommen verschiedenartiger Biotopstrukturen auf relativ engem Raum bedingt einen hohen Artenreichtum in der Vogelwelt. Bisher gelang der Nachweis von 86 Arten, davon 55 als Brutvögel.
Diese Miszelle beabsichtigt, durch die Auslegung des Kapitel 62 von Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" den Begriff des 'Essayismus' zu erläutern. Sie erhebt nicht den Anspruch, die nahezu unabsehbare Forschungsliteratur zum Roman zu diskutieren, sondern beschränkt sich bewusst auf die von Musil angedeutete Konzeption.
Vergleich zweier Schmetterlingsbestände nahe Beverungen aus den Sommern 1962 sowie 1982 und 1984
(1985)
Die Idee, eine Schmetterlingsbeobachtungsstudie zu erstellen, kam uns aufgrund einer Arbeit aus dem Jahre 1962, die darauf ausgerichtet war, möglichst viele heimische Arten zu erfassen und deren Bestand zu klären (Wichard DOHMANN: Die Schmetterlingsarten auf 2 Probeflächen im Raume Beverungen. Jahresarbeit am König-Wilhelm-Gymnasium Höxter, unveröffentl. Manuskript). Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, wurde damals schon auf zwei Halbtrockenrasen untersucht, wie sie an den Muschelkalkhängen bei Beverungen vorkommen. Diese beiden Probeflächen unterschieden sich in Höhe, Hanglage und Vegetation. Dadurch war gewährleistet, daß möglichst viele Arten entdeckt werden konnten. In der Auswertung von 1962 wurden die Arten aufgezählt, das Datum, an dem die meisten Schmetterlinge dieser Art aufgetaucht waren, und die jeweilige Anzahl der Falter aufgeführt. Durch diese Arbeit inspiriert, beschlossen wir festzustellen, ob sich der Schmetterlingsbestand geändert hat. Um aber einen Vergleich ziehen zu können, mußten wir auf den gleichen Probeflächen arbeiten. Leider konnten sie nicht ganz eingehalten werden, weil zum Beispiel die angrenzenden Bäume so hoch gewachsen waren, daß sie das Gebiet zu sehr beschatteten. Ein weiteres Problem war, daß die Probefläche I (p1) in jedem Beobachtungsjahr gewechselt werden mußte. Einmal war sie bebaut, dann wieder zur Weidefläche gemacht worden.
Ende der 90er Jahre diskutiert die germanistische Literaturwissenschaft über eine "neue deutsche Popliteratur". Der Autor Christian Kracht wird als ein Begründer dieser literarischen Strömung gesehen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Krachts Romanen "Faserland" (1995) und "1979" (2001). Während "Faserland" oft als Prototyp der Popliteratur angesehen wird, scheint "1979" eher einen Ausstieg aus diesem noch schwer zu definierenden Genre anzudeuten. Beide Romane werden in diesem Beitrag interpretiert und hinsichtlich ihrer popliterarischen Elemente diskutiert.
Vogelkundler werden nicht nur von Vögeln, sondern wohl noch häufiger von ihren Mitmenschen mit außergewöhnlichen Geschichten konfrontiert. Dabei stößt der Betroffene mitunter auf interessante Dinge. So erzählte mir ein Kollege, daß sein Großvater, Herr Karl Gerhard in Holzminden, schon in den dreißiger Jahren Wanderfalken am Horst fotografiert hätte. Natürlich interessiert mich alles, was mit dem (auch früheren) Vorkommen von Vögeln in unserer Umgebung zusammenhängt. Also verfolgte ich diese Andeutung. Der Fotograf verstarb schon 1944. Von seinem Enkel erfuhr ich, daß er damals mit einer Plattenkamera die Tierwelt der Umgebung Holzmindens fotografierte. Das Modell des Fotoapparats war nicht mehr zu erfahren, die Kamera nicht mehr in Familienbesitz. Auch Wanderfalken hatte Herr Gerhard aufgenommen. Dazu war er in den Teutoburger Wald gefahren. Eine genauere Ortsangabe konnte ich nicht erhalten. Nach Angaben der Tochter muß das zwischen 1936 und 1942 gewesen sein. Glücklicherweise existieren noch viele Glasplatten dieser Fotos. Ich habe diese Bilder entwickeln lassen und finde, daß einige von ihnen recht gut sind, auch mit heutigen Fotomaßstäben gemessen. Bedenkt man Zeit und Ort, dann sind sie sicherlich ausgezeichnet. Da ich annehme, daß diese interessanten Lichtbilder nie veröffentlicht wurden, habe ich mir die Mühe gemacht, eine Auswahl zusammenzustellen, und einen Kommentar versucht.